Engelaar-Berater zickt und zockt herum

22. Jun. 2008 | 2 Kommentare

Gestern sind die Niederländer gegen Russland hochverdient ausgeschieden. Nichts war mehr zu sehen vom Zauberfußball der Vorrunde, der aus unseren drolligen Nachbarn kurzerhand den Top-Favoriten gemacht hatte. Russland hat gezeigt, wie man mit recht hausbackenen Mitteln, einem dichten Mittelfeld und gezielten Konterangriffen eine nominell bessere Mannschaft ausschalten kann ohne selbst das Fußball spielen zu vergessen. Ähnliches sah man ja bereits vor drei Tagen beim Spiel Deutschland vs. Portugal und – allerdings drei Klassen schlechter – vorgestern beim glücklichen Sieg der Türken gegen Kroatien. Es ist irgendwie kein gutes Turnier für die großen Titelanwärter. Einzig Spanien hat es nun noch in der Hand, die erstklassigen Eindrücke der ersten drei Spiele zu bestätigen. Zurück zu den Niederländern: Da hatte man als Schalker natürlich immer ein Auge auf den designierten Neuzugang Orlando Engelaar.


Gestern wurde er nach gut 60 Minuten ausgewechselt – seine sicherlich auffälligste Szene. Ãœberhaupt habe ich ihn bei der EM nicht einmal ansatzweise so stark gesehen, wie es sein Berater Eduard Burleson wohl tat:

Orlando hat seine Form von Twente Enschede direkt in die Nationalmannschaft übertragen und er wird auch weiterhin auf dem gleichen Niveau spielen. Ich glaube, aus diesem Grund haben eine Reihe von Klubs plötzlich realisiert, was viele von uns bereits wussten, dass er ein sehr guter Spieler ist.

Aha? Mmmmh… Und dann zieht Burleson noch fröhlich die England-Karte (die zahlen schließlich jeden Preis) und beschwert sich darüber, dass die Verhandlungen mit Schalke zu lange dauern. Ich glaube allerdings eher, dass nicht die Länge der Verhandlung dem Berater sauer aufstößt, sondern das, was hinten rauszukommen scheint. Monetär und so…

Den ganzen Bericht zum rumzickenden bzw. rumzockenden Engelaar-Berater kann man bei „Goal“ nachlesen. Auch wenn das jetzt nur eine persönliche Meinung aus dem Bauch heraus ist: Aber einerseits hat mich Engelaar bei der EM alles andere als überzeugt, andererseits gehen mir Spielerberater, die ihre „Ware“ wie Sauerbier feilbieten, tierisch auf den Geist. Schalke sollte das Interview zum Anlass nehmen, den anvisierten Kaufpreis noch einmal zu überdenken und gegebenenfalls nach unten zu korregieren.

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2 Kommentare zu “Engelaar-Berater zickt und zockt herum”

  1. verschwenderam 23. Juni 2008 um 01:16 1

    Also so schlecht fand ich Engelaar nicht. Spielt sehr unauffällig und konnte in den ersten beiden Spielen mit zum Teil sehr akkuraten Pässen überzeugen. Angesichts seines Alters wäre aber eine Ablöse über die kolportieren 5,5 Millionen ziemlich gewagt, wie ich meine. Denn unauffällig spielen und akkurate Pässe spielen kann ein Fabian Ernst auch. Everton und New Castle? Da möchte doch nur einer den Herrn Müller nervös machen und womöglich seine Provision in die Höhe treiben. Aber so sind sie halt, die schlechten Berater. Gute Berater treten erst gar nicht an die Öffentlichkeit.

  2. Herr Wieland (Drei Ecken, ein Elfer)am 23. Juni 2008 um 23:15 2

    Ich finde es irgendwie ‚typisch Müller‘, einen Spieler aus einem noch drei Jahre laufenden Vertrag via Vertragsklausel herausklauen zu wollen, die in dieser Klausel festgesetzte Ablösesumme dann aber nicht bezahlen zu wollen.
    Er scheint zu glauben, die Jungs in Twente seien doof, oder er hofft, dass Twente diesen Spieler unbedingt loswerden will, nachdem er ihnen schon des Spielers Lieblingstrainer weggenommen hat.

    Naja, ma’kucken.