Schmeichelhaft knappe Testspielniederlage
Positiv ist: Es war nur ein Testspiel nach einem harten Trainingslager. Negativ ist: Der ganze Rest. So wie sich Schalke heute beim FC St. Pauli präsentierte, darf es nicht passieren. Auch nicht nach einem achttägigen Drill-Camp im Süden Spaniens. Und auch nicht auf einem Boden, der zwar schneefrei blieb, auf dem ein feines Kombinationsspiel jedoch kaum möglich war. Der Zweite der Fußball-Bundesliga verlor beim Zweiten den zweiten Bundesliga hochverdient und letztendlich sogar noch schmeichelhaft nur mit 2:0. Das, was man da im Millerntor-Stadion sehen musste, macht nicht unbedingt Lust auf den Rückrundenstart in der kommenden Woche. Insbesondere die Abwehr um Marcelo Bordon und Heiko Westermann glich mehr einer Guido-Schroeter-Karrikatur, denn einem der sichersten Gespanne der Bundesliga. Mit biederen Mitteln gelang es St. Pauli, das in der zweiten Halbzeit sogar noch mit einer Art „zweiten Mannschaft“ auflief, Schalkes Defensive ganz alt aussehen zu lassen. Ohne Rafinha, der ebenso „geschont“ wurde wie Kevin Kuranyi, beschränkte sich der Defensivverbund mehr schlecht als recht darauf, das Schlimmste zu vereiteln. Positive Akzente in der Vorwärtsbewegung? Fehlanzeige! Und was tat sich in der Offensive? Ein Jefferson Farfán, der in den ersten 45 Minuten nach ansatzweise Spaß am Spiel zu haben schien und danach abtauchte – das war es auch schon. Neuzugang Edu enttäuschte ebenso wie Halil Altintop über die gesamte Dauer des Einsatzes. Sanchez versuchte zu wühlen, scheiterte jedoch an eigenen Standschwierigkeiten in Kombination mit einem extrem seifigen Boden. Gerald Asamoah, der in der Schlussphase eingewechselt wurde, konnte sich zumindest über die Wertschätzung der Pauli-Fans freuen. Seine eigene Leistung war nicht dazu angetan. Dass Neuzugang Peer Kluge nicht einmal zu einem Kurzeinsatz kam und sich stattdessen nur warmlaufen durfte, bleibt eines von vielen Fragezeichen, die dieser konfuse Schalker Auftritt zurück lässt. Bereits in der Saisonvorbereitung hatte Schalke u.a. beim 0:0 gegen Twente Enschede aber auch im T-Home-Cup-Turnier durch die Bank erbärmliche Testspielleistungen geboten. Es folgte eine der furiosesten Hinrunden der letzten Jahre. So gesehen darf man sich vielleicht ja doch auf den kommenden Sonntag freuen. Immer optimistisch bleiben.
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Ein Kommentar zu “Schmeichelhaft knappe Testspielniederlage”
Das Beste an diesem Spiel war, dass ich es verpennt habe. Wahrscheinlich aber reicht es sogar dazu, dass vor der Rückrunde nicht gleich alle wieder durchdrehen und die Meisterschaft wollen. Schön auf dem Teppich bleiben und natürlich GLÜCK AUF!