Müller zieht die Konsequenzen
Wie heißt es doch so schön im königsblauen Evergreen „Wir sind Schalker“: „Tausend Trainer schon verschlissen, Spieler kommen, spieler geh’n. Doch was stets bleibt, sind wir Schalker, die immer treu zur Mannschaft steh’n!“ Spielerwechsel sind im Fußballgeschäft nichts Ungewöhnliches. Auch junge Spieler wechseln die Vereine, was mitunter für Missstimmung bei den Fans der Mannschaft sorgt, von wo aus die Talente sich von Dannen machen. Ich schätze, die Anhängerschaft von Lokomotive Tiflis hat auch nicht unbedingt Luftsprünge gemacht, als sie erfuhr, dass ihr 17jähriger Jung-Internationaler Levan Kenia ab sofort seine Stiefel für Schalke schnüren wird. So gesehen ist die Art und Weise, wie jetzt der „Fall Özil“ abgeschlossen wurde, gut uns konsequent. Schalke wird, wie Manager Andreas Müller gestern erklärte, den Vertrag mit dem U21-Nationalspieler nicht verlängern. Das Eigengewächs hatte sich zuletzt zu sehr geziert, hatte eine rückwirkende Offerte über das mickrige Jahresgehalt von 1,5 Millionen abgelehnt und schielt offensichtlich auf einen Vertrag bei einem noch größeren Verein. Arsenal soll es angeblich sein – am Ende werden es aber doch wohl „nur“ die Bayern werden, darauf gehe ich fast jede Wette ein. Eine konsequente Entscheidung und eine gute obendrein. Denn obwohl Mesut Özil ohne Zweifel über Talent verfügt, als Spieler muss er sich erst noch beweisen. Dies hätte er auf Schalke mit dem Bonus eines „Rohdiamanten“ tun können, nun will er woanders direkt ein Star sein. Doch bei aller Wertschätzung: So weit ist Özil noch lange nicht! Hin und wieder ein guter Pass, ab und zu ein gutes Dribbling, im Großen und Ganzen aber noch nicht stabil genug und vor dem Tor etwa so effektiv wie meine vor ein paar Jahren verstorbene Großmutter. Doch anders als Mesut Özil wusste sie wenigstens wo sie hingehört und fand – ebenfalls konsequent – ihre letzte Ruhestätte in Gelsenkirchen-Rotthausen. Auf Schalke sollte nun direkt die Zeitrechnung nach Özil beginnen. Mit Jones, Streit, Rakitic, Großmüller, Ze Roberto und ab der kommenden Saison dem jungen Levan Kenia ist der Konkurrenzkampf im kreativen Mittelfeld schon jetzt groß genug, als dass man Özil weiterhin eine Extrawurst braten könnte. Ich verlange ja nicht, dass er ab sofort auf der Tribüne sitzen soll, aber perspektivisch gesehen hat er seine Rolle auf Schalke verspielt. Mesut Özil ist auf Schalke nutzlos geworden.
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