Alter Schwede!
Wenn ich mich einen ganzen Tag lang freiwillig in Dortmund aufhalte, dabei mit abertausenden Menschen in gelben Trikots feiere und mir das Ganze auch noch unheimlichen Spaß macht, dann habe ich entweder sehr hohes Fieber oder es ist Weltmeisterschaft. Gestern war Letzteres der Fall.
Ausgestattet mit Karten für das Spiel von Trinidad & Tobago gegen Schweden im Westfalenstadion machte ich mich zusammen mit meiner Freundin Henrietta gestern morgen von Münster aus auf den Weg in die verbotene Stadt. In Dortmund waren wir mit Chicken verabredet, der ebenfalls glücklicher Besitzer einer Eintrittskarte war und sich als Fan der Unaussprechlichen ziemlich gut in der Bierstadt auskennt. Was wir da erlebt haben, lässt sich kaum in Worte fassen. Es herrschte eine unglaubliche Stimmung. Tausende von Menschen verwandelten die Innenstadt und den Bereich rund um das Stadion in eine einzigartige Feiermeile.
Gegen 12.00 Uhr trafen wir am Dortmunder Hauptbahnhof ein. Schon zu dieser frühen Stunde war die Stadt gerammelt voll mit Fans aus Schweden und Trinidad. Wobei mich erstaunt hat, dass auch die Karibik-Kicker derart viele Anhänger mobilisieren konnten.
Deutsche und Schweden haben mehr Gemeinsamkeiten als man denkt. Denn während die Fans aus Tobago tanzten, hatte es sich ein Großteil der Schweden in den Biergärten gemütlich gemacht. Ein ziemlich deutsches Verhaltensmuster…
Die brasilianischen Samba-Trommler sorgten für gute Stimmung und schafften es letztendlich sogar, die hüftsteifen Schweden zum Tanz zu verführen.
Nach der Feier in der Innenstadt ging es auf den letzten Drücker ab ins Stadion. Unsere Plätze waren ziemlich weit oben unter dem Dach. Dennoch konnte man passabel sehen. Zum Spiel selbst muss man so viel nicht sagen. Schweden dominierte zwar die Partie, „TnT“ tat aber genau das, was sie tun mussten und ermauerten sich ein torloses Remis.
Mein Fazit: Das war der Hammer! Die WM in Deutschland macht richtig Spaß! Wenn du irgendwie die Möglichkeit hast, dann setze dich in einen Zug und fahre an einem Spieltag in eine WM-Stadt. Friedliche, ausgelassene Stimmung, ein paar leckere Bier trinken, Menschen kennenlernen, Eindrücke sammeln und gemeinsam auf Großbildleinwänden dann die Spiele kucken – wer braucht da eigentlich Eintrittkarten? Für mich steht fest, dass ich in den nächsten Tagen sicherlich noch das eine oder andere Fan Fest besuchen werde.
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