Hapoel 0 : Neuer 0
Da gibt es Nichts zu beschönigen: Schalkes Auftritt bei Hapoel Tel Aviv war unterirdisch schlecht. So schlecht, dass man nicht von einem enttäuschenden 0:0 sprechen darf, sondern von einem wirklich glücklichen Punktgewinn reden muss. OK, es war Champions-League und natürlich war es ein Auswärtsspiel – da meckert man nicht. Normalerweise. Aber genug der Augenwischerei: Schalke war gegen einen international drittklassigen Gegner nur in der Anfangsphase der Partie gleichwertig. In der zweiten Spielhälfte hatte man sehr viel Glück und einen in allen Belangen überragenden Manuel Neuer. Es war also wieder einmal ein deprimierender Abend. Einer von vielen, den wir in dieser Spielzeit miterleben mussten. Jedes Mal sagt man sich: Schlimmer kann es nicht werden. Jedes Mal wird es schlimmer.
Magath bringt wie angekündigt Escudero auf der linken Verteidigerposition, der zunächst eine gute Figur macht. Wie es überhaupt am Anfang gar nicht danach aussieht, als dass Schalke einen weiteren Nackenschlag erleben könnte: Farfán ist flink auf dem rechten Flügel, Uchida scheint ihm gut zuarbeiten zu können, die Innenverteidigung Höwedes/Metzelder steht sicher, Jurado und Rakitic scheinen sich einzuspielen, Huntelaar und Raúl sind ja auch noch da. Nach den ersten gefälligen Minuten beginnt man von einem Sieg zu träumen. Wie sollte uns dieses Hapoel Tel Aviv, das vor zwei Wochen noch locker geschlagen wurde, auch ernsthaft gefährlich werden? Doch mit der ersten Chance für die Heimmannschaft wendet sich das Blatt. Von nun an spielt nur noch Hapoel. Das wäre ja nicht schlimm, wenn es in der 80. Minute passiert. Allein, und das bringt mich fast zu heulen, es war nach knapp 20 Minuten.
Schalke steht danach zu tief, Schalke spielt zu unsicher, die Außenverteidiger brechen nach und nach weg und aus dem Mittelfeld kommen keine, aber auch wirklich gar keine Impulse. Jurado verknotet sich beim Laufen fast die Beine, Huntelaar hat offensichtlich keinen Bock mehr, Raúl ist es statt, den Jogger zu mimen und der Rest ist nur im Nanobereich messbar besser. Hapoel hat Chance über Chance. Mal scheitern die Israelis an sich selbst, ganz oft aber an Manuel Neuer, der einen Glanztag erwischt hat und im nächsten Jahr bei einem ganz großen Club Europas zurecht die Nummer 1 sein wird. Der einzige Lichtblick ist die Einwechslung von Ciprian Daec, der in den letzen zehn Minuten auch mal wieder ran darf, und zumindest nicht alles falsch macht. „Lichtblick“ möchte ich deshalb bitte als 2-Watt-Birne im Gotthardtunnel verstanden wissen.
Mir gehen die Metaphern für das Auftreten meiner Schalker aus. Ich will auch nicht mehr in die Zukunft blicken. Nehmen wir den Punkt einfach mit. Schalke überwintert im europäischen Wettbewerb – das zumindest ist seit heute sicher. Den Rest schreibt der „kicker“.
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7 Kommentare zu “Hapoel 0 : Neuer 0”
Wie du es schreibst: Man geht jedesmal mit Hoffnung ins Spiel und jedesmal gibt es einen Tritt in die Magengrube. Ich habe blanke Angst vor Freitag und St. Pauli. Wenigstens schießt uns Asa nicht ab.
Den sie Wissen nicht was sie tun. Am Freitag sollte ST.Pauli das erste Tor erzielen , Gnade uns Gott, fliegt der ganze SO4 durch die Arena . Ich hoffe es bleibt alles ruhig,den Schlagzeilen in diese Richtung fehlen uns gerade noch,obwohl der Spott in mancher Presse und gerade bei Sky kaum noch zu ertragen ist.Diese Manschaft ist aber auch so was von tot , so was habe ich in 45Jahren als Schalkefan noch nicht erlebt.Hier hilft wirklich nur noch beten!.
Glück auf!
Ich versuche alles mit stoischer Ruhe zu ertragen. Allmählich gerate ich an die Grenze dessen, was ich ertragen kann.
Wo ich gerade hier bin: Nach dem Ende des Königsblogs dürfte, neben Auswärtssieg, dieser Blog der „prominenteste“ S04-Blog sein. Also, lieber Matthias, nur zu, und bitte nicht auch aufhören. Sei wie die Kapelle auf der Titanic und spiele bzw. schreibe weiter, bis das eiskalte, blaue Wasser des Atlantik bzw. der Emscher …
Alles wird gut. Glück auf.
Johannes
Ehrlich gesagt, ich weiß überhaupt nicht, was man mit dieser Truppe gemacht hat! Das sind doch eine ganze Reihe begabter, einige wenige sogar begnadeter, in der Praxis getesteter, mit einem zum Teil hohen Marktwert versehene Spieler, die nach (hoffe ich) neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen trainiert, massiert und analysiert auf den Punkt des Spielbeginns vorbereitet worden sind. Es kann doch nicht wahr sein, dass dann eine solche Unverschämtheit auf dem Platz produziert wird!
Ich sach noch zu meiner Frau „… du da is‘ bestimmt kein Schalker mehr hingeflogen, das tut sich keiner mehr an!“ … „Aber hör‘ mal das klingt doch aber ganz gewaltig nach euern Blau-Weißen..“ Und in der Tat, die standen da wie eine Mauer und haben den Haufen auf der grünen Fläche wie ein Mann unterstützt!
Und was hat diese Truppe ihnen dafür geboten…….?
Mir fallen eine ganze Reihe Stichwörter dafür ein: Lethargie der Lustlosen, mangelnde Einstellung zu ihrem Beruf, Spielerboykott, aber auch Unfähigkeit des Trainers (jetzt ist das Unwort gefallen). Und ich fürchte, wenn am Freitag gegen St.Pauli wieder die Lichter ausgehen, nachdem sie vorher noch nicht einmal angezündet worden sind, müssen wir uns allmählich an dieses Wort gewöhnen.
Alles wird so schnell nicht wieder gut! Aber trotzdem Glückauf!
ok…es ist mittlerweile wirklich nur noch soweit, dass man denkt: „wann hört dieses grauen endlich auf?“
in jeder vorwärtsbewegung schaut man hin und hat hoffnung. die hoffnung wird mit einer falschen bewegung, einem ungenauen pass, einem missverständnis, einem missgeschick oder von einer situation zerstört, in der nur ein kleines bisschen mehr glück nötig gewesen wäre.
und jedesmal wieder ist diese kleine, in uns jammernde, langsam sterbende hoffnung da, wenn die blau-weissen wieder am ball sind.
und jedesmal wird sie wieder niedergeschlagen.
das geht jetzt seit wochen so.
anscheinend verträgt diese hoffnung ne menge schläge. zumindest bei mir…
noch.
aber mal ehrlich: es gibt kurze momente, sogar in so einem spiel wie gestern, da blitzt es auf, was die da eigentlich könnten. da stimmen mal 2-3 bewegungen, ganz kurze momentaufnahme.
die 4te bewegung macht dann alles kaputt und ist oft so stümperhaft oder dämlich, dass man vor lauter haare raufen nichtmal mehr in der lage ist, ein paar sekunden über den kurzen moment fussballerischer kunst zu sinnieren.
den gab es dann einfach nicht.
und manchmal sind es im spiel zehntel-sekunden oder 2 cm die zu einem wirklich prächtigen zusammenspiel fehlen.
schalke hat kein glück und dann auch noch pech.
und das verunsichert den haufen so abartig.
aber auch uns.
solange die geschundene hoffnung sich noch von ballbesitz zu ballbesitz müht, in ihr loch zurückgeprügelt wird und wieder rausschaut, wenn da auch nur die möglichkeit einer möglichkeit möglich scheint, haben wir unser schalke nicht verloren.
denn wir tragen es in uns.
und die, die da unten so verunsichert rumeiern haben auch keine spass daran zu verlieren.
also…von spiel zu spiel und solange sie sich noch schlagen lässt.
wenn wir untergehen, dann mit der erinnerung daran, was uns soviel ertragen lässt: die liebe für unser schalke!
man bin ich schmalzig 😀
mensch, am freitag muss es klappen. klar , man kann auch erst
in der rückrunde anfangen zu punkten, aber warum?
wenn wir im dezember bei 6 punkten sind, muss sich der verein
m.e. von der mannschaft trennen und noch versuchen,
50 millionen (oder mehr) durch transfereinnahmen zu bekommen.
denn meines wissens gilt kein einziger vertrag für die 2.liga.
sonst sind wir pleite. was planen magath, held, peters
und toennies?
bis neulich
„wenn da auch nur die möglichkeit einer möglichkeit möglich scheint“ GEIL!!!