Nov
28
2006
Vor einem Jahr war er der meistgehasste Mann im deutschen Fußball, bescherte seinen Kumpanen viel Geld, sich einen Flachbildfernseher, dem DFB einen Imageschaden und dem HSV ein Pokal-Erstrundenaus in Paderborn sowie kurz darauf Trainer Thomas Doll. Nun stellt die Bundesanwaltschaft, eigentlich ja die anklagende Instanz im Revisionsprozess gegen Robert Hoyzer, den Antrag, den abtrünnigen Schiri und den mitangeklagten kroatischen Wettmafiosi freizusprechen. Die Begründung: Ein Spiel zu verschieben sei keine Straftat sondern eine Gaunerei. Und Gaunereien seien eben nicht mit zweieinhalb Jahren Freiheitsstrafe zu belegen. Justizia ist in der Tat eine extrem blinde Nuss.
Nov
26
2006
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Eigentlich ist es ganz einfach: Wer einen Fußballfan glücklich machen will, schenkt ihm etwas, was mit seinem Verein zu tun hat. Weil meine Freunde clevere Mädels und Jungs sind, durfte ich mich gestern über einen Schalke-Schokonikolaus, einen Schalke-Adventskalender, einen selbstgestrickten Schalke-Schal und ein niegelnagelneues Schalke-Trikot mit der Rückennummer fünf und dem Namen eines Mannes, von dem ich mindestens zwei Kinder haben möchte, freuen. Oben drauf gab es noch eine DVD mit den Höhepunkten der WM, jede Menge zu trinken, ein Moleskine-Notizbuch (das, das auch Ernest Hemingway benutzt hat) und einen Einkaufsgutschein für ein skandinavisches Möbelgeschäft. Und als wäre dies alles nicht genug, erhielt ich sogar noch einen kleinen Blumenstrauß mit einer blauen und einer weißen Rose. Warum man mich so mit Geschenken überhäuft hat? Weil ich anlässlich meines Geburtstages zu einer Stadtrallye quer durch Münster eingeladen hatte. 25 Aufgaben mussten gelöst werden, dann winkten eine Siegerehrung und ein paar Biere. Die letzte Aufgabe bestand darin, in der Münsteraner Kneipe „Piano“ am Karaokeabend teilzunehmen. Eigentlich hatte ich nicht damit gerechnet, dass überhaupt jemand singt, doch dann entwickelte sich die Sache zu einem Selbstläufer und unsere Gruppe gab das Mikro gar nicht mehr aus der Hand. Ich bedanke mich für einen wirklich unvergesslichen und wunderschönen Abend bei Andrea, Angelika, Arne, Birte, Betzy, Christina, Daniela, Ellen, Florian, Frauke, dem einen Jörg, dem zweiten Jörg, dem dritten Jörg, Patrick, Lisanne, Mark, Martin, Matthias, Mike, Oliver, Sarah, noch eine Sarah, Sven und Sylvia. Es ist ein tolles Gefühl und eine große Ehre, mit euch befreundet zu sein.
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Nov
26
2006
Es geht die Anekdote um, dass Marcio Rafael Ferreira de Souza als er im Sommer 2005 zu den Knappen wechselte von einer Dame im Trainingslager angesprochen wurde. Ob er denn auch mal Fußballprofi werden wolle, wenn er mal groß ist, soll die Frau nett gefragt haben. Rafinha selbst soll die Frage nicht verstanden haben. Er erfuhr es – und so endet die Anekdote – erst durch Marcelo Bordon, der sich das Lachen nicht verkneifen konnte. Zweifelsohne, Rafinha entspricht mit 172 Zentimetern, sanften 21 Lenzen und seinem Kindergesicht nicht unbedingt dem Klischee des Abwehrspielers. Und dennoch sind sich auf Schalke und drumherum alle einig, dass der kleine Marcio einmal ein ganz Großer werden wird, wenn er es nicht längst schon ist. Am Freitagabend erzielte Rafinha nach eineinhalb Schalker Jahren auch endlich sein erstes Bundesligator. Weiterlesen »
Nov
20
2006
Die Spieler des FC Schalke 04 hüllen sich gegenüber der Presse nach wie vor in Schweigen – und schweigen sich an die Tabellenspitze! Nach dem 4:2 in Cottbus übernahm man zum ersten Mal seit gut eineinhalb Jahren wieder den Platz an der Sonne. Eine Momentaufnahme, mehr nicht – und dennoch ein wunderschöner Anblick. Bereits am kommenden Freitag muss Schalke diese Tabellenführung gegen den VfL Bochum verteidigen. An meiner Meinung gegenüber Trainderdarsteller Slomka ändert die derzeitige Erfolgsserie allerdings nichts. Ich bin nur froh, dass das Daum-Gespenst seit gestern endlich vom Markt ist. Berichte zum Spiel in Cottbus gibt es im kicker, auf sport1.de in der FAZ und in der Welt.
Nov
17
2006
dann wird es böse. Sehr böse sogar. Dann stellt er Ultimaten und droht mit der Staatsanwaltschaft. Wenn er dann aber noch nicht einmal weiß, wer dafür verantwortlich ist, dass er keine Fahne mehr hat, schaut er sich um und dann fällt ihm nur eines ein: Die Schalker müssen es gewesen sein! Naja, mir ist es egal. Ich finde die ganze Aktion rund um den „Fahnenraub“ sogar hochgradig lächerlich und möchte jetzt auch keine weiteren Worte darüber verlieren. Das überlasse ich lieber dem Internetportal „Westline„.
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Nov
15
2006
Als die deutsche Nationalmannschaft 1970 zur WM nach Mexiko reiste, tat sie das nicht direkt. Stattdessen bestiegen Deutschlands Elitekicker die Lufthansa-Maschine LH 474 und starteten von Frankkfurt aus zunächst nach Montreal in Canada. Dort wurde aufgetankt und erst dann ging es Richtung Mexiko City. Woher ich das weiß? Weil ich die Bord-Speisekarte des Fluges (als Scan) vorliegen habe. Deshalb weiß ich auch, dass neben „Orangenkrem“ an Board auch so lukullische Genüsse wie „Nußecken“ oder ein „Gerilltes Schweinesteak auf mexikanische Art“ serviert wurden. Letzteres gibt es hier in Münster mindestens einmal pro Woche in der Uni-Mensa. Doch das ist nicht der einzige Bezug, den der Flug der LH 474 im Sommer 1970 zu Münster hat. Die Maschine hatte auch einen Namenspaten. Eine Stadt, um ganz genau zu sein – Münster natürlich. Wie es sich gehört wird der Namenspate eines Flugzeuges im Anhang der Bordspeisekarte dem internationalem Publikum vorgestellt. Angesichts dessen, dass es im Lufthansa-Städteporträt über Münster fast ausschließlich um die verschiedenen Arten des Zahlungsverkehrs geht (Muschelgeld, Tauschhandel, Falschgeld etc.) komme ich zu dem Schluss, dass Münster vor 36 Jahren ein pottlangweiliges Kaff gewesen sein muss. (Ein Klick auf das Foto führt dich zu flickr und somit zur großen Ansicht.)
Nov
12
2006
Waren die Schalker gestern nun so stark, oder waren die Mainzer einfach nur schwache und somit gute Gäste? Auch nach dem gestrigen 4:0 über den FSV bleiben – ähnlich wie nach dem 2:0 unter der Woche in Mönchengladbach – viele Fragen bezüglich der aktuellen Form des FC Schalke 04 offen. Und dennoch war das gestrige Spiel eines, das durchaus mit einem Ausrufungszeichen gekennzeichnet werden darf. Denn einen 4:0-Sieg sieht man auf Schalke recht selten, vier Stürmertore noch viel seltener. Und wenn man dann auch noch feststellen kann, dass Schalkes aus Münster stammende Zukunftshoffnung Christian Pander nach eineinhalbjähriger Verletzungspause zum dritten mal in Folge eingesetzt wurde, dann gibt das ein gutes Gefühl für die Zukunft. Ausführliche Spielberichte gibt es im kicker, in der FAZ, in der Süddeutschen, auf sport1.de und in der FTD.
Nov
09
2006
Mmmh… Auf den gestrigen locker herausgespielten 2:0-Sieg der Schalker bei Borussia Mönchengladbach gönne ich mir jetzt erst einmal einen leckeren Cappuccino. Großartig! Doch Moment, was ist denn das da unten? Kaum habe ich die Tasse ausgetrunken, bildet sich tatsächlich so ein merkwürdiger Bodensatz. Ob das am Ende gar ein Kaffeesatz sein könnte? Wenn es so wäre, könnte man jetzt ja prima darin lesen! Also gut, ich versuche jetzt einfach mal mein Glück.
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Nov
08
2006
Wer mich kennt, der weiß, dass ich ein Schalkefan bin. Ich war bereits Schalkefan in den 80ern, als ich als kleiner Knabe meine ersten Spiele alleine im Parkstadion gesehen habe. Ich war Schalkefan, als Schalke Ende der 80er mal wieder abstieg. Ich war Schalkefan, als die Knappen beinahe in die Oberliga abgestürzt wären und ein Spiel bei Union Solingen der letzte rettende Strohhalm war. Ich war Schalkefan, als Youri Mulder mit seinem 1:0 gegen den BVB den ersten Derby-Sieg seit Menschengedenken ermöglichte. Ich war Schalkefan, als Jörg Berger saunierte und ich war – natürlich – Schalkefan, als ich im Jahr 1997 gen Mailand reiste, um den schönsten Augenblick meiner Existenz zu erleben. Auch heute bin ich Schalkefan. In meiner Selbstdefinition folgte Schalkefan unmittelbar nach „Zwei Arme, zwei Beine, ein Kopf, ein Mensch…“ Wer mich kennt, der weiß das. Eben weil ich Schalkefan mit Haut und Haaren bin, wünsche ich mir heute abend eine wirklich deftige Niederlage in Mönchengladbach.
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Nov
06
2006
Die Print-Ausgabe des „kicker“ stellt am heutigen Montag wilde Spekulationen rund um Schalkes Torhüter Frank Rost an. Angeblich soll dieser, als er in einer Mannschaftssitzung vor dem Bayern-Spiel von Trainderdarsteller Mirko Slomka gefragt wurde, ob er es sich zutraue, gegen Bayern zu spielen, regelrecht ausgerastet sein. Die Folge: Rost wurde gegen das Böse auf die Bank verbannt, stattdessen spielte Nachwuchskeeper Manuel Neuer. Doch der „kicker“ geht noch weiter. Angeblich stehe ein baldiger Abschied von „Fäustel“ bevor. Als potenzieller Nachfolder wird Jens Lehmann ins Gespräch gebracht, dessen Vertrag bei Arsenal in diesem Jahr ausläuft und der bereits Interesse daran bekundet hat, seine Karriere in Deutschland ausklingen zu lassen. Hinter „Jenselmann“, der bereits von 1988 bis 1998 das Schalker Tor hütete, könnte demnach Manuel Neuer zur neuen Schalker Nummer 1 heranreifen. Frank Rost selbst äußerst sich zu den Spekulationen brandaktuell auf seiner Internet-Seite: „Ich werde mich an den Mutmassungen in den Medien nicht beteiligen. Wie ihr mich kennt, rede ich niemals über Internas. Das ist für mich ein Ehrencodex, den ich auch jetzt nicht vorhabe zu brechen. (…) Alles sehr komisch im Moment. Manu hat seine Sache gestern gut gemacht und er ist wirklich der letzte mit dem ich ein Problem habe.“