Königsblaue Kapitulation
Manche Fußballspiele lassen mich ratlos zurück. Die Schalker Partie beim Club war so eine. Wie konnten die Blauen dieses Match nur so deutlich mit 3:0 verlieren? Warum hatte ich bereits nach dem 1:0 das bohrende Gefühl, dass Schalke hier nichts mehr drehen wird, obwohl man in der ersten Halbzeit eine ganze Reihe exzellenter Chancen hatte? Warum gab sich die Mannschaft nach dem 2:0 komplett auf und beschränkte sich darauf, Schadensbegrenzung zu betreiben. Wo war das Aufbäumen?
Nein, es war keine gute Partie von Schalke, auch nicht in der ersten Halbzeit. Es dauerte zehn Minuten, bis sich auf dem Rasen überhaupt ein einigermaßen koordiniertes Spiel ergab. Irgendwie fanden die Königsblauen nicht richtig in die Partie. Alles, was in den letzten Wochen so plötzlich wieder funktioniert hatte – das Flügelspiel und der Esprit aus dem Zentrum – war wie weggeblasen. Und dennoch hatte Schalke die besseren Chancen, hätte durch Farfán und Draxler in Führung gehen müssen. Bei einer auch nur ansatzweise erwähnenswerten Chancenverwertung geht Schalke mindestens mit einem 2:0 in die Kabine und kann in der zweiten Halbzeit befreit aufspielen. So aber würgt Feulner sich nach einer halben Stunde irgendwie an Höwedes und Matip vorbei und schiebt den Ball zum 1:0 für den Club ins Tor. Unfassbar!
In diesem Moment gingen die Köpfe und Schultern nach unten. Zwar hatte man auch nach der Nürnberger Führung noch einige Großchancen, aber je länger die Partie dauerte, desto mehr ergab sich die Mannschaft in ihr Schicksal. Das 2:0 von Esswein wirkte fast wie eine Erlösung. Das 3:0 kurz vor Schluss wurde achselzuckend zur Kenntnis genommen. Dann war es vorbei und alle durften endlich wieder nach Hause.
Chinedu Obasi erfüllte die Erwartungen. Er zeigte genau das, was man von einem vierten Stürmer in einem seit Jahren auf eine einzige Spitze ausgelegten System erwarten kann. Teemu Pukki
, Schalkes Nummer 3 im Sturm, brachte für ein paar Augenblicke etwas mehr Schwung, verschwand dann aber ebenfalls in der Versenkung. Dennoch lag es nicht an Obasi oder Pukki, dass Schalke nicht funktionierte. Das ganze System krankte viel mehr auf den Flügeln. Kein einziges Mal wurde der Ball auf den Außenbahnen nach vorne getrieben, obwohl dort mit Farfán und Bastos erstklassiges Personal den Dienst versah. Warum Schalke sich derart die Flügel stutzen ließ, ist eine weitere Frage, auf die ich keine Antwort weiß.
Schalkes 0:3-Niederlage in Nürnberg ist ein einziges Rätsel. Ein Spiel, das man an einem halbwegs normalen Tag locker gewinnt, das man an einem wirklich schlechten Tag zumindest mit einem Remis beendet, wird zu einem Debakel, über das sich ganz Fußballdeutschland beömmelt. Klar, da war auch Pech im Spiel, aber nur mit Pech kann ich mir die 90 Minuten von Nürnberg nicht erklären. Woran also lag es?
Abgelegt unter Schalke
@Woran also lag es?
an der „völlig“ veränderten formation?!
höger als rechtsaussen?! – dafür farfan zu sehr nach innen gezogen!
kolasniac als einer der 6er?! – dafür fuchs wieder auf links!
obasi als stürmer ein totalausfall?! dafür draxler zu häufig auf dieser position ganz vorne!
Ich hoffe von Spieltag zu Spieltag mehr, dass Raffael wirklich nur ausgeliehen ist… Seine Verpflichtung erinernt mich immer mehr an die Lottoverpflichtungen von Felix M.
Und ganz manchmal wünsche ich mir technisch limitierte Spieler zurück, die aus 20 Meter die Augen zu machen und dann drauf. Wie oft standen wir am 16er und haben tiki-taka versucht?
Bei Obasi und Pukki wünsche ich mir als Stumalternative Edu zurück, der in China in drei Spielen schon zweimal getroffen hat.
Und vielleicht lag es auch am Gegner.
Klar, die Chancen müsst ihr machen, dann ist das Spiel ein anderes, aber Chancen vergeben gehört ja auch zum Fußball. Dass ihr dann nicht mehr zu eurem Spiel kommt, dass ist ne Qualität unseres FCN, eine Qualität, die uns wahrscheinlich die Klasse erhält trotz all des Aderlass inkl. Trainer. Es gibt fast kein Spiel in der Saison (ausgenommen – sorry! – in Dortmund), wo der Gegner sich nicht danach fragte, warum er heute schlechter war als sonst. Andere schlecht aussehen lassen, das können wir mittlerweile gut. Und wenn man dann noch 3 Buden macht, dann hat man das Spiel vom Samstag fast schon erzählt.
Glückwunsch zum Sieg. Was deine „schlecht aussehen lassen“-These angeht, wäre ich ja gerne bereit dir zuzustimmen, wenn das Team sich am Club die Zähne ausgebissen hätte. Haben sie aber nicht. Ohne ein gutes Spiel zu zeigen, hatte Schalke mehr herausgespielte Chancen als gegen Galatasaray und Dortmund zusammen. Und dass der FCN einen unheimlichen Geist entwickelt hat, der zehn Meter frei vor dem verwaisten Tor stehende Spieler vorbeischießen lässt, nein, daran kann ich will ich nicht glauben. 🙂
Matthias, die Szenen sind ja unbestritten. Das war in Sachen Defensivarbeit auch mit das schlechteste in der Rückrunde vom Club. Aber mit zunehmender Spielzeit hatte Schalke kaum noch große Chancen und war spätestens mit dem 0:2 tot.
Was ich einfach nur mal sagen wollte: Wir verfolgen das Feedback der „anderen“ Fans ja regelmäßig und „Ratlosigkeit“ ob des eigenen Teams lese ich wöchentlich. Das kann man nun als den eigentlichen „unheimlichen Geist“ bewerten oder eben als Qualität.
Nürnberg ist eben ein schwer zu bespielender Gegner und ist nicht einfach zu knacken. Das was dort an individueller Klasse fehlt, kann man durch das Kollektiv (teilweise) auffangen.
Ich hatte am Samstag das Gefühl, dass Schalke von Minute zu Minute schlechter wurde. Nach dem 0:2 hatte ich auch nicht mehr das Gefühl, dass da noch was geht. Da war Nürnberg durch Konter dem 0:3 näher und hat es dann ja am Ende auch gemacht. Alles in allem war das ein verdienter Sieg des Glubbs. Auch wenn dieser etwas glücklich (Chancenverwertung Schalke, Handspiel beim 0:1) daher kam.
[…] “Ratlosigkeit” und “Konjunktiv” fuhren die Fanfreunde aus Schalke nach der 0:3-Pleite im […]
Warum Fuchs,warum Höger auf VT u nicht auf der 6,warum Jones
von Beginn an.Jones hat über 1oo Ballkont. nicht einer brachte
Gefahr für die Nürnberger ,im Spielaufbau viel zu langsam,1/3 zum
Gegner u nach dem Wechsel Kola – Raffael war gar keiner mehr vor der
Abwehr,das kann nicht gut gehen.Nürnberg hat das gemacht was
sie können,tief stehen u die Außenbahnen doppelt zumachen.Den
Rest besorgt unsere Devensive mit ihren üblichen Pers.Fehlern.
Ein ehem. Torhüter hat das festgestellt was den meisten der unsrigen fehlt;; EIER;; u so Leid es mir tut, unser Richtung Süden Ausgewandeter Ex TW war trotz seiner Jugend im Kopf u Charak.mäßig weiter wie die ,die es Altersmäßig sein müßten.(aber deswegen spielt er im Süden).
Uns fehlt ganz einfach der KOPF.
Ich denke auch, dass Jens Keller sich diesmal ein wenig verzockt hat bzgl. seiner vielen Umstellungen. Neustädter raus, ok, aber all die anderen Umstellungen? Da wäre meiner Meinung weniger mehr gewesen.
Wie heißt es so schön: „Never change a running system.“ Und es rannte ja gerade wieder so einigermaßen, wenn wir Gala mal außen vor lassen.