Ganze 15 Spieltage mit Planungssicherheit
Das Winter-Transferfenster ist geschlossen. Insgesamt verzeichnen die 18 Bundesligisten 42 Zugänge. 37 Spieler verließen ihre Clubs. Lange sah es so aus, als könne Schalke 04 die Balance halten. Ein Neuzugang (Chinedu Obasi kam aus Hoffenheim), ein Weggang (Jan Moravek wurde nach Augsburg verliehen) – das ist im Vergleich zu dem, was uns die letzte Winter-Transferrunde unter Felix Magath bescherte, absolut zu vernachlässigen. Doch dann platzte gestern unvermittelt die Bombe: Julian Draxler wechselt zum FC Barcelona. Weitere Infos gibt es hier.
Der Scherz mit der vermeintlichen SkyNews-Webseite machte gestern via Twitter die Runde. Ein gelungener Spaß, wie ich finde. Tauscht man die letzten Angaben in der URL nach dem Schema „Vorname+Nachname“ aus, kann man auch sich selbst zum FC Barcelona schicken, beschert seinem Ex-Verein eine Rekordablösesumme von 83 Millionen Pfund und wird von Barca-Coach Pep Guardiola als neuer Heilsbringer begrüßt. Mir gefällt’s weil es ein erstaunlich einfacher aber auch erstaunlich effektiver Fake ist. Meine Frau Sarah hat es mir jedenfalls abgenommen, als ich ihr mit Leichenbittermiene die Webseite mit Video präsentierte.
Ich finde das Winter-Transferfenster doof. Natürlich verschafft es Clubs die Möglichkeit, in schwieriger personeller und/oder sportlicher Lage „nachzuladen“, doch der Zeitraum passt einfach nicht in den deutschen Fußballkalender. Wer es darauf anlegt, kann am dritten Spieltag der Rückrunde mit einer im Vergleich zum dritten Spieltag der Hinserie ganz und gar veränderten Mannschaft zum Rückspiel antreten. Insbesondere mit Blick auf die Ligen Europas, die ohne Winterpause durchspielen, erscheint mir der Zeitrahmen des winterlichen Wechselfensters derart willkürlich gewählt, dass man auf festgelegte Fristen genauso gut komplett verzichten könnte. Aber OK – das ist nur meine Sichtweise und sicherlich auch viel zu mittel-eurozentristisch gedacht. In Südamerika beispielsweise schimpft man auf das Sommer-Transferfenster, das die nationalen Meisterschaften in der heißen Phase zur Farce verkommen lässt.
Doch nun ist das Fenster ja zu. Jefferson Farfán hat keinen neuen Verein präsentiert; Arsenal, Juventus und wie sie alle heißen haben trotz ungezählter gegenteiliger Gerüchte nicht den Schalker Talentschuppen leergekauft. Vor uns liegen 15 Spieltage der (relativen) personellen Planungssicherheit. Eine längere Zeitspanne bietet keine andere Phase der Saison. Das ist doch mal was.
Abschließend die Transferaktivitäten der Bundesligisten in nummerisch-tabellarischer Form. Berücksichtigt sind nur die „echten“ Zu- und Abgänge. Hochgezogene Jugend- oder Zweitmannschaftsspieler sind ebenso wenig berücksichtigt wie Spieler, deren aktuelle Vereine die Kaufoption im Rahmen einer Ausleihe gezogen haben. Wer zusätzlich auch die Namen der transferierten Spieler lesen möchte, klickt hier.
Club | Zugänge | Abgänge |
---|---|---|
Liga-Durchschnitt | 2,33 | 2,05 |
FC Bayern | 0 | 0 |
Borussia Dortmund | 0 | 2 |
FC Schalke 04 | 1 | 1 |
Mönchengladbach | 3 | 4 |
Werder Bremen | 2 | 1 |
Bayer Leverkusen | 1 | 2 |
Hannover 96 | 1 | 0 |
VfB Stuttgart | 2 | 1 |
TSG Hoffenheim | 3 | 3 |
1. FC Köln | 3 | 3 |
Hertha BSC | 1 | 0 |
VfL Wolfsburg | 8 | 5 |
Hamburger SV | 0 | 0 |
FSV Mainz 05 | 2 | 1 |
1. FC Nürnberg | 2 | 0 |
1. FC Kaiserslautern | 5 | 6 |
FC Augsburg | 3 | 3 |
SC Freiburg | 5 | 5 |
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Ein Kommentar zu “Ganze 15 Spieltage mit Planungssicherheit”
ich hatte gerade beinahe nen Infarkt – garnicht witzig! :-O