Bastel‘ mir mal eine Schalke-Laterne!
Der 11. November ist der Tag des heiligen Martin. Der spätere Bischof von Tours soll der Ãœberlieferung nach um das Jahr 335 an einem Wintertag seinen Mantel mit dem Schwert halbiert und mit einem Bettler geteilt haben. Die Geschichte von St. Martin kennt jedes Kind, bilden doch die vielen Laternenumzüge zum Martinstag den heimlichen Auftakt der Vorweihnachtszeit. Oftmals kommen die Laternen dabei aus dem Supermarkt. Der grinsende Sonnenlampion ist der Verkaufsschlager. In letzter Zeit erspähe ich aber immer häufiger wieder selbst gebastelte Kunstwerke. Also dachte ich: Bastel‘ mir mal eine Schalke-Laterne!
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Alles was man dazu braucht ist auf dem oben gezeigten Bild zu sehen: Einen Bogen Feinkarton (Bastelpappe), zwei in identischer Größe spiegelverkehrt ausgedruckte Schalke-Wappen, ein Bogen blaues Transparentpapier, Klebstoff, Schere, ein kleines Cutter-Messer und – wenn man es richtig nostalgisch mag – auch eine Kerze. Nicht zu sehen ist ein Stückchen feiner Draht (Vogeldraht). Den benötigen wir später auch noch.
Zunächst besorgen wir uns ein Schalke-Wappen in ausreichender Größe. Das findet man bei Wikipedia. Um es zu spiegeln laden wir uns das Wappen auf den Rechner herunter (nimm‘ ein PNG-Format!) und öffnen ein Word-Dokument. In das Word-Dokument fügen wir das Wappen ein und „klappen es um“. Will heißen: Wir packen es an den Ohren der Rahmenmarkierung und überlappen es in sich selbst, sodass es spiegelverkehrt auf dem Bildschirm erscheint. Danach wird das Dokument noch zweimal ausgedruckt. Fertig! Man muss kein farbiges Papier verwenden. Ich habe es nur getan, um Papier und Bastelpappe auf den Fotos deutlicher zu unterscheiden.
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Im nächsten Schritt schneiden wir das Wappen grob zu und kleben es fest auf den Bastelkarton. Ist das geschafft, schneiden wir das Logo kreisrund aus. Dann sollte es so aussehen, wie auf dem Bild oben.
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Nun kommt die eigentliche Arbeit. Denn mit dem Cutter-Messer entfernen wir fein säuberlich sämtliche nicht bedruckte Flächen des Logos (Foto oben). Vorsicht: Bei der „0“ von „04“ muss der Innenteil aufbewahrt werden. Er wird später noch benötigt. Ansonsten aber kann man den Verschnitt entsorgen. Da unsere Laterne zwei Seiten haben wird, wiederholen wir den Vorgang, sobald wir mit dem ersten Wappen fertig sind.
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Danach schneiden wir einen breiten Streifen aus dem restlichen Bastelkarton. Die Länge des Streifens sollte in etwa zwei Drittel des Wappenumfangs haben, denn aus ihm bauen wir die Seitenwand. Bei der Breite sollten 12 Zentimeter ausreichen. Anschließend schneiden wir den Streifen an beiden langen Seiten mit der Schere mehrfach ein. Alle zwei Zentimeter sollte ein Schnitt in einer Tiefe von etwa einem Zentimeter erfolgen. Dieser Vorgang wird auf dem Bild oben gezeigt.
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Die entstehenden Laschen klappen wir anschließend um und biegen den Streifen schon sanft in Form. Das obige Bild zeigt, wie das gemeint ist.
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Nun greifen wir zum Transparentpapier und kleben es auf das immer noch spiegelverkehrt vor uns liegende „entkernte“ Wappen. Das überstehende Transparentpapier wird mit der Schere entfernt. Dann drehen wir das Wappen um und es kommt uns schon sehr bekannt vor. Einzig das „Innenleben“ der „0“ fehlt noch und kann nun aufgeklebt werden (Bild oben).
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Nun wird es ein letztes Mal kniffelig, denn wir bringen die gerundete Seitenwand an. Das Bild oben zeigt, wie das gemeint ist. Achte darauf, dass das Wappen richtig ausgerichtet ist. Auch solltest du einen guten Klebstoff verwenden und nach und nach die einzelnen Mini-Laschen ankleben. Irgendwann hast du es auf beiden Seiten geschafft. Lass‘ den Klebstoff danach etwas aushärten.
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Mit dem Vogeldraht und zwei kleinen Löchern an den Stirnseiten der Logos bastelst du nun noch den Aufhänger für den Laternenstab (Bild oben).
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Nostalgiker stellen eine Kerze in die Laterne und entzünden sie. Eher praktisch veranlagte Menschen verwenden einen Laternenstab mit Mini-Elektrobirne. Das war’s dann auch schon! Die selbst gebastelte Schalke-Laterne ist bereit für ihren Einsatz im Martinszug.
Ob auch Schalke trotz des sehr intensiven Spiels unter der Woche und einigen Verletzten bereit ist für Bremen, werden wir am Samstag sehen. Nach der unnötigen Niederlage in Hoffenheim wäre ein Heimsieg nicht ganz schlecht. Allen kleinen und großen Schalkern wünsche ich ein schönes Wochenende, ganz egal ob beim Martinszug, im Stadion oder vor dem Fernseher.
PS: Wenn du dich fragst, was der Laternenspökes sollte: Tobias Weckenbrock hatte in den letzten Tagen mehrfach auf eine Aktion der „Ruhr Nachrichten“ hingewiesen. Ich fand die Idee nett. Die Schalke-Laterne ist meine Verneigung in Richtung Schwerte.
PPS: Auf www.laterne-basteln.com gibt es noch ein paar Tipps.
Abgelegt unter Schalke
großartig.
ich frage mich jedoch, woher nimmst du nur die zeit für solche späße.
1:0 für dich. Gebe mich geschlagen.
Sehr schöne Aktion : )
Nächstes Jahr dann für 25 Euro im S04 Shop, made in China.
Ich bin da traditionell. Ich finde, dass die Kinder zu St. Martin „neutrale“ Laternen basteln sollten. Trotzdem noch der Hinweis: Du bist zu spät.
Zwei Tage vor St. Martin sind die Laternen in der Regel längst gebastelt, die meisten Umzüge bereits gezogen. Meine Kinder waren am 08. und 09. unterwegs, die Laternen waren eine Woche zuvor fertig. Zugunsten der Bastelwilligen empfehle ich Dir also ein Wiedervorlage für die 44. KW in 2013.
Ja, das stimmt natürlich. Ich war in der Tat zu spät. Es war keine geplante Aktion sondern eine kleine Idee, die mir im Verlauf des Nachmittages kam und die ich am Abend – während die Europa-League-Konferenz an mir vorbeiflimmerte – umsetzte. Wie so vieles hier nicht das Resultat einer langfristigen strategischen Planung ist, sondern das Produkt spontaner Einfälle.