Der erste Tag der Nach-Slomka-Ära
Keine 24 Stunden ist es nun her, dass der FC Schalke 04 sich von seinem Trainer Mirko Slomka getrennt hat. Der Zeitpunkt kam für viele (mich eingeschlossen) überraschend. Fast ebenso viele (mich ausgeschlossen) weinen dem Ex-Trainer nun bittere Tränen nach. In 24 Stunden ist es nicht leicht, vielleicht sogar unmöglich, Abstand zu den Geschehnissen zu erlangen. Für mich ist die Trennung von Mirko Slomka allerdings keine Ãœberraschung im eigentlichen Sinn. Es war ein richtiger und konsequenter, wenngleich auch zeitlich leicht derangierter, Schritt. Natürlich kann man über die Art, Weise und den Zeitpunkt streiten. Aber wie entlässt man einen Trainer stilvoll? War die sich zum Saisonende vollziehende Trennung von Ottmar Hitzfeld beim FC Bayern wirklich so stilvoll, wie sie derzeit dargestellt wird? Da habe ich ganz andere Reaktionen in Erinnerung! Und wann ist der richtige Zeitpunkt, um einen Arbeitnehmer zu freizustellen? Moralisch vielleicht erst dann, wenn es gar nicht mehr anders geht. Wirtschaftlich perspektivisch gedacht muss es aber vorher geschehen: Dann, wenn die Situation noch nicht vollends verfahren ist, wenn sich auf dem Status-Quo noch aufbauen lässt. Meine Meinung: Schalke hat diesen Zeitpunkt – abgesehen von plus/minus ein paar Wochen – getroffen.
Unter „Krokodilstränen“ versteht man die geheuchelte Zurschaustellung von Trauer, Betroffenheit und Mitgefühl. Das Sprichwort stammt von einer anatomischen Eigenart zahlreicher Krokodilsarten, die während der Nahrungsaufnahme ein Tränensekret absondern. Warum sie dies tun ist nicht endgültig geklärt, man darf aber davon ausgehen, dass sich die Trauer um das Opfer in argen Grenzen hält. Einige – allerdings auch nicht viele – Forscher vermuten sogar, dass sich das Krokodil während der Nahrungsaufnahme derart freut, dass es vor Glück zu weinen beginnt, was de facto das exakte Gegenteil von Betroffenheit bedeuten würde. Sei’s drum. Wie ich jetzt auf Krokodilstränen komme? Weil mir genau diese derzeit in Massen entgegen strömen. Ich muss nur die Zeitung aufschlagen, einen TV-Sender einschalten oder eine News-Seite im Internet ansurfen. Ãœberall derselbe Tenor: „Mirko Slomka hat diese Behandlung nicht verdient. Er war der erfolgreichste Trainer, den Schalke je hatte und wird nun von größenwahnsinnigen Gernegroßen geschasst.“
Es ist ein gutes halbes Jahr her, da traf ich bei einer privaten Feier einen TV-Journalisten, der für einen nicht-kommerziellen Sender tätig, selbst Schalke-Fan und Stammgast bei Pressekonferenzen und Spielen auf Schalke ist. Von ihm erfuhr ich, dass unter den Journalisten Mirko Slomka in etwa so beliebt sei, wie eine hartnäckige Nasennebenhöhlenentzündung. „Den nimmt da keiner mehr für voll, die warten alle nur darauf, dem einen reinwürgen zu können“, so seine Aussage. Ein übliches Spiel von Slomka soll es gewesen sein, vorher vereinbarte Pressetermine erst gar nicht einzuhalten oder Reporter von nicht ganz so relevanten (=meinungsbildenden) Medien mit zwei im vorbeigehen genuschelten Statements abzuspeisen. Das entspricht nicht dem landläufig bekannten Bild vom Bild des eloquenten, netten Herrn Slomka und deshalb verwundert es umso mehr, dass sich nun die Presse im kollektiven Schulterschluss solidarisch mit Slomka gibt. „Schlimmer als Neid ist nur Mitleid“ sagt allerdings ein anderes Sprichwort, das mir in diesem Zusammenhang zwingend in den Sinn kommt. Und um ganz ehrlich zu sein: In manchen, vordergründig sehr einfühlsamen und Slomka-treuen Pressekommentaren der letzten 24 Stunden, schwingt im Unterton eine gewisse Portion Häme mit, die ich mir ohne dieses Treffen mit dem TV-Journalisten nicht erklären könnte. Krokodilstränen eben.
In den annährend 40 Kommentaren die allein auf dieser Seite in den letzten 24 Stunden hereingerauscht sind, fällt zudem eine deutliche Zweiteilung auf: Da hätten wir zum einen die Vertreter, die nun reflexartig auf Betroffenheit schalten und die Welt nicht mehr verstehen. Sinngemäß: „Der Mirko ist das beste, was Schalke je passiert ist. Ohne Mirko gibt es kein Schalke mehr. Ohne Mirko wird Schalke untergehen!“ etc. Zu meiner großen Ãœberraschung nicht selten garniert mit dem Zusatz „Ich bin bis heute kein Schalke-Fan, aber ich werde es jetzt auch nicht mehr werden.“ Den Kausalzusammenhang von „vorher kein Schalkefan sein“ und „nachher kein Schalkefan sein“ mit der Person Mirko Slomka bitte ich bei passender Gelegenheit einmal etwas ausführlicher zu erläutern.
Zum anderen gibt es die Vertreter, die darauf hinweisen, dass Slomka nicht erst seit gestern in der Kritik stand und dass es dafür auch handfeste Gründe gab. Zu diesen zähle ich mich auch. Ich habe in der laufenden Saison mit Ausnahme von zwei Spielen (Auswärts gegen Bayern und zuhause gegen Bielefeld – bei beiden Spielen war ich zu Gast auf Hochzeiten) sämtliche Ligaspiele live und in voller Länge gesehen. Hinzu kommt das Pokalheimspiel gegen Hannover und zehn Spiele in der Champions-League. Die Vorbereitungsspiele in der Sommer- und Winterpause zähle ich schon gar nicht mehr hinzu. Macht unter dem Strich 37 Spiele, anders gerechnet 3360 Minuten (gegen Porto gab es ja die Verlängerung). Von diesen bislang 37 Spielen sah ich 24 nicht nur in voller Länge, sondern auch in den diversen Stadien. Und ich kann eines sagen: Selten habe ich einen derart schlechten Fußball auf Schalke gesehen, wie in diesem Jahr!
Gut, da gab es Highlights wie die beiden Spiele gegen Dortmund oder das Heimspiel gegen Stuttgart. Da gab es gerade noch erträgliche Spiele wie die Partie in Hannover oder das Heimspiel gegen Rosenborg Trondheim. Aber unter dem Strich waren mindestens 80 Prozent aller Schalker Darbietungen in diesem Jahr grauenhaft! Das kann man jetzt glauben oder auch in Abrede stellen. Aber der schlichte Hinweis, dass Schalke es dennoch geschafft hat, bislang 48 Punkte zu holen und dass es deshalb eine gute Saison sein muss, ist falsch! Denn Schalke spielt keine gute Saison, weil Schalke keinen guten Fußball spielt. In der Tat war es in dieser Saison sogar oft so, dass die Darbietungen auf dem Platz mit Fußball teilweise herzlich wenig zu tun hatten.
Zurück zur Ausgangsfrage, wann der richtige Zeitpunkt für einen Trainerwechsel ist. Streng genommen war er es gestern nicht. Der Schritt hätte eher erfolgen müssen – nach dem Antifußball gegen Bayern zum Beispiel. Oder eben am Mittwochvormittag, nach dem Spiel gegen Cottbus. Innerhalb einer „englischen Woche“ einen Trainer zu feuern ist sicherlich suboptimal, zumal es gegen Cottbus um drei extrem wichtige Punkte geht und der kommende Gegner zuletzt dreimal in Folge gepunktet hat. Gut möglich, dass Schalke am Dienstagabend die Quittung für den schlecht gewählten Zeitpunkt bekommt. Eines aber wird es definitiv nicht geben: Ein Stadion, dass gegen die Entscheidung rebelliert! Nie war die Diskrepanz zwischen der Meinung der regelmäßigen Stadiongänger und derer, die das Geschehen aus den (Kurz-)Berichten im TV verfolgen, größer, als in diesem Jahr! Ich weiß, dass dies unglaublich erscheint – aber es ist so! Und deshalb spielt die Frage, was denn nun der richtige Zeitpunkt gewesen wäre, in meinen Augen eine untergeordnete Rolle. Dass es überhaupt zu dieser Entscheidung kam, ist letztendlich die wichtige Nachricht.
Ich bin kein Mirko-Slomka-Gegner! Ich halte ihn für einen gebildeten Trainer der „neuen Generation“. Jener Generation, die das Fußballspiel als ein System versteht, deren Kabinenansprachen sicherlich nicht mit der Drohung „Wessen Trikot nach 90 Minuten noch sauber ist, der macht morgen eine Extra-Waldlauf“ enden. Vor einem Jahr war ich mir noch sicher, dass Slomka nach seinem Engagement auf Schalke nie wieder eine Chance als Cheftrainer im bezahlten Fußball erhalten wird. Mittlerweile steht für mich das Gegenteil fest. Slomkas Auszeit wird nicht von langer Dauer sein. Eben auch, weil er ein guter Trainer ist. Aber das ist er letztendlich erst seit gestern. Denn zum Trainerberuf gehört es auch, die letzte Konsequenz zu erleben.
Ãœberhaupt: Was soll das eigentlich bedeuten: die „letzte Konsequenz“? Mirko Slomka wurde als Trainer eines Profivereins freigestellt! Das passiert jedem, der in diesem Geschäft tätig ist, durchschnittlich alle zwei Jahre. Es ist ein ganz normaler Ablauf, der darüber hinaus auch noch fürstlich entlohnt wird. Einem Nokia-Mitarbeiter, der nach 20 Jahren Fließband-Montagejob in Bochum von heute auf morgen gefeuert wird, geht es definitiv schlechter.
Kurzum: Die Trennung von Slomka war richtig und wichtig. Es passte einfach nicht mehr. Er hatte alle Chancen, er hatte einen guten Kader, er hat diesen Kader aber nicht weiter gebracht. Er hat Ergebnisse erzielt ohne Fußball spielen zu lassen. Vielleicht wird er bei seinem nächsten Verein besseren Fußball spielen lassen ohne vergleichbare Ergebnisse zu erzielen. Vielleicht gelingt ihm sogar beides – ich wünsche es ihm.
Die Trennung war zugleich ein deutliches Zeichen dafür, dass sich der FC Schalke 04 weiterentwickelt hat. Es wäre ein Fehler gewesen, erst auf eine Phase zu warten, in der nicht mehr nur das Fußballspiel, sondern auch die Ergebnisse nicht mehr stimmen. Real Madrid trennte sich vor der aktuellen Saison von Fabio Capello, obwohl dieser die Meisterschaft nach Jahren wieder in die spanische Hauptstadt geholt hatte. Bayern München trennte sich in der vergangenen Saison von Felix Magath, obwohl dieser zuvor zweimal das Double geholt hatte. Derselbe Verein wird sich in ein paar Wochen von Ottmar Hitzfeld verabschieden, obwohl dieser derzeit neben der sicheren Meisterschaft noch allerbeste Chancen im DFB-Pokal und gute Möglichkeiten im UEFA-Cup besitzt. Der FC Chelsea schasste José Mourinho, obwohl dieser in seinen Londoner Jahren Titel um Titel ergatterte. All‘ diese Vereine stehen exemplarisch als Vertreter für diejenigen, die erkannt haben, dass man die Reißleine auch ziehen kann, ohne bereits vor einem Scherbenhaufen zu stehen. Vielleicht hat Schalke mit der gestrigen Entscheidung ja einen Schritt in diese Richtung gemacht.
Abschließend möchte ich es nicht versäumen auf ein paar Artikel von Schalke-Bloggern hinzuweisen, deren Seiten zu meiner täglichen Lektüre gehören: Da hätten wir zum einen den Artikel „Mirko Slomka“ sowie die Fortsetzung „Mirko Slomka, Teil 2“ von Herrn Wieland, den treffenden Einwurf „Was ein Kappes-Kick“ von Torsten und „Eines verstehe ich nicht“ vom Zeitverschwender. Obwohl wir uns wirklich nicht abgesprochen haben ist es doch erstaunlich, wie ähnlich sich unsere Meinungen doch lesen.
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9 Kommentare zu “Der erste Tag der Nach-Slomka-Ära”
Mathias, ich akzeptiere Deine Meinung, die sich auf Informationen aus zweiter Hand oder eigenen Beobachtungen stützen. Zur spielerischen Not möchte ich sagen, dass trotz geteilter Meinungen über den Spieler und Menschen Lincoln mit dessen Abgang zumindest eine kreative Lücke entstanden ist, die bislang trotz der Verpflichtung eines Perspektivspielers Rakitic nicht geschlossen wurde und zudem auch noch ein hoffnungsvolles Eigengewächs – Mesut Özil, auch streitbar – eines von mehreren wie Bungert, Hoogland, Hanke, Boenisch ziehen gelassen wurde. Und Stürmer leben auch von Pässen, die sie in aussichtsreiche Positionen bringen.
Meinungen gibt es immer viele und solche direkte Pressequellen bedienen eventuell eine bereits gefasste Voreinstellung oder gar Antipathie. Ich glaube, Slomka war nie Dein Fall, seine nüchtern-fachliche und freundliche Mentalität (mein subjektiver, aus den Medien „gespeister“ Eindruck) passt bestimmt nicht optimal in den Ruhrpott. Und wirklich hinter die Kulissen schaut keiner von uns, der direkte Kontakt zu den einzelnen Personen dieses Schauspiels fehlt uns. Letzlich sind es second-hand-Infos.
Und wirtschaftlich könnte der Verein mit einem deutlich stärkeren Zurückgreifen auf eigene Nachwuchskräfte zwar sportlich nicht sofort die grossen Brötchen backen, aber mittelfristig wäre der Uefa-Cup möglich mit solch einer Mannschaft mit „Korsettstangen“, einigen erfahrenen, gestandenen Top-Profis. Klar, auch die wollen Geld sehen, man steht im Wettbewerb zu anderen Clubs, die mit den dicken Scheinen winken. Dafür braucht es u. a. sportliche Erfolge, so dass die Kasse klingelt. Aber Augenmaß in der Vereinsführung würde das finanzielle Risiko und den sportlichen Dauerdruck reduzieren. Auch damit kann mensch leben. Statt dessen braucht es eben hohe Verbindlichkeiten und moralisch, fragwürdige Partnerschaften mit potenten Geldgebern. Sport ist ein Geschäft, und es wird zunehmend schmutzig und zweifelhaft. Der hochgehaltene Sportsgeist und ein bescheideneres Entwicklungskonzept müssen dabei unter den Tisch fallen.
Stephan, dann lass‘ mal die Anekdote von dem TV-Journalisten weg, die ich auch nicht angebracht habe, um die Person Mirko Slomka zu diskreditieren, sondern um zu erklären, warum der weinerliche Slomka-ist-weg-Ton in der Presse sehr bald verstummen und einer sachlichen, kritischen Analyse weichen wird. Die Unterstellung, dass Slomka „nie mein Fall“ war, weil mich „seine nüchtern-fachliche Art“ irgendwie abgeschreckt haben könne, empfinde ich allerdings als reichlich daneben.
Zum Thema Özil, Hoogland, Boenisch und Azouagh (letzteren nicht zu vergessen!) merke ich kurzerhand an, dass diese hoffnungsvollen Nachwuchsspieler allesamt in der Ära Slomka das Weite gesucht haben. Und Azouagh hat sich letztens noch dahingehend geäußert, dass er auf gar keinen Fall auf Schalke zurückkehren wird, solange Mirko Slomka Trainer ist. Es ist schlichtweg ein wenig zu simpel, alles was in den letzten Jahren falsch gelaufen ist, dem Vorstand, und alles was gut war dem Trainer zuzuschreiben. Das gilt übrigens für beide Richtungen.
Huub Stevens prägte einmal den Satz, ein Trainer sei nur Angestellter eines Vereins und es sei seine oberste Pflicht alles dafür zu tun, dass es auch jederzeit ohne ihn weitergehen kann, da letztendlich der Verein und nicht der Trainer wichtig sei. Dass jetzt allerorten so getan wird, als hinge das Wohl und Wehe auf Schalke ausschließlich von Mirko Slomka ab, finde ich verwunderlich und ist zugleich ein Indiz dafür, dass die öffentliche Wahrnehmung derzeit etwas verschroben ist.
Warten wir mal den morgigen Tag ab: Ich sage voraus, dass es sicherlich ein paar Banner mit Pro-Slomka-Parolen geben, dass es aber nicht zu den großen Fan-Protesten in der Arena kommen wird. Eben weil ein Großteil der Stadiongänger sich seit Monaten schon über die dargebotene Spielweise ärgert. Nach dem letzten Spiel gegen Rostock hallten im Gegenteil sogar deutlich vernehmbare „Wir sind Zweiter, keiner weiß warum“-Sprüche durch die Arena.
Ergebnisse spielen im Fußball eine gewichtige Rolle. Aber was passiert, wenn nur noch Ergebnisse erzielt und kein Fußball mehr gespielt wird, konnte man in vorbildlicher Weise in den letzten Monaten auf Schalke beobachten.
Ich bin richtig froh, daß ich mit meiner Meinung nicht allein da stehe. Ich finde die gespielte Empörung der selbsternannten Qualitätsmedien so etwas von peinlich, daß mir immer noch die Worte fehlen.
Trennen tut immer weh, aber war dieser Schritt wirklich notwendig. Hätte man den Vertrag nicht bis Ende der Saison erfüllen können?
Sicherlich hat man jetzt eines erreicht. Schalke ist wieder in den Schlagzeilen und die Presse zieht alles durch den Kakao.
Eigentlich ist es genau das, was ein Verein nicht brauchen kann.
Informanten aus den eigenen Reihen die bei der 4 Buchstabenzeitung anrufen und selbsternannte Schalkekenner die ihren Senf dazugeben.
Ich glaube, dass die Situation in der Tabelle und alles was erreicht wurde zählt. Die Bilanz sieht doch bis dato ganz positiv aus und das sollte das Maß der Dinge sein.
Hallo Matthias,
Dein Kommentar bzw. der Kommentar von verschwender im vorigen Beitrag sprechen mir aus der Seele.
Die Betroffenheitskommentare oder auch der Verweis was für ein Chaosklub wir sind zeigt, daß viele Schalke aus der Blind Zeitung oder Marcel Reif Kommentaren kennen.
Als Dauerkarteninhaber seit 2001 kann ich nur zustimmen, daß die Spiele ein einziges Gewürge sind und die Meinungen der Nachbarn recht eindeutig waren. Es ist aber anscheinend der gute Ton mit auf der Empörungswelle zu reiten, statt sich mit der Situation sachlich auseinanderzusetzen.
Der Trainer stellt die Mannschaft auf und ist auch am Einkauf beteiligt und trägt somit die Verantwortung dafür.
Fazit: Der Zeitpunkt der Entlassung ist diskussionswürdig, aber die Grundsatzentscheidung einen neuen Trainer zu holen ist richtig !
Bin heute zum erstenmal auf die Seite gestoßen und bin wirklich positiv überrascht wie hier geschrieben und kommentiert wird.
Bin so lang ich denken kann Schalke Fan und ich muss sagen, dass ich die Entscheidung Slomka zu entlassen für Richtig halte. Meiner Meinung nach hat es Slomka zum Schluss seiner Trainerzeit die Brücke zwischen Mannschaft und Fans zu schließen. Die Chore (Wir sind zweiter – keiner weiß warum) habe ich im Rostockspiel auch vernommen und ich habe mich zum ersten mal gefragt (habe leider keine Dauerkarte und bin ca. 6 mal pro Saison im Stadion) wie sowas kommt. Ich war schon oft im Stadion als Schalke als verlierer aufgetreten ist und die Stimmung nach Abpfiff deutlich besser war. Schlimm finde ich es auch, dass von einigen sogenannten Fans Kevin Kuranyi als Sündenbock degradiert wird – dabei habe ich Larsen in der ersten Halbzeit gegen Rostock so gut wie nie gesehen.
Was ist sagen will ist, dass ich den beiden Interimstrainern zutraue, dass morgen abend die Arena kocht – und ich wünsche es mir auch. Schalke ist Leidenschaft und Leidenschaft fängt auch beim Trainer an und die habe ich so gut wie nie gesehen!
Hallo,
ich hatte damals die Hoffnung das der Slomka so gut wird (ist) wie Hitzfeld. Meine Begründung: beide Mathe-Lehrer! (Davor habe ich Respekt, logisches Danken und so…). Aber ich musste mich schnell eines besseren belehren lassen.
Was heißt schon Vizemeisterschaft geschafft; ich sage Meisterschaft
verschenkt.
Die Mannschaft hat sich wirklich nicht weiterentwickelt. Dieser Rumpelfussball ist doch nicht zum anschauen! Wann hat Schalke das letzte tolle Spiel gemacht? Ich weiß es wirklich nicht mehr!!
Mit diesem Geld und so, da muss doch mehr drin sein.
Das muss man auch Herrn Müller ankreiden (STichwort: Einkaufspolitik).
Ausserdem mus ich mir für einen winzigen Bruchteil von dem Gehalt
von Herrn Slomka noch viel mehr gefallen lassen.
Es gäbe noch so viel anzumerken! Ich hoffe das nun ein anderer
Trainer mehr Glück hat. Was hat P.Breitner mal gesagt: (ich bin kein
P.B. Freund, aber wo er Recht hat…) “ Das wichtigste am Trainer ist einzig und allein, Er muß passen!
Bin Jahrgang 1958. Mein Wunsch: Einmal Meister zu meinen Lebzeiten!
Tschüss
Um die Diskussion mit Dir, Mathias, ein letztes Mal auf zu nehmen mit dem Ziel, Dir meine Meinung nicht nahe zu bringen, aber vielleicht verständlicher zu erklären. Ich wollte Dir nicht persönlich unterstellen, dass Du etwas gegen Slomka hast. Meine Absicht war es, auf die Versuchung hinzuweisen, der wir alle unterliegen, dass Fremdinfoquellen immer subjektiv sein müssen, wir sicherlich täglich mit solchen zu tun haben und dabei den Filter der anderen und unseren eigenen miteinander kombinieren. Vor allem galt meine Aussage, Der Typ Slomka, passe nicht zur Mentalität eher als persönliche Einschätzung, die NICHT mit einem WEIL mit meiner zugegeben etwas provokanten oder auch als Unterstellung verstehbaren Zeilen verknüpft ist.
Mein abgegebenes Statement mag besserwisserisch anmuten. Ich bin ein kritischer Mensch und kein flammender Slomka Fan, sondern kritisiere einfach diese Form des Vereinsverhalten, das aus meiner Sicht noch zu Zeiten Oskar Sieberts oder Günter Eichbergs für mich wesentlich erschreckender oder chaotischer erschien. In der Zeit von Klaus Fischer habe ich sportlich meine Zuneigung für diesen Club entwickelt, neben aller Skandale und Trainerentlassung „en masse“.
Aber Zustimmung hat das bei mir schon damals nie gefunden.
Und genauso ist auch mein Textbeitrag zu verstehen. Das heutige Modell Bremen (Rehhagels Zeit erfüllt diesen Charakter auch), so viel und weit ich davon weiß und beurteilen kann, bevorzuge ich eindeutig und werte es als Beispiel, dass es wohl auch so laufen kann. Das Modell kann sicher NICHT der Normalität zugerechnet werden und hat ganz viel mit den dort verantwortlichen Menschen und deren Vereinsphilosophie zu tun.
Ich gebe zu, selten direkt vor Ort am Ball zu sein. Das mag an meiner „Fachautorität“ (Achtung ironisch!) aus der Sicht einiger eingefleischter, wichtiger ständiger Stadiongänger kratzen. Dennoch glaube ich und sehe das damit nicht anders als die wahrscheinliche Mehrheit der Fans, dass Schalke derzeit nicht gerade einen tollen Stiefel kickt. Da reichen manchmal auch Spielberichte verschiedener Quellen, Radiokonferenzen der kritischen Reportergilde (Sabine Töpperwien, Armin Lehmann, Manni Breukmann etc.), die Vereinshomepage, das Forum usw.. Ersatunlicherweise oder kurioserweise sieht die bisherige sportliche Vereinsbilanz gar nicht so katastrophal aus, wenngleich den vermeintlich so grossen CF Barcelona mehr drin gewesen wäre, hätte die Manschaft über die Spieldauer mehr Konstanz gezeigt, woran es häufig gefehlt hat. Nicht zu vergessen die auch gegen Bremen offenbarte deutliche Abschlussschwäche.
Dass junge Spieler und gerade die von mir genannten in der Slomka-Zeit gegenagen sind finde ich genauso bedauerlich, auch hier ist meine Kritik aber nur an diesen Beispielen generell aufgemacht. Natürlich spielt während der Slomka-Tage auch noch einMann wie Müller eine Rolle. Vorher waren es eben Assauer und andere.
Summa summarum, ich bleibe Schalke-Fan, aber all das Geschriebene habe und hätte ich mit ähnlichen Inhalten schon vor mehreren Jahren so formuliert. Slomka hin oder her.
Also bleibt die Hoffnung auf mehr Spielkultur, einen erfolgreichen Abschluss der Saison und eine massvolle zukünftige Vereins- und Mannschaftsentwicklung.
Und wenn nicht, dann geht nur eine schöne Nebensache der Welt einen anderen Gang als persönlich erhofft, aber mein oder unser aller Leben ist davon nicht existenziell abhängig. Da gibt es wirklich andere sehr wichtige Themen, die die Menscheit bewegen sollte.
Ciao
Vielleicht sind es ja die Leute wie ein Herr Breitner oder auch ein Herr Netzer, die es immer wieder schaffen selbst einfache Zusammenhänge dem niederen Volke in ganz besonderer Weise deutlich zu machen.
Ich glaube diese Meinungsmache ist ein bewusster Schachzug gewisser Zeitungen und TV Sender um Quote und Auflage zu machen.
Der Fussballstammtisch ist doch eigentlich ein forum der Selbstdarsteller.
Darf ein Herr Netzer oder Lattek denn überhaupt eine Mannschaft trainieren?????? Haben die Herren denn jemals mehr geleistet als in jungen Jahren erfolgreich Fussball zu spielen?
Ein guter Maurer ist halt auch noch kein guter Architekt……
Daran sollte man sich halten.
Zumindest das Ergebnis in Cottbus ist bis jetzt erfreulich.
Nun kann man ja orakeln woran es liegt.
Auf jeden fall nerven die Kommentare der selbsternannten Experten. Wenn die „Badekappe“ und der Herr „Hilfsschauspieler“ doch so tolle Ideen und Taktiken haben, sollen sie doch mal den Trainerschein machen und sich bewerben….
Ich denke das der Blick in die Zukunft der Jugend gehört und jetzt ein neuer Wind weht. Vielleicht auch für einige „Stars“