Urlaub in Kärnten
Da bin ich wieder. Eine gute Woche lang habe ich es mir in Österreich gut gehen lassen. Bei täglich über 30 Grad im südlichen Bundesland Kärnten flüchteten Sarah und ich so oft es ging an die Badeseen oder in die kühlen Berge. Nun ist es bei weitem nicht so, dass ich zum ersten Mal in Dellach bei Egg in der Gemeinde Hermagor weilte. Das 50. oder 60. Mal ist eher realistisch, da meine Mutter aus der Region stammt und wir deshalb ihr Elternhaus unser eigen nennen können. In ein paar Jahren ziehen meine Eltern komplett nach Österreich, derzeit wird das Elternhaus grundlegend saniert und auf den modernsten Stand – inklusive Einlieger-Ferienwohnung – gebracht. Doch auch wenn ich wirklich schon etliche dutzend Male in Kärnten war, meine früheste Kindheit sogar beinahe mehr in Österreich als in Deutschland verbracht habe – der diesjährige Urlaub war wieder etwas Einzigartiges. Nachfolgend ein paar Impressionen.
Während das Münsterland dem Vernehmen nach im Regen versank, stieg das Thermometer in Kärnten täglich weit über die 30-Grad-Marke. Da trifft es sich gut, dass die Autofahrt zu unserem „Haussee“, dem Pressegersee, nur etwa fünf Minuten dauert. Bei knapp 25 Grad Wassertemperatur bot er allerdings auch keine echte Abkühlung.
Um der Hitze zu entkommen empfiehlt sich die Flucht in die Berge. Zusammen mit meinen Eltern befuhren wir deshalb einen Tag lang die Nockalm-Passstraße. Für Sarah, die Flachland-Gazelle aus dem Westmünsterland, war es der erste Ausflug über die 2000-Meter-Grenze überhaupt.
Auf der Eisentalhöhe, dem höchsten Punkt der Nockalmstraße, hat ein Künstler phantasievoll gestaltete „Krampusse“ in die Wildnis gestellt. Ein Krampuss ist ein mythischer Berggeist der Alpenregion.
Wenn man schon mal in der Nähe ist, schaut man auch am Wörthersee vorbei und knipst die weltbekannte Sommerkirche von Maria Wörth.
Neuer Tag, neues Ausflugsziel. Diesmal ging es zwar nicht ganz so hoch hinauf, dafür sollte es eine sportlicher Herausforderung geben. Denn mit dem „Poludnig“, dem Dellacher Hausberg, stand ein echter 2000er auf dem Programm, der bewältigt werden wollte. Und wenn Sarah dachte, das Herumkurven auf einer Passstraße sei anstrengend, dann wurde sie nun eines besseren belehrt.
Etwa 90 Minuten dauert der Aufstieg – für einen Anfänger schon recht ordentlich. Oben angekommen belohnt ein wunderbarer Ausblick über das Tal für die Strapazen. Ganz vorne sehen wir Sarah, etwas dahinter die Poludnig-Alm, noch weiter hinten die Dellacher Alm und ganz hinten das Gailtal. Das allererste Foto dieses Berichts zeigt übrigens Sarah und mich vor dem Poludnig-Gipfelkreuz.
Sarah beim Abstieg über den Grat des Poludnig.
Eineinhalb Stunden hoch, eine Stunde wieder herunter – nach der Bergtour belohnte ich mich mit einem kühlen Gösser-Bier im Almgasthaus Pipp auf der Dellacher Alm.
Wieder anderer Tag, wieder anderer Ausflug: Hier ging es an den Weissensee, einem kristallklaren aber auch ziemlich kalten Bergsee in Oberkärnten.
Tags darauf entführte ich Sarah erneut in die Berge, diesmal in das Skigebiet „Karnische Skiregion – Sonnenalpe Nassfeld“ bei Hermagor. Der dicke Stein im Hintergrund ist der Hauptberg der Region, der Gartnerkofel auf dem ich auch schon etliche Male war. Allerdings immer im Winter mit Brettern unter den Füßen.
Ein Abstecher ins 30 Minuten entfernte Norditalien. Im Kanaltal (Friaul) befindet sich in der Nähe der Ortschaft Ugovizza bei Tarvisio das Fischrestaurant „Rio Argento“. Sandro, den Wirt, kennen meine Eltern seit Jahren und sie gehören sicherlich zu seinen treueren Gästen. Die Fische werden in kristallklaren Teichen vor dem Restaurant gezüchtet, dann fangfrisch auf den Grill geworfen und zum Verzehr feilgeboten. Einfach aber köstlich!
Auf dem Weg von Tarvisio (Italien) nach Bovec (Slowenien) führte uns der Weg über den Passo de Predil und gewährte uns beeindruckende Ausblicke auf die Julischen Alpen.
Die Region rund um Bovec ist bei Wildwasser-Kanuten bekannt und beliebt. Über die reißenden Gebirgsbäche führen alte Hängebrücken, die nicht immer sehr vertrauenserweckend aussehen.
Planica, eine der größten Skiflugschanzen der Welt (aktueller Rekord: 239 Meter), ganz in der Nähe der slowenischen Skimetropole Kranjska Gora.
Tja, das sollte dann reichen um zu erklären, warum ich eine Woche lang nichts gepostet habe. Der Kärnten-Urlaub war die ideale Seelenmassage um in exakt zwei Wochen frisch gestärkt eine neue Saison anzugehen. Und jetzt verdrücke ich mir noch fix das ein oder andere Tränchen, weil der wunderschöne Urlaub letztendlich viel zu schnell endete.
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Da sind wirklich ein paar sehr schöne Bilder mit dabei, bekomme immer wieder fernweh wenn ich diese Unglaublichen Ausbilcke sehe.