Ein Offener Brief und (k)eine Folge

09. Okt. 2009 | 2 Kommentare

Dass Schalke zu einem beliebten Angriffspunkt für die Presse geworden ist, ist hinlänglich bekannt. Zum Teil reibt sich die Presse auch zurecht an unserem Verein. Zum Teil werden allerdings auch nur Gerüchte als Nachrichten verbreitet (z.B. Rafinha-Wechsel), olle Kamellen zum hunderdsten Mal abgeschrieben oder – schlimmer – schlichtweg handfeste Lügen verbreitet. Darüber kann man sich aufregen, ich persönlich halte es jedoch für gewöhnlich mit der Redensart „Was juckt es die Eiche, wenn sich die Sau daran reibt“. Für die „Schalker Fan-Initiative“ war das Maß Ende letzter Woche jedoch voll. Sie initiierte einen „Offenen Brief an die Sportmedien„, der auch von den Ultras, den Supperters, dem Fanclub-Verband und dem Fanprojekt unterstützt und unterzeichnet wurde. Jetzt sollte man meinen, dass zumindest die Medien, die über diesen Offenen Brief berichten, für ein paar Minuten innehalten und das Vergangene reflektieren. Ja, das könnte man. Ist aber nicht so! Als meines Wissens bislang einzige Publikation hat sich „Stadionwelt.de“ des Briefes angenommen und ihn – wie es auf der Website so schön heißt – „dokumentiert“ (sprich: abgepinnt). Allerdings nicht ohne einen wertvollen eigenen redaktionellen Beitrag zu leisten. Und der liest sich wie folgt:

Rund um den FC Schalke ging es in der letzten Zeit medial heiß her. Der Verein ist Medienberichten zufolge vom Bankrott bedroht und hat eigens für das Derby gegen Dortmund Stadionverbote aufgehoben. Nun reden die Schalke-Fans Klartext.

Und so kam es, dass ich mich zum ersten Mal so über eine Publikation aufgeregt habe, dass ich selbst einen Leserbrief schreiben musste.

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist zwar sehr löblich, dass Sie den Offenen Brief der organisierten Schalke-Fans auf Ihrer Seite – wie sie es nennen – „dokumentieren“. Aber haben Sie ihn eigentlich auch gelesen?

In Ihrer Einleitung heißt es:

Rund um den FC Schalke ging es in der letzten Zeit medial heiß her. Der Verein ist Medienberichten zufolge vom Bankrott bedroht und hat eigens für das Derby gegen Dortmund Stadionverbote aufgehoben.

Entweder hapert es an der korrekten Verwendung des Konjunktives zur Kennzeichnung der indirekten Rede (Der Verein ist Medienberichten zufolge vom Bankrott bedroht und „habe“ eigens für das Derby gegen Dortmund Stadionverbote aufgehoben) oder sie verbreiten hier schlichtweg wieder nur eine Falschmeldung, die neben anderen im Offenen Brief kritisiert wird.

Fakt ist: Der Verein hat nicht „eigens für das Derby gegen Dortmund Stadionverbote aufgehoben“. Das kann man auch im Offenen Brief lesen. Wenn man es denn kann.

Aber was rege ich mich eigentlich auf? Immerhin ist jetzt schon fast eine Woche vergangen, ohne das ein Anzeigenblättchen irgendwo in der norddeutschen Pampa exklusiv herausgefunden hat, dass Schalke ganz dolle klamm ist.

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2 Kommentare zu “Ein Offener Brief und (k)eine Folge”

  1. Beneam 10. Oktober 2009 um 12:32 1

    Hmm, etwas hast du ja schon erreicht:
    <>
    Mittlerweile finden sich gleich zwei Konjunktive im Artikel der Sportwelt!

  2. Beneam 10. Oktober 2009 um 12:34 2

    Natürlich „Stadionwelt“, aber so lautet es nun dort: Rund um den FC Schalke ging es in der letzten Zeit medial heiß her. Der Verein sei Medienberichten zufolge vom Bankrott bedroht und habe eigens für das Derby gegen Dortmund Stadionverbote aufgehoben.