Betr.: Viagogo
Kurz vor dem Jahreswechsel, pünktlich nach dem letzten Spiel der Hinrunde, verkündete der FC Schalke 04 den Vertragsabschluss mit dem Tickethändler „Viagogo“. Der Zeitpunkt war nicht zufällig gewählt und sollte deeskalieren. Im Stadion blieb es in der zurückliegenden Winterpause zwar tatsächlich ruhig, dafür kochten anderswo die Gemüter hoch. Im Internet, natürlich, aber auch im echten Leben. Ich selbst weiß von mindestens zwei sehr gepfefferten offenen Briefen aus den Fanclub-Bezirken, die in den letzten Tagen verbreitet wurden. Wahrscheinlich sind es jedoch viele mehr.
Ich halte die Kooperation mit dem „Zweitmarkt-Tickethändler“ für falsch. Die bislang zur legalen Kartenweitergabe dienende S04-Ticketbörse erfüllte ihren Zweck und wurde von vielen Fans – sowohl von Käufern als auch von Verkäufern – gerne genutzt. Dass diese funktionierende Einrichtung ab der kommenden Saison zugunsten von Viagogo abgeschafft wird, entspricht nicht dem (Leit-) Bild, das der FC Schalke vermitteln sollte. Es ist vielmehr ein echter Jammer und einer von vielen kleinen und größeren Fehltritten, die sich mein Verein in den letzten Monaten leistete.
Allerdings halte ich es auch für falsch, mit hitzigen Argumenten, die nicht der Wahrheit entsprechen, Stimmung zu machen. So ist es beispielsweise falsch, dass sich „Viagogo auf Kosten der treuen Schalke Fans bereichert“, wie ich es in einem der angesprochenen offenen Briefe gelesen habe. De facto dürfte das Engagement auf Schalke für Viagogo sogar ein erhebliches Zuschussgeschäft sein. Doch so etwas schreibt man nicht in offenen Briefen, weil es nicht dazu angetan ist, Emotionen zu schüren. Oder weil der Autor es einfach nicht weiß.
Doch warum steigt Viagogo dann auf Schalke ein? Und warum sollte man das Engagement und wie es sich ab der kommenden Saison gestalten wird als Fußballfan dennoch extrem kritisch beobachten? Einige Antworten liefert der Artikel „Mit der Brechstange in die Bundesliga“ von Thomas Mersch und Stefan Merx, der auf „Wall Street Journal Online“ abgerufen werden kann und der den FC Schalke 04 als Zugpferd vor einer Viagogo-Imagekampagne beschreibt.
Lässt man Viagogo für einen Moment außen vor, kommt man schnell zu der Einsicht: Das Hauptproblem befindet sich anderen Ende der Verwertungskette. Nur wenn es Ticket-Inhaber gibt, die ihre Karten Gewinn bringend verkaufen möchten, kann der „Graumarkt“ überhaupt davon profitieren. Es gibt für nahezu jeden Ticketinhaber diverse Möglichkeiten, seine ungenutzten Karten zum Originalpreis an „echte Schalker“ abzugeben. Niemand ist dazu auf Viagogo, ebay und Co. angewiesen. Oft findet man bereits im engeren Bekanntenkreis dankbare Abnehmer. Wenn das nicht klappt, gibt es in nahezu jeder Stadt Fanclubs, die gerne, unverbindlich und durch „Kartenübergabebelege“ auch rechtlich sicher Karten weitervermitteln. Niemand wird dazu gezwungen zum Abzocker zu werden. Und wer bislang Eintrittskarten für Schalke-Spiele zu Wucherpreisen verhökerte, wird es auch weiterhin tun und einen weiten Bogen um Viagogo und den mit Schalke vereinbarten maximalen Preisaufschlag von 100% machen.
Noch einmal: Ich bin gegen die Kooperation des FC Schalke 04 mit Viagogo. Aber ich möchte, dass die Diskussion darüber offen, ehrlich und ohne falsche Argumente stattfindet. Die Gefahr bei falschen Argumenten ist, dass man sie viel zu einfach bloßstellen kann. Mit den Schein-Argumenten, die derzeit in den diversen Internetforen, bei Facebook und in Offenen Briefen kursieren, wird man auf der kommenden Jahreshauptversammlung nicht bestehen können.
Für den heutigen Rückrundenauftakt gegen Hannover gab es gestern übrigens noch Karten. Ganz offiziell beim Verein zum Originalpreis. Nur mal so.
Ich wünsche uns ein erfolgreiches Wochenende!
Abgelegt unter Schalke
[…] Schalkefan versucht sachlich über den Ticketvermarkter Viagogo auf Schalke zu […]
Dass es sich bei dem Zitat: „Viagogo bereichert sich auf Kosten der treuen Schalke Fans“, um ein falsches Scheinargument handelt, erkenne ich nicht.
Selbst wenn es sich für Viadingens um ein Zuschussgeschäft handelt, dieser Deal soll natürlich den Boden bereiten für das große Schmarotzergeschäft.
Der Kartesuchende Fan hat nichts von dieser Investition. Im Gegenteil, denn neben dem fehlenden Kontingent ist jetzt der Schwarzmarkt legalisiert. Herzlichen Glückwunsch!
Ein Signal an alle Kartenalis, spätestens bis zum nächsten Vorverkauf den Computer-VHS-Kurs zu besuchen und ein deutliches Zeichen an alle „treuen“ Mehrfach-Dauerkartenverwalter, die selber nur noch zwei mal pro Saison in die Arena gehen, ihr Geschäftsmodell aufrecht zu erhalten.
Es stimmt, Viagogo wird an dem Schalke-Deal an sich nicht reich. Das ist aufgrund des Sponsoringpakets ein Zuschussgeschäft, was dann aber eben andere Tore öffnen soll.
Ich denke, dass das Hauptproblem an beiden Enden der Verwertungskette zu finden ist. Da ist zum Einen der private Verkäufer, der versucht einen möglichst hohen Gewinn rauszuschlagen und auf der anderen Seite auch der Käufer. Sorry, aber es wird doch derzeit von Saison zu Saison leichter, (bezahlbare) Karten für Schalker Heimspiele zu bekommen. Bis auf die beiden Knüller gegen Bayern und Dortmund gibt es eigentlich bei jedem Heimspiel noch Karten im freien Verkauf (meistens zwar die teuren Kategorien, aber immer öfter auch günstigere Plätze). Also braucht man als Käufer doch nicht unbedingt auf Internetplattformen wie Viagogo zurückzugreifen. Karten bei Viagogo kosten ja dann meistens eh genauso viel wie die ersten Kategorien, sind aber schlechter…
Trotzdem ist es für alle Fans ein Schlag ins Gesicht, dass Schalke mit dieser Kartenplattform eine Kooperation eingeht und demnächst reguläre Karten über Viagogo verkauft werden. Dabei spielt es keine Rolle, dass es sich hierbei um „schwer verkäufliche“, lediglich 300 Stück und das nur bei Spielen mit voraussichtlicher Nicht-Vollauslastung handelt. Hier geht es ums Prinzip. Weiterhin ist es eine Frechheit, dass Schalke in allen Mitteilungen darauf hinweist, dass Viagogo bei Privatverkäufen zwar darauf achten wird (soll), dass die Tickets mit max. 100% Aufschlag verkauft werden dürfen, aber verschweigt, dass da dann noch Versand- und Vermittlungsgebühren hinzukommen.
Bei Privatverkäufen kassiert Viagogo 15% Vermittlungsgebühr. Verkauft also demnächst jemand seine Stehplatzkarte über Viagogo muss der Käufer 31 € (doppelter Kartenpreis) + 4,65 € (Buchungsgebühr) + Versand berappen. Die 4,65 € Buchungsgebühr sind im Übrigen ein Nettobetrag. Das heißt, da kommen nochmal 19% MwSt hinzu. Ohne Versand kostet dann eine Stehplatzkarte bereits 36,54 €. Die Versandkosten können dann ja auch noch schnell über 5 € gehen, so dass eine einzelne Stehplatzkarte den Käufer dann über 40 € kostet. Das wären dann schon ca. 160% Preisaufschlag…
Das fiese ist, dass dies im ersten Moment nicht gezeigt wird. So wirbt Viagogo im Moment damit, das man einzelne Ticket für das Spiel Bayern gg. Fürth für 15 € kaufen kann. Klickt man dann auf das Angebot, ist der reine Ticketpreis bei 15 €, aber dann kommen da noch fast weitere 15 € hinzu. In der Übersicht werden diese Zusatz-15-€ als „Gebühren, Versand & MwSt.“ bezeichnet. Eine genaue Aufschlüssling ist nicht erkennbar.
Ich hoffe, dass sich ab kommender Saison niemand über Viagogo Schalkekarten besorgt. Dann wird sich das Geschäft nämlich von alleine erledigen!
@OnkelJK Die Grundlage einer jeden geschäftlichen Tätigkeit ist der Gelderwerb. Auch der Pommesbudenbesitzer steht nicht den ganzen Tag im Dunst weil es so gut für seinen Teint ist. Die These „Viagogo bereichert sich an den Schalkern“ ist in meinen Augen dennoch falsch, weil Viagogo allem Anschein nach mehr Geld auf Schalke trägt, als sie aus dem Investment direkt wieder herausziehen. Genau das aber ist das Perfide an der Sache. Das Argument der Viagogo-Bereicherung, vorgetragen durch einen engagierten Redner bei der JHV, könnte mit nur einem Satz von Jobst, Peters oder sonstwem entkräftet werden. Und dann steht der Redner dumm da und das wichtige Thema ist – zumindest für diese JHV – durch.
Machen wir uns bitte nichts vor: Es gab/gibt den Schwarzmarkt bereits jetzt. Die über Viagogo zu erzielende Gewinnmarge von 100% ist nichts, worüber sich ein professioneller Schwarzmarkthändler Gedanken macht. Bei leicht verkäuflichen Stehplatzkarten liegt der Gewinn bei ca. 15 Euro. Bei Sitzplatzkarten wären es zwar bis zu 50 Euro pro Karte, dafür sind Sitzplatzkarten der teuersten Kategorie bereits jetzt schwer verkäuflich wie die Erfahrungen der letzten Heimspiele zeigen, in denen es immer Restkarten zum offiziellen Preis an der Stadionkasse bzw. am Tickettelefon gab.
Rechenbeispiel: Jemand wird Mitglied (-50 Euro) und stellt sich in der Nacht vor dem Mitgliederverkauf in die Schlange. Dort erwirbt er nach 12 Stunden Warterei vier landläufig als verkäuflich geltende Karten á 35 Euro. (-140 Euro). Bilanz bisher: 190 Euro und 12 Stunden Lebenszeit investiert. Dann verkauft er die Karten mit 100% Aufschlag über Viagogo. (+280 Euro). Macht unter dem Strich einen Gewinn von 90 Euro für ca. 12 Stunden Arbeit. Einmalig pro Jahr! Das ist nichts, worauf sich ein professioneller Schwarzmarkthändler stürzt.
Exakt hier sehe ich die viel größere Gefahr.
@RWDJojo: Ja, das Gebührenmodell von Viagogo ist in der Tat irreführend. Die 5,95 Euro Versandkosten sind beispielsweise nur versteckte weitere Verkaufsgebühren, da man als Großversender spezielle Konditionen mit den Logistikpartnern vereinbart und niemals soviel bezahlt wie der Einzelkunde im Paketshop. Allerdings verlangt auch der FC Schalke Versandgebühren – und das ebenfalls nicht zu knapp. Das Einzelticket, auf dem 15,50 Euro steht, hat den Fan im Zweifel auch deutlich mehr als 21 Euro gekostet. So gesehen: Ja, die Gebühren werden verschleiert und sind höher als beim offiziellen Kauf über den Verein. Aber es ist auch nicht so, als seien die Karten bislang gratis in die Weltgeschichte verschickt worden.
schaut man sich die aktuellen angebot (nur für die tickets) bei viaNOgo mal genauer an, wird man feststellen, dass bereits hierfür mehr als das doppelte aufgerufen wird.
von wegen max 100% aufschlag.
ich finde das nur noch zum kotzen.
btw: damit dürfte punkt 5 der AGB (Quelle: S04.de) dann überholt sein.
5. Weitergabe von Tickets
5.1. Zur Vermeidung von Gewalttätigkeiten und Straftaten im Zusammenhang mit dem Besuch der Veranstaltung, zur Durchsetzung von Stadionverboten, zur Unterbindung des Weiterverkaufs von Tickets zu überhöhten Preisen und zur Trennung von Anhängern der aufeinandertreffenden Mannschaften während eines Fußballspiels liegt es im Interesse des Veranstalters, die Weitergabe von Tickets einzuschränken. Dem Ticketerwerber ist es daher nicht gestattet:
a) Tickets zu einem höheren als dem Verkaufspreis des Veranstalters zu veräußern, wobei die eigenen Transaktionskosten einschließlich Versandkosten des Ticketerwerbers hinsichtlich der Kaufpreishöhe unberücksichtigt bleiben,
u.a.
@derwahrebaresi
Der Deal mit den 100% gilt ja auch erst offiziell ab der kommenden Saison. Bislang schaltet und waltet Viagogo noch wie sie wollen und der FC Schalke wird seinen kommenden Vertragspartner dabei nicht in die Hand beißen. Als vertrauensbildende Maßnahme in Viagogo und die Kooperation geht das zweifelsohne nicht durch.
Generell: Mir fällt auf, dass ich bei den bisherigen Kommentaren immer das „ja, aber…“ gebracht habe. Ich hoffe, das legt mir niemand dahingehend aus, ich übernähme die Funktion des Teufels Anwalt. Nichts liegt mir ferner. Aber ich habe aber das Gefühl, dass in dieser ganzen Geschichte durchaus nicht nur zufällig ein paar „Köder“ liegen, auf die sich die große Mehrheit stürzen soll. Das ist durchaus ein übliches Stilmittel wenn unpopuläre Entscheidungen durchgesetzt werden sollen. Man liefert der Gegenpartei Argumente auf dem Silbertablett, um sie dann im entscheidenen Moment zu entkräften und den Gegenargumentierenden dumm dastehen zu lassen.
Ein paar Monate in die Zukunft gedacht bis zur kommenden JHV:
Antragssteller: „Viagogo bereichert sich an uns treuen Schalkern!“
Vorstandsmitglied: „Nö. Sie tragen sogar noch Geld auf Schalke. Noch ’ne Anmerkung?“
Antragssteller: „Ähhh… ja… Aber das mit den maximal 100% stimmt doch auch nicht, wie die Rückrunde gezeigt hat!“
Vorstandsmitglied: „Nö. Die Kooperation gilt ja erst ab kommender Saison. Noch eine Anmerkung oder Frage? Nein? Dann kommen wir jetzt zum nächsten Tagesordnungspunkt…“
Die bisherigen Kommentare enthielten bereits jetzt für meinen persönlichen Erkenntnisgewinn mehr Substanz als es mir die offenen Briefe und aufgeregten Facebook-Postings geliefert haben. Nicht böse sein wenn ich also auch weiterhin durch ein „ja, aber…“ kitzeln werde. Ich will weitere Argumente hören, damit ich mir eine Meinung bilden kann, die nicht auf zu leicht zu entkräftenden Ködern beruht.
Wobei wir schon beim nächsten sehr einfach zu widerlegenden Scheinargument wären. Es wurde in allen zu diesem Thema herausgegebenen Stellungnahmen und Artikeln immer wieder betont, dass die Zusammenarbeit zwischen Verein und Tickethändler am 1. Juli 2013 beginnt.
Vielleicht nicht ausschliesslich passend zum Thema Vianogo,aber allgemein zu den Kartenpreisen:Diese Zitate habe ich aus dem Forum „Schalker Block fünf“, die sollen angeblich(ich war nicht dabei,aber mehrere User schwören Stein und Bein) gestern bei der Sitzung des Kartenpreisausschusses wörtlich von Peter peters gesagt worden sein. So,Zitat:
Mir ist die Kinnlade ziemlich weit runtergefallen,als ich das las! Wenn eine solche Sichtweise im Vorstand vorherrscht, dann ist der Vianogo-Deal einfach nur eine logische Folge. Schlimm!
@matt & der hans
schon klar.
aber ihr glaubt doch nicht allen ernstes, dass sich dies ab dem 01.07.13 ändern wird.
Ob man dran glaubt oder nicht, das Verweisen auf die aktuelle Situation bringt einen nicht weiter sondern macht im Zweifel nur klar, dass man sich nicht gut genug informiert hat, um in einer ernsthaften Diskussion, z.B. während der nächsten JHV, bestehen zu können.
Ich weiß! Deshalb hab ich auch versucht, den Versand möglichst aus meiner Argumentation herauszuhalten. Auch eine Bearbeitungsgebühr finde ich per se nicht verwerflich. Nur das Modell die Bearbeitungsgebühr prozentual an den Ticketpreis zu kopplen. denn der Aufwand steigt ja nicht mit dem Preis sondern je Transaktion!
Ich finde es auch falsch, auf die aktuelle Situation zu verweisen und zu schauen, was derzeit Schalkekarten bei Viagogo kosten. Konsequenterweise müsste Schalke aber alle Karten aus der Börse entfernen lassen bzw. eine entsprechende Vereinbarung mit Viagogo treffen, dass bis zum Vertragsbeginn keine Schalkekarten dort angeboten werden dürfen oder eben nur noch zum 100%-Tarif. Dies würde wenigstens mal ein kleiner Schritt in Richtung Fans sein!!!
@eakus1904
PETERS RAUS!!!
Die UGE hatte da ein gutes Gespür 😉
Eine prozentuale Bearbeitungsgebühr von 15% wurde übrigens in der bisher direkt vom Verein betriebenen Ticketbörse auch erhoben, somit fällt ein weiteres Argument gegen die Zusammenarbeit mit Viagogo weg. Der einzige ernsthafte Kritikpunkt ist und bleibt die nun legalisierte Möglichkeit, mit dem Kartenverkauf auch als Privatperson einen Gewinn zu erzielen.
eakus schrieb:
Das ist in der Tat eine reale Gefahr, die auch ich in der Kooperation sehe. Über Viagogo kann der Verein ganz bequem in einem groß angelegten Feldversuch die Preisbereitschaft der Besucher austesten und muss sich dabei noch nicht einmal (übermäßig) die Hände schmutzig machen.
Gleichzeitig sickerte aus der Kartenauschuss-Sitzung gestern durch, dass die Dauerkartenpreise auf jeden Fall bis 2016/2017 festgezurrt werden sollen. Hört sich prinzipiell gut an. Wenn ich jetzt aber nicht völlig daneben liege, ist das die erste Saison nach der derzeit auf drei Jahre ausgelegten Kooperation mit Viagogo. Dieses Zusammentreffen von zwei Ereignissen lässt mich Schlimmes befürchten.
Der Hans schrieb:
Die bewährte S04-Ticketbörse wird übrigens von „Fansale“ betrieben und das wiederum ist eine Marke des Tickethändlers „Eventim“. Die haben das auch nicht für Nöppes gemacht. Und dennoch wirkt dieses Fansale-Modell doch um einiges sympathischer. Doch warum eigentlich? Weil daran nur ein kommerzieller Tickethändler verdient und derjenige, der ein Ticket anbieten kann de facto sogar draufbezahlt? So richtig, richtig, richtig fair ist dieses System auch nicht.
Hach, schweres Thema…
Klar, die jetzige Ticketbörse ist auch keine Wohltätigkeitsveranstaltung des e.V., aus Sicht des potentiellen Kartenkäufers jedoch wesentlich freundlicher gestaltet als das angedachte Viagogo-Konstrukt. Einfach dadurch, dass der Grundpreis nicht frei (bzw. innerhalb bestimmter Grenzen) vom Verkäufer gewählt werden kann. Eine Provision für das Bereitstellen einer zentralen Verkaufsplattform, die auch Kosten verursacht, halte ich ebenso für korrekt, dies ist ja sogar der Fall, wenn ich Heimspielkarten aus den Restekontingenten der Fanabteilung (ehemals SFCV) beziehe: dort zahle ich 10% auf den Originalpreis (ohne, dass dort eine reine Verkaufsplattform im Hintergrund betrieben werden muss).
Zu verlangen, dass jeder Kartenverkäufer ausschließlich den aufgedruckten Preis verlangen darf, fände ich übrigens genauso falsch, denn meiner Meinung nach sollte ich auch schon bezahlte Bearbeitungs- und Versandkosten weiterreichen können, sodass ich letztlich ein Nullsummenspiel betreibe.
Gibt es eigentlich Informationen dazu, ob die Kartentauschsektion im offiziellen Forum (bzw. 1000-Freunde-Club, der momentan irgendwie noch parallel läuft) so wie sie im Moment ist, weiterhin bestehen bleibt oder so wie im Block 5 irgendwann eingestampft wird? Das ist meiner Meinung nach immer noch die beste Möglichkeit, fair seine Karten weiterzugeben, wenn man im privaten Umfeld niemanden findet, der sie übernimmt.
Ich fürchte, es wird wirklich schwierig sein, den aktuellen Deal konkret „anzugreifen“. Außer den (berechtigten) generellen Vorbehalten gegenüber Viagogo konnte ich da bisher wenig wirklich verwerfliches rauslesen. Es scheint tatsächlich eher eine Sponsoring-Aktion als ein Versuch der Gewinnerzielung zu sein.
Aber wie Matthias schon andeutete wird dann in drei Jahren oder früher das „Frosch im Wasserbad“-Prinzip greifen. Wenn sich die Gemüter beruhigt haben und sich Viagogo als der seriöse Partner erwiesen hat, können Schritt für Schritt die Konditionen nachgebessert werden.
Aber das ist alles reine Spekulation und lässt sich auf der JHV auch nicht zur Argumentation verwenden.
Das sieht mir ein bisschen so so aus als verheddertet ihr euch in Kleinscheiß.
Wenn eine Aktion dazu führt, dass Schwarzhandel legalisiert wird, die Verantwortlichen dabei wieder aller Grundsätze des Vereinscharakters agieren und damit -wie Patrick Arnold es noch vor Jahresfrist formulierte- „Verrat am Fan“ verübt wird, dann wird es dem Hauptorgan des Vereins nicht um die Satzstellung des vorgetragenen Missstands gehen.
Es wird ihn auch nicht interessieren ob es sich eher um ein Sponsoring handelt mit dem etwas Geld verdient wurde, ob jetzt X-Prozent Gebühren ok sind oder eher bla.
Ich nehme meinen Verein so wahr, dass er noch nicht alles was ihn ausmacht abgelegt hat und die Gleichgültigkeit noch nicht die Oberhand gewonnen hat. Daher bin ich ziemlich sicher, dass er die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen wird.
Peters ist fällig!
@Onkel
Danke! Du hast Recht!
PETERS RAUS!!!
Klar, es gehören immer drei dazu: diejenigen, die durch einen höheren Ticketpreis ein paar Euros machen wollen, diejenigen, die das Spiel mitmachen (müssen) – und eben diejenigen, die dem Schwarzmarkt eine Basis schaffen. Und das ist in diesem Fall leider der Verein. Schlimmer noch: ein Verein, der seinen Mitgliedern und Fans ein nobles Leitbild diktiert – und dieses somit postwendend ad absurdum führt. Es drängt sich der Eindruck auf (Überraschung?), dass dem Verein Erlöse wichtiger als die Identität/das eigene Leitbild sind.
Für mich als jungen Familienvater, der zwar dank Vereinsmitgliedschaft eine Handvoll Spiele besuchen, trotzdem immer wieder auf die Ticketbörse angewiesen ist, werden Tickets mit 100% Aufschlag einfach nicht mehr drin sein.
Der Imageschaden dürfte bei der Basis, den Fans, schon jetzt immens sein – und dürfte in der nächsten Saison dann nochmals um ein Vielfaches größer werden.
Zuerst einmal Danke an Matthias, Du bringst die Dinge endlich einmal auf den Punkt!
Mir geht es bei dieser Diskussion ganz genauso, auch ich verstehe die hier immer wieder angesprochene Schalker Seele.
Aber genau da liegt auch mein Problem!
Die eigentliche Kritik gebührt nicht der Plattform Vigogo, sondern denen, die dort Schalke Tickets zu überhöhten Preisen anbieten!
Ich habe noch nie einem Schalker meine Karten zu mehr als dem Original Preis überlassen, größtenteils habe ich diese sogar verschenkt!
Deshalb ist es für mich und ich denke für jeden, der eine Schalker Seele besitzt völlig egal ob es einen Schwarzmarkt, mit oder ohne Vigogo, gibt. Daher kann ich auch nicht jedem öffentlichen Aufruf sofort folgen! Wer hat sich eigentlich in der Vergangenheit aufgeregt, wenn sich Rolf Rojek als Verkaufsstelle der Eventim AG betätigt hat? Wer hat denn bis heute die Kartenverteilung durch Frank Arndt oder Oliver Kruschinski kontrolliert?
Wer kontrolliert denn heute die Kartenkontingente für die Fanclubs, um es genauer zu sagen woher kommen denn die heutigen Karten, die bei Viagogo, ebay etc. angeboten werden?
Aktuell werden massenhaft Karten aus der Nordkurve dort angeboten, wie kann das sein? Wo doch der Inbegriff der Schalker Seele gerade dort sein Zuhause hat.
Für mich müsste sich eine ehrliche Kritik genau dagegen richten. Die genutzte Plattform ist doch völlig egal, der Verkauf kann genauso an der Tausend Freunde Mauer, an der „Brücke“, an der Litfaßsäule oder sonstwo stattfinden. Mein Eindruck ist vielmehr, dass hinter dieser ganzen Hysterie genau die Personen stecken, deren Geschäftsmodell mit unserem Verein jetzt auf der Kippe steht.
Wer oder wen ich damit meine?
Wer nicht nur als blökendes Schaf durch die Gegend läuft, sondern sich einfach einmal ruhig hinsetzt und nachdenkt, wird ganz einfach zu einer Antwort finden!
Diese Frage führt zu den Antworten:
Wer verfügt eigentlich über genügend Karten, die auf dem Schwarzmarkt angeboten werden können?
Antwort 1: Der Verein FC Schalke 04
Antwort 2: Die Personen, die Organisationen, die vom Verein Kartenkontingente zur Verteilung erhalten.
Antwort 3: Karteninhaber, die selber nicht ins Stadion gehen.
Antwort 4: Besitzer von mehr als einer Eintrittskarte.
Die Auswahl darüber, welche von den Antworten die naheliegendste ist, überlasse ich euch.
Der eigentliche Aufschrei bzw. Protest sollte sich vielmehr dagegen richten!
Denn, wie Matthias völlig richtig feststellt, es sind die Anbieter, die Karten an Schalker zu überhöhten Preisen verkaufen, denen gehört das Handwerk gelegt!
Die Verkäufer besudeln das was uns ausmacht!
Es gibt ja nun, nach der Kartenpreiserhöhung, fast immer Karten. Das heißt, der Preis für ein Schalker Familienerlebnis im Stadion ist schlicht zu hoch geworden. Über ViaNOgo können die Dauerkartenbesitzer ein oder zwei Spitzenspiele verhökern und die Karten werden wieder bezahlbar wie früher, oder sogar günstiger. Das weiss auch die Schalker Führung und rechnet mMn bewusst damit.
@Matthias
Matthias, du hast ja vor einiger Zeit auf das Problem der VIP-Logen Mieter (dort wo lt. U. Hoeneß, die günstigen Plätze finanziert werden) mit der Versteuerung der Vipkarten und den Compliancerichtlinien in den Firmen hingewiesen (WDR Sport INSIDE Bericht). Der Verdacht ist ja, dass in diesem Bereich die Einnahmen zurückgehen und bei der Schalker Führung die Hoffnung besteht, dies unter anderm mit ViaNOgo kompensieren zu können.
Vielleicht gibt es dann bald auch Karten für den VIP Bereich bei ViaNOgo!
Matthias, gibt es zu dem Logenproblem etwas Neues?
Sorry. In dem Thema stecke ich nicht drin. Meinen Kenntnisstand beziehe ich ebenfalls nur aus dem von dir angesprochenen (nach vor online stehenden) Sport-Inside-Beitrag. Ob es neue Entwicklungen gibt weiß ich nicht.
Ob es demnächst auch Logen-Karten über Viagogo geben wird? Ich glaube es eher nicht. Allerdings könnte es schon sein, dass der FC Schalke mit den „schwer vermittelbaren Karten“, von denen je 300 Stück bei zehn ausgewählten Spielen exklusiv an Viagogo gehen sollen, auch La-Ola-Club-Tickets meint. Zuletzt gab es bei Sonderspielen (CL, Pokal und Testspiele) immer mal wieder Sonderangebote in diesem Bereich. Vielleicht eignen sich die La-Ola-Club-Karten ja sogar ganz besonders für das „dynamische Preismodell“, das Viagogo auf Schalke ausprobieren möchte. Man wird sehen.