Rosenmontag 2007 in Münster: Es war genial!
Darf ich vorstellen: Oben zu sehen in der „BAER – Bund autonomer Exil-RheinländerInnen“ aus Münster. Mit 15 Teilnehmern haben wir vorgestern zum ersten Mal beim Münsteraner Rosenmontagszug mitgemacht und ich kann Dir sagen: Das war ein Riesenspaß! 200.000 Menschen säumten laut Polizeiangaben den Wegesrand und jubelten den 11 Zugnummern zu. Wir waren mit unserer kleinen aber feinen Truppe die Nummer 21 und versuchten unter dem Motto „Dat Wasser vun Kölle is joot“ unseren Teil dazu beizutragen, dass der Karneval in Münster für Groß und Klein ein Erlebnis wurde. Und jetzt weißt Du auch, warum ich in den letzten Tagen schlichtweg nicht dazu gekommen bin, hier etwas zu schreiben (auch nicht über das ärgerliche 2:2 der Schalker in Wolfsburg). Denn so ein Karneval kann ganz schön anstrengend und zeitraubend sein.
Nun aber von Anfang an. Am Dienstag, 6. Februar 2007, hatten wir uns mit ein paar Mitstreitern im „BARZillus“, einer Münsteraner Kneipe in der „Jüdefelder Straße“, getroffen um einerseits den Laden kurzerhand in BAeRZillus umzubenennen und andererseits unser Sessionsmotto „Dat Wasser vun Kölle is joot“ vorzustellen.
Übrigens: Sämtliche Bilder dieser Serie sind auf Flickr.com gelagert und lassen sich durch einen Mausklick vergrößern. Nur für den Fall, dass Du es noch nicht gemerkt hast.
Danach wurde es direkt ernst. Die Zeit tickte erbarmungslos gegen uns. In Hagen schneiderte uns eine Fachfrau für kleines Geld unsere Kostüme in Bierflaschenform, Chicken bastelte uns Kronkorken-Hüte und baute gleich auch noch einen Wagen, in Münster übten sich derweil Sarah, Betzy, Ellen, Arne, Sven, Hoshie und ich in Stoffmalerei. Es galt, riesige Kölsch-Flaschenetiketten anhand der Original-Vorlagen zu kreieren.
An Altweiber-Nachmittag wurden dann der Wagen und die Kostüme von Chicken angeliefert. Den Wagen haben wir noch am Nachmittag komplett aufgebaut. Nicht fehlen durfte natürlich das große BAER-Logo an der Front.
Für den Freitag hatten wir uns mit ein paar Leuten zum nähen verabredet. Doch der Altweiberabend stand erst einmal ganz im Zeichen der Auftakts der heißen Karnevals-Phase. Gefeiert wurde im BAerZillus – und das recht lange und auch feucht-fröhlich.
Den Freitag verbrachten wir dann – wie gesagt – mit letzten Näharbeiten an unseren Kostümen. Schließlich mussten die Logos ja auch an den Flaschen befestigt werden. Am Samstag gönnten wir uns eine karnevalistische Pause – doch am Sonntag mussten alle noch einmal ranklotzen. Denn unser Wagen stand zwar, aber er war nicht nicht geschmückt. Gegen Nachmittag wurden deshalb die letzten Feinarbeiten vorgenommen. Hier pinselt Betzy unser Sessionsmotto auf eine große weiße Welle.
So, Szenenwechsel. Jetzt haben wir Rosenmontag-Morgen. Um 9 Uhr trafen wir uns in meiner Wohnung und nahmen ein gemeinsames Frühstück zur Stärkung für die 4-km-Strecke ein. Gegen 10 Uhr holten wir unseren Wagen ab und begaben uns dann zum Aufstellplatz am Münsteraner Schloss. Dort durften wir noch einmal gute zwei Stunden warten und uns warmschunkeln, da der Zug erst um 13.11 Uhr begann.
Vom Zugkommitee hatten wir eine ganze Palette Berliner Ballen bekommen – sehr nett, Dankeschön! Ãœberhaupt haben uns die Münsteraner Narren wirklich toll empfangen und geradezu assimiliert.
Und dann kam auch noch Matthias, seines Zeichens Kellermeister der KG Freudenthal (Münsters älteste Karnevalsgesellschaft), vorbei und überraschte uns mit einer großzügigen Spende in Form von drei Flaschen Cremelikör. Ganz dicker Dank und ein Münster Helau darauf!
Und dann ging es endlich los. Gegen 13.30 Uhr wurden wir auf die Strecke gelassen und durften uns in den Straßen austoben, Kamelle schmeißen, Bützche geben und abholen und viel, viel tanzen.
Nein, diese Krombacher-Flasche gehörte nicht zu unserer Fußtruppe. Aber unter Bieren darf man sich ja auch mal verbrüdern…
Dann war er endlich da – der Prinzipalmarkt, Münsters gute Stube. Einige zehntausend Menschen feierten alleine hier, zum Teil auf riesigen Zuschauertribünen. Und ich kann Dir sagen: Das hat einen richtigen Adrenalinkick ausgelöst, dort unter dem Jubel der Narren einzulaufen. Absolut unvergesslich!
Das letzte Foto dieser Serie. Vielleicht bekomme ich in den nächsten Tagen noch weitere Bilder und werde Sie dann ebenfalls hier veröffentlichen.
Es war auf jeden Fall ein ganz tolles Erlebnis. Auch im Namen meiner Mitstreiter bedanke ich mich beim „Bürgerausschuss Münsterscher Karneval“ dafür, dass wir mitmachen durften. Im nächsten Jahr kommen wir wieder wenn wir dürfen, dann mit mindestens 30 Leuten, mit noch viel schöneren Kostümen, mit viel mehr Kamelle und Blumen – aber dafür mit derselben Freude, wie bei unserer Premiere. Wie sagte eine völlig begeisterte Iris gegen Ende des Zuges doch so schön. „Ich glaube, aus dieser Nummer kommen wir jetzt ein Leben lang nicht mehr raus!“
Schön wär’s.
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