Los, Chinedu, jetzt mach‘ doch mal was!
In bislang acht Pflichtspielen trug Chinedu Obasi das Schalker Trikot. Keine Zeitspanne, die ausreicht, um ein seriöses Fazit zu ziehen. Für jemanden, der nur eine Halbserie lang ausgeliehen ist um sich seinem potenziellen neuen Arbeitgeber zu präsentieren, zählt jedoch jedes Spiel. Dem verheißungsvollen Start und seinem wichtigem Tor beim 1:1 gegen den FSV Mainz hat Obasi dabei zuletzt sehr wenig folgen lassen. Am vergangenen Samstag begann er in Freiburg agil, tauchte dann 70 Minuten total ab und zeigte erst gegen Ende der Partie wieder etwas mehr Spielfreude. Diese Worte möchte ich nicht als eine finale (Be-)Wertung missverstanden wissen. Ich stelle es lediglich fest.
Chinedu Obasi wird nachgesagt, dass er das spielerische Potenzial besitzt, den Abgang von Jefferson Farfán zu kompensieren. Mehr noch: Es heißt, Obasi könne sowohl in der Spitze als auch auf dem linken und dem rechten Flügel spielen. Gegen Mainz – als er mitten im Spiel die Seiten wechselte – konnte man erahnen, dass zumindest in zwei Dritteln dieser Aussage etwas Wahres stecken könnte. Stimmt auch das dritte Drittel, wäre Chindeu Obasi damit der mit Abstand variantenreichste Offensivspieler des FC Schalke. In der Theorie hört sich das alles sehr gut an. In der Praxis konnte man davon zuletzt jedoch wenig sehen.
Es gibt Gerüchte, die besagen, Chinedu Obasi sei gar nicht ausgeliehen. Der Transferdeal zwischen Hoffenheim und Schalke sei hingegen von Beginn an fix gewesen. Drüben im Königsblog hat Torsten Wieland dieses Gerücht bereits in der Winterpause thematisiert und den bitterbösen aber von Grund auf richtigen Satz formuliert:
Blöd wäre nur, wenn Obasi nicht einschlägt, und Schalke ihn trotzdem weiterbeschäftigt.
So oder so ist es an der Zeit, dass Obasi den Vorschusslorbeeren und den guten Ansätzen ein paar Großtaten folgen lässt. Heute in Enschede, vielleicht? Ein guter Zeitpunkt wäre es auf jeden Fall!
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5 Kommentare zu “Los, Chinedu, jetzt mach‘ doch mal was!”
Ich konnte ihn hautnah ein halbes Jahr in Mannheim erleben und war sehr angetan von Obasi. Das war das erste BL-Halbjahr von Hoppenheim. Auch bei uns fing er gut an, scheint aber, da lehne ich mich mal ganz weit aus dem Fenster, ein Schönwetterfußballer zu sein. Wenn es eh läuft, trägt Obasi seinen Teil bei, wenn es nicht läuft, naja, dann kann man halt nix machen. Und dann macht er halt nix, und das auch noch lustlos. So sieht es wenigstens aus.
Auch für mich ist Obasi bisher eine ziemliche Enttäuschung.
Als Farfán-Ersatz taugt er meines Erachtens nicht, denn er hat bisher noch so gut wie gar nicht versucht, auf seiner Seite bis zur Grundlinie durchzubrechen, um dann den Ball nach innen zu spielen. Nein, im Gegenteil, sehr oft verzögert er nur, obwohl oft genug Platz da wäre. So kann sich der Gegner gemütlich stellen.
Bisher ist Obasi eine sehr stumpfe Waffe im Schalker Angriffsspiel.
Wenn er es besser kann, dann soll er es zeigen.
Obasi stellt in meinen Augen keine Verstärkung dar. Ich fand seine bisherigen Auftritte bis auf ein paar gute Ansätze (1. HZ gg. Stuttgart, Tor gg. Mainz) ziemlich schwach.
Stand heute hoffe ich, dass es sich wirklich nur um ein Leihgeschäft handelt und Obasi im Sommer nach Hoffenheim zurückkehrt.
@Werner
Obasi kann nicht versuchen, bis zur Grundlinie durchzubrechen, weil er im Gegensatz zu Farfan viel zu langsam ist.
„Chinedu“ ist ein historisches Wort aus dem Sprachschatz alter nigerianischer Stämme und bedeutet: „Zu langsam für die Jagd“ … und Obasi bedeutet:“ Beerensammler“
@RWDJojo
Schade eigentlich, denn irgendwer hat ihn mal als Farfán-Ersatz angepriesen. Diesbezüglich bin ich halt enttäuscht. Leider hat er auch sonst nicht gezeigt, das er durchbrechen kann oder wenigstens freie Räume nutzt. Selbst wenn der Gegner sehr weit weg steht. Und ohne durchschlagkräftige Außenspieler sind wir leicht zu verteidigen.