Eine Po-lemik aus gegebenem Anlass

14. Okt. 2011 | 24 Kommentare

Ich hatte es Markus Merk recht schnell verziehen, dass er sich im Jahr 2001 in Hamburg eine Riesenscheiße zusammengepfiffen hat. Schalke hatte sich die „Meisterschaft der Herzen“ bereits einen Spieltag zuvor in der Schlussminute in Stuttgart redlich „verdient“. Das hatte ich früh akzeptiert und vielleicht hinterließ dieser 19. Mai 2001 und Merks Pfiff in der gefühlt 114. Minute auch deshalb keine ganz so große Wunde in meiner königsblauen Seele. Was ich Markus Merk nie verziehen habe, ist, dass er nie den Arsch in der Hose hatte, sich seiner Verantwortung zu stellen. Diese Verantwortung war der Job eines Schiedsrichters in der 1. Fußball-Bundesliga.

Auf eigenen Wunsch leitete Merk nach diesem Tag im Mai nie wieder ein Spiel mit Beteiligung des FC Schalke 04 – weder auswärts, noch daheim. Gleichwohl setzte er seine Karriere munter fort, ließ sich als bester Schiedsrichter der Republik feiern, und hatte wohl auch nie ein Problem damit, wenn ihm Fans der FC Bayern in den ersten Spielen nach dem Meisterschaftsfinale 2001 hämisch applaudierten.

Mit seiner Entscheidung, keine Schalker Spiele mehr zu leiten, hat Dr. Markus Merk fachlich und menschlich versagt. So sehr ich mich auch bemühe, ich schaffe es einfach nicht, auch nur ein Fitzelchen Respekt seine Schiedsrichter-Lebensleistung aufzubringen. Nicht aufgrund der Ereignisse vom 19. Mai 2001, sondern wegen allem, was danach kam. Markus Merk hat sich verhalten wie ein Feigling.

Morgen kehrt Markus Merk als Experte des Pay-TV-Senders „Sky“ nach Gelsenkirchen zurück, erlebt zum ersten Mal ein Bundesligaspiel aus dem Arena-Innenraum. „Sky“ wird diese Rückkehr – wie bereits die Rückkehr des ehemaligen Torhüterangestellten – geschickt inszenieren, wird die pfeifenden Fans, denen Dr. Markus Merk nur ein paar Meter gegenübersitzen wird, in Großaufnahme und Zeitlupe zeigen. Der Moderator wird Merk fragen, wie er die Jahre nach 2001 erlebt hat und Merk wird sagen, dass er auch nach tausendmaligem Ansehen der Bilder jederzeit wieder auf indirekten Freistoß nach Rückpass entscheiden würde. Dann wird er noch sagen, dass sich sein Verhältnis zu Schalke längst entspannt hat und er hinter den Kulissen respektvoll, beinahe herzlich empfangen wurde. Das Ganze wird in einer Aussage münden, die in etwa dahingeht, dass er Schalke heute, zehn Jahre danach, verziehen hat. Und dann wird er milde lächeln und sagen, dass er eigentlich gar nicht mehr über diese Episode sprechen will.

Hätte Markus Merk einen Arsch in der Hose, würde er uns dieses Schmierentheater ersparen. Ich befürchte jedoch, dass bei ihm auch zehn Jahren später in der Regio glutealis tote Hose herrscht.

Die Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Kaiserslautern gibt es hier.

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Foto: Neitram@wikipedia

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24 Kommentare zu “Eine Po-lemik aus gegebenem Anlass”

  1. derwahrebaresiam 14. Oktober 2011 um 07:34 1

    großartiger beitrag !

    darauf ein bier ?

  2. Timam 14. Oktober 2011 um 09:04 2

    Laut Bild werden die Herren aus Sicherheitsgründen nicht vor der Nordkurve sitzen, sondern gegenüber vor der Südkurve.

  3. Beneam 14. Oktober 2011 um 09:36 3

    Also direkt vor meiner Nase, hehe ^^ Bin ja gespannt, ob der S04 wie bei der Rückkehr des Torwartangestellten nun zum zweiten Male Fangnetze vor der Südkurve anbringen wird…

  4. holic96am 14. Oktober 2011 um 09:44 4

    Ein absolutes Me Too, zumal ich damals auch selber in Stuttgart war. Wie sagte Oliver Kahn so treffend: „Eier, wir brauchen Eier!“ Nur schade, dass nicht jeder diese Meinung mit ihm geteilt hat.
    Die Damen und Herren der B..D und der restlichen Schmierenjournaille reiben sich, ob der gelungenen Samstag Abend Inszenierung sicherlich jetzt schon die Hände, wenn mit altbekannter Bigotterie und dem Bild der hässlich pöbelnden Fussballproleten in blau-weiß wieder Auflage und Klicks generiert werden.

  5. Schlackesam 14. Oktober 2011 um 09:48 5

    Toller Beitrag. Ich war 2001 im Parkstation und errinere mich noch Alptraummässig an die Einblendung auf der Videoleimwand des total UNBERECHTIGTEN Freistoßes. Tut immer noch weh. Aber ich muss nach unzähligen Studieren der Spielaufzeichnungen auch bekennen, daß Hr. Merck nicht alleine Schuld an der verpassten Meisterschaft war. Den Freistoß musste, nein er durfte ihn niemals geben. Das steht für mich fest. Aber das, was sich unser Hr. Schober und alle Beteiligten dann leisteten, ist unfassbar. Warum steht der Torwart nur hinter der Mauer? Der musste vor die Mauer um überhaupt etwas sehen und reagieren zu können………………….! Ach ja, es holt ein immer wieder ein………………………………..!

    Ciao

  6. Stephanam 14. Oktober 2011 um 11:36 6

    Wir müssen uns damit abfinden… Wenn die Bauern Meister werden sollen, dann werden sie es auch! Ich sach nur: Fußball-Mafia DFB. Es soll ja Schiedsrichter geben, die sich schön ärgern, wenn der S04 die Seitenwahl gewinnt… Ãœbrigens noch schlimmer als M. M. finde ich Marcel Reif: Als Kommentator völlig ungeeignet und seine Vorliebe für die Bauern unerträglich. Dann sein „schlecht reden“ von mittelmäßigen Spielen und seine Ãœbertreibungen bei guten Spielen. Bin selber Sky Kunde, stelle aber den Ton ab und den Radiokommentar ein wenn dieses Arschloch kommentiert…

  7. Matthiasam 14. Oktober 2011 um 12:22 7

    Na, dann musst du dir am Samstag keine Sorgen machen. Marcel Reif moderiert grundsätzliche keine Spiele des FCK, da er einst dort selbst kurz vor einer Profikarriere stand. Er ist bis heute bekennender Kaiserslautern-Fan. Es ist ein Mythos, dass Reif den Bayern als Fan nahesteht, auch wenn es es manchmal sicherlich den Anschein hat, dass er die kritische Distanz zum FCB verloren hat.

  8. bluesam 14. Oktober 2011 um 13:12 8

    Ich dachte direkt an Götz von Berchlingens Zitat, als ich las, dass Merk als Schiedsrichterexperte in die Arena kommt. Da er Schalke nicht mehr pfeift und er beim 1.FCK Mitglied ist, kann er ja nicht wirklich etwas sinnvolles zum Spiel beitragen. Warum kommt er dann? Es sollen Emotionen geschürt werden um das „Sky“Spitzenspiel des Tages zu pimpen. Da wird dumpf versucht, mit einem Aufreger die Schalker Fankultur mal kurz zur Reichweitensteigerung und Profitmaximierung zunutzen. Danke für den Artikel mit Bild.

  9. MAGseinam 14. Oktober 2011 um 13:27 9

    Gutes Thema, klasse Beitrag!

  10. leeniam 14. Oktober 2011 um 15:57 10

    Danke auch für den entscheidenden Hinweis auf das Spiel in Stuttgart. Dort haben wir die Meisterschaft verloren mit einem „Angst machen Hose voll“ Fußball der mir heute noch Pickel durch die Haut treibt, wenn ich dran denke.
    Für morgen: Lautern putzen. Mund abputzen. Weiter.

  11. packeram 14. Oktober 2011 um 19:49 11

    Guter Beitrag. Und nicht zu vergessen der mit den Bayern-Bossen auf der Tribune jubelnde damalige DFB-Präsident Vormfehler. Und das letzte Spiel das Merk „für“ die Bayern pfeifen durfte, mit anschließendem Trikot-Tausch mit Kahn.
    Und SOWAS sollen wir wirklich bei uns dulden??
    Mit den Worten eines Namenlosen: NÖ

  12. McPam 16. Oktober 2011 um 15:24 12

    blues,

    Merk ist ständiges Mitglied der sky-Talkrunde vor dem Samstagabend-Spiel. Hätte er jetzt auch wieder zu Hause bleiben sollen? Wegen Schalke?

    Matthias,

    mal angenommen es gab 2001 Bedrohungen gegen Merk und er hat seiner Familie versprechen müssen, nie wieder Schalke zu pfeiffen. Würdest Du dann Deine Meinung genau so trotzdem stehen lassen?

    Ich kann das 2001er Gejammer nicht mehr hören. 34 Spieltage mit hunderten Entscheidungen pro und contra Schalke, pro und contra Bayern, dazu tausende individuelle Fehler aller Spieler. Und diesen einen Pfiff pickt man sich nun heraus.

  13. bluesam 16. Oktober 2011 um 16:57 13

    @McP
    Sicher hätte er wegbleiben müssen. Mindestens von der Südkurve. Die Show vor der Hauptribüne oder in der VIP-Lounge zu inszenieren, hätte auch gereicht. Ein Viertel der Fans hat seinen Auftirtt als reine Provokation empfunden. Bei der Gefühlslage eines Teils der Fangemeinde war das vorher klar, auch Sky. Jeder kennt das, dass man nicht immer alles verzeihen will oder kann. Eben weil oft nur die Zeit Wunden heilt, hat Moses die Israeliten 30 Jahre durch die Wüste geführt, weil Gefühle eben oft nicht verblassen sondern stark bleiben und dann nur mit ihren Trägern „aussterben“ können. Hier wurde dumpf (aus reinem Verwertungsinteresse) mit der Gefühlslage eines Teils der Schalker Fans gespielt. Für diesen Preis wär es mir tatsächlich lieber gewesen, der Dr. Merk wäre zu Hause geblieben!

  14. Malaoshiam 16. Oktober 2011 um 17:08 14

    Medien wie BLÖD und andere, ja sogar der WDR, schlagen nun mal wieder in die gleiche Kerbe „Schlimme Schalke Fans, was die erst mit dem armen Neu-Bauern gemacht haben, und nun auch mit Dr. Markus Murks“.

    Ich frage mich nur, warum Dr. Murks unbedingt nach Schalke kommen musste? Hat doch nix mit Sky und Einschaltquoten zu tun, oder? Schiri Sippel hat ein übriges getan: Nicht nur, dass er das Spiel kaputtgepfiffen hat, er war so inkonsequent und schlecht, dass das einzig konstante von ihm seine immer neuen Fehlentscheidungen (auf beiden Seiten) waren.

    Was erwarten die Schiris von den Fussball-Fans, wenn sie selbst so überemotionalisiert ein Spiel pfeifen, wenn jede Karte und viele Pfiffe den Anschein einer kleinen Rache versprühen? Was erwarten diese Medien von Fussball-Fans, wenn sie selbst erst so eine provozierende Schau inszenieren und sich dann über Reaktionen beschweren?

  15. Matthiasam 16. Oktober 2011 um 19:34 15

    Merk ist ständiges Mitglied der sky-Talkrunde vor dem Samstagabend-Spiel. Hätte er jetzt auch wieder zu Hause bleiben sollen? Wegen Schalke?

    Merk war auch nach dem 19. Mai 2001 ständiges Mitglied der DFB-Schiedsrichterschaft. Er war ihm bis zu seinem Karriereende sieben Jahre lang möglich zuhause zu bleiben, wenn Schalke spielte. Aber wahrscheinlich ist ein „Expertenjob“ bei Sky viel wichtiger als der Job eines DFB- und FIFA-Schiedsrichters und lässt deshalb ein „auslassen“ eines Termins nicht zu.

    mal angenommen es gab 2001 Bedrohungen gegen Merk und er hat seiner Familie versprechen müssen, nie wieder Schalke zu pfeiffen. Würdest Du dann Deine Meinung genau so trotzdem stehen lassen?

    Mal angenommen, es gab diese Bedrohungen. Glaubst du tatsächlich, der fiese Meuchelmörder wäre in der 67. Minute des Spiels Schalke gegen Stuttgart in der Saison 2003/04 auf das Feld gelaufen und hätte Merk hinterrücks mit einem Messer abgestochen? Oder ein Scharfschütze aus dem Oberrang hätte sein Präzisionsgewehr aufgebaut, um den finalen Rettungsschuss abzusetzen? Wenn es diese Bedrohung wirklich gab, dann gab es für Merk nach 2001 letztendlich nur einen sicheren Ort auf der Welt: Mitten auf dem Rasen der Veltins-Arena, bewacht und beschützt von zigtausend Zuschauern, einigen hundert Sicherheitskräften und X TV-Kameras.

    Merk hatte die Wahl. Er hätte – so wie Anders Frisk – seine Karriere beenden können. Oder er hätte – so wie viele andere Schiedsrichter – die Konsequenzen tragen und sich ein-, zwei- oder oder auch dreimal auspfeiffen lassen müssen. Er hat sich für den dritten Weg entschieden. Und das ist ein Weg, den ich mit „kein Arsch in der Hose“ bezeichne.

    Zu dieser Aussage stehe ich nach wie vor. Daran wird auch keine noch so bigotte mediale Empörung etwas ändern.

    Und was das Totschlagargument „der Familie versprechen müssen“ angeht: Wer als Arbeitnehmer clever ist, verspricht seiner Familie, nicht mehr zur Arbeit zu fahren, da auf den 15 Kilometern jederzeit ein Autounfall passieren könnte. Der Chef wird für dieses Verspechen sicherlich Verständnis haben und das Gehalt weiter überweisen…

  16. holzboy 04am 16. Oktober 2011 um 20:45 16

    SO isses zu 110% , alles nur eine große Show von Sky .Schade das ich wegen der großen Entfernung u des schmalen Geld-
    beutels ,auf irgendetwas angewiesen bin was mich Live mit Bildern
    von SO4 versorgt. Sonst nie Sky mit ihren Selbstdarstellern.Ein
    Kompliment an den Verfasser dieser Seite ,diese ghört für mich zur
    täglichen Lektüre , genauso wie die Schalkes .Ich bin doch nicht der einzige der hier täglich rumwühlt .Rojek tritt ab WIE WÄRS ?.

    glückauf

  17. McPam 16. Oktober 2011 um 23:15 17

    Matthias,

    ich denke nicht, dass es mit 1-3 Auspfeiffen abgehandelt gewesen wäre. Da wäre doch jedesmal jede kleinste Entscheidung auf die Goldwaage gelegt worden. Es war sicher eine politische Entscheidung S04 nicht mehr zu pfeiffen und ich denke, es war für alle das Beste. Vielleicht sah er sich psychisch auch nicht mehr in der Lage ein solches Spiel professionell zu leiten.

    Ich habe in meinem Job auch Kunden, mit denen ich nicht klar komme und die ich deshalb delegiere. Trotzdem wird mir zum Glück nicht menschliches und fachliches Versagen meiner kompletten Karriere vorgeworfen oder dass man jeden Respekt vor mir verloren hätte und ich einfach nur ein Feigling sei usw.

    Unterm Strich kann er es doch eh nicht recht machen, egal ob er kommt oder weg bleibt. Natürlich war das 2001 kein dolles Spiel von ihm. Ein schlechtes sogar. Das wir uns an dieser Stelle nicht falsch verstehen. Seine größte Fehlentscheidung war 2001 allerdings, Jankers Tor nicht gegeben zu haben. Daran erinnert irgendwie keiner.

  18. StanLibudaam 16. Oktober 2011 um 23:33 18

    Wieso? Janckers „Tor“ war abseits. Oder nicht?

    Seit dem unsäglichen Tag 2001 gab es „Rückpässe“, die
    eindeutiger gewesen sind und die Schiedsrichter haben nicht
    gepfiffen. So auch am Samstag gegen Lautern.
    Da hat ein Spieler im Kampf mit Höwedes (war es glaube ich)
    den Ball zum Torwart im Liegen gespielt.
    Wurde auch nicht gepfiffen.

  19. Matthiasam 16. Oktober 2011 um 23:45 19

    @McP:

    Wenn du meinen Artikel gelesen hast, hast du auch gelesen, dass ich einer von denen bin, die nicht seit zehn Jahren durch die Gegend rennen und „Der Merk hat uns die Meisterschaft geklaut“ jammern. So gesehen kann ich deinen latenten Unterton, der mich immer wieder in diese Ecke stellen will, nicht nachvollziehen. Akzeptiere bitte meine Meinung, wie ich sie geschrieben habe: Mein Problem mit Merk resultiert nicht aus 2001, sondern aus der gesamten Zeit danach.

    Warum dein Vergleich mit den „delegierten Kunden“ hinkt, möchte ich kurz erläutern.

    In der Bundesliga gibt es einen Pool von Schiedsrichtern, der vor der Saison benannt wird. Die Kategorisierung der Schiedsrichter dieses Pools in FIFA-, UEFA- und Gar-NIX-SONST-Schiedsrichter deutet darauf hin, dass der DFB sich durchaus bewusst ist, dass sich innerhalb dieses Pools gute und nicht ganz so gute Schiedsrichter befinden. Ansonsten bräuchte es die Kategorisierung nicht.

    Was hat Merk gemacht: Als unbestritten bester und hoch dekoriertester Schiedsrichter dieses Bundesliga-Pools hat er entschieden, Schalke nicht mehr zu pfeifen. Er hat sich aus der „Rotation“ genommen, die Schalke bis 2001 garantierte, ca. drei bis fünfmal pro Saison vom besten deutschen Schiedsrichter gepfiffen zu werden. Da Merk für Schalke nicht mehr in Frage kam, wurde Schalke somit häufiger von den Schiedsrichtern gepfiffen, die selbst der DFB als nicht ganz so gut wie Merk einschätzte. Hieraus entsteht ein faktischer Wettbewerbsnachteil für Schalke, der erst mit Merks Rücktritt sieben Jahre später (!) wieder ausgebügelt wurde.

    Deshalb hat Merk nicht nur menschlich (kein Arsch in der Hose) sondern auch fachlich (Benachteiligung von Schalke durch überproportional häufige Entsendung von von ’nicht ganz so guten‘ Schiedsrichtern) versagt.

    Mir ist durchaus bewusst, dass es einen Grund gibt, wenn ein Schiedsrichter einen Verein nicht pfeift: dann, wenn der Schiedsrichter aus demselben Verband kommt wie der betreffende Verein. Deshalb durfte Hellmut Krug auch nie ein Schalke-Spiel leiten. Aber das ist ein ‚guter Grund‘. Merks Grund hingegen ist durch nichts zu rechtfertigen als durch sein menschliches Versagen.

    Erdreistet sich ein Verein, einen bestimmten Schiedsrichter abzulehnen, dann gibt es von der DFL und den DFB direkt einen auf die Finger und die große „Gleichbehandlungs-Keule“ wird geschwungen. Aber ein Schiedsrichter darf so etwas entscheiden und verstößt damit nicht gegen die Gleichbehandlung? Wenn du mir das erklären kannst, nehme ich alles zurück.

    Nun zu deinem Beispiel: Wenn deine Firma die einzige Firma der Welt ist, die ein ganz bestimmtes Produkt verkauft, und du der einzige Verkäufer in dieser Firma bist, der wirklich Ahnung von diesem Produkt hat, dann würde dein Vergleich hinkommen. Denn dann wäre deine persönliche Abneigung gegen einen ganz bestimmten Kunden für diesen ein Nachteil. Und eher früher als später würde dich der Kunde dafür belangen.

    Dr. Markus Merk leitet heute übrigens Motivationsseminare. Ich würde zu gerne hören, welche Tipps er für Fälle wie „Konfrontation mit den Folgen eigener Aktionen“ gibt. „Dann müssen Sie sich verkriechen und dürfen sich nie wieder dort blicken lassen, wo ihre Aktion eine Reaktion ausgelöst hat!“ Hui, das würde ich zu gerne von einem Motivationscoach hören.

  20. McPam 17. Oktober 2011 um 00:56 20

    Matthias,

    das angesprochene „Gejammer“ galt nicht Dir.

    Ansonsten, nunja. Haken wir es bei unterschiedliche Meinungen ab. Die Pöbelattacken am Samstag haben mir schon gereicht. Das hätte ich nicht jede Saison mehrmals haben wollen.

    Dass Schalke einen Wettbewerbsnachteil ohne Merk gehabt hätte, halte ich auch an den Haaren herbei gezogen. Was genau hätte Merk denn in den 3-5 Spielen so Positives für S04 bewirken sollen? Warum sollte Schalke von den nicht so guten Schiris durchschnittlich benachteiligt worden sein? Sagt man nicht weniger guten Schiris nach, tendenziell für die Großen der Liga zu pfeiffen? Und selbst wenn nicht. Die Großen der Liga haben mehr Risiko- und Topspiele als andere und da werden mMn sowieso eher die besseren Schiris eingesetzt. Aber Du kannst mir auch gerne eine Statistik zeigen, dass jeder Verein exakt die gleiche Anzahl von Schiris jeder Rubrik bekam. Außer Schalke, weil die bekamen ja Deiner Meinung nach in 3-5 Spielen schlechtere als der Rest.

  21. Matthiasam 17. Oktober 2011 um 08:10 21

    Warum sollte Schalke von den nicht so guten Schiris durchschnittlich benachteiligt worden sein? Sagt man nicht weniger guten Schiris nach, tendenziell für die Großen der Liga zu pfeiffen?

    Die Leistung eines Schiedsrichters hat also überhaupt nichts mit dem Verlauf eines Spiels zu tun. Die vom DFB seit Beginn der Bundesliga praktizierte Rotation ist nutzloser Tand und ein schlechter Schiedsrichter muss nicht automatisch ein Nachteil für ein Spiel sein.

    Das muss ich jetzt erstmal sacken lassen.

  22. Voiceam 17. Oktober 2011 um 10:13 22

    Das schlimme an der Aktion ist doch die Inszenierung. Es war vorher klar was passiert, dass es genug Leute gibt die sich intrumentalisieren lassen und ein paar Idioten, die Becher usw. werfen. Sky hat das provoziert um ein altes Thema erneut auszuschlachten. Es wurde in Kauf genommen, dass vielleicht jemand verletzt wird. Das ist zum Glück ausgeblieben. Die Talkrunde nicht auf dem Rasen sondern in einen der zahlreichen Räume der Arena stattfinden zu lassen hätte die ganze Brisanz verhindert, aber das war halt nicht gewollt

  23. derwahrebaresiam 17. Oktober 2011 um 10:18 23

    @aber das war halt nicht gewollt

    habe ich als veranstalter (s04) hierauf keinen einfluss ?

  24. Supercliveam 17. Oktober 2011 um 11:33 24

    Ich möchte Voice hier mal zu 104% Recht geben. Sky hat genau das erreicht, was sie gewollt haben. Die Schalker Fans werden wieder als die Deppen dargestellt und ruinieren ihren Ruf weiter. Was ich da in der Halbzeitpause im Stadion gesehen habe, war noch besch… als den Mist während der beiden Halbzeiten auf dem Feld. Das war hochgradig peinlich und ein gefundenes Fressen für die Medien. Ich habe mich regelrecht geschämt, für das Verhalten unserer Fans. Dabei hat mir das Banner aus der Nordkurve vor Beginn des Spiels, welches auf die Pfiffe gegen Matip und Fährmann anspielte, super gefallen. Und für mich ist auch eins klar, die Reaktion unserer Fans am Samstag hat gezeigt, dass die Entscheidung von Merk keine Spiele mehr mit Schalke zu pfeiffen, absolut richtig war. Wie soll jemand in so einer hochemotionalen Stimmung unparteiisch bleiben?