Schon wieder kein Pokal-Heimspiel …

02. Nov. 2009 | Ein Kommentar

DFB-Pokal - Bildquelle: wikipedia.orgSchalke tritt im Achtelfinale des DFB-Pokals Anfang Februar beim VfL Osnabrück im alt-ehrwürdigen Stadion an der Bremer Brücke an. Bereits drei Teams aus den ersten beiden Bundesligen mussten dort in der diesjährigen Pokalsaison die Segel streichen, allen voran Borussia Dortmund im zurückliegenden Achtelfinale. Davor musste mit dem HSV sogar ein Spitzenteam der Bundesliga dran glauben und auch der Erstunden-Sieg der Osnabrücker gegen Zweitligist Hansa Rostock haftet ein Stückweit das Prädikat „Pokalsensation“ an. Schalke wäre also schlecht beraten, den Drtittligisten, der aktuell auf Platz acht nur drei Punkte hinter einem Aufstiegsplatz lauert, zu unterschätzen. Zumal auch die Osnabrücker Heimbilanz eine deutliche Sprache spricht: Zehn Mal trat Osnabrück in dieser Saison in Pflichtspielen zuhause an, neun Mal ging man als Sieger vom Feld! Nichts desto trotz ist es ein gutes Los für die Königsblauen, denn nominell – und da beißt die Maus keinen Faden ab – ist der VfL der schwächste noch verbliebene Verein im Pokalwettbewerb. Diese Feststellung dürfte auch die Fans des 1. FC Köln trösten. Dass es einmal mehr nicht zu einem Heimspiel für Schalke reichte,  wohingegen beispielsweise der FC Bayern im laufenden Wettbewerb bereits zum zweiten Mal zuhause gegen einen Zweitligisten ran darf, kann man durchaus beklagen. Vor ein paar Tagen – nach dem Pokalsieg bei 1860 München – schrieb User „Ney“ in den Kommentaren bei Torsten Wielands „Könisgblog“:

[Ein Heimspiel…] wäre mal nett. Von den 14 Pokalspielen der letzten 5 Jahre haben wir ganze 2 zuhause gehabt, beide gegen Hannnover 96.

Nun sind es also insgesamt 15 Pokalspiele und die Heimbilanz bleibt bei mageren zwei Spielen stecken. Fortuna, du dumme Funz! Allerdings erscheint das alles auf den ersten Blick dramatischer, als es wirklich ist.

So sahen die Schalker Pokalspiele der letzten fünf Jahre tatsächlich aus:

Schalke im DFB-Pokal 2005/2006:
FC Bremerhaven – FC Schalke 04 0:3
Eintracht Frankfurt – FC Schalke 04 6:0

Schalke im DFB-Pokal 2006/2007:
Hansa Rostock II – FC Schalke 04 1:9
1. FC Köln – FC Schalke 04 4:2 n.V.

Schalke im DFB-Pokal 2007/2008:
Eintracht Trier – FC Schalke 04 0:9
FC Schalke 04 – Hannover 96 2:0 n.V.
VfL Wolfsburg – FC Schalke 04 6:4 n.E.

Schalke im DFB-Pokal 2008/2009:
FC 08 Homburg – FC Schalke 04 0:3
FC Schalke 04 – Hannover 96 2:0
Carl Zeiss Jena – FC Schalke 04 1:4
FSV Mainz 05 – FC Schalke 04 1:0

Schalke im DFB-Pokal 2009/2010:
TSV Germania Windeck – FC Schalke 04 0:4
VfL Bochum – FC Schalke 04 0:3
TSV 1860 München – FC Schalke 04 0:3
VfL Osnabrück – FC Schalke 04 -:-

Dabei muss man allerdings beachten, dass ein Bundesligist in der ersten Runde des DFB-Pokals grundsätzlich auswärts antreten und unter Umständen sogar bei einem aktuellen Zweitligisten (entweder beim Viertletzten der abgelaufenen Zweitliga-Saison bzw. bei einem der drei Aufsteiger aus der Dritten Liga) spielen muss. Dieses Los blieb Schalke in den letzten fünf Jahren immerhin erspart. Somit reduziert sich die Zahl der „Spiele mit möglichem Heimrecht“ in der Schalker Fünfjahreswertung auf zehn.

Zwei weitere Spiele kann man abziehen, wenn man die zugelosten Gegner betrachtet. Im aktuellen Fall ist es Osnabrück, dass – obwohl es vom Ablauf der Auslosung her erst nach Schalke „in die Paarung hineingezogen“ wurde – nun Heimrecht genießt. Und im letzten Jahr war es Carl-Zeiss Jena, das von der Amateur-Heimrecht-Regelung profitierte. Bleiben also unter dem Strich gerade noch acht Spiele, die in puncto Heimrecht wirklich „frei“ gelost wurden. Und in diesen acht Spielen steht es 6:2 gegen ein Schalker Heimspiel. Immer noch nicht wirklich gut, aber immerhin nicht so schreiend ungerecht, wie es der erste Eindruck vermittelt.

Man kann die Pokalspiele der letzten Jahre freilich noch unter einem ganz anderen Aspekt betrachten: 15 Partien mit Schalker Beteiligung wurden seit Beginn der Spielzeit 2005/2006 ausgelost. Nur fünf Mal musste Schalke in diesem Zeitraum gegen einen Bundesligisten antreten (Köln spielte 2006/2007 in der Zweiten Liga) . Das hört sich doch schon durchweg freundlicher an, oder?

Wir sollten also nicht mit der Glücksgöttin hadern, sondern uns einfach darauf freuen, dass uns am 9. oder 10. Februar 2010 ein packender Pokalabend bevorsteht, in den Schalke trotz aller Warnungen vor dem „Pokalschreck“ mit dem berechtigen und realistischen Anspruch gehen muss, das Halbfinale zu erreichen. Und wenn dieses Halbfinale dann zu guter Letzt in der ausverkauften Arena gegen den FC Augsburg steigen sollte, dürfte man getrost bei der ollen Fortuna Abbitte leisten.

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Ein Kommentar zu “Schon wieder kein Pokal-Heimspiel …”

  1. heinz03am 2. November 2009 um 13:26 1

    was solls, karten kaufen und ab nach osnabrück…