Glanzlos zum Gruppensieg
Die meisten Punkte (12) geholt, die meisten Tore erzielt (10, zusammen mit Arsenal), die wenigsten Gegentore kassiert (6) und das beste Torverhältnis auf dem Zettel. Schalke geht als Gruppensieger und erstmals ungeschlagen aus einer Champions-League-Vorrunde. Gestern gab’s zum Gruppenabschluss in Montpellier noch einmal ein Unentschieden. Bei allem Trübsinn, der derzeit geblasen wird, bei aller berechtigten Kritik, der sich die Mannschaft ob ihrer aktuell fürchterlich uninspirierten Spielweise stellen muss – diese Bilanz ist ein Glanzpunkt in der jüngeren Vereinsgeschichte. Das gilt es festzuhalten und auch zu feiern. Mit etwas Abstand darf man sich dann auch dem gestrigen 1:1 in Südfrankreich widmen.
Es war kein wirklich gutes Spiel, was auch am ramponierten Untergrund in Montpellier lag. Selbst kurze Pässe waren stets ein Spiel mit dem Glück, Tempo-Dribblings waren gänzlich ausgeschlossen und endeten zwangsläufig in verknoteten Beinen. Dennoch schaffte Schalke es in der ersten Halbzeit, das bessere Spiel auf den Platz zu bringen. Die Rotations-Elf – unter anderem mit Pukki, Marica und Kolasinac in der Startformation – spielte durchaus gefällig nach vorne und hatte ihre Chancen. Die beste vergab Pukki, als er sich frei vor dem Tor nicht für einen Fuß für den fälligen Abschluss entscheiden konnte.
Hinten ließ Schalke in dieser Phase wenig zu. Kolasinac, Höwedes, Metzelder und Uchida harmonierten gut und bescherten Keeper Timo Hildebrand zunächst einen ruhigen Abend. Das änderte sich in der zweiten Halbzeit. Nach Höwedes‘ verdienten Führungstreffer nach Kopfballvorlage von Metzelder verabschiedete sich die Ordnung aus Schalkes Spiel. Erneut gelang es dem Team nicht, aus einem eigenen Treffer Sicherheit zu beziehen. Stattdessen fing man sich nur drei Minuten nach dem Führungstreffer den Ausgleich und hatte im weiteren Verlauf des Spiels mehrfach richtig Glück, dass die Partie nicht vollends kippte. Hildebrand, der beim 1:1 noch unglücklich ausgesehen hatte, konnte sich jedoch ein ums andere Mal auszeichnen und ließ Montpellier verzweifeln.
So blieb es am Ende beim insgesamt leistungsgerechten 1:1, das durch die zeitgleiche Niederlage Arsenals in Piräus zum Gruppensieg reichte. Ein Befreiungsschlag war es nicht. Aber vielleicht sollte man sich angesichts der guten Champions-League-Vorrunde auch einfach mal vornehmen, das Erreichte zufrieden zu betrachten und sich nicht alles selbst kaputt zu reden. Ich bin – für heute – zufrieden.
Mehr zum Spiel schreibt die „Rheinische Post“.
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Foto: Der Kartoffelacker, vor Ort fotografiert von Andrea (AR1904)
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Mir hat vor allem der Einsatz gefallen. Wenn es spielerisch auf einem „schwerem Geläuf“ schon nicht klappen kann, dann muss wenigstens der Einsatz stimmen.
Lieber Fußballgott, lass Winterpause werden…
Mein Mann des Abends war, ohne Zweifel, Christoph Metzelder. Ewig und drei Tage nicht gespielt und dann eine sehr solide Leistung auf den Acker gezaubert. Danach im Interview herrlich unaufgeregt, sich wenig um die eigene Person scherend( …wenn die Geschütze donnern…), danke dafür! Ich finde in unserer jetzigen Situation, wo gerade jeder jeden basht, ist es vielleicht nicht schlecht, sich von diesem alten Recken mal ne Scheibe abzuschneiden, seine eigene Nase mal hintenan zu stellen und einfach Schalker zu sein!
[…] Schalke Fan Matthias in der Weide über den glanzlosen Gruppensieg. […]
@daniel ku. genau, solche recken brauchen wir.
dann klappt es auch wieder in der liga.danke, metze auch für
die guten worte.