EM-Tagebuch: Türkenglück
Hallo? Hallo? Hallo??? Ich bin mir jetzt nicht sicher, aber ich glaube, du hast gerade kein Bild. Aber die Tonleitung soll stehen, sagen mir die Kollegen aus dem internationalen Medienzentrum von schalkefan.de. Ich entschuldige mich für die Störung, aber du kannst dir sicher sein, dass hinter den Kulissen auf vollen Touren an der Beseitigung des Fehlers gearbeitet wird.
Wenn man ehrlich ist, war der Bildausfall bei der Live-Ãœbertragung des gestrigen EM-Halbfinals der Deutschen gegen die Türkei sportlich gesehen noch einer der Höhepunkte. Wie befürchtet kam die Jogi-Truppe mit der Rolle des Favoriten überhaupt nicht zurecht und zeigte ihr schlechteres Gesicht. Die Türkei war aggressiver, ballsicherer, motivierter, schneller – nur cleverer war sie nicht. Und deshalb ging Deutschland trotz einer Bilanz von 8:20 Torschüssen mit 3:2 als Sieger vom Platz. Dass das Siegtor in bestmöglicher Türkenmanie aus heiterem Himmel in der Schlussminute fiel, war letztendlich nur noch das Sahnehäubchen. Deutschland zieht mit waschechtem Türkenglück ins Finale ein. Aber egal – gewonnen ist gewonnen!
Ich schätze, das Bruttosozialprodukt erlebt am heutigen Donnerstag einen herben Einbruch. Bis tief in die Nacht wurde in Münster – natürlich auch am Kreisel – gefeiert und auch in der Gorilla-Bar, wo ich die Spiele seit meiner Rückkehr aus Österreich verfolge, ging es noch lange nach dem Schlusspfiff rund.
Nun steht Deutschland also doch im Finale. Hätte ich nach der Vorrunde niemals gedacht. Und wenn das Gesetz der Serie von sich abwechselnden guten und schlechten Spielen hält, dann erwartet uns am Sonntag ein großartiges Match.
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