Mimoun Azaouagh geht zurück nach Mainz
Als Mimoun Azaouagh in der Winterpause der Saison 2004/05 auf Schalke wechselte, war er schwer verletzt. Da seine Wechselabsichten den Verantwortlichen des FSV Mainz 05 nicht in den Kram passten – Azaouagh wäre zum Ende jener Saison ablösefrei gewesen – polterte ein Vorstandsmensch aus Mainz, er werde sich persönlich dafür einsetzen, dass Azaouagh die letzten Monate bis zum Ende seiner Vertragslaufzeit nur noch alleine auf dem Aschenplatz laufen dürfe. Letztendlich war dies eine unverhohlene Drohung, die Regeneration des verletzten Spielers zu verhindern und somit seine persönliche Zukunft zu gefährden. Alles nur, weil Mimoun Azaouagh etwas tun wollte, was per Gesetz jedem Arbeitnehmer freigestellt ist: seinen Arbeitsplatz wechseln.
Schalke entschloss sich damals, den verletzten Spieler aus der Restvertragslaufzeit herauszukaufen und finanzierte eine notwendige und langfristige Regenerationsphase, deren Ausgang lange Zeit offen war und die erst in diesem Frühjahr abgeschlossen wurde. Azaouaghs Wechsel wurde begleitet von einem würdelosen Hickhack zwischen den Vorständen beider Vereine. Letztendlich ging es um ein paar jämmerliche Kröten, die der Vorstand des FSV mehr herauspressen wollte – und schließlich auch bekam. Die Taktik damit zu drohen, einem jungen Spieler eine notwendige Regeneration zu verweigern und ihn damit sportlich wie menschlich vor die Hunde gehen zu lassen, war aus Mainzer Sicht grandios aufgegangen.
Vor etwas mehr als einem Monat kam es beim Auswärtsspiel von Schalke 04 in Mainz zu unschönen Szenen. Mimoun Azaouagh, der nach seiner mehr als 14-monatigen Verletzungspause gerade erst wieder auf den Fußballplatz zurückgekehrt war, wurde während seines Kurzeinsatzes gnadenlos vom Publikum ausgebuht, niedergebrüllt und beleidigt. Es war ein Paradebeispiel für menschenverachtendes, niveauloses Verhalten, dass das angeblich so tolle Mainzer Publikum an diesem Tag bot.
Und heute? Heute lese ich, dass der FC Schalke 04 den Spieler Mimoun Azaouagh auf eigenen Wunsch in der kommenden Saison zu eben jenem FSV Mainz 05 ausleihen wird. Also, liebe Mainzer Fans, jetzt habt ihr 34 Spiele Zeit, Azaouagh niederzubrüllen. Und, lieber Mainzer Vorstand, bloß nicht vergessen, dem Jungen kurz vor seiner Rückkehr auf Schalke zum Ende der Saison 2006/07 noch schnell die Beine zu brechen und ihn danach zu verhöhnen! Ihr schafft das schon.
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