Raúl schließt das Kapitel Schalke
Richtig überraschend kam die Nachricht nicht mehr. Zu sehr hatten sich in den letzten Wochen die Anzeichen verdichtet, dass Raúl den FC Schalke zum Saisonende verlassen wird. Das hielt mich natürlich nicht – wider besseren Wissens – davon ab, bis zuletzt auf einen anderen Ausgang der Geschichte zu hoffen. Vergeblich. Heute morgen wurde aus der Vorahnung Gewissheit. Auf der Vereinswebseite gab Schalke die Entscheidung des Señor bekannt. Was zurückbleibt sind neben dem Gefühl der Dankbarkeit für zwei größtenteils wundervolle Jahre und viele größtenteils wunderbare Tore vor allem drei Gedanken.
Erstens: Wann hört es endlich auf, dass bei jedem Gerücht das sportliche Personal betreffend früher oder später das direkte Bemühen des russischen (Minister-)Präsidenten Wladimir Putin erwähnt wird? Bereits bei Manuel Neuer meldeten die Gazetten, Putin habe sich persönlich eingeschaltet und den abwanderungswilligen Keeper mit guten Worten und vielen Gazprom-Millionen zum Bleiben überreden wollen. Jetzt bei Raúl war es nicht anders. Beide Male blieben die vermeintlichen Interventionen aus dem Riesenreich im Osten erfolglos. Entweder sind Putin und seine Berater im Umgang mit Sportlern Stümper, oder – und das halte ich für wahrscheinlicher – der FC Schalke und seine Befindlichkeiten sind doch nicht tägliches Gesprächsthema im Kreml. Kurzum: Es wird sicherlich bald wieder der Fall sein, dass Schalke einen Spieler zu verpflichten oder zu verkaufen gedenkt. Es wäre schön, wenn die Sportpresse dann ohne die „Selbst Putin hat sich eingeschaltet“-Gebetsmühle auskäme.
Zweitens: Ich bin sauer. Zum zweiten Mal innerhalb von nur einem Jahr fühle ich mich als Fan von den handelnden Personen auf Schalke nicht für voll genommen. Sowohl beim Neuer-Wechsel als auch beim jetzt bevorstehenden Abschied von Raúl ist es ausgeschlossen, dass der Verein die jeweiligen Entwicklungen erst einen Tag vor der offiziellen Meldung kannte. Und doch wurden die Fans monatelang im Unklaren gelassen weil man ihnen die Verarbeitung der Wahrheit nicht zutraute. Ich kann verstehen, dass es sportliche und finanzielle Bedenken gab, die dazu führten, Raúl im Winter eben doch keinen Millionen-Vertrag über zwei Jahre anzubieten. Ich wäre dieses Risiko damals ebenfalls nicht gegangen. Ich mache Horst Heldt nicht den Vorwurf, dass er den Señor weggeekelt hat – das wäre lächerlich und ungerecht. Aber ich finde es – auf gut deutsch gesagt – scheiße, wie die Fans in beiden Fällen bewusst im Unklaren gelassen wurden. Mönchengladbach – um nur ein aktuelles Beispiel zu nennen – hat es bei den Spielern Reus und Neustädter besser gemacht. Schade Schalke, schon wieder wurde eine Chance für eine bessere Außendarstellung verwirkt.
Drittens: So weh der Abschied tut, aus rein sportlichen Gesichtspunkten ist er nachvollziehbar. Je länger Raúl auf Schalke spielte, desto mehr erkannte man, wie abhängig das Team von seiner Spielweise wurde. Raúl war nicht nur Stürmer, er war Spielgestalter, Ideengeber und – beispielsweise beim 1:1 in Hoffenheim – sogar Libero. Schalkes Spiel war nahezu ausschließlich auf Raúl ausgelegt. Damit sind wir gut gefahren, doch Raúl hat auch blockiert. Aus Lewis Holtby, der in der U21-Nationalmannschaft einen überragenden Part als Mittelfeldregisseur spielt, wurde in nur einem Jahr die eine Hälfte der „Doppel-Sechs“. Und Julian Draxler – das größte Talent, das der FC Schalke 04 seit Olaf Thon hervorgebracht hat – spielt heute ausschließlich auf der Außenbahn eine Rolle. Im kommenden Jahr werden insbesondere diese beiden Spieler mehr Verantwortung übernehmen. Ob es dann ergebnismäßig genau so funktioniert wie mit Raúl ist alles andere als sicher. Aber es ist ein Weg, den Schalke im Rahmen einer gesunden mannschaftlichen Entwicklung ohnehin hätte beschreiten müssen. Mit Raúl im Team war das leider nicht möglich. Frag‘ nach bei Ralf Rangnick.
Das Kapitel Raúl wird auf Schalke in drei Spieltagen geschlossen sein. Es waren zwei bemerkenswerte Jahre, die uns allen noch lange im Gedächtnis haften bleiben werden. Raúl selbst hat es geschlossen. Der FC Schalke 04 hat durch den Spanier sehr viel an internationalem Renommee gewonnen. Demnächst müssen wir diesbezüglich wieder kleinere Brötchen backen. Das alles ist schade, aber den FC Schalke wird das nicht zerreißen. Ganz bestimmt sogar nicht.
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17 Kommentare zu “Raúl schließt das Kapitel Schalke”
Raúl und Weiß – (ein Sonett zum Tage)
Ein Stern im Fall aus weißer Galaxie:
Grad noch genug für Königlicher Bank.
Den Mond zu oft gesehn hätt das Genie,
Schwingt doch sich auf in königsblauen Rang.
Kastiliens Stolz trifft Schalkes Herz,
Wird Legendes Teil auf dessen Markte.
Kein Meister, pleite, keinen schert’s:
Wir haben Raúl, falls jemand fragte!
Und nie verblasst der großen Mythen Glanz,
nicht mal im Abschied, ist auch er verfrüht.
Niemals – besonders hier – geht man so ganz;
Wie Schalkes Stern: bist nimmer Du verglüht!
Als tausend Freunde Teil bleibst so besteh’n.
Doch auch ohn‘ Dich werd‘n wir nie untergeh’n!
@Schalkefuchs: ist Poesie nicht eher was für’s Web04? 😉
Zum Thema: da wach ich hier in New York in allerhergotts Frühe auf und muss vom Abschied des Senor lesen. Verdammt schade, aber für die Entwicklung der Mannschaft nicht unwichtig.
Nicht ganz nachvollziehen kann ich dein Missfallen über die handelnden Personen auf Vereinsseite. Sicher hätte man eine Entscheidung Rauls vorher erzwingen können, zuträglicher wäre dies dem Ergebnis allerdings auch nicht gewesen. Gerade bei auslaufenden Verträgen sehe ich den Verein immer in der schlechteren Position. Siehe Farfan, wo man mit Obasi schon gut reagiert hat.
Ich freue mich auf das letzte Heimspiel. Ich freue mich auf die Lücke, die Raul hinterlässt und die Positionskämpfe, die darum folgen werden.
Vielleicht sieht Jurado jetzt auch seine Chance gekommen. Warten wir’s ab
Ich gehe davon aus, dass Raúl die heutige Bekanntgabe erzwungen hat – nicht umgekehrt. Ich stütze mich bei dieser Vermutung auf eine Indizienkette, die ich natürlich nicht belegen kann, die aber in etwa so aussieht:
Vor zwei Wochen meldet „Marca“ den Wechsel Raúls nach Katar. Der Schreiber ist ein guter Freund von Raúls Berater. Raúls Berater wiederum ist ein guter Freund der Familie Gonzales Blanco. Der gute Freund des Beraters hat keinen Grund, sein Verhältnis mit diesem zu gefährden. Der Berater wiederum hat keinen Anlass, es sich mit seinem besten Kunden zu verscherzen. Alle wissen das voneinander – und jeder kennt seine Rolle.
Vor zwei Wochen, nachdem hinter den Kulissen alles schon längst feststand, der FC Schalke sich aber mit der Bekanntgabe noch zierte, haben Raúl und sein Berater die Nase voll, ständig auf den Verbleib auf Schalke angesprochen zu werden. Beide wissen, was Phase ist und beide haben keine Lust Aussagen zu tätigen, die später als „Lüge“ entlarvt werden können. So etwas passt nicht zum Image von Raúl und mit fortschreitender sportlicher Karriere werden „Soft Skills“ wie Image immer wichtiger. Also wollen beide die offizielle Vollzugsmeldung und sticheln den FC Schalke mit der lancierten Marca-Story an. Schalke zuckt noch zweimal, Tönnies macht einen auf Folklore, aber allmählich setzt sich die Gewissheit durch, dass man die Story nicht bis einen Tag nach dem Saisonfinale geheim halten kann. Somit kam es dann heute endlich zur Bekanntgabe. Wie gesagt: Ich glaube nicht, dass Schalke gedrängt hat oder auch nur das Mittel hatte, drängen zu können. Diese Nummer scheint mir nach all‘ dem, was in den letzten Monaten nach außen drang, schon vor langer Zeit abgefrühstückt gewesen zu sein.
Warten wir mal ab, wohin Raúl jetzt geht. Sollte es wirklich der Club aus Katar werden, von dem Marca berichtete, dann sehe ich keinen Grund daran zu zweifeln, dass die Zusage bereits seit dem Winter bestand, genau so wie es der Buddy von Raúls Berater in Marca geschrieben hat. Und dann ist es leider doch wieder ein typischer Fall von „Schalke traut seinen Fans die Wahrheit nicht zu“.
Dass Raúl sich heute übrigens nicht zu seinem neuen Club äußerte, heißt gar nichts. Für ihn ist es wohl eine Zeichen des Respekts gegenüber seinem alten Verein, beim Abschied noch nicht über den neuen Club zu reden. In Madrid hielt er es bei seiner Abschieds-PK genau so.
Nur nochmal zur Klarstellung: Ich bin nicht sauer, dass Schalke es nicht geschafft hat, Raúl zum Bleiben zu bewegen. Hinter den Kulissen werden sich Heldt und Co. im Rahmen der Möglichkeiten gewaltig gestreckt haben. Mich ärgert ausschließlich die Hängepartie, die man den Fans zumutete.
Ich kann wieder nur zustimmen. Und ein bisschen traurig sein, aber das gehört nun einmal dazu, wenn viel Gefühl im Spiel ist.
Bei den Punkten 2 und 3 stimme ich diesmal nicht mit dir überein, Matthias. Wäre es so, wie du anhand deiner Indizienkette vermutest, dann hätte Raul heute auf der PK eine ähnlich schauspielerische Leistung abgeliefert wie Neuer vor einem Jahr. Und das traue ich ihm nicht zu (also nicht, dass er das nicht könnte – aber ich glaube, will glauben, dass er so eine Schmierenkomödie nicht mitmachen würde).
Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Raul die Entwicklung irgendeines Spielers bei uns blockiert hat oder im nächsten Jahr hätte. Im Gegenteil: für junge Talente, die sich weiter entwickeln wollen, muss ein Zusammenspiel mit einem Spieler wie Raul wie ein 6er im Lotto sein, so als würde man Schachspielen von Karpov lernen dürfen. Darüber hinaus (aber da stehe ich vielleicht allein mit meiner Meinung) halte ich Holtby für grandios überschätzt und noch nicht ansatzweise reif genug, eine auch nur annähernd so verantwortungsvolle Rolle in unserem Spiel zu übernehmen wie Raul sie ausgefüllt hat.
Ansonsten gebe ich dir aber völlig Recht und mache unseren Verantwortlichen keine Vorwürfe. Raul ist Familienmensch und hat sich nach etlichen Profijahren, die er auch mit vorbildlich professionellem Lebenswandel absolviert hat, nun entschlossen, das Leben lockerer zu sehen und mehr Zeit für die Familie zu haben, statt noch einmal zig englische Wochen zu spielen und über Tage weg von Frau und Kindern zu sein. Ich habe keinen Anlass, daran zu zweifeln, das dies wirklich der Grund für seinen Abschied ist. Und wenn einem diese Entscheidung noch damit versüsst wird, dass man ein bisschen in der Wüste Bälle lupft und dafür 35 Mio. Euro kassiert, dann hätte auch kein Angebot der Welt dagegen anstinken können 🙂
Irgendwie merkwürdig und auch schade, dass wir einem Jungen, der als Kleinkind unserem einzigartigen Verein beitrat und der uns zum Abschied eine Ablöse in zweistelliger Millionenhöhe hinterließ, Schlechteres zutrauen als einem x-fachen Weltfußballer, an dem wir jetzt zwei Jahre lang schnuppern durften und der – abgesehen von jeder Menge warmer Gefühle – nichts zurücklässt. Das ist keine Kritik an Raúl und auch kein Ritterschlag für Neuer. Mir fällt es nur eben gerade auf.
finde ich überhaupt nicht merkwürdig, da ja augenscheinlich sehr viel das so empfunden haben.
der torwartangestellte der bauern hat halt keine eier in der hose, andernfalls hätte er seine entscheidung damals professioneller „verkauft.“
Hallo peter, Du schriebst:
„Ich bin auch nicht der Ansicht, dass Raul die Entwicklung irgendeines Spielers bei uns blockiert hat oder im nächsten Jahr hätte. Im Gegenteil: für junge Talente, die sich weiter entwickeln wollen, muss ein Zusammenspiel mit einem Spieler wie Raul wie ein 6er im Lotto sein, so als würde man Schachspielen von Karpov lernen dürfen.“
Das sehe ich anders und somit eher so wie Matthias. Wobei das eine das andere nicht ausschließt. Ich glaube durchaus, dass Holtby, Draxler (und Jurado) dadurch blockiert wurden, dass sie nicht auf ihrer Lieblingsposition hinter den Spitzen spielen konnten. Raul hat sein Spiel gespeilt und ihm wurden alle freiheiten eingeräumt. Das war manchmal toll anzusehen, aber oft auch, wenn es ihm nicht so leif, hinderlich. Dass insbesondere die jungen Spielern dennoch viel von dem „alten Hasen“ gelernt haben und es für sie eine Ehre war, mit ihm zusammenzuspielen, steht außer Frage….
„Darüber hinaus (aber da stehe ich vielleicht allein mit meiner Meinung) halte ich Holtby für grandios überschätzt und noch nicht ansatzweise reif genug, eine auch nur annähernd so verantwortungsvolle Rolle in unserem Spiel zu übernehmen wie Raul sie ausgefüllt hat.“
Holtby spielte die letzten Spiele wirklich sehr schlecht, was zum einen mit der zuvor erwähnten Position Rauls zu tun hat, aber auch mit einigen Verletzungen. Seine großartigen Fähigkeiten kann man als regelmäßiger Seher der U21-Spiele begutachten und konnte sie ja auch in Mainz sehen. Nun hat er die Chance, diese Leitungen auch auf Schalke zu bestätigen. Sofern er die Chance kriegt! Aber bis dahin ist noch ein weiter Weg, wird Stevens sich natürlich die Systemfrage stellen und wird er sich das passende Personal dazu suchen – oder alles dafür tun, das vorhandene zu halten und zu fördern…
Jetzt mal nicht falsch verstehen. Meine Meinung zu Neuer und Raúl dürfte bekannt sein. Ich frage mich nur, wie ich meine Meinung einem Außenstehenden erklären kann.
Sowohl Neuer als auch Raúl haben bei ihren Abschieds-PKs gesagt, dass 1) Geld keine Rolle spielt 2) Schalke super ist 3) die Fans super sind 4) das Management und die Trainer super sind und man sich 5) diese Entscheidung nicht leicht gemacht habe weil 6) Schalke immer ein wichtiger Teil des Lebens sein wird. Neuers „Herr Heldt hat mich gestern über das Interesse des FC Bayern informiert“ ist 1:1 deckungsgleich mit Raúls „Mein Berater und ich werden jetzt damit beginnen, die Angebote anderer Vereine zu sichten“. Neuer führte als Begründung die persönliche und sportliche Weiterentwicklung sowie den Schritt in einen neuen Lebensabschnitt an. Raúl macht im Prinzip exakt dasselbe – auch bei ihm ist es eine Kombination aus persönlichen und sportlichen Gründen und er freut sich ebenfalls auf einen neuen Lebensabschnitt.
Bei Neuer sagt jeder – auch ich – Boah, der hat uns aber mal so richtig verarscht, dieser Schmierenkomödiant!“ Bei Raúl hingegen sind wir bereit zu glauben, dass seine Entscheidung gegen Schalke bis zuletzt auf der Kippe stand und er erst vorgestern aufwachte und – aus welchen Gründen auch immer, aber keinesfalls finanzielle – sagte: „Ja, das war’s dann jetzt.“
Wie gesagt: Keine Heroisierung von Neuer, keine Dämonisierung von Raúl. Ich bin nur selbst überrascht, wie unterschiedlich man zwei letztendlich identische Vorgänge bewerten kann. Und am meisten wundere ich mich über mich selbst.
Naja, wie mans macht ist verkehrt. Ja, vielleicht stand die Entscheidung bereits im Januar fest. Aber hätte man es da verkündet, hätte es in der schwächeren Phase von Raúl direkt geheißen, er würde sich nun nicht mehr anstrengen.
Man muss damit leben, dass Schalke im medialen Fokus steht und solche Personalien immer in der Öffentlichkeit diskutiert werden. Da kann der Verein und auch der Spieler nur als Verlierer das Feld räumen.
Im Fall Raúl denke ich, dass das alles sehr ehrlich abgelaufen ist und auch die Pressekonferenz gestern war ok. Man hat gemerkt, dass ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen ist, aber er andererseits auch glücklich war, sich entschieden zu haben und damit die Spekulationen beendet sind. Im Fall Neuer war die PK eine verlogene Veranstaltung („Ich wurde über das Interesse der Bayern informiert“).
Sportlich sehe ich den Verlust von Raúl auch nicht so dramatisch. Bei seinem Alter weiß man nie, ob er erneut eine Saison mit vielen englischen Wochen konstant hätte spielen können. Auch in dieser Saison hat man gemerkt, dass er seine (verständlichen) Schwächephasen hatte.
Für die sportliche Entwicklung der Mannschaft war Raúl Hemmschuh und Antreiber zugleich. Taktisch hat er das Schalker Spiel gehemmt, da das Spiel auf ihn zugeschnitten war bzw. er mehr oder weniger von taktischen Zwängen befreit war. Das kann man sich auf Dauer nicht leisten. Andererseits war und ist Raúl immer für eine geniale Aktion, einen tollen Pass gut. Dieses überraschende, geniale wird der Mannschaft fehlen. Gerade die jungen Spieler haben sicherlich sehr davon profitiert mit einem so erfahren Spieler zusammen trainieren und spielen zu können. Durch Raúls Entscheidung im Sommer zu gehen, müssen die Jungen eben ein Jahr früher als erhofft flügge werden und mehr Verantwortung auf dem Platz übernehmen.
Ich persönlich glaube das Raul seine Karriere in den USA beendet und nicht in der Wüste. Wenn es denn tatsächlich um die Familie geht.
Besser wär’s er geht in die USA. Qatar und Bahrain dürften nicht zu den ruhigsten Regionen der Welt gehören in den nächsten vier Jahren.
Ich glaube, der Hauptgrund für Rauls Gehen steckte in einem Nebensatz, als er von einer Liga sprach, die nicht so spielstark ist wie die interessanten Ligen in Europa. Es ist ein souveräner Abgang auf der Höhe und nicht schon im deutlichen Niedergang. Vielleicht ist ihm auch selbst bewusst geworden, dass er gegen die großen und starken Teams in der Bundesliga keine Bäume ausgerissen hat.
Dass die Nummer 7 jetzt erstmal nicht wieder vergeben wird, halte ich für einen Nonsense. Ich bin wirklich ein Raul-Fan aber am Ende war er 2 Jahre hier und hat keine Epoche geprägt.
Ja, das ist in der Tat … ähm … extrem überambitioniert. Bei Twitter ist die Kiste mit der nicht mehr zu vergebenden 7 längt ein Running-Gag und treibt schöne Stilblüten.
Ich finds nicht sonderbar, das die Verhaltensweise (neuer/raul) von den meisten Fans anders beurteilt wird.
Bei Raul ist jeder einfach stolz, das ein Weltstar zwei Jahre bei unserem klickerklub gekickt hat. Jetzt isser weg, jo, schade. Aber die Aufmerksamkeit die Raul auf Schalke geworfen hat, ein bisschen auch die Bewunderung der gesamten Liga für Schalke und Raul, das lässt bei allen stolz zurück. In 40 Jahren erinnern wir uns, wir hatten da mal nen Weltstar.
Neuer ist im Verein gross geworden, der hat die gleichen ansichten und ideale gehabt, der stand Schulter an schulter gegen großkreutz (o.ä.). Von dem erwartet man, das er einmal Schalker, immer Schalker bleibt. Der ist nicht Profi, der ist einer von uns. Den bewundere ich nicht, von dem erwarte ich. Solidarität, Aufrichtigkeit. Und das hat er mit Füßen getreten.
Habe für mich auch lange nach dem Unterschied in der Sache Raul/Neubauer gesucht.
Ich denke die unterschiedliche Betrachtungsweise lag daran, dass Raul nicht so ein Schwätzer wir Neuer ist, welcher „erst 2 Tage vor der Pk vom Interesse…“ erfahren haben will. Letzterer wurde schließlich schon Jahre davor bei irgend einem Freibiersaufen mit dem Wurst-Uli gesehen – das Raul sich letztes Jahr mit Scheichs getroffen haben will wäre mir neu.
Zum Thema Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit des S04: Wie lange hält die Ankündigung wohl, „die Nr. 7 erst einmal nicht mehr zu vergeben“?
Die Ankündigung, das T-Shirt zum Abschied von Raúl auf 7-Tausend zu limitieren, hielt nur einen Tag! Nachdem die T-Shirts alle bestellt waren, „hat der Verein schnell reagiert“, die Limitierung wurde gut 24 Stunden später „geprüft“ und „aufgehoben“.
Super Limitierung, super Ankündigung, super glaubwürdig.
NichtsÂdesÂtoÂweÂniÂger: Alles gute Raúl, adiós.
Das mit den Shirts ist echt erbärmlich…