WM-Finale ist wie Weltjugendtag mit Bier

11. Jul. 2006 | Keine Kommentare

Bodypainting zur WM

Schade, nun ist sie vorbei, unsere schöne WM 2006. Und es war wirklich eine unglaubliche Weltmeisterschaft. Damit meine ich gar nicht einmal nur die Leistungen der Mannschaften – allen voran des DFB-Teams – sondern vor allem diese einzigartige Atmosphäre überall im Land und besonders in den WM-Städten. Das war eine einmonatige Dauerparty, wie ich sie noch nicht erlebt habe und wie es sie sicherlich lange nicht mehr geben wird. Von dieser Party habe ich versucht mitzunehmen und darüber zu berichten, wie es mir gerade möglich war. Bereits am zweiten WM-Spieltag hatte ich mein erstes WM-Erlebnis in Dortmund beim Spiel Schweden vs. Trinidad & Tobago. Mein kleiner Bruder Florian fuhr kurz darauf nach Kaiserslautern und sah das Spiel Trindidad & Tobago vs. Paraguay. Dann, eine Woche später, fuhr ich nach Gelsenkirchen und wohnte dort dem Fan Fest zum Viertelfinalspiel England vs. Portugal bei. Drei Tage darauf führte mich meine Reise erneut nach Dortmund, diesmal zum Halbfinale Deutschland vs. Italien. Und weil das alles noch nicht genug war, brach ich am Freitag Vormittag auf in Richtung Berlin, um das Finalwochenende in der Haupstadt zu erleben. Es war ein toller Abschluss meiner WM-Kurztripps über den ich nun berichten möchte.


Die Organisation der Berlin-Fahrt hatte ich in die geübten Hände von „Hunecke Travel Ltd. i. Gr.“ gelegt. Dahinter verbirgt sich Frank, auch bekannt als Chicken, der auf dem Foto mit den beiden Bodypainting-Frauen zu sehen ist. Chicken ist ein geübter Städtereisender und übernimmt häufig die Organisation, wenn er mit anderen auf Tour geht. Weil das eben nicht selten vorkommt, entstand irgendwann einmal die Idee von „Hunecke Travel Ltd.“, die vielleicht irgendwann einmal Realität werden könnte. Derzeit stehen die Dienste von „Deutschlands kleinstem Reiseveranstalter“ allerdings nur einem auserwählten Personenkreis zur Verfügung.

Mit dem Zug reiste ich von Münster nach Schwerte. Dort wurde ich von Chicken und Markus aufgegabelt. Den Rest der Reise bewältigten wir mit Markus‘ Golf und „TomTom“. Die Fahrt dauerte mit Unterbrechungen etwa fünf Stunden, dann waren wir in Berlin-Moabit angekommen.

DSC00200Dort hatte die Reiseleitung ein Vierbett-Zimmer in einem Hostel, dem „Amstel House“, gebucht. Die Ãœbernachtung kostete pro Person gerade einmal 17 Euro – dafür gab es dann Klassenfahrt-Romantik pur, Stockbetten und Etagendusche inklusive.

DSC00201Da die Zeit schon etwas fortgeschritten war und wir Eintrittskarten für ein Konzert in der „adidas World of Football“ vor dem Reichstag hatten, machten wir uns kurz nach dem Einchecken auf Richtung Berlin-Mitte. Auf dem Weg zur U-Bahnstation wurden wir allerdings von einem Wolkenbruch gestoppt und kehrten „widerwillig“ in ein Café, dem „Dicken Engel“, ein. Dort warteten wir ab, bis sich die Wolken nach einer Stunde entladen hatten.

DSC00204Irgendwann aber war der Wolkenbruch endlich vorbei und wir machten uns auf zum nagelneuen Berliner Hauptbahnhof, einer beeindruckenden Mischung aus Einkaufspassage und Verkehrsknotenpunkt. Dort hatte „Coca Cola“ auf die Halbfinalniederlage vom Dienstag reagiert und die Schrifttafel „1954, 1974, 1990, 2006“ durch eine aktualisierte Version ersetzt.

DSC00205Der Berliner Hauptbahnhof erstreckt sich über mehrere Stockwerke. Kurios: Im Obergeschoss fahren die U- und S-Bahnen ab, in den drei unterirdischen Geschossen die Reisezüge der Bahn.

DSC00207Zwischen Hauptbahnhof und Reichstag war der „Pfad der Ideen“ aufgebaut: Große Erfindungen deutscher Geister. Zu diesen gehört anscheinend auch der moderne Fußballschuh mit Schraubstollen, vor dem Frank und Markus hier posieren.

DSC00208Das Kanzleramt.

DSC00210Noch einmal das Kanzleramt (oder doch das Abgeordnetenhaus?), diesmal aus einer anderen Perspektive.
[Nachtrag: Das ist natürlich doch wieder das Kanzleramt – siehe den Kommentar von Claus. Mit „Abgeordnetenhaus“ meinte ich übrigens das „Paul-Löbe-Haus“ in dem 550 Büros für 275 Abgeordnete untergebracht sind. Und genau aus diesem Grund wird es – Klugscheißermodus on – vermehrt auch Abgeordnetenhaus genannt, selbst wenn die Terminologie vielleicht nicht ganz richtig ist.]

DSC00211Und jetzt endlich wieder WM-Content: Die „adidas World of Football“ direkt vor dem Reichstagsgebäude. Wo früher einmal eine schöne grüne Wiese war, hat der Sportartikelhersteller alles planiert, geteert und eine Stahlrohr-Nachbildung des Berliner Olympiastadions aufgebaut.

DSC00212Gleicher Fotografen-Standort wie beim vorherigen Bild, diesmal aber 180 Grad in die andere Richtung geknipst: Der Haupteingang des Reichstages.

DSC00213Die Event-Area rund um den Olympiastadion-Nachbau: Neben ein paar Mini-Fußballfeldern gab es hier auch Trink- und Essbuden, Playstation-Stände und sonstigen Merchandising-Kram.

DSC00214Noch einmal die „adidas World of Football“. Aus dieser näheren Perspektive erkennt man auch schon ganz gut, dass die Mauer des Stadions in Wirklichkeit nur eine bemalte Plane ist. Trotzdem gut gemacht, der Effekt.

DSC00215Witzige Idee: Auf dem Event-Gelände war ein Teil des Dorfes von „José“ nachgebaut, dem kleinen Jungen aus dem lustigen adidas-WM-Werbespot.

DSC00218Ortswechsel: Nur wenige Meter neben der adidas-Arena hatte der deutsche Bundestag seine Event-Area, die „Bundestags-Arena“, platziert – komplett mit eigenem Mini-Plenarsaal unter einer nachempfundenen Reichstagskuppel. Am Rednerpult übt sich hier Chicken zunächst in demagogischen Fähigkeiten…

DSC00219… und nimmt dann auf den Abgeordnetenbänken neben Markus Platz. Dass sich die beiden ausgerechnet zur imaginären Fraktion der „Linkspartei“ gesetzt haben, verschweige ich jetzt besser einmal.

DSC00220So, jetzt machen wir mal einen Zeitsprung von etwa drei Stunden. Zwischen dem letzten und diesem Bild lag das Konzert von Kuschelsänger James Blunt. Ich persönlich hatte ja recht wenig Lust auf den „Top Act“ in der adidas-Arena, aber Chicken hatte die Karten bereits lange vorher besorgt. Durch den Wolkenbruch am Nachmittag wäre das Konzert um ein Haar ausgefallen. Um den Besuchern aber nicht das Eintrittsgeld zurückzahlen zu müssen, hatten die Organisatoren kurzerhand ein „kastriertes“ Konzertprogramm auf die Bühne gestellt. Will heißen: Die Vorgruppe fiel komplett aus und auch James Blunt trällerte nur etwas mehr als eine Stunde für saftige 39,10 Euro – eine Unverschämtheit! Ãœberhaupt kam mir James Blunt weniger wie in Musiker, mehr wie ein preussischer Beamter vor, der treuherzig seinen Dienst versieht ohne dabei auch nur einen Ansatz von Inspiration zu versprühen. Er sang brav die paar Lieder seiner CD ab und das war es dann auch schon. Kurzum: James Blunt live ist rausgeschmissenes Geld! Nun aber zum Bild: Es zeigt die schweizerische Botschaft, die Nachts durch insgesamt drei große Projektoren angestrahlt wurde. Natürlich lassen es sich die Eidgenossen dabei nicht nehmen darauf hinzuweisen, dass sie in zwei Jahren eine halbe Europameisterschaft ausrichten dürfen.

DSC00222Und hier noch einmal die Fußballschuhe vor dem Hauptbahnhof – diesmal bei Nacht. Mit diesem Anblick und ein paar Bierchen in einer Bar in Kreuzberg und einer Kneipe nahe unseres Hostels in Moabit endete dann auch unser erster Tag in Berlin.

DSC00223Neuer Tag, neues Glück. Jetzt haben wir Samstag den 8. Juli 2006. Der Tag des letzten deutschen Spieles bei der Fußball-WM. Da aber das Match in Stuttgart erst um 21 Uhr angepfiffen wurde, nutzten wir die Möglichkeit zum Sightseeing. Das geht in Berlin am bequemsten von der Spree aus. Wir bestiegen also gegen Mittag ein Touri-Boot und ließen uns drei Stunden lang durch die Hauptstadt schippern.

DSC00224Der Reichstag vom Wasser aus gesehen.

DSC00225Wenn mich nicht alles täuscht ist dies das Paul-Löbe-Haus.

DSC00226Hier bin ich mir wieder ganz sicher: Das ist der Hauptbahnhof.

DSC00227Und das müsste eigentlich das Innenministerium sein – glaube ich.

DSC00228Hier sind wir jetzt nicht mehr auf der Spree sondern auf dem Landwehr-Kanal. Vor uns sehen wir einen ausgestellten „Rosinen-Bomber“.

DSC00229Darf ich vorstellen: Neben Chicken sitzt Susanne aus Idstein. Mit ihr waren wir in Berlin verabredet und sie war bereits am Freitagabend zu uns gestoßen. Doch erst am Samstag habe ich das erste Foto von ihr geknipst.

DSC00230Noch ein Blick auf Berlin – frag‘ mich aber bitte nicht, was dort zu sehen ist. Dafür ist die Wahrscheinlichkeit aber recht groß, dass unsere dänische Boots-Reiseleiterin hier schon einal gewohnt hat. Denn die Gute beschrieb nicht nur die Sehenswürdigkeiten von Berlin sondern teilte uns in regelmäßigen Abständen auch mit, dass sie da und dort schon einmal eine Wohnung hatte. War sehr lustig.

DSC00232Hier sieht man die dänische Reiseleiterin auch einmal im Bild (sitzend, im Hintergrund mit dem Mikrophon). Nicht dass wir uns falsch verstehen: Sie war wirklich lustig und die Fahrt hätte ohne ihre Kommentare mit dänischem Akzent nur halb soviel Spaß gemacht. Womit wir nun aber das Boot auch wieder verlassen und uns erneut ins Getümmel der Straßen werfen. So langsam aber sicher wurde es Zeit, sich eine geeignete Lokalität für das „Kleine Finale“ zu suchen.

DSC00233Nach kurzer Suche und Dank eines Taxifahrers gefunden: Der Biergarten „Oranke“ mit Sandboden und Großbildleinwand. War nett da!

DSC00234Und kucken konnte man auch sehr gut. Dass Deutschland letztendlich 3:1 gegen Portugal gewonnen hat muss ich nicht extra sagen, oder? Die Stimmung bei „Oranke“ war daraufhin auf jeden Fall sehr, sehr gut.

DSC00235Nach dem Spiel ging es zurück in die Innenstadt. Dort feierten nicht nur etliche tausend deutsche Fans den Dritten Platz, sondern auch schon vereinzelte Franzosen und Italiener das bevorstehende Finalspiel. Es war ein kleiner Vorgeschmack auf das, was am Sonntag folgen sollte. Davon gleich mehr – jetzt geht es erst einmal in die Heia. Das hier war das letzte Foto vom Samstag.

DSC00236Jetzt sind wir also beim Sonntag, dem Tag des großen Finales, angekommen. Auf unserem Weg zur Fanmeile, wo sich gegen Mittag die deutsche Nationalmannschaft von ihren Fans verabschieden wollte, kamen wir vorbei am Schloss Bellvue, dem Sitz des Bundespräsidenten. Bellvue ist zugleich ein flammendes Plädoyer für jede Ehefrau, die ihren Mann daran hindern möchte, Bundespräsident zu werden. Denn bis man diesen riesigen Kasten einmal komplett geputzt hat, vergehen Jahre. Frau Köhler tut mir ehrlich leid…

DSC00237Angekommen auf der Fanmeile, allerdings noch gut zweieinhalb Kilometer entfernt von der Hauptbühne am Brandenburger Tor.

DSC00238Auf der Berliner Fanmeile gab es gleich mehrere Großbildleinwände. Diese hier steht noch in relativer Nähe zur Siegessäule, die das „untere Ende“ der Meile markiert.

DSC00239Die „World of Soccer and Sand“ – Sandskulpturen am Rande der Fanmeile, die Szenen und Personen der Fußballgeschichte darstellen. Dummer Weise waren die meisten Skulpturen dem Wolkenbruch am Freitag zum Opfer gefallen.

DSC00240Wir bewegen uns weiter in Richtung Brandenburger Tor. Hier nochmal ein Blick zurück zur Siegessäule. Noch ist der Andrang überschaubar.

DSC00242Eine schöne Idee: Mit Stecknadeln sollten die Besucher der Fanmeile markieren, von wo her sie nach Berlin gekommen waren. Beeindruckend, wie viele Nationen sich über die Wochen in der Hauptstadt herumgetrieben haben.

DSC00243Hier sind es jetzt „nur“ noch zwei Kilometer bis zum Brandenburger Tor – es wird merklich gedrängter.

DSC00244Und dann ging irgendwann nichts mehr. Knappe eineinhalb Kilometer vor dem Brandenburger Tor war Schluss mit Lustig. Obwohl es gerade einmal zwölf Uhr Mittags war, hatten sich schon wieder mehr als 500.000 Fans auf der Meile eingefunden.

DSC00245Für uns blieb da nur ein Platz vor einer Videoleinwand. Auf der verfolgten wir dann den „Laufsteg-Auftritt“ des deutschen Teams und das Interview von Monika Lierhaus mit Schalkes Stürmer Gerald Asamoah.

DSC00246Gruppenbild mit Damen. Von links nach rechts: Sabine, Markus, Chicken und Susanne.

DSC00247Ein letzter Versuch etwas weiter zur Hauptbühne durchzubrechen – aber keine Chance.

DSC00248Also traten wir den geordneten Rückzug an und schauten vorher noch kurz im „Kärntner Haus“ auf der Fanmeile vorbei.

DSC00249Lecker Bodypainting: Der Security-Mann im Vordergrund sprang übrigens immer ins Bild, wenn jemand seine Kamera zückte. Fotografieren kostete ein paar Euro. Gegen Entgeld entstand auch das erste Foto dieses Berichts ganz oben mit Chicken und den beiden bemalten Deutschland-Damen.

DSC00251Eintreffende italienische Fans mit einer politisch nicht korrekten Todesanzeige für Frankreich.

DSC00252Eintreffende französische Fans mit einer politisch deutlich korrekteren Gastgeber-Fahne.

DSC00253Ein rbb-Fernsehteam interviewt die angereisten Fans aus Frankreich.

DSC00254Runter von der Fanmeile, rein in ein Café am Spreeufer. In der Cocktail-Bar „Zeitlos“ verbrachten wir ein paar ruhigere Minuten…

DSC00255… und beobachteten die vorbeifahrenden Schiffe.

DSC00260Nach der Rast fuhren wir mit der S-Bahn zum Olympiastadion. Gute drei Stunden vor dem Anpfiff tobte dort der Bär. Ein Blumengeschäft („Der Holländer“) hatte auf seinem Vorplatz kurzerhand einen Biergarten in Stadionnähe eröffnet, der größtenteils von italienischen Fans besucht wurde.

DSC00261Näher heran kam man an diesem Tag nicht an das Olympiastadion – es sei denn, man hatte eine Eintrittskarte und durfte in die FIFA-Bannmeile eindringen. Derartiges konnten wir natürlich nicht vorweisen.

DSC00262Etwa eineinhalb Stunden vor dem Anpfiff tummelten sich fast ausschließlich die „kartenlosen“ Besucher vor dem Stadion und feierten ein fröhliches Fest – inklusive Bauchtanzeinlagen. Im Stadion selbst bereitete sich zu diesem Zeitpunkt gerade Shakira auf ihren Hüftschwung-Einsatz vor. Wie passend!

DSC00264Mexikanische Fans „demonstrierten“ vor dem Stadion, dass ihre „U-17“ die wahren Weltmeister sind und sich die Welt in ein paar Jahren warm anziehen muss. Naja, ich harre gelassen der Dinge die da kommen…

DSC00265Zwei junge Asiatinnen beim letzten verzweifelten Versuch, auf dem Schwarzmarkt mithilfe von „Need Tickets“-Schildern Karten abzustauben. Erfolgschance = Null! Warum sich Chicken auf diesem Bild so freut weiß nur er (und jeder, der ihn kennt.)

DSC00266Da die Biergärten rund um das Stadion hoffnungslos überfüllt waren und ein gemütliches Fußball-kucken nicht möglich war, entschieden wir uns auf den letzten Drücker wieder vom Stadion zurück in die Innenstadt zu fahren. Ebenfalls auf den letzten Drücker konnten sich vor dem Stadion ankommende Besucher in der S-Bahn-Haltestelle die Gesichter schminken lassen.

DSC00267Zurück in Berlin-Mitte zog es uns zu einem stillgelegten Freibad in Bahnhofsnähe. Dort ist das Projekt „Tent Camp – Urban Camping“ zuhause. Kurzgesagt: Aus den Liegewiesen des alten Freibades wurde ein Campingplatz mit Gästen aus aller Welt. Die ganze Szenerie war leicht Alternativ angehaucht, dafür gab es aber eine Großbildleinwand im ehemaligen Freibad-Café und zwei Fernseher am trockenen Beckenrand. Wer wollte, konnte Grillkohle und Grillgut vor Ort erwerben. Es war einmal eine ganz andere Möglichkeit, das Finale zu erleben – und das vielleicht 500 Meter Luftlinie von der überfüllten Fanmeile entfernt.

DSC00268Da es im halbüberdachten Freibad-Café zu voll und deutlich zu warm war, zog ich es vor, das Spiel auf der „Tribüne“ am Beckenrand zu sehen.

DSC00269Zugegebener Maßen war der Fernseher dort nicht allzu groß – aber das Spiel war es über weite Phasen auch einfach nicht Wert genauer besehen zu werden.

DSC00271Dafür hatte ich einen guten Blick über die bizarre trockengelegte Beckenlandschaft mitsamt verbarrikadierter Sprungtürme. Zum Elfmeterschießen bin ich dann aber doch die paar Meter hoch zum Freibad-Café gegangen.

DSC00273Aus, Aus, Aus – das Spiel ist Aus. Italien ist Weltmeister. Wir feierten noch ein wenig im alten Freibad und marschierten dann zum Bahnhof. Dort wollten wir eigentlich bei „McDonalds“ noch etwas Nahrung erwerben – eine Idee, die nicht nur wir hatten.

DSC00275Und hier nun das letzte Foto von unserer Berlin-Tour. Erschöpfte Fans warten im Berliner Hauptbahnhof auf ihren Zug. Die WM ist vorbei – die Gäste reisen ab. Viele taten dies noch in der Nacht auf Montag. Auch Susanne und Sabine stiegen in dieser Nacht in ihre Züge. Markus, Chicken und ich kehrten ins Hostel zurück, tankten noch eine Mütze Schlaf und machten uns am Montagvormittag wieder auf Richtung Westfalen.

Das war sie dann also, unsere schöne WM. Ein Ereignis, das letztendlich viel geiler war, als ich jemals zu träumen gewagt hätte. Es war ein unvergesslicher Monat, in dem die Eindrücke von allen Seiten nur so auf einen hereinprasselten. Die nächste WM in Deutschland werde ich wohl nicht mehr miterleben – es sei denn, Südafrika versagt bei der Vorbereitung und Deutschland kommt 2010 wieder in den Genuss, Gastgeber zu sein. Aber davon ist – ganz ehrlich – nicht auszugehen.

Aber es bleibt die Hoffnung, dass Deutschland in den nächsten 20 Jahren oder so mal wieder eine Europameisterschaft ausrichten darf – und darauf freue ich mich schon heute. Ebenfalls freue ich mich darauf, wenn es im Oktober 2007 nach Dublin zum EM-Qualifikationsspiel Irland vs. Deutschland gehen wird – dann natürlich wieder mit „Hunecke Travel Ltd.“ Und wiederum ein Jahr später werde ich alles daran setzten, ein paar hoffentlich ebenso unvergessliche Tage wie diese bei der anstehenden EM in Österreich und der Schweiz zu verbringen.

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