Aus! Aus! Das Spiel ist (endlich) aus!
Man verliert keine Spiele, weil der Gegner in 80 Minuten zweimal auf das Tor schießt und dabei zwei Tore macht. Auch nicht, wenn einer der beiden Torschüsse aus klarer Abseitsposition heraus möglich wurde. Man verliert keine Spiele, weil man einmal eine 99%ige Chance vergibt und ein anderes Mal nur den Pfosten trifft. Man verliert keine Spiele nur mit Pech. Und man verliert keine Spiele, nur weil man kein Glück hat. Man verliert Spiele, weil man schlichtweg zu schlecht ist. Schalke ist zu schlecht für den UEFA-Cup – anders gesagt: Schalke ist zu schlecht für Europas zweite Liga. Und deshalb ist es gut, dass dieses Drama nach der heutigen 2:1-Niederlage bei Twente Enschede endlich vorbei ist.
Ich verfasse heute keinen Spielbericht, weil es nichts neues gibt, über das es zu berichten wert wäre. Schalke war wie immer engagiert und kämpferisch, wie immer aber auch spielerisch äußerst arm. Schalke scheitert einmal mehr nicht am fehlenden Willen, sondern am fehlenden Können. Wie sagte Otmar Hitzfeld neulich auf Premiere: Schalke hat sehr viele gute Spieler, aber nur ganz wenig sehr gute. Es ist kein Problem der Einstellung, sondern ein Problem der Formation und vor allem der spielerischen Qualität. Ich sehe derzeit keinen Akteur, der auch nur ansatzweise höheren Weihen gerecht werden könnte. Selbst Manuel Neuer, der unter Schalke-Fans Welpenschutz genießt und den viele schon die WM-Pokale 2010 bis 2018 in die Höhe stemmen sehen, ist derzeit kaum mehr als Bundesliga-Durchschnitt und fällt beim 2:0 für Enschede wie eine defekte Bahnschranke. Vom 0:1 in Stuttgart mal ganz zu schweigen.
Und dann fällt schließlich doch das 2:1, man fängt noch einmal an zu hoffen und was passiert: Nichts! Bis auf zwei halbe Chancen wagt sich Schalke in der Schlussviertelstunde nicht mehr in den Angriff, hat letztendlich Glück, dass man nicht 3:1 oder 4:1 verliert.
Nun ist es also so gekommen, wie es sich selbst die treuesten Borussen nicht besser hätten wünschen können: Schalke steht vor dem letzten Heimspiel des Jahres gegen Hertha vor einem Scherbenhaufen. Alles andere als eine leere Nordkurve in der ersten Viertelstunde des Spiels würde mich sehr wundern. Es ist Krise. In jeder Krise steckt zwar auch die Möglichkeit zum Neuanfang, doch dazu fehlt mir die Hoffnung.
Das war heute das 110. Europapokalspiel für Schalke. Mit dem nächsten rechne ich nicht ernsthaft in den nächsten 18 Monaten. Fragt nach in Dortmund.
Abgelegt unter Schalke
16 Kommentare zu “Aus! Aus! Das Spiel ist (endlich) aus!”
Tja Matthias, das hast du leider mal wieder treffend analysiert. Eigentlich kann es einem leid tun, aber es stellt sich auch die Frage wie und mit wem ein Neuanfang stattfinden soll. Auf einigen Zeitungen waren ja schon Prognosen in großen Schlagzeilen zu lesen.
Es wird orakelt ob ein neuer Trainer das Maß der Dinge ist oder ob bestimmte Stars den Zenith überschritten hätten.
Sicherlich wird sich aber in der Winterpause einiges tun und man darf gespannt sein. Ich hoffe auf jeden Fall auf einen besseren Rückrunden Beginn.
Was ist nur aus unserem S 04 geworden? Hier kann Trainer werden, wer will, in diesem Sauhaufen kommt sowieso keine Disziplin rein. Ich bin für einen totalen Neuanfang, sprich es müssen die meisten Soieler weg, bis auf Westermann, Neuer und Jones. Vielleicht läuft es dann besser!
Was war gestern schon wieder los. Das kann doch langsam nicht mehr wahr sein. Das Interview mit A. Müller (nach der Zusammenfassung in der ARD) war auch nur der reine Witz. Er stellt sich da hin und behauptet, dass wenn es einmal nicht läuft noch pech hinzukommt. Naja, wenn er meint. Er soll sich mal besser seine und die Leistung der Manschaft angucken.
Da gefiel mir die Analyse von Mehmet Scholl schon besser. „Einfach“ eine neue Manschaft aufbauen auch wenn es ein bisschen dauert. Dieses Saison kann man sowieso vergessen.
Gruß
Florian
Heut Morgen 07:00 Uhr Nachrichten WDR II:
Fredchen: „Die Jungs haben gut gespielt. Sie haben mit Leidenschaft gespielt. Sie haben schön gespielt, nicht super, aber gut.“ Unglaublich – der neue Anspruch heißt nun Mittelmaß, Spitzenmannschaft ade.
Mit solchen Aussagen versteckt sich der Trainer natürlich hinter der eigenen Mannschaft. Schließlich geht es noch um die Summe in der Vertragsauflösung, auch für seine beiden sprachlosen Co-Trainer. Fredchen kennt das 11. Gebot der Holländer: „Wie kommen deine Moneten in meine Tasche?“
PRO MÜLLER BOYKOTT ! Schalke vor dem Neubeginn – anders geht nicht. Glück auf und munter bleiben!
Ich wäre ganz froh, wenn die aktuelle Situation mal zu einer Bestandsaufnahme inkl. der heiligen Kühe führte. Solange man sich irgendwie durchmogelt ist doch der Leidensdruck nicht groß genug tatsächlich etwas zu verändern. Jetzt sind alle Schalker gefragt:
Der Manager, der Heribert Bruchhagen und anderen Personen die goldenen Messinghähne letztes Jahr spendiert hat. Für Spieler, die verletzt, untauglich oder schlichtweg unfähig (Rot auf der Ersatzbank, ist der Mann erwachsen?) sind. Stellenweise sind Positionen fünfach besetzt, aber hinten links, da gibt es nur einen etatmäßigen Verteidiger.
Der Präsident, der öffentlich dem Trainer in den Rücken fiel und damit weder Führungsstärke noch Stil bewies.
Der Aufsichtsrat, der zwar enorm erfolgreich in der Sponsorenwerbung ist, leider aber das sportliche Tagesgeschäft nicht seiner Funktion gemäß zu kontrollieren scheint.
Die Spieler, die mitunter lethargisch, manchmal auch bloß lustlos die Zeit absitzen und in beste kick-and-rush-Zeiten zurückfallen. Wollen sie keinen Erfolg haben?
Die Fans, die – ich kann es einfach nicht glauben – die eigenen Spieler auspfeifen.
Die Scouts, die offenbar ihre Arbeit nicht allzu ernst nahmen.
Dem Trainer allerdings will ich trotz seiner Euphemismen keinen Vorwurf machen, was wir gerade erleben sind doch nur die Nachbeben vergangener Tage.
Und – das frage ich mich seit Wochen – warum spielen eigentlich die Spielmacher, die aus der eigenen Jugend kamen, bei anderen Vereinen und schießen Tore des Monats, während die Knappen mit drei defensiven Mittelfeldspielern nichtmal in Tornähe auftauchen?
@ KönigsblauMS:
Der Diminutiv ist im Niederländischen sehr verbreitet und wird ausschließlich als Form der Höflichkeit und Sympathiebekundung genutzt. Deine Nutzung der „Übersetzung“ ist hingegen herabsetzend, hat in unserer Sprache einen anderen Sinn und ist deshalb nicht nur unverschämt, sondern auch schlicht falsch.
Inhaltlich bin ich völlig bei dir, Torsten. Ich habe mich beim lesen aber auch ganz ernsthaft nach der korrekten Phonetik gefragt. Du scheinst ja im Niederländischen bewandert zu sein. Kannst du helfen? Eher Frehdchen oder Frättchen?
mal was für alle, die sich angesprochen fühlen,
ein kommentar aus den grafschafter nachrichten, einer zeitung die
bei uns in bad bentheim erscheint:
„armes schalke
einmal schalke, immer schalke. von wegen. was sich die fans nach
dem spiel in enschede erlaubten, war instinktlos.wer den siegreichen
gegner feiert, begeht verrat. der kürzlich verstorbene kultbetreuer charly neumann würde sich angesichts dieser treuelosigkeit im grabe umdrehen.
immer, wenn die erfolge ausbleiben, kommen die heckenschuetzen.
assauer und slomka etwa attackieren manager müller, anstatt den verein, der ihnen angeblich am herzen liegt, zu unterstützen.
auch sie haben mitschuld an einer verfehlten einkaufspolitik. dass
müller eine unglückliche figur abgibt und sich mit durchhalteparole über wasser hält,verdeutlicht seine hilflosigkeit in dieser prekären
situation.er scheint das schwache glied in einer kette vieler verfehlungen zu sein und steht zu recht in der kritik. allerdings:
er hat auch jones geholt. auch westermann ist ein volltreffer. und jungstars wie neuer und höwedes sind schalkes zukunft. die aber wird aufs spiel gesetzt durch selbstzerfleischungsprozesse.
armes schalke.“ noch fragen????
@ Herr Wieland:
Gemach, gemach, Herr Wieland. Jegliche Interpretation bleibt natürlich frei. Aber richtig ist, dass auch in Deutschland die Verkleinerungsform nicht nur als Verniedlichung eines Substantivs sondern auch als Koseform z.B. zur Bildung von „Spitznamen“ gebraucht wird.
Bei meinem ersten Gebrauch des Spitznamens Fredchen habe ich, lieber Herr Wieland, diesen auch direkt als „Spitznamen“ der holländischen Fans geoutet !!! (03.12.08).
Wenn unser Trainer gute Leistungen bei der Mannschaft abrufen könnte, würde dich dieser Spitzname vermutlich überhaupt nicht stören. Ich werde auch weiter, wie die holländischen Fans, diesen Spitznamen für Fred Rutten verwenden. Danke – bitte!
Ende @ Herr Wieland
Und nun zu den wichtigeren Dingen auf Schalke:
Auch der HSV hatte nach offiziellen Verlautbarungen bei der Trainersuche im Frühjahr Kontakt zu Fred Rutten. Man entschied sich aber für seinen Landsmann Martin Jol, da die Mannschaft des HSV, ähnlich wie die von Schalke 04, schwierig zu führen ist. MA Müller entschied sich dann später für Rutten.
Und wie soll es nun weiter gehen auf Schalke?
Für Müller ist das alles ganz klar. Nach dem Gespräch mit der Club-Führung: „Ich bin ein Kämpfer. Ich werde auch am Saisonende noch Manager auf Schalke sein. Fred Rutten und ich haben ein klares Konzept vorgelegt. Das setzen wir um. Gnadenlos. Mit voller Rückendeckung“.
Da ist mir Mehmet Scholl in der ARD nach dem Spiel gegen Twente mit seiner Aussage inhaltlich schon vertrauter:
Auch die Verantwortlichen müssen sich hinterfragen. In der Mannschaft stimmt es nicht mehr. Da braucht es einige Veränderungen. Auch wenn es dann lange dauert. (freie Wiedergabe)
Glück auf zu einem wirklichen Neubeginn!
Meine Favoriten dazu heißen Olaf Thon und Armin Veh.
Olaf Thon und Armin Veh
Diese Entscheidung wäre wirklich königsblauäugig.;)
Biermann und Klinshoff!
Lothar und Mario!
Erni und Bert!
Morgen kommt erstmal Berlin, wahrscheinlich aber keine Änderung in Sachen Müller oder Rutten. Aber wenn nicht bald etwas passiert spekulieren wir uns mit Hilfe der Gerüchte aus den Medien in den Wahnsinn. Und da befindet sich ein großes Stück S04 bereits.
EIN LEBEN LANG!
Jetzt ist es endlich raus, Manager und Trainer haben alles richtig gemacht wenn ich die aktuelle Aussage von unserem „super“ Manager auf der Schalker Homepage richtig lese. Die Schuldigen für die schlechte Hinrunde sind auch gefunden.
Die „Denke auf Schalke“ ist an allem schuld. Die Erwartung das diese hochbezahlte Truppe um die Meisterschale mitspielen kann ist einfach falsch und überfordert der Mannschaft. War es nicht Herr Müller der die Saisonziele genannt hat? Wurde von ihm nicht gesagt, dass wir um die Plätze 1-3 mitspielen können? Hat er nicht ständig erklärt, dass die Mannschaft viel besser spielt als alle anderen glauben? Wenn von der „Denke auf Schalke“ gesprochen wird, dann richtet es sich auch an uns, die Fans. Absolute Frechheit!!
Problem Nummer zwei soll es dann sein, dass die Angestellten nicht genügend Professionalität und Leidenschaft haben. Mitarbeiter, die sich teilweise den A…. aufreißen damit alles so gut funktioniert für die schlechte Leistung der Mannschaft verantwortlich zu machen ist für mich die nächste Frechheit.
Ja und dann wird man sich in der Winterpause von den Spielern trennen, die bislang nicht spielen durften oder wollten.
Ich bin mehr als entsetzt über solche Aussagen. Da machen sich die Verantwortlichen die Sache aber sehr leicht. träumt schön weiter wenn ihr glaubt das dann in der Rückrunde alles besser wird.
@ hellwach:
Fred mit langem e (Fredericus) und kurzes, auch so gesprochenes „je“ wie in Meisje („Mädchen“). Also von Deinen Angeboten eher „Frehdchen“.
@ KönigsblauMS:
Diese Form in Deinem Sinne zu verwenden und sich dann hinter anderen, möglichen Interpretationsformen zu verstecken, noch zu behaupten, Du tätest es wie die holländischen Fans, halte ich für – nunja, bildlich gesprochen – äußerst schwach auf der Brust.
So, jetzt reicht das berechtigte Rumgemähre. Jeder Verein durchlebt solche kritischen Zeiten. Nur Panikmache ist völlig verfehlt. Da kommt dann auch nur Mist bei rum wie zu lesen ist : Bierhoff , Assi, Huub, schlimmer noch Matthäus. Au Backe !!! Wie ich schon mal schrieb,: Ich ziehe z.Zt. den Hut vor jedem Fan, der in der Arena geht. Aber alles andere als BEDINGUNGSLOSE UNTERSTÜTZUNG ist beschämend und Verrat !!!! Bleibt dann lieber erstmal zu Hause, denn Schläge auf das was man Lieb hat, haben noch nie zu langanhaltenen Leistungssteigerungen geführt. Ich bin auch ein Kritiker unseres MAM aufgrund seiner meist verfehlten Einkaufspolitik, aber in Interesse unseres Clubs sollte jetzt eine Solidarisierung mit der Mannschaft und den Verantwortlichen stattfinden. Ich möchte jedenfalls nicht wieder so chaotische Zustände wie dauernder Abstiegskampf mit Abstiegen in die 2 Liga. Wir sind wer und das wollen wir auch bleiben. Auch wenn es in letzter Zeit schwer war und es wahrscheinlich noch einige Zeit bleiben wird.
Aber eins das bleibt bestehen ! Der FC SCHALKE wird niemals unter gehen !
@ Herr Wieland
Wenn die schreibende Zunft mit subjektiven Spitzfindigkeiten nun auch noch den „Spitznamen“ inhaltlich beleuchten möchte, wird mir wirklich „schwach auf der Brust“, Herr Wieland. Um hier nicht in einen linguistischen Wettstreit einzutreten und den Leser letztendlich zu langweilen, wende ich mich lieber mehr dem sportlichen Bereich auf Schalke zu.
Ende @ Herr Wieland
Nach dem gestrigen Spiel der Superlative mit einem unberechtigtem Gewinner gilt es heute noch einmal für uns im letzten Heimspiel. Trotz aller Unruhe im Verein müssen unbedingt 3 Punkte her, um wenigstens den BxB nicht aus den Augen zu verlieren. Glück auf und munter bleiben!
Okay, der Aufsichtsrat hat gesprochen und eine Entscheidung getroffen. Sicherlich auch vor dem Hintergrund, dass die Positionen im strategischen und operativen Geschäft auf Schalke nicht so leicht neu zu besetzen sind. Schalke ist nun mal nicht unbedingt immer die Wunschadresse eines Managers oder Trainers. Zudem ist der finanzielle Spielraum mittlerweile sehr stark eingeschränkt. Diese Situation wird sich durch das mögliche Ausscheiden im UEFA-Cup noch verstärken. Dennoch – die Schalker Fans sind schon immer ein gutes Korrektiv gewesen. Sonst wäre der Verein lange nicht da, wo er heute steht.
Nun gilt es jedoch, dass die angekündigten Veränderungen in der Winterpause auch umgesetzt werden und dann neue Früchte tragen. Das Spiel gegen 1899 Hoffenheim ist daher noch nicht unbedingt richtungsweisend.
Aber danach gilt es: Neubeginn und Aufbruch! Jeder hat eine 2. Chance verdient. Nun auch Müller und Rutten. Dafür brauchen die Mannschaft und die Verantwortlichen die volle Unterstützung mit dem Ziel Platz 3.
Ich bin dabei – Glück auf !