EM-Tagebuch: 300.000 Euro für Schalke
Gerade erst im Januar dieses Jahres hatten sich die UEFA und die G14-Nachfolgeorganisation „Eca“auf einen Entschädigungsschlüssel für Vereine geeinigt, die Spieler für die gestern beendete Europameisterschaft abstellen. Grob gesagt sieht der Schlüssel vor, dass für jeden Spieler ein Tagessatz von rund 4000 Euro bezahlt wird. Diese 4000 Euro werden gedrittelt und kommen zu gleichen Teilen den Vereinen zugute, bei denen der Spieler in der Spielzeit 2006/07, in der vergangenen Saison 2007/08 und „zum Zeitpunkt des Turnierbeginns“ unter Vertrag stand. Die letzten beiden Vereine sind allerdings i.d.R. identisch, es sei denn, ein Spieler wechselte in der Winterpause seinen Arbeitgeber. Gezahlt wird bereits für die Vorbereitungsphase, die offiziell 14 Tage vor dem Turnier begann, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem der Spieler mit seiner Mannschaft aus dem Turnier ausscheidet. Schalke stellte mit Kevin Kuranyi, Heiko Westermann und dem kroatischen Nationalspieler Ivan Rakitic drei Spieler für das Endrundenturnier ab. Während man für Kuranyi nun die volle Summe in Höhe von 35 Tagessätzen à 4000 Euro (= 140.000 Euro) überwiesen bekommt, sind es bei Heiko Westermann, der 2006/07 ja noch für Bielefeld spielte, nur zwei Drittel dieser Summe, also 93.310 Euro. Im Falle von Ivan Rakitic, der mit seinem Team im Viertelfinale scheiterte und der somit insgesamt 26 Tagessätze erspielte (die Schalke zu 2/3 zugute kommen werden), kommen noch einmal 69.316 Euro hinzu. Macht unter dem Strich die nette Summe von 302.626 Euro als Zusatzeinnahmen aus der Europameisterschaft.
Ivan Rakitic hatte bei der abgelaufenen EM aus Schalker Sicht die meisten Spielanteile. In drei von vier Spielen kam er zum Einsatz, zweimal marschierte er dabei über 90, einmal – im Viertelfinale – sogar über 120 Minuten. 300 EM-Minuten kann er sich somit in seinen Notizblock schreiben. Deutlich weniger sind es bei den deutschen Vertretern Kevin Kuranyi und Heiko Westermann. Kuranyi kam nur gegen Kroatien (8 Minuten) und im gestrigen Finale gegen Spanien (32 Minuten) zum Einsatz. Heiko Westermann erlebte die EM sogar zur Gänze nur von der Bank aus.
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