4:1
4:1 in Frankfurt gewonnen. Wow! Kein 1:0 oder 2:0, wie so oft in den letzten Wochen, sondern endlich auch einmal ein Fingerzeig in Richtung Torverhältnis. Das ist positiv. Bei aller Freude über den anhaltenden Schalker Höhenflug muss man aber auch feststellen: Das was Schalke 45 Minuten lang, zwischen der 30. und der 75. Minute, in der Commerzbank-Arena zeigte, war nicht wirklich gut. Die sicher erscheinende 2:0-Führung aus zwei Standardsituationen in der Anfangsviertelstunde – Matip und Höwedes trafen jeweils per Kopf – geriet nach dem 2:1 durch Meier kurz nach der Halbzeitpause doch gewaltig in Gefahr. Die Schalker Abwehr wirkte in dieser Phase fahrig, ließ sich zu einfach durch kurze Tempowechsel der Gastgeber aus dem Konzept bringen. Allein Benedikt Höwedes, der in Abwesenheit von Marcelo Bordon den Laden hinten nahezu im Alleingang zusammenhalten musste, war es zu verdanken, dass die Eintracht nicht zum verdienten Ausgleich kam. Sinnbildlich für Höwedes’ Top-Form am Samstag war die 60. Minute, als er mit der Fußspitze einen brandgefährlichen Pass von Meier im Fünfmeterraum zur Ecke klären konnte.
Schalke schwamm gewaltig, Magath reagierte. Er brachte für den zum Teil überfordert wirkenden und am Rande des Platzverweises stehenden Rekonvaleszenten Zambrano Baumjohann, zog Rafinha von der linken auf die rechte Abwehrseite und sorgte so für deutlich mehr Sicherheit in der Defensive. Dass es in Frankfurt aber einen letztlich doch noch komfortablen Schalker Sieg zu bestaunen gab, lag vor allem an der Offensivabteilung, die sich in der Schlussphase dazu entschied, doch noch an der Partie teilzunehmen. Ein Weitschuss von Rakitic in der 64. Minute deutete diesen Trendwandel zunächst zaghaft an, eine sehenswerte Direktabnahme von Kuranyi nährte die Hoffnung in dieser Hinsicht, ein feiner Konter über Edu, Kuranyi und den Torschützen Rakitic machte die Sache dann endgültig. Nach 80 Minuten führte Schalke mit 3:1 und auch wenn es im direkten Gegenzug noch einmal eine satte Frankfurter Möglichkeit zu überstehen galt – Neuer parierte einen Weitschuss von Schwegler- war klar: das Ding ist durch! Etwas zu hoch fiel der Sieg letztendlich auch noch aus, weil Kuranyi in der 89. Minute Nikolov souverän umkurvte und zum 4:1 ins leere Tor einschob.
27 Punkte vor Schluss hat Schalke den Vorsprung auf die nicht-internationalen Ränge auf 12 Zähler ausgebaut. Logisch, dass jetzt viele anfangen von mehr zu träumen. “Also Platz 3 muss es eigentlich schon werden”, teilte mir mein kleiner Bruder am Sonntagmorgen telefonisch mit. Ich sehe das anders. “Muss” gibt es in diesem Jahr für Schalke nicht. Und selbst an das “kann” wage ich noch längst nicht zu glauben. Mehr zum Spiel schreibt der “Der Westen”.
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Ein Kommentar zu “4:1”
Wenn bei Schalke dieses Jahr was auffällt dann ist es Effektivität. Vor Beginn der Saison habe ich mir gedacht „der Magath kommt und das ist gut – aber zaubern kann er ja auch nicht – und wenn alles gut läuft spielen für um einen UEFA-Cup-Platz mit!“
In der Rückrunde hab ich erstaunt auf die Tabelle geguckt und gedacht „das Böse erwachen kommt noch in der Rückrund“.
Und jetzt? Der 25. Spieltag ist gespielt und wir stehen auf dem zweiten Platz und haben beide Derby gewonnen. Von Meisterschaft will noch keiner Reden und das ist auch gut so aber man fängt ja wieder an zu träumen. Dazu kommt noch, dass wir bis zum 6. Tabellplatz 12 Punkte und zum 4. Tabellenplatz 8 Punkte vorsprung haben. Bin jetzt mal auf die „Wochen der Wahrheiten“ gespannt. Hoffe nur, dass uns kein Herzschlagfinale bevorsteht!
P.S.: Matthias, kann es sein, dass du bei der Tipprunde für Frankfurt getippt hast?