Der Unterschied zwischen Spielern und Helden

25. Jan. 2011 | 5 Kommentare

... mit Bildern von Spielern und Texten

Im Rahmen einer kleinen Serie veröffentliche ich Auszüge aus einer rund 36 Jahre alten Kladde einer damals jugendlichen Anhängerin und nehme dies zum Anlass, selbst ein wenig in Erinnerungen zu schwelgen. Jeder Leser dieser Seite ist eingeladen, es mir gleichzutun.

Ernst Kuzorra, Fritz Szepan und Otto Tibulski.

Berni Klodt, Willi Koslowski und Manni Kreuz.

Norbert Nigbur, Klaus Fischer und Stan Libuda.

Marc Wilmots, Olaf Thon und Jens Lehmann.

Jörg Böhme, Gerald Asamoah und Ebbe Sand.

Jeder Schalke-Fan – ganz egal ob jung oder alt – weiß sofort, welche Mannschaften und Ereignisse hier gemeint sind. Drei Namen aus einem Team reichen aus, um den Glanz alter Tage vor dem inneren Auge wieder erstrahlen zu lassen. Die Aufzählung ist willkürlich. In der Tat sind es jeweils wirklich nur die ersten drei Namen, die mir spontan in den Sinn gekommen sind. Die nicht erwähnten Spieler seien an dieser Stelle natürlich ebenfalls gewürdigt.

Kevin Kuranyi, Rafinha und Marcelo Bordon?

Bei aller Wertschätzung: Diese drei passen so überhaupt nicht in diese Aufzählung. Sie hatten ihre Chance. Sie hätten sich vom „verdienten Spieler“ zum „Helden“ aufschwingen können. Haben sie aber nicht. Und deshalb wird in 40 Jahren niemand diese drei Namen nennen, wenn er aus dem Stegreif eine große Schalker Mannschaft benennen soll. Trotz zweimaliger Vizemeisterschaft, trotz Champions-League-Viertelfinale, trotz Pokalfinale, trotz zahlreicher großer und begeisternder Spiele.

Allenthalben wird das heutige Spiel gegen Nürnberg zur Vor-Vorrunde für die Europa-League gemacht. „Der kürzeste Weg ins internationale Geschäft führt über den Pokal“ heißt es reflexartig bei Spielern, Trainern, Medien und – leider – auch bei den Fans. Das internationale Geschäft ist mir heute Abend jedoch vollkommen egal. Für mich geht es darum, dass eine Schalker Spielergeneration die Chance hat, in den Stand der Helden aufzusteigen. Die letzte Generation hat diese Möglichkeiten leider oft genug mit den Füßen getreten.

Scheiß‘ auf die Europa-League und das internationale Geschäft! Das kann man mitnehmen, wenn es soweit ist. Heute geht es einzig und allein darum, den vorletzten Schritt in Richtung Berlin zu tun. Auf geht’s!

Manuel Neuer, Benedikt Höwedes und Lukas Schmitz!

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5 Kommentare zu “Der Unterschied zwischen Spielern und Helden”

  1. Marcel04am 25. Januar 2011 um 08:20 1

    In diesem Zusammenhang fällt mir ein Zitat ein, dass ich hier oder auf einer hier verlinkten Seite las.
    Es ging um Manu und das ewige Galama mit dem eh-schon-fixen und von den Medien herbeigeredeten Wechsel zu Bauern München.
    Sinngemäß ging es darum, ob er dort die Xte Meisterschaft holt und einer von vielen ist, oder die erste für Schalke seit über 50 Jahren holt – und damit zum unsterblichen Held wird.

  2. Matthiasam 25. Januar 2011 um 08:54 2

    Ich will mich eigentlich gar nicht zum Neuer-Thema äußern, habe es bislang bewusst auch nicht getan, aber bei dieser Steilvorlage muss ich deinen Gedanken doch einmal kurz aufnehmen.

    Ich garantiere dir, dass du in 30 Jahren Leute im Stadion fragen kannst, wer 1997 in San Siro im Tor stand, und sofort wird dir jeder sagen: „Jens Lehmann, wer denn sonst!?!“ Ob du in 30 Jahren allerdings eine Antwort auf die Frage erhältst, wer Ende der 2000-Nuller-Jahre auf Schalke das Tor hütete, wird die Zeit zeigen.

    Es gibt für Spieler genau zwei Möglichkeiten, im Verein unsterblich zu werden. Entweder durch lebenslange Treue wie Charly Körbel, oder eben durch diesen einen, alles überstrahlenden Triumph. Eine Kombination aus beidem wäre mir bei Neuer am liebsten.

    Aber genug davon. Mehr gibt’s von mir zu Manuel Neuer und seinen Zukunftsabsichten vorerst nicht zu lesen.

  3. Uliam 25. Januar 2011 um 09:36 3

    @Marcel04

    Du dürftest diesen (IMHO sehr treffenden) Artikel aus dem Handelsblatt (sic!) hier meinen: http://www.handelsblatt.com/meinung/gastbeitraege/schalke-torwart-manuel-neuer-zwischen-optimum-und-maximum;2710680

    BWG,
    Uli

  4. Henningam 25. Januar 2011 um 11:24 4

    Manuel Neuer, Benedikt Höwedes und RAUL!

  5. Marcel04am 25. Januar 2011 um 23:07 5

    … und seit 10 Minuten Draxler. 😉