Tor ist, wenn das Netz zappelt
Fußballspiele beginnen grundsätzlich beim Stand von 0:0. Ab und an, auf Schalke in letzter Zeit allerdings erfreulich selten, enden sie auch mit diesem Ergebnis. Dazwischen liegen 90 Minuten, in denen irgendetwas passiert. Manchmal mehr, manchmal weniger. Schalkes Spiel am Samstag in Freiburg war kein „klassisches 0:0“ aus der Schlafwagen-Abteilung der Liga, doch es war auch kein Festival der Emotionen. Den Auftritt der Königsblauen an der Dreisam muss man irgendwo dazwischen einordnen. Einer erstaunlich fahrigen ersten Halbzeit, in der Kevin Kuranyi mit einem Kopfball an den Pfosten noch die beste, weil einzige, Schalker Torchance verbuchen konnte, folgte eine konzentriertere und bessere zweite Spielhälfte. Der Grund für die Leistungssteigerung ist einfach und war für alle offensichtlich: die Einwechslung von Jefferson Farfán. Der Peruaner musste zum Start mit einem Platz auf der Bank vorlieb nehmen und zusehen, wie Schalkes Offensivbemühungen zumeist bereits im Ansatz verpufften. Vicente Sanchez sollte die Außenbahn berackern, zeigte auch ein, zwei schöne Kabinettsstückchen, blieb aber ineffektiv. Ebenso Alexander Baumjohann, der schließlich Farfán weichen musste. Die florierende Schalker Flügelzange der letzten Spiele blieb Fehlanzeige. Ebenso überhaupt ein Ansatz von flottem Kombinationsspiel in der Spieleröffnung. Lange Bälle auf den Kopf von Kuranyi waren nahezu alles, was Schalke in der ersten Halbzeit einfiel. Hinzu kamen etliche Fehlpässe im Mittelfeld, die Freiburg einige gute Situationen eröffneten.
Freiburg war zunächst die aktivere, giftigere, bessere Mannschaft und hätte die Führung verdient gehabt – nicht nur aufgrund des Lattenkopfballs kurz vor der Pause. Nach dem Seitenwechsel wurde Schalke seiner Favoritenrolle endlich gerechter, scheiterte jedoch entweder am Freiburger Keeper, an den eigenen Nerven oder auch nur am Schicksal. Denn auch für mich war Bordons Kopfball „drin“, auch wenn ich es aus meiner Perspektive in der Badenova-Arena natürlich nicht sehen konnte. Doch die in der Minute nach der Szene vier eintreffenden SMS von vier verschiedenen Freunden, die das Spiel live im Fernsehen sahen, sprachen eine eindeutige Sprache. Aber so ist das eben: Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeifft. Um den Schiedsrichter zum Pfiff zu bewegen, ist es nützlich, das Netz zum zappeln zu bringen. Das konnte Schalke am Samstag nicht, trotz einiger bester Chancen im zweiten Durchgang. Deshalb endete das Spiel letztendlich 0:0. Eine kleine Enttäuschung? Sicherlich! Aber auch kein Beinbruch. Zuhause gewinnen, auswärts punkten – wer bin ich denn, dass ich da jammern würde?
Ärgerlich ist es dennoch, wenn man knapp 1100 Kilometer an einem Wochenende fährt und dann noch nicht einmal ein Tor zu Gesicht bekommt. Der Trip in den Breisgau hat sich für Sarah und mich dennoch gelohnt. Ein nettes Stadion, unauffällig-nette Heimfans, ein schmucker Biergarten direkt am Stadion, Sonnenschein am Spieltag, gute Stimmung und vor allem viele liebe Verwandten- und Freundesbesuche rund um das Spiel herum – was will man mehr? Naja, einen Sieg vielleicht… Es ist spät, ich muss ins Bett. Nachfolgend aber noch fix ein paar Bilder, die sich allesamt per Mausklick vergrößern lassen. Mehr zum Spiel schreibt der „kicker„.
Der PTSV-Biergarten vor der Badenova-Arena war fest in Schalker Hand.
Von rechts: Mein Patenkind Johannes, meine Freundin Sarah und Johannes‘ Kumpel, ebenfalls Johannes.
Nach dem Abpfiff holt sich die Mannschaft den Applaus der mitgereisten Fans ab. Mund abputzen – nächstes Mal wird’s wieder besser!
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Ein Kommentar zu “Tor ist, wenn das Netz zappelt”
Hi Matthias, bitte mal die Links der Bilder checken. Will doch den Onkel Göz auch mal sehen….
W.