Ein Jahr Raúl auf lau
Aufwendungen in Höhe von 6,9 Millionen Euro entstanden durch die Sanierung des Daches der Arena, das im Winter durch die Schneemassen beschädigt worden war. [Quelle]
War diese Summe schon öffentlich? Ich weiß es – ganz ehrlich gesagt – nicht. Mir war sie derart gerundet exakt jedenfalls nicht bekannt. Monatelang wurden über die Kosten für die Dachsanierung nach dem Winter 2010/11 gerätselt. Mal hieß es, es seien „nur“ ein paar Hunderttausend Euro. Mal ging aber auch die gesamte Neuer-Ablöse virtuell für die Sanierung drauf. Nun haben wir es schwarz auf weiß: 6,9 Millionen Euro – und die Versicherung hat auch nicht gezahlt.
6,9 Millionen Euro sind mindestens ein Jahr Raúl auf lau. Frau Holle, die olle Schlöre, wohnt offensichtlich am Borsigplatz.
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11 Kommentare zu “Ein Jahr Raúl auf lau”
Wobei natürlich noch nicht alle Bahnen ausgetauscht wurden. Insg wird es damit zweistellig werden! Das keine Versicherung bestand ist ein Witz angesichts der Probleme schon im Vorjahr…
Nein, ich hatte die Zahl so auch noch nicht gelesen. Allerdings geht der Austausch der Dachmembranen ja noch weiter. Möglicherweise findet sich ja noch ein weiterer Posten in der 2012er Bilanz.
Nebenbei: War es letztes Jahr nicht so, dass Schalke direkt mit einer pdf-Datei der Bilanz rauskam oder kam da auch erst eine solche Pressemitteilung?
Die Vögel zwitscherten seinerzeit in Gelsenkirchen, dass sehr wohl eine Versicherung bestand, diese sich jedoch aus der Schadensregulierung herausreden konnte. Begründung: unsachgemäße Wartung (= der Schnee wurde zu spät geräumt). Es ist schon merkwürdig, dass 2009/2010 ein paar Bahnen rissen, weil der Schnee offiziell „ungewöhnlich nass und schwer war“ und ein Jahr später – bei stinknormalen Schnee – rissen die Bahnen schon wieder.
Ich will auch niemanden unsere Donnerhalle madig machen, aber dass ausgerechnet die Highligts der Arena, das Dach und der mittlerweile im Halbjahrestakt auszuwechselnde Rasen – trotz Rasenschublade! -, mittlerweile für die größten Sonderkosten sorgen, ist schon zumindest ärgerlich.
Ãœbrigens: Ich habe mir neulich erklären lassen, dass 2017/18/19/20 – oder wann auch immer die Arena voll abbezahlt ist – keinesfalls Milch und Honig fließen werden. Denn dann wird das Stadion bilanztechnisch von einem Neubau mit Abschreibungen zu einer Alt-Immobilie mit stetigem Sanierungsbedarf.
Dann baut Schalke eben ein neues Stadion und vermietet das olle an die Stadt. Nichts ist unmöglich, auf Schalke.
Ein eigenes Haus kostet eben auch Unterhalt und muss ab und an saniert werden. Schalke ist halt eine große Familie und braucht entsprechend ein großes Haus 😉
@Matthias
So viel ich weiß, hat die Abbezahlung einer Immobilie nicht mit der Dauer der Abschreibungsmöglichkeit des Objektes zutun.
Nicht zu Wohnzwecken dienende Immobilien haben laut Einkommenssteuergesetz eine Abschreibungszeit 24 Jahren. Mit der Abbezahlung unserer Arena – wann auch immer das sein wird – endet sie also nicht.
Markus, da kannst du mal sehen, wieviel Ahnung ich von diesem Finanz/Bilanz-Zeugs habe. Nämlich gar keine 🙂 Was ich sagen wollte ist, dass mir neulich ein offensichtlich viel kompetenterer Mensch als ich erklärt hat, dass die Rechnung „Stadion abbezahlen und dann im Geld schwimmen“ aus bilanztechnischen Gründen so auch nicht stimmt. Aber warum genau das jetzt so ist, bekomme ich nicht mehr auf die Reihe. Sorry.
Wenn das mit den 24 Jahren stimmt, dann war das Parkstadion übrigens gerade einmal eine Handvoll Jahre abgeschrieben, als das Licht ausgeknipst wurde. Wollen wir mal hoffen, dass die Arena länger hält.
Mann muß unterscheiden zwischen Ergebniswirkung ohne Zahlungswirkung (Abschreibung ), Ergebniswirkung mit Zahlungswirkung (AO Aufwand 6,9 Mio. Dachsarnierung) und reine Zahlungswirkung ohne Ergebniswirkung (Tilgung Kredite für die Arena).
Wenn über die Finanzsituation von Schalke geredet wird, geht es um Zahlungen – Abschreibungen sind nicht relevant.
… mal abgesehen von steuerlichen Aspekten und der Betrachtungsweise des UEFA Financial Fairplays, oder?
Wenn Schalke pro Jahr X Mio. an Abschreibungen als Kosten gelten machen kann, die ohne Zahlungswirkung bleiben, kann in anderen Bereichen ein Defizit entstehen, oder nicht? Vielleicht sieht sich dann Barcelona gezwungen, Messi an Schalke abzugeben, weil Camp Nou längst abgeschrieben ist.
Bezüglich Raul gab es gerade eine schlechte Nachricht, deren Überbringer ich nur ungern bin: http://www.schalke04.de/aktuell/news/einzelansicht/artikel/raul-verlaesst-den-fc-schalke-04-am-saisonende.html
Das Parkstadion war aber über die gesamte Abschreibungszeitraum Eigentum der Stadt Gelsenkirchen, nicht von Schalke 04. Der Verein hat es doch erst vor ein paar Jahren für 1 Euro gekauft (also dem Buchwert beim Voreigentümer) und es dann zum Immobilienwert in die eigene Bilanz als Vermögen aufgenommen 🙂