Der Mythos von unverkäuflichen Spielern
Die Liga hat gerade erst vor ein paar Tagen seinen regulären Spielbetrieb eingestellt, Energie Cottbus muss noch in der Relegation nachsitzen, Werder Bremen und Bayer Leverkusen spielen am Samstag in Berlin den letzten Vollversager der Saison aus – aber ansonsten war’s das jetzt. Und kaum haben die Trainer ihre Kader in den Urlaub bzw. mit Jogi Löw auf die Asien-Reise geschickt, nimmt das Transfer-Karussell auch schon wieder Fahrt auf. Dabei fällt auf: Die beiden ersten feststehenden größeren Transfers sind gleich zwei „unverkäufliche Spieler“. Als solche wurden zumindest Bremens Diego (spielt demnächst vor durchschnittlich 21.000 oder wahlweise auch gar keinen Zuschauern in Turin) und Stuttgarts Gomez (zieht es – gemäß Liedermacher Andreas Frege – zu einem Scheißverein) immer wieder von ihren Clubführungen bezeichnet. Nun gut. Man hat sich ja daran gewöhnt, dass man als Fußballfan andere Maßstäbe anlegt, als die kickende Belegschaft auf dem Rasen. Für die Seria A würde ich beispielsweise nur eine geschenkte Dauerkarte annehmen, wenn man mir ein frisch bezogenes Daunenbett auf die Haupttribüne stellte. Warum ich mich mich derartigem überhaupt befasse? Weil ich trotz des Geldes, trotz des Prestiges, trotz der begrenzten Lebensarbeitszeit eines Fußballers, trotz der Aussicht auf eine lange Nationalmannschaftskarriere und trotz der realistischen Prognose von vielen, vielen Titeln immer noch an das Gute im Menschen glaube. Und deshalb weigere ich mich auch, daran einen Gedanken zu verschwenden. Auch wenn der Mythos der unverkäuflichen Spieler erst heute kräftig ins Wanken geraten ist.
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11 Kommentare zu “Der Mythos von unverkäuflichen Spielern”
Ich glaube das ist so eine typische Uli Hoeneß Aktion, um noch mal zu unterstreichen wie sehr er seinen neuen Trainer auch mit Verstärkungen des Kaders unterstützen möchte. Bedenkt man Münchens Einkäufe der letzten Saison, läßt man sich noch einmal Hoeneß Statements der letzten Tage in Sachen Klinsmann auf der Zunge zergehen (es war Rummenigge, der Klinsmann wollte), dann wird da ein Schuh draus. Ich glaube jedenfalls nicht an einen Wechsel.
… noch ein Grund mehr Hoeneß zu hassen.
Manu ist einer von uns – der geht nicht.
…unser neuer Trainer/Manager wird mir immer symphatischer:
Magath verweigert Freigabe für Neuer
Felix Magath, neuer Trainer von Schalke 04, verweigert die Freigabe für einen Wechsel von Torwart Manuel Neuer zu Bayern München.
„Er ist ein Super-Torwart. Wir brauchen ihn selbst“, sagte Magath zu „Bild“.
So Herr Hoeneß, jetzt heißt es weitersuchen aber nicht bei uns!
@ tumulder Hat er das wirklich gesagt, also dass Rummenigge Klinsmann wollte? Habe ich leider nicht mitbekommen und konnte es mir deshalb nicht (hoffe noch nicht) auf der Zunge zergehen lassen.
Wollten die vom fcb nicht immer ENKE? Der mit den wenigsten Gegentoren der letzten Saison? Ach, den meisten. Die wollen und wollen und wollen immer zu, wie ein Haufen verzogener Einzelkinder. Aber sie bekommen auch fast alles, wie verzogene Einzelkinder auch immer fast alles bekommen.
Die sollten den Herrn Kahn aus der Rente zurück beordern, Klinsi ist ja wieder weg.
Hoeneß hassen Quatsch,ist doch schön wenn das stimmt . Der Mann hat noch Träume , er wünscht sich
was und wird es zur NICHT bekommen.Bei den meisten anderen Spieler hätte ich Magen krummeln,aber bei Manu nicht.Felix Magath ist das hat er erst bewiesen nicht verblödet,oder will man AUF Schalke die Arena zuschließen.
Für Geld bekommt man Spieler(manchmal auch gute) aber keinen Charakter , den hat man. (oder auch nicht). Auf ein NEUE….. GLÃœCK AUF !!:
Lieber nicht weiter denken …
„Es dürfte bekannt sein, dass es im Fußball letztendlich immer nur ums Geld geht“ (Felix Magath vier Wochen vor seinem Wechsel von Wolfsburg zu Schalke (Kicker).
Manu bei den Bazen geht ja nun mal gar nicht. Die Szenen nach dem Sieg in München vor Augen kann ich mir auch nicht entfernt vorstellen, dass der Junge das ernsthaft in Erwägung ziehen würde.
Die Aussage zur Serie A ist absolute Klasse. Ich weiß auch nicht, was Spieler ernsthaft zu einem solchen Wechsel bewegt. Diese Liga ist doch wohl spätestens seit Mitte der Neunziger total, nun ja, „out“.
Ich versteh die mediale Aufregung nicht so ganz. Neuer hat vor ein paar Wochen klar gesagt, er kann sich nicht vorstellen, zu Bayern zu wechseln.
Insofern betrachte ich es fast belustigt, was momentan passiert.
Hat gestern jemand das Interview mit Manu nach dem Spiel in Dubai gesehen? Ein Dementi zu den Wechselgerüchten hört sich völlig anders an und er hat schließlich bestätigt, dass die beiden Vereine darüber miteinander sprechen. Auch Olli Kahns Reaktion auf dieses Thema läßt tief blicken.
Wollen wir mal hoffen, dass Schalke nicht beim Ruf des Geldes einknickt und wir den kommenden Nationaltorhüter noch länger zwischen unseren Pfosten stehen haben werden. Glück auf!
Nach dem Interview gestern muss ich leider sagen: Für mich ist Manu zu 99,9% weg. Er hat zum x-ten Mal die Chance auf ein klares Dementi (oder zumindest auf eine eigene Willenserklärung) verstreichen lassen. Er hätte sagen können: „Ich will nicht zu Bayern!“ oder „Ich will auf Schalke bleiben!“. Hat er aber nicht.
Sattdessen verwies er darauf, dass er in den letzten Tagen keine deutschen Medien verfolgt habe und deshalb nicht wisse, wie weit die Gespräche der Vereine untereinander gediehen seien. (Besser gesagt: Er weiß nicht, was in Deutschland schon offiziell ist – und was eben noch nicht.) Selbst auf die Rückfrage, ob er denn nicht mit Peter Peters gesprochen habe, eierte er gewaltig herum: „Nee, der ist ja nicht als Schalker, sondern als DFL-Vertreter hier.“
Es ist schon ziemlich geschickt von Hoeneß, die Nationalmannschaft mal wieder als erweiterten Werbeträger die die Bayern-Personalpolitik zu nutzen. Das kennt man ja schon seit Jahren. So wurden dereinst unter anderem Klose und Podolski auf die Bayern heiß gemacht. Und ganz ehrlich: Ich kann es auch keinem Spieler der Welt verdenken, wenn er sich nach zehn Tagen Lobhudelei auf die Bayern denkt: „Boah, das hört sich ja toll an, was die alle erzählen. Wäre das nicht vielleicht doch was für mich.“
Die finanzielle Komponente darf man natürlich auch nicht außer acht lassen. Man kann als Fußballfan so viel zetern und Vereinstreue einfordern wie man will: Wenn man letztendlich vor der Chance stünde, auf einen Schlag ein paar Millionen Euro mehr auf dem Konto zu haben, würde die Hälfte der Stadiongänger seine Oma dafür verkaufen und die Eltern gleich als Zugabe mitgeben. So ist das leider.
Für mich bleibt Manuel Neuer trotzdem ein Schalker und ich bin auch nicht persönlich enttäuscht von ihm. Ich kann seine Beweggründe sogar ein ganzes Stückweit nachvollziehen. So ist das eben im Profifußball. Für die Spieler ist es (nicht nur „in erster Linie“ sondern „ganz und gar“) ein Geschäft. Olaf Thon war für mich auch immer ein Schalker, Jens Lehmann bleibt für mich immer ein Eurofighter und selbst Thomas Linke wird bei mir immer den Beinamen „Fußballgott“ führen. Genau so wird Manuel Neuer auch im nächsten Jahr für mich „der Manu“ bleiben, selbst wenn er dann im falschen Tor stehen sollte.
Ich hoffe nur, dass der Wechsel sauber über die Bühne geht. Gerade im Fall Linke hat man gesehen, dass auch die Fans für das Unglaubliche Verständnis haben, wenn es denn nur vernünftig durchgezogen und nicht von einem unsäglichen Eiertanz begleitet wird.
Hallo Matthias,
nach dem Interview in Dubai ist Manu auch zu 99% weg.
Es geht wohl nur noch um die Ablöse. Kann nur hoffen das sich unser Vorstand nicht über den Tisch ziehen lässt.
Da hat man wohl Ralf Fährmann zu schnell gehen lassen.
Gerade er wäre der beste Mann wenn Manu geht.