Mrz
30
2012
Manchmal ist der Fußball eine hässliche alte Hexe. Schalke verliert nicht nur ein Spiel sondern auch – für die laufende Saison – die europäische Perspektive und so richtig kann ich es nicht einmal erklären. Denn Athletic war gestern keinesfalls die bessere Mannschaft. Sie hatten – so abgedroschen und einfältig das auch klingen mag – einfach in den entscheidenden Momenten das Glück auf ihrer Seite. Das alles gepaart mit einigen Kopflosigkeiten in der Schalker Abwehr führte am Ende zu einem frechen 4:2-Sieg der Gäste. Frech deshalb, weil die Basken den Erfolg wohl selbst nicht erklären können.
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Mrz
29
2012
„Blau und Weiß, wie lieb ich dich!“ heißt es im Schalker Vereinslied. „Athletic, rot und weiß” lautet die zweite Zeile der Hymne des heutigen Gegners Athletic Club Bilbao. Damit ist klar: Die Fans beider Vereine haben ein inniges Verhältnis zu ihren Farben. Überhaupt: Die Farben! Man muss kein intimer Kenner des Fußballs in der Primera Divison sein um festzustellen, dass rote Streifen dort relativ häufig Verwendung finden. Mal mit blauen Streifen kombiniert (bspw. Barcelona, Levante), bei aktuell drei erstklassigen Vereinen aber auch „pur“. Namentlich sind es neben Bilbao noch Atlético Madrid und – in der horizontalen Variante – der FC Granada.
Woher kommen die roten Streifen? Sind es die Stadtfarben? Sind’s die regionalen Wappen? Entstammen sie der Seefahrer-Tradition? Ich weiß es nicht. Zumindest für Athletic Bilbao existiert aber eine Erklärung, die zeigt, wie einfach und unschuldig es im Fußball der Anfangstage zuging.
Die wahrscheinlichste Theorie besagt, dass rot-weiße Trikots genommen wurden, da diese sehr billig aus Matratzen-Überzügen hergestellt werden konnten. [Quelle]
Wegen Anekdoten wie dieser liebe ich den Fußball!
Ich wünsche uns ein schönes Spiel. Wird’s schon werden!
Mrz
28
2012
Am 24. August 1963 rollte (bundes-)deutschlandweit erstmals in einer gemeinsamen Liga der Ball. Als einer der letzten Verbände auf dem europäischen Kontinent hatte sich der DFB dazu durchgerungen, eine eingleisige Vertragsspieler-Liga ins Leben zu rufen. 16 Vereine hatten sich teilweise zur Teilnahme qualifiziert, teilweise wurden sie aber auch nach einem regionalen Verteilerschlüssel berufen und stellten sich am allerersten Spieltag dem Wettbewerb. Der erste Treffer fiel in Bremen. Der kürzlich verstorbene Timo Konietzka erzielte nach nicht einmal einer Minute das 1:0 für Dortmund in Bremen. Insgesamt zappelte am 24. August 1963 – gespielt wurde in allen Stadien zeitgleich ab 17.00 Uhr – 22 Mal das Netz. Gegen 18:30 Uhr war es auch in Münster soweit. Falk Dörr trug sich als erster Bundesliga-Torschütze des SC Preußen in die Chronik der Bundesliga ein. Zum Sieg über den Hamburger SV reichte es jedoch nicht, da Gert Dörfel für die Rothosen noch den 1:1-Endstand markierte. 38.000 Zuschauer sahen damals 22 Akteure und den Rasen des Spielfeldes. Einer davon ist heute noch aktiv: der Rasen.
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Mrz
27
2012
Am 27. Spieltag ist es dann doch passiert: „Chipsbacken04“ ist nach Wochen in Führung die Spitzenposition los. Drei Deppenpunkte waren diesmal zu viel, weil sich „Phil“ nur zwei richtige Tipps leistete. Da bei „Phil“ der „Depp des Tages-Index“ bei 0,08 steht, rangiert er nun auf Platz 1 vor „Chipsbacken“ (0,2). Hinter den beiden lauert jedoch die Meute derer, die noch nicht einmal einen (geteilten) „Depp des Tages“ hinnehmen mussten. So kann sich beispielsweise „skAndy“ mit diesbezüglich reiner Weste und nur einem Zähler Rückstand als heimlicher Spitzenreiter fühlen. Hier die Rangliste nach dem 27. Spieltag.
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Mrz
26
2012
Absteigen kann der FC Schalke in diesem Jahr nicht mehr. Das Saisonziel „Internationaler Wettbewerb“ ist ebenfalls angesichts von 15 Punkten Vorsprung auf Platz 8 bei nur noch 21 zu vergebenen Zählern lediglich rechnerisch fraglich. Seit Samstagabend kann Schalke aber auch hinter die CL-Quali faktisch einen Haken setzen. Das zum „Endspiel um die Champions-League“ hochgeschriebene Match zwischen Schalke und Bayer Leverkusen war eine ganz einseitige Sache. Am Ende siegte Königsblau dank zweier Tore von Huntelaar zwar nur mit 2:0, doch es gab wohl keinen Beobachter, dem der Klassenunterschied auf dem Rasen verborgen geblieben war.
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Mrz
23
2012
Wir sperren Spieler nachträglich aufgrund des Videobeweises. Also müssen wir definitiv unschuldige Spieler auch nachträglich wieder freisprechen können. Alles andere ist ungerecht.
Diese Sätze formulierte am vergangenen Wochenende der auf Schalke nicht hoch geschätzte aber einflussreiche Ex-Schiedsrichter Markus Merk und bezog sich auf die Sperre für Lukas Podolski. Es kommt selten vor, dass Merk in seiner Eigenschaft als Sky-Experte Entscheidungen von Schiedsrichtern als fehlerhaft kritisiert. Selbst die übelste (ungeahndete) Notbremse oder der lächerlichste Elfmeter nach einer unsäglich schlechten Schwalbe ist für Markus Merk grundsätzlich ein Angriff der bösen Spieler auf das Schiedsrichterwesen. Dass er sich aber sogar gegen eine DFB-Regelung positioniert ist darüber hinaus ungefähr so, als verteile der Papst Anwerbezettel für die den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten. Aber er hat es getan. Ist wohl doch nicht so ein treuer DFB-Soldat, der Herr Merk.
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Mrz
22
2012
Von allen intelligenten Lebewesen auf der Welt ist der moderne Mensch mit Abstand das Dümmste. Oder zumindest das Widersprüchlichste. Er sehnt sich nach stetigem Fortschritt, doch kaum hat er diesen erreicht, wandern seine Gedanken reumütig zurück. Kaum hatte der moderne Mensch das Mobiltelefon erfunden, trauerte er der Zeit nach, in der man sich an Verabredungen noch gehalten und nicht zwei Minuten vorher per SMS abgesagt hat. Kaum hatte er es geschafft, tragbare Tonabspielgeräte von der Größe eines Backsteins auf die Größe eines kleinen Streichholzbriefchens zu reduzieren, stülpt er sich Kopfhörer in der Größe eines Pfunds Butter pro Ohrmuschel auf den Kopf. Und kaum hat er sich sein Fußballstadion etwas schöner hergerichtet und schaut Spiele zusammen mit 50.000 Zuschauern im Trockenen anstatt mit 11.000 bei Dauerregen, schon sehnt er sich nach den Freuden einer Lungenentzündung nach einem herbstlichen Heimspiel zurück. Einer gewissen „Früher war alles besser, idealistischer, echter“-Mentalität kann sich wohl kein Fußballfreund entziehen, selbst wenn er das „Früher“ Dank später Geburt gar nicht erlebt hat. Gerade dann sogar. Das nun erhältliche 11Freunde-Spezial „You’ll never walk alone – Die Geschichte der Fußballfans“ ist der Papier gewordene, romantisierende Rückblick auf die gute alte Zeit.
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Mrz
21
2012
Wenn am Wochenende vom 24. bis zum 26. August 2012 die nächste Bundesliga-Saison startet, wird Schalke 04 kein Heimspiel bestreiten. Zum dann bereits vierten Mal in Folge werden die Königsblauen eine Saison auswärts beginnen und auswärts beschließen. Diesmal kann man allerdings nicht auf den BVB schimpfen, der sich mit einer etwaigen Meisterschaft das Recht auf ein Auftakt-Heimspiel sichern könnte, was Schalker Heimspiele am selben Wochenende aus Sicherheitsgründen ausschließt. Auch die Spielplan-Macher der Deutschen Fußball Liga trifft diesmal keine Schuld. Und es wird noch nicht einmal der Unwillen des Fußballgottes zu beklagen sein, denn dass Schalke am ersten Spieltag definitiv auswärts antreten wird, liegt ganz allein in der Verantwortung des FC Schalke 04 selbst.
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Mrz
20
2012
Hui – das wird ja noch einmal richtig spannend bei den Fußballdeppen! Der Gesamtführende „Chipsbacken04“ leistete sich am Wochenende gleich vier Deppenpunkte und lädt die Konkurrenz damit zur fröhlichen Aufholjagd ein. Zwar konnte „Phil“ – der nach wie vor Rang zwei belegt und sich ebenfalls vier Fehler leistete – davon nicht wirklich profitieren, doch dahinter machten viele einen großen Sprung. Als Gewinner des Spieltages darf sich „skAndy“ fühlen, der nach einer tadellosen Runde nun ein gewichtiges Wort um den Titel mitredet. Ebenfalls ohne Fehlerpunkt überstand „hastenichgesehn“ den 26. Spieltag. Allerdings hat ihn seine konsequente Remis-Tipperei, die in der Hinrunde noch recht erfolgversprechend aussah, inzwischen in die Niederungen der Tabelle gespült. Hier die vollständige Auswertung.
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Mrz
19
2012
Mein Gefühl hätte schlechter nicht sein können. Ein durchnässter Platz, eine Sponsor-Fan-Mannschaft-„Gemeinsam für den FCK“-Aktion, Schalkes katastrophale Bilanz gegen die Lauterer in den letzten Jahren, die jüngsten Erfahrungen beim Auswärtsspiel in Freiburg, die Erinnerung an die letztjährige 5:0-Klatsche auf dem Betzenberg – das alles hatte bei mir für die sich immer mehr verfestigende Erwartungshaltung gesorgt, dass Schalke sich am Sonntagnachmittag nur blamieren kann. Als dann Rodnei einen zweifelhaft zustande gekommenen Tiffert-Freistoß nach 180 Sekunden über die Linie wuchtete, sah ich mich in meiner Skepsis bestätigt. Doch das, was nach dem frühen Führungstor der Gastgeber folgte, war einmal mehr eine Wiederauferstehungsfeier der Königsblauen. Am Ende siegte Schalke mit 4:1 und zeigte sich sogar gnädig. Denn drei bis vier Tore mehr wären gegen einen Gegner, den man nach und nach in seine Einzelteile zerlegt und in der Küchenmaschine püriert hatte, leicht möglich gewesen.
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