Zu wenig gemacht, um belohnt zu werden.
Meine persönliche Highlight-Szene ereignete sich gestern Abend so um die 100. Minute herum. Arjen Robben hatte sich einmal mehr im Mittelfeld in zwei Schalker verbissen, stocherte nach dem Ball und ging zu Boden. Die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Wie von der Tarantel gestochen sprang der Niederländer auf, gestikulierte wild, regte sich auf und hüpfte wie ein Troll auf der Stelle. Ich kann ihn verstehen. Da macht man sich schon die Mühe, sich lang zu legen, und dann gibt es dafür noch nicht einmal einen Freistoß. Unverschämt!
Bevor jetzt hier aber auch nur der Hauch eine Legendenbildung aufkommen kann: Schalke ist zu Recht raus aus dem Pokal! Mit biederen Mitteln, großem Kampf, Disziplin und Leidenschaft rang man dem Favoriten aus Bayern zwar über 115 Minuten ein 0:0 ab und hätte es auch fast ins Elfmeterschießen geschafft – doch letztendlich fehlte Schalke gestern der Mut. Eigene Aktionen der Hausherren konnten nur in der extrem kurzen Anlaufphase nach dem Seitenwechsel der regulären Spielzeit beobachtet werden. Ansonsten stand Schalke hinten sicher und wartete auf den einen Konter. Und wartete. Und wartete. Und wartete. Spätestens ab der 70. Minute standen die Königblauen nur noch tief in der eigenen Hälfte und „pöhlten“ die Bälle hoch und weit aus der Gefahrenzone raus. 50 Minuten lang pure Abwehrschlacht mit allen Mitteln – das musste irgendwann einmal schief gehen. Als Robben, der über die gesamte Spielzeit sterbende Schwan, in der 115. im Mittelfeld zum sehenswerten Solo ansetzte und die gesamte Schalker Abwehr wie Slalomstangen aus der Zeit von Rosi Mittermeier aussehen ließ (die ganz steifen Vollholz-Dinger, nicht die Heutigen mit dem Kipp-Gelenk), schoss er Bayern zum verdienten Sieg. Daran gibt es nichts zu deuteln.
Sicher. Schalke hätte gestern den „Lucky Punch“ landen können. Kuranyi, der einmal mehr den Alleinunterhalter im Sturm geben musste, hatte den Treffer auf dem Fuß, als er allein auf Butt zumarschierte. Doch derartige Chancen waren die Ausnahme und resultierten aus 1:1-Situationen, nicht aber aus einem geplanten Offensivspiel. Auf der anderen Seite die Bayern: zwar auch nicht brillant, aber doch immer tonangebend und erstaunlich fit. Während die Spieler in Blau und Weiß nach 80 Minuten ausgepumpt wirkten, rannten die Roten immer und immer wieder gegen die blaue Wand an. „Steter Tropfen höhlt den Stein“, sagt man. Gestern konnte man in der 115. Minute sehen, wie einfach sich dieses Sprichwort auf den Fußball übertragen lässt. Vielleicht hat Luis van Gaal ja doch die größeren Medizinbälle?
Vielleicht hätte Schalke offensiver agieren müssen. Vielleicht hätte man – so wie die Frankfurter es am vergangenen Wochenende taten – mehr auf einen eigenen Torerfolg hinspielen müssen, in Kauf nehmend, selbst einen Treffer zu kassieren. Es ist müßig, darüber sich jetzt noch den Kopf zu zerbrechen. Trainager Felix Magath entschied sich offensichtlich für eine andere taktische Variante und fuhr lange Zeit auch ganz gut damit. Belohnt wurde er jedoch nicht. Wer weiß, wofür es gut war.
Schalke kann trotzdem mit hoch erhobenem Haupt aus der Partie gehen. Als Kollektiv begegnete man den Bayern gestern durchaus auf Augenhöhe. Dass es letztendlich ein Geniestreich war, der die Entscheidung brachte, muss man einfach akzeptieren und kann doch zugleich erleichtert feststellen: Mehr als diesen einen Geniestreich hat Schalke nicht zugelassen.
Mehr zum Spiel schreibt der „kicker„.
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6 Kommentare zu “Zu wenig gemacht, um belohnt zu werden.”
Ich hatte gestern (sah das Spiel erst ab der 2. Hälfte) den Eindruck, dass die Schalker keinen Bock hatten. Typisch hierfür: Pass von Sanchez ins Nirvana, wo keiner stand.
Bayern hatte wie so oft etwas mehr Glück, dennoch gab es für mich zwischen den beiden (derzeit besten deutschen) Mannschaften keinen großen Unterschied zu sehen. Ob gleich gut oder gleich schlecht sei dahin gestellt.
Ein Elfmeterschießen hätten wir gewonnen. Das ist doch auch ein schönes Gefühl!
Und wie Du schon geschrieben hast, wer weiß, wofür es gut war.
GLÃœCK AUF!
Ich sehe das wie Marcel, alleine die letzten beiden Jahre hat der
Südsterne Klub über 140 Millionen (140.000.000) in neue Spieler
investiert – das war kaum – nein gar nicht zu sehen.
Aber so ein paar Dinge kann ich nicht verstehen.
Robben lief ja nun von der 1. Minute an oft flüssig durch unsere
Abwehr. So einen richtigen Stoppversuch konnte ich nie erkennen.
Wir sind ja hier unter uns, daher ein offenes Wort:
man hätte ihm auch mal ein wenig (oder mehr) wehtun können.
Sorry aber ich habe schon in der B Jugend gelernt, wenn jemand 2
mal an dir vorbei läuft, dann kann eine Blutgrätsche
Erkenntnisgewinne bringen. Ok kann eine gelbe Karte geben,
dann muss ein Anderer ran, aber spätestens dann hätte Ballfreund
Robben an die WM gedacht……
Bevor mir jetzt einer mit Sportlichkeit kommt, diese bayerischen
Volldeppen haben selbst nach dem Sieg nachgetreten….
Also wirklich Christian, sowas sollte man höchstens Denken und niemals aussprechen. Letztendlich sollte man sich nicht auf das niedrige Niveu der Bazies herablassen. Jetzt, wo sie Ihre Felle davonschwimmen sehen stiften sie bei der Konkurrenz Unruhe durch haltlose Behauptungen. Diese armen, armen Fussballvirtuosen. Müssen ihre begnadeten Füsse auf so holprigen Geläuf setzen und werden dann auch noch von so Fussballrüpeln unsanft behandelt.
Also wirklich, da muss sich aber bald mal der DFB einschalten und dragonische Konsequenzen anmahnen. Unfassbar !
Genau aus diesen Gründen kann ich diesen selbstverliebten und arroganten Verein nicht ausstehen und wünschte mir nichts sehnlicher als die Abschiebung in die Österreicherische Liga. (Man darf ja wohl mal Träumen).
Bitte, bitte fegt sie am Samstag vom Platzt !!!!
SCHALKE……….. ein Leben lang !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Ja Schlackes hast ja Recht, ich bin halt eine ehrliche Haut und
sage auch was ich denke. Ich habe aber im Grunde kein schlechtes
Gewissen. Denk einmal an die Behauptung dieses Hoeneß Assistenten
Schalke gewinnt nur mit taktischen Fouls. In der 2. Hälfte fcb – Stuttg.
hat v.Bommel in der ersten 23 Minuten 3mal hingelangt, etwas später
hat der deutsche Nationalstürmer Klosinski Khedira an der Mittellinie
so derbe gefoult das der Stuttgarter sogar um die WM bangen muss !!
Wenn das Rakitic mit Robben gemacht hätte, wäre die bayrische
Volksarmee schon brandschatzend über NRW hergefallen.
Ich bin auch mal gespannt was diese Woche wieder abgehen wird !
Ihr glaubt doch nicht das der Würstchenverkäufer ruhig und fair
das Samstagspiel abwartet ?! Z.Zt. ist Manchester im Fokus, aber
ab Mittwoch wird wieder die volle Medienbreitseite über uns herfallen.
Wahrscheinlich wird die tz einen Bierdeckel mit Manuel Unterschrift
präsentieren, oder die dfl droht Schalke mit Punktabzug wegen der
nicht Bayernliga konformen Spielfläche 😉
sorry oben im Text ist natürlich die 1. Hälfte gemeint 🙂