Schalker Arbeitssieg vergoldet Englische Woche
Gegen Bielefeld am vergangenen Samstag endlich den Remis-Fluch besiegt, gegen den MSV Duisburg am Dienstag endlich den ersten Auswärtssieg eingefahren und gegen die Hertha am Freitagabend endlich endgültig in die Spitzengruppe vorgestoßen: Der FC Schalke 04 hat wirklich sechs goldene Tage hinter sich gebracht. 9 Punkte in drei Spielen, dazu noch 6:0 Tore – die königsblaue Lawine kommt allmählich ins Rollen. Am 8. Spieltag eroberte man mit einem 1:0 gegen den Hauptstadtclub den zweiten Tabellenplatz. Allerdings war es nicht das von kühnen Träumern erhoffte Fußballfest in der Arena, sondern „nur“ ein verdient erkämpfter Arbeitssieg.
Dabei deutete in den ersten Minuten in der Tat einiges auf ein Fußballfest hin. Schalke begann unglaublich furios, spielte die Hertha in den ersten 30 Minuten regelrecht an die Wand. Das starke Schalker Mittelfeld eroberte angetrieben vom saustarken Fabian Ernst und dem überragenden Jermaine Jones ein ums andere Mal den Ball und spielte gradlinig in die Spitze. Dort mühten sich Kevin Kuranyi und der bereits nach neun Minuten eingewechselte Peter Løvenkrands (Halil Altintop hatte sich früh ohne gegnerische Einwirkung verletzt), hatten auch einige Chancen, doch letztendlich konnte Hertha in höchster Not irgendwie immer klären. Schalke musste mit fortlaufender Spielzeit dem hohen Anfangstempo Tribut zollen, blieb jedoch am Drücker und ließ in der Abwehr überhaupt nichts anbrennen.
Das große Engagement wurde letztendlich noch in der ersten Halbzeit belohnt, als Manuel Neuer in der 43. Minute einen Abwurf aus dem eigenen Strafraum hinlegte, mit dem er bei den Bundesjugendspielen die Ehrenurkunde errungen hätte ohne überhaupt beim 50-Meter-Lauf und dem Weitsprung antreten zu müssen. Als der Ball nach gut und gerne 50 Metern zum ersten Mal den Boden berührte, ist es Løvenkrands, der die Kugel aufnimmt und klug auf den spurstarken Jones spielt. Der dringt in den Strafraum ein und wird von Herthas Abwehrspieler Bergen gefällt. Klare Sache: Elfmeter. Ebenso klar: Rafinha verwandelt gewohnt sicher. Das 1:0 für Schalke – nach einer starken ersten Halbzeit hochverdient!
Nach der Pause ergaben sich dann allerdings einige Brüche im königsblauen Spielfluss. Hertha kam besser in die Partie und zeigte, dass sie sich in den letzten Wochen zurecht in der oberen Tabellenhälfte festgespielt haben. Die Chancen in Halbzeit Zwei hatten dennoch nur die Schalker, doch Løvenkrands, Westermann und noch einmal Løvenkrands verpassten zwischen der 59. und 63. Minute gleich drei Mal die Vorentscheidung.
So musste Schalke lange zittern, bis der Sieg endlich unter Dach und Fach gebracht wurde. Zwar schwanden bei den Gelsenkirchenern in der Schlussphase merklich die Kräfte, doch die Abwehr stand bis zum Abpfiff bombensicher und erlaubte der Hertha nicht eine gute Einschussmöglichkeit.
Am nächsten Wochenende steht schon wieder ein Heimspiel für den S04 auf dem Programm. Dann kommt mit dem Karlsruher SC der Sensations-Dritte der aktuellen Saison zum Spitzenspiel in die Arena. Zuvor jedoch reist Schalke am Mittwoch nach Trondheim um den Fehlstart in der Champions-League wieder wettzumachen.
Mehr zum Spiel gegen Hertha schreibt die „Welt“, die sich in einem Extra-Artikel auch dem überragenden Spieler des Spiels, Jermaine Jones, widmet.
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