Der verschollene Sohn

11. Jan. 2011 | 5 Kommentare

In drei Tagen startet die Rückrunde der Bundesliga. Trotz des guten Jahresendspurts erzähle ich nichts Falsches, wenn ich sage, dass aus Schalker Sicht die Halbserie alles andere als ein großes Freudenfest war. Gerade zu Beginn der Spielzeit trauerten deshalb nicht wenige den prominenten Abgängen hinterher. Die meisten dieser verlorenen Söhne hat man auch heute noch irgendwie auf dem Schirm. Einer ist jedoch geradezu verschollen.

Von Kevin Kuranyi ist allgemein bekannt, dass er sich in Moskau sehr ordentlich macht, bei Dynamo zum Torjäger und Publikumsliebling wurde und entgegen anders lautender Meldungen wohl doch nicht auf einen Großteil seines Schmerzensgeldes Gehalts in der russischen Liga verzichten muss. (Einen Bericht über Kuranyis neue sportliche Heimat sendete das WDR-Fernsehen im November im Rahmen der Reportage-Reihe „Sport Inside“).

Auch dass Rafinha beim FC Genua zwar zu den Stammkräften (16 Einsätze in 18 Spielen, kein Tor aber bislang erst vier gelbe Karten in der Serie A) gehört, der Verein jedoch im Mittelfeld der Liga herumdümpelt, wurde bereits von den heimischen Medien thematisiert. Ebenso wie die ernüchternde Bilanz von Heiko Westermann, der Schalke vor der Saison verließ, um beim HSV und in der Nationalmannschaft eine feste Größe in der Innenverteidigung zu werden.

Doch was macht eigentlich Marcelo Bordon? Bekannt ist: Ihn zog es zum Al Rayyan Club nach Katar. Recherchierbar ist: Nach 11 Spieltagen rangiert der Club von Sheikh Abdullah bin Hamad Al Thani auf dem fünften Platz in der 12er-Liga. Derzeit pausiert der Spielbetrieb – und das auch schon seit Anfang November. Die Unterbrechung wird mindestens noch bis Ende Januar dauern, denn so lange wird der AFC Asian Cup, besser bekannt als Fußball-Asienmeisterschaft, im Land des WM-Gastgebers von 2022 ausgetragen. Al Rayyans Ahmed Bin Ali Stadium ist eine Spielstätte dieses Turniers.

Das war dann aber schon alles, was ich über das neue Arbeitsumfeld meines langjährigen Lieblingsspieler herausfinden konnte. Wie viele Partien hat Bordon absolviert? Ist ihm dabei ein Tor gelungen? Was sagt er über sein erstes halbes Jahr in Katar? Wie reagieren Fans und Vereinsbosse des Clubs auf Bordons ausschweifende Bekreuzigungs-Arien? Die offizielle Webseite von Al Rayyan ist trotz automatischer Übersetzung durch den Chrome-Browser alles andere als eine Hilfe. Aber vielleicht bin ich ja auch nur zu dumm zum Suchen.

Über aktuelle Informationen zu Marcelo Bordon würde ich mich wirklich freuen. Vielleicht hast du ja einen Tipp.

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5 Kommentare zu “Der verschollene Sohn”

  1. Henningam 11. Januar 2011 um 08:08 1

    Konkrete Daten kann ich auch nicht liefern. Einziges Lebenszeichen war ein „Interview“ bei der SportBild
    http://sportbild.bild.de/SPORT/fussball/international/2010/11/17/schalkes-ex-kapitaen-marcelo-bordon/ich-habe-vor-dem-fernseher-geweint.html

  2. skAndyam 11. Januar 2011 um 09:11 2

    Weiter recherchierbar ist („Dank“ Wettseiten): Bordon hat bisher einen Treffer erzielt. Und zwar am 2.11.2010 gegen Al Kharitiyath. Nach einem 1:1 zur Pause stellte Bordon bereits in der 70. Minute den Endstand (2:1) her.
    Quelle: Soccerway.com

  3. skAndyam 11. Januar 2011 um 09:14 3

    Wieso ist er eigentlich nicht in Belek? Renoviert er noch die Wohnung in Marl?

  4. Matthiasam 11. Januar 2011 um 10:37 4

    @Henning: Danke! Genau so etwas hatte ich in den letzten Tagen gesucht aber nicht gefunden. Mich wundert übrigens, dass keine deutsche Zeitung auf die Idee gekommen ist, Bordon nach der WM-Vergabe an Katar zu interviewen. So quasi als Vor-Ort-Experten.

    Und skAndy, Bordon kann gar nicht in Belek sein, weil er derzeit zusammen mit Edgar Davids einen siebentägigen Kurs „Kontoauszugsdruckerbenutzung für Girokunden“ an der Stadtsparkasse Gelsenkirchen absolviert. Davids muss den Kurs übrigens wiederholen…

  5. sonnyam 11. Januar 2011 um 22:43 5

    Schalke an Träsch interessiert?

    http://www.buliflash.de/bundesliga/vfb-stuttgart/schalke-04-an-trasch-interessiert/