Finalpleite für die Bayern
Früher gab es mal Freundschaftsspiele. Früher gab es auch Abschiedsspiele. Und meistens war es früher so, dass Abschiedsspiele auch Freundschaftsspiele waren. Ja, das war noch schön, früher. Heute gibt es Freundschaftsspiele, die gleichzeitig Abschiedsspiele und Pokalendspiele sind. Zumindest wenn es nach dem seit vergangenem Wochenende feststehenden Deutschen Meister geht. Denn das heutige Abschiedsspiel für Mehmet Scholl des FC Bayern gegen den FC Barcelona (Endstand 0:1) war doch tatsächlich das Finale um den „Franz Beckenbauer Pokal“. Wie, du hast von diesem Pokal noch nie etwas gehört, hast kein einziges Vorrundenspiel gesehen? Das könnte unter Umständen daran liegen, dass dieser Pokalwettbewerb aus exakt einem Spiel besteht: dem heutigen Finale.
Großartig, oder? Was für eine Steilvorlage der Bayern, besser als ein Elfmeter ohne Torhüter. Da könnte ich mich jetzt wirklich eine halbe Stunde drüber lustig machen, aber ich überlasse es lieber dem Wikipedia-Nutzer „Sycro“, der in der Diskussion um den bereits zur Löschung vorgemerkten Artikel über den spannenden Franz-Beckenbauer-Pokal treffend schreibt:
Ein ‚Pokal-Wettbewerb‘ der daraus besteht, dass ein Fußballverein einmal mittels Freundschaftsspiel gegen einen anderen spielt und bei dem der fragliche Fußballverein plant, diesen ‚Bewerb‘ jährlich zu veranstalten passt vollkommen in den fragliche Vereinsartikel, wobei ich die Relevanz bei der ersten Austragung selbst für diesen Artikel stark anzweifele.
Übrigens kommt hier gerade das Ergebnis des Matthias-in-der-Weide-Pokals herein, der traditionell seit dem 15. August 2007 völlig ohne Fußballspiel und Gegner ausgetragen wird. Sensationeller Sieger bin ich! Ich glaube, darauf gönne ich mir jetzt erst einmal ein Gläschen Sekt! Aber wirklich nur eines. Die Titelverteidigung will schließlich in Angriff genommen werden.
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