Okt
19
2012
Gefragt, ob das Derby am 19. Dezember 1997 ein Höhepunkt seiner Karriere gewesen sei, antwortete Jens Lehmann vor den Sat.1-Kameras leicht kryptisch:
2:2 in Dortmund, das ist nicht schlecht, aber ein Tor von mir ist auch gut. Sicherlich.
Ja, es gibt diese Derbymomente. Jens Lehmanns Tor in der Nachspielzeit des „Weihnachtsderbys“ war zweifelsohne so einer. Auch wenn ich mich bereits vor langer Zeit emotional ein wenig von diesem Kräftemessen der Reviernachbarn verabschiedet habe, muss ich doch eingestehen, dass das Derby in Dortmund immer wieder für Geschichten gut war: Schlippinhos Slalom (1992), Lehmanns Kopfballtor (1997), Schalkes triumphales 4:0 (2000), Oude Kamphuis‘ geniale Bogenlampe (2001), Ewerthons Ausgleich mitten in den Schalker Jubel über Agalis 1:0 (2002), Rosts Elfmetershow (2004), Volleyballer Smolarek (2005), Metzelders T-Shirt-Shop (2007), die 3:3-Niederlage (2008) oder Neuer gegen Dortmund (2011) – irgendwie war immer etwas los, wenn S04 beim BVB antrat.
Nur nicht in der letzten Saison. Da war gar nichts los und die Fans sahen das einseitigste und langweiligste Revierderby der letzten Dekade. Schlechter – im Sinne von blutleerer – als das 0:2 im Jahr 2011 kann nicht werden.
Exakt daraus beziehe ich für morgen meine Hoffnung. Ob’s reicht? Mal kucken!
Okt
18
2012
Da waren 10.000 Leute im Stadion und wir verloren 2:1. Man sah erwachsene Männer schluchzen und junge Spieler fielen auf den Rasen, wurden getröstet. Dann komme ich nach Hause, da sitzt da eine Dame aus dem Literaturkreis meiner Mutter. Sie fragt: „Na, wie haben sie denn gespielt?“ Und ich sag‘: „Wir haben verloren.“ Darauf die blöde Kuh: „Wieso wir? Hast du etwa mitgespielt?“ Und dann lachten sie hässlich, meine Mutter und die Literaturtante. Da bin ich dann doch relativ deprimiert in mein Zimmer marschiert und hatte Massenmordphantasien.
11Freunde-Chefredaketur Philipp Köster erzählt einen Schwank aus seiner Jugend. Das macht er häufiger, das kann er gut. Aber auch andere können schön erzählen und von sich und ihrem Verhältnis zum Fußball berichten. BVB-Fan Joachim Król beispielsweise, oder – man mag es kaum glauben – Markus Kavka. Reiner Calmund und Rudi Völler sowieso – und auch Rudi Assauer war so ein Typ, an dessen Lippen man hing, wenn er Dönekes aus seiner Karriere zum Besten gab.
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Okt
16
2012
Schalke 04 gegen Dortmund. Hamburg gegen Bremen. Bayern gegen Nürnberg. Kaiserslautern gegen Mainz 05. Hertha gegen Tennis Borussia. Spätestens bei der letzten Paarung fällt auf, dass diese Aufzählung keinen Bundesligaspieltag beschreibt. Und doch sind es ausnahmslos Duelle einer Saison in der höchsten Spielklasse Westdeutschlands. Allerdings vor exakt 50 Jahren. Ebenso wie Südring gegen Tegel oder BSC Oppau gegen Niederlahnstein. Aus heutiger Sicht unglaubliche 74 Clubs spielten 1962/1963 erstklassig. Es war das letzte Jahr der fünf Oberligen als höchster Spielklasse der Herren. Doch was wurde aus diesen 74 Erstligisten der Bundesrepublik?
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Okt
12
2012
Länderspielpause. Immer noch. Und somit immer noch die Möglichkeit, sich entspannt vom Tagesgeschäft zu lösen und Themen zu widmen, die ein wenig abseitiger sind. So wie dieser wunderbar verrückte „Trabant 601 S“, der aktuell auf ebay angeboten wird. Der (noch) Besitzer aus dem Raum Soest erteilte mir dankenswerterweise die Erlaubnis, die von ihm eingestellten Bilder zu benutzen und somit über den Ablauf der Auktion hinaus zu erhalten.
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Okt
11
2012
Nach dem Sieg über Wolfsburg hieß es, Schalke habe den „Besten Saisonstart seit zwölf Jahren“ hingelegt. Das stimmt. 2000/2001 standen die Königsblauen nach sieben Spieltagen zwar ebenfalls bei 14 Punkten, konnten jedoch auf eine Tordifferenz von „+10“ verweisen. Aktuell steht die Tordifferenz nur bei „+8“. Zwei Tore mehr am vergangenen Samstag gegen Wolfsburg – jeder weiß, dass das locker möglich war – und man hätte sich sogar über den „Besten Saisonstart seit Einführung der 3-Punkte-Regel“ freuen können. Wobei es natürlich immer Auslegungssache ist, wie man „Saisonstart“ definiert.
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Okt
10
2012
Es gibt zahlreiche Gerätschaften, die in keinem Haushalt fehlen dürfen. Eine Schalke-Backform aus Silikon gehört jedoch definitiv nicht dazu. Da ich aber genau so eine Backform besitze (naja, eigentlich gehört sie eher Sarah, der besten Schalkefrau von allen) und da nach den gebrandeten Schalke-Steaks wieder die Chancengleichheit hergestellt werden muss, vor allem aber weil in der Länderspielpause endlich auch wieder Zeit für ein wenig Spökes im Blog ist, heißt es heute: „Back‘ mir mal einen Schalke-Kuchen!“ Sarah hat’s getan.
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Okt
09
2012
Nach dem siebten Spieltag haben die Fußballdeppen einen neuen alleinigen Gesamtführenden. funpunker86 setzte sich trotz zweier Maluspunkte am zurückliegenden Wochenende an die Spitze, da jizzle88 – in der letzten Woche noch Co-Spitzenreiter – sich diesmal gleich vier goldrichtige Tipps leistete. Er folgt dem neuen Primus nun ebenso mit zwei Punkten Abstand wie OnkelJK und hastenichgesehn. Generell war es mit 156 unter den 61 Teilnehmern vergebenen Punkten kein wirklich fieser Spieltag, aber kein Mitspieler schaffte es, sich gänzlich schadlos zu halten. Deshalb teilen sich hastenichgesehn, philippf, schalkerfuchs, speckmantel, Arne1904, Nils, SchalkeSarah, Thomas, Jan, Phil, Carlito, elbdeichrutschr und Tobias mit je einem Deppenpunkt den Tagessieg. Auch die „Depp des Tages“-Krone muss geteilt werden: Fenris94 und NiklasHuettner packten sich je sechs weitere Punkte auf das Konto. Hier ist das Gesamtergebnis vor der Länderspielpause.
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Okt
08
2012
Nachdem Schalke in den letzten Tagen zweimal eine Führung arg fahrlässig verspielte und sich unvermittelt in einer quälenden Diskussion wiederfand, was Zuschauer dürfen und Mannschaften müssen, schoss man sich am Samstag gegen den VfL Wolfsburg den Frust von der Seele. 3:0 hieß es nach 90 sehr unterhaltsamen Minuten und wenn man überhaupt einen Ansatz für Kritik finden möchte, dann nur den, dass ein 5:0 oder 6:0 das richtigere Ergebnis gewesen wäre. Denn wie bereits in Düsseldorf und gegen Montpellier leistete man sich in der Schlussphase den Luxus, beste Tormöglichkeiten zu verschenken. Da gleichzeitig aber die Abwehr diesmal keinen Gegentreffer zuließ, fällt es leicht, sich mit einem klaren 3:0 zu „begnügen“.
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Okt
05
2012
In ihrer Urform hatte die Schalker Hymne fünf statt vier Strophen und propagierte „Blau und Weiß, verlass‘ mich nicht“, statt des heute üblichen „Blau und Weiß, verlass ich nicht.“
So steht es auf Seite 41 des aktuell umfangreichsten S04-Nachschlagewerkes „Glaube, Liebe, Schalke“ von Hardy Grüne (Rezension folgt). Aber ist das auch so? Singt tatsächlich jemand „Blau und Weiß, verlass‘ ich nicht“? Selbst die Vereinswebsite führt die – laut „Glaube, Liebe, Schalke“ – Urform auf. Kennt jemand unser Vereinslied tatsächlich in der Fassung „Verlass‘ ich nicht?“
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Okt
04
2012
Zum zweiten Mal in nur fünf Tagen verliert der FC Schalke 04 ein Spiel mit 2:2. Doch anders als noch am Wochenende in Düsseldorf brauchte es diesmal keinen aufgekratzten Gegner um das Feld als begossener Pudel zu verlassen. Diesmal reichte ein einigermaßen ordentlich verteidigendes Team auf der anderen Seite, um Schalke der Lächerlichkeit preiszugeben. Königsblau hat wie bereits am vergangenen Freitag einen sicheren Sieg aufgrund eigener Unzulänglichkeiten verschenkt. Anstatt die Franzosen, die 37 Minuten in Unterzahl agieren musste, zu bearbeiten und endgültig auf die Verliererstraße zu lotsen, hat man sie wieder aufgebaut. Diese Dummheit könnte Schalke einige Millionen Euro kosten. Den Spott gibt es gratis dazu.
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