Mai
29
2008
Wenn der Brasilianer im Ausland als Fußball-Facharbeiter tätig ist, macht er in der Regel Urlaub zuhause. Das ist bei Schalkes Brasilianern nicht anders. Marcio Rafael Ferreira de Souza – kurz Rafinha – weilt derzeit ebenfalls in seiner Heimat. Ist doch klar, dass er dort ein wenig Eigen-PR betreibt und sich den örtlichen Medien zum Interview stellt. Ärgerlicher Weise sorgen derartige Interviews von Brasilianern auf Heimaturlaub nahezu immer für Trubel im Land des Arbeitgebers. Natürlich auch diesmal. Der kleine Flügelflitzer ist allem Anschein nach darüber erzürnt, dass Schalke die in Aussicht gestellte Freigabe für das Olympische Fußballturnier nach einer „Party-Eskapade“ kurz vor dem Saisonfinale wieder zurückgezogen hat und droht nun – angeblich – damit, auf jeden Fall nach Peking zu reisen, auch wenn er keine Freigabe von Schalke erhält. Das bedeutete dann allerdings, dass Rafinha bis zu vier Spiele fehlen würde, darunter auch das wichtige Hinspiel in der CL-Quali. Eine vertrackte Situation. Einerseits kann ich verstehen, dass Rafinha die einmalige Olympia-Chance nutzen und sich nebenbei damit für die eigentliche „Selecao“ empfehlen möchte, auf der anderen Seite scheiden sich bei mir die Geister, wenn ich an das olympische Fußballturnier denke. Das eigentlich älteste Nationen-Fußballturnier der Welt (erster Olympiasieger war im Jahr 1900 der englische Club Upton Park F. C. – die erste Weltmeisterschaft wurde hingegen erst 1930 ausgespielt) genießt hierzulande einen äußerst geringen Stellenwert und wird von der FIFA eher missmutig geduldet denn gefördert. Merkwürdig eigentlich, denn andere große Sport-Verbände (u.a. die NHL oder die NBA) haben längst erkannt, dass die mediale Macht der Olympischen Spiele keine Konkurrenz ist, sondern eine Möglichkeit, die eigene Sportart auch in Regionen zu bewerben, wo sie noch nicht so populär sind.
Mai
28
2008
Nun ist es ja nicht mehr ganz so weit hin bis zur Fußball-EM in Österreich und der Schweiz. Und wie immer stellt sich dabei die Frage: Wo um Himmels Willen soll ich die Spiele denn nur verfolgen? Vor zwei Jahren, anlässlich der Weltmeisterschaft, hatte ich im Rahmen der achtteiligen Serie „Public Viewing: Die Fußball-WM in Münster“ einige Möglichkeiten und Lokalitäten vorgestellt. In diesem Jahr wird es mir in dieser Form nicht möglich sein. Der Grund ist einfach: Das erste deutsche Spiel der EM, das gegen die Polen, sehe ich in Klagenfurt beim großen, öffentlichen „Public Viewing“. Für das zweite deutsche Spiel, das gegen Kroatien, habe ich sogar ein Ticket für das Wörtherseestadion ergattern können. Das Thema „Fußball-EM in Münster“ wird somit für mich erst zum dritten Spiel (gegen Österreich) akut. Dennoch möchte ich es nicht versäumen, auf ein paar in meiner Augen besonders geeignete „Locations“ aufmerksam zu machen.
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Mai
28
2008
Gestern war Schalkes Jermaine Jones der einzige, der beim Teststpiel gegen Weißrussland das Nationaltrikot tragen durfte, heute schon ist die EM für den Mittelfeldwühler auch schon wieder vorbei. Bundestrainer Joachim Löw benannte soeben den endgültigen EM-Kader und schickte Jones, den Gladbacher Marin und den Kölner Helmes nach Hause. Bei Helmes wundert es mich nicht unbedingt, bei dem kleinen Marin, um den in den letzten Tagen ein echter Medienhype entbrannt war, schon eher. Und bei Jones? Naja, es war zu erwarten. Insgesamt 53 Spielminuten in zwei Länderspielen reichen eben nicht unbedingt aus, um sich in der Nationalmannschaft unentbehrlich zu machen. Schalke wird somit nur mit Kevin Kuranyi und Heiko Westermann im deutschen Team vertreten sein.
Mai
28
2008
Viel ist es ja nicht, was ich über Orlando Engelaar weiß. Das wenige, was ich weiß, habe ich aus Drittquellen wie der Wikipedia. Dort heißt es u.a.: „Orlando Engelaar (* 24. August 1979 in Rotterdam) ist ein niederländischer Fußballspieler. Im Sommer 2000 wechselte Engelaar von Feyenoord Rotterdam zu NAC Breda. 2003 wurde er mit NAC Breda Vierter in der Meisterschaft und qualifizierte sich für den UEFA-Pokal. In der Saison 2003/04 erreichte er mit NAC Breda das Halbfinale des niederländischen Pokals. Zur Saison 2004/05 wechselte er zum KRC Genk. Dort spielte er zwei Jahre lang und wechselte dann zum FC Twente Enschede, wo er einen Vertrag bis 2011 besitzt. (…) Er ist der Mannschaftskapitän von Twente. Am 2. Juni 2007 gab Engelaar im Spiel gegen Südkorea sein Debüt in der niederländischen Nationalmannschaft.“ Des Weiteren weiß ich unter anderem aus dem Focus, DerWesten oder der TAZ, dass Schalke an einer Verpflichtung des Niederländers interessiert ist und er irgendetwas zwischen 3,5 und 8 Millionen Euro kosten soll. Ich denke, Schalkes neuer Trainer Fred Rutten, der bei Twente lange mit Engelaar gearbeitet hat, wird wohl wissen, wie viel der Mittelfeldspieler tatsächlich wert ist. Ãœberhaupt wäre es mir ganz lieb, wenn mal endlich wieder ein Spieler kommen würde, der zumindest einigen auf Schalke bekannt ist. Bei den letzten Südamerika-Transfers hatte ich mehr als einmal das Gefühl, Müller und Co. betreiben ihr Scouting alleinig auf Grundlage von Youtube-Videos. Was jetzt allerdings auch nicht heißt, dass man bei Youtube nichts über Orlando Engelaar finden kann.
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Mai
27
2008
Ohne Kevin Kuranyi, der erst gar nicht aus dem Trainingslager auf Mallorca mit nach Kaiserslautern gereist war, und auch ohne Heiko Westermann, der sich in Deutschland angekommen ins Auto setzte, um in Bielefeld seiner in den Wehen liegenden Frau die Hand zu halten, spielte die deutsche Nationalmannschaft im ersten von zwei Länderspielen vor der Europameisterschaft gegen Weißrussland heute nur 2:2-Unentschieden. Deutschland war in der ersten Halbzeit durch einen Treffer von Klose und ein Eigentor der Weißrussen mit 2:0 in Führung gegangen. In der launigen zweiten Halbzeit fing man sich dann doch noch zwei Gegentreffer. Mit von der Partie war in den zweiten 45 Minuten auch der einzige nach Kaiserslautern gereiste Schalker Jermaine Jones. Er spielte „so lala“, zeigte einen guten Torschuss,vergab eine gute Möglichkeit und hatte ansonsten kaum Möglichkeiten, sich auszuzeichnen. Gut möglich, dass Jones als einer der „Casting-Verlierer“ sich die EM doch nur im TV anschauen muss, zumal vier weitere „Wackelkandidaten“ Marin, Neuville, Helmes und Trochowski sehr, sehr ordentlich auftraten.
Mai
26
2008
Mirko Slomka wird nun doch nicht Trainer von Bayer 04 Leverkusen. Wie der kicker meldet, hat sich der Pillenclub für Bruno Labbadia als Nachfolger von Michael Skibbe entschieden. Somit bleibt Mirko Slomka Schalke vorerst erhalten. Die BILD hatte zwischenzeitlich fabuliert, dass Schalke bei einem Wechsel von Slomka zu Leverkusen eine Ablöse fordern könne. In der Tat ging es jedoch wohl mehr darum, den Ex-Trainer, dessen Einkommen auf eine Millionen Euro taxiert wird, schnellstmöglich von der Gehaltsliste zu bekommen.
Mai
23
2008
Gleich drei Vereine der ersten Bundesliga treten im kommenden Jahr mit einem neuen Trainer an. Bei Schalke übernimmt Fred Rutten das Ruder, bei Dortmund wird es aller Voraussicht nach Jürgen Klopp sein und in Leverkusen deuten die Zeichen auf Mirko Slomka. Der Start mit einem neuen Coach – das war es dann aber auch mit den Gemeinsamkeiten. Denn während auf Schalke mit Rutten ein Trainer einsteigt, der sich unabhängig vom Abschneiden seines alten Vereins für den Wechsel entschied und Twente daraufhin sensationell in die CL-Quali führte, wechselt Klopp nur deshalb zum BVB, weil er sein Saisonziel (Aufstieg) mit Mainz verpasst hat. Slomkas Gang zu Bayer Leverkusen würde stattdessen in die Kategorie „stinknormal“ gehören. Ein Trainer sucht einen neuen Job, ein Verein sucht einen neuen Trainer, beide kennen sich gut, da Slomka in den letzten zwei Jahren mindestens 20 Heimspiele von Leverkusen in der BayArena „beobachtet“ hat – Bingo! Welches dieser drei Modelle letztendlich das erfolgreichere war, werden wir im Mai 2009 wissen.
Mai
23
2008
Es steht natürlich immer noch nicht fest, gegen wen Schalke in der Champions-League-Qualifikation am 12./13. August und 26./28. August antreten muss. Ausgelost wird schließlich erst am 1. August. Aber nach und nach teilt sich das große Feld in mögliche und unmögliche Gegner. Möglich sind nach neuesten Hochrechnungen von „Der Westen“ Atletico Madrid, Sparta Prag, Dynamo Kiew oder auch Galatasaray Istanbul. Twente Enschede übrigens ist definitiv ein „möglicher Gegner“. Auf gar keinen Fall treffen wird Schalke dank des eigenen guten UEFA-Koeffizienten auf FC Liverpool, FC Barcelona, Arsenal London, Juventus Turin, Steaua Bukarest oder Olympiakos Piräus.
Mai
20
2008
Vor vielen, vielen Jahren, als schalkefan.de noch kein Weblog war, als Monica Lierhaus noch den ran-Touchscreen betatschte, als man bei Schalker Heimspielen noch im Regen und nicht im Bier duschte, da gab es Mobiltelefone, die keine Kamera hatten und kein Farbdisplay. Das Musikfernsehen sendete noch Musik, das Deutsche-Sexysportclips-Fernsehen (DSF) noch nicht die Meisterschaften im Stangentanz auf dem Grünstreifen der Kartbahn in der Nähe von Sussex und dort, wo einem heute der süße Schnuffel auf den Sack geht, schwang damals eine Domina die Peitsche und forderte stakkatohaft „Ruf! Mich! An!“ Es gab noch kein Jamba und deshalb sah man verrückte Frösche nur einmal im Jahr – dann, wenn die Hertha zu Gast auf Schalke war. In Zeiten, in denen MP3 noch einzig dem Computer vorbehalten war, gab es nur zwei Möglichkeiten, sein Handy als Schalkefan mit Extra-Sound zu pimpen. Entweder den Soundeditor, den man mühsam mit Befehlsketten wie „4e2 4f2 2g2 2g2 4f2 4e2 2d2“ fütterte, oder Midi-Files. Diese, eigentlich hochkomplexen, mehrspurigen Steuerbefehle für Synthesizer ließen sich bei besonders modernen Handtelefonen mittels eines Datenkabels aufspielen und als Klingelton nutzen. Damals fragte ich meinen Kumpel Philipp Pelzer, der einen „Synthie“ sein eigen nannte, der so manchen Goldhochzeits-Alleinunterhalter vor Neid erblassen ließ, ob er mir das Schalker Vereinslied als Midi erstellen könne. Er konnte und spielte es direkt vom Blatt auf Diskette (zur Erinnerung: das waren diese schwarzen, viereckigen DVD’s) ein. Lange Zeit konnte man sich das File aus der „Goodies“-Sektion der alten Schalkefan-Homepage herunterladen, doch beim Relaunch vor gut vier Jahren habe ich diese Download-Möglichkeit gelöscht. Ich hätte niemals gedacht, dass mich noch mal jemand auf das Midi ansprechen könnte, doch gerade erst in den letzten Wochen kamen ein paar Anfragen, die mich das Gegenteil lehrten. Ich weiß zwar nicht wofür, aber ab und an braucht dann doch noch mal jemand das kleine „Sound-Filechen“. Deshalb stelle ich es hier wieder online. Und danke nochmal an Philipp, was immer er jetzt auch treibt.
Mai
18
2008
Seit gestern ist das wohl erfolgreichste Interims-Duo in der Geschichte der Fußball-Bundesliga selbst Geschichte. Nach sechs Spielen treten Mike Buskens und Youri Mulder ins zweite Glied. Nun wartet alle Welt auf Fred Rutten, der seine Mission beim FC Twente äußerst erfolgreich beendet hat. In den niederländischen Playoffs schaltete sein Team den großen Favoriten Ajax Amsterdam aus und darf nun – genau so wie Schalke – in der Qualifikation zur Champions-League antreten. Ein Duell zwischen Schalke und Twente um den Einzug in die Gruppenphase der Königsklasse ist somit durchaus möglich und würde – nicht ganz, aber schon ein bisschen – nach Huub Stevens und Roda Kerkrade schmecken.