Die Woche der Entscheidung
Ich lege mich fest: Gewinnt Schalke am kommenden Samstag in Dortmund, werden wir Deutscher Meister. Verlieren wir, ist der Traum ausgeträumt. Die Grundlage für diese knallharte Voraussetzung wurden am vergangenen Wochenende am drittletzten Spieltag gelegt. Das hochverdiente aber hart erkämpfte 1:0 der Schalker gegen die „Clubberer“, ein dahingeschludertes 2:0 des VfB Stuttgart gegen Mainz und das durchaus überraschende weil überzeugende 4:1 von Werder Bremen bei Hertha BSC Berlin schaffen die Voraussetzungen für ein echtes Herzschlagfinale. Schalke hat es als einzige Mannschaft jedoch selbst in der Hand, den Titel einzusacken.
Die Nürnberger präsentierten sich am Samstag als der erwartet schwere Brocken. 45 Minuten lang hielt ihr Abwehrbollwerk dem Schalker Drängen fast ohne Beschädigung stand. Einzig Kevin Kuranyi hatte nach gut 20 gespielten Minuten mit einem Volleyschuss die Möglichkeit, die Hausherren in Führung zu bringen. Erst nach dem Wiederanpfiff änderte sich das Bild. Schalke spielte sich nun eine Vielzahl von Chancen heraus, doch zumeist verfehlten die Schüsse das gegnerische Gehäuse nur knapp. Große Aufregung dann in der 57. Minute, als Kevin Kuranyi frei vor dem Tor stehend den Ball nur noch einköpfen muss, dabei aber von Nürnbergs Beauchamp umgerissen wird. Es war bereits der dritte klare Elfmeter im dritten Spiel in Folge, der Schalke verwehrt blieb und so langsam muss man sich ernste Sorgen um die Sehkraft der Unparteiischen machen.
Kurz nach dem verwehrten Strafstoß war es dann wieder Kuranyi, der eine gute Einschussmöglichkeit hatte. Wieder wurde an seinem Trikot gezerrt und gerissen, wieder blieb die Pfeife stumm, doch diesmal zappelte der Ball dennoch im Netz. Eine Flanke des starken Hamit Altintop lieferte die Vorlage zum 1:0-Kopfballtreffer in der 64. Minute.
Danach hatte Schalke gegen eine sich auflösende Nürnberger Verteidigung noch Chancen für drei bis vier weitere Tore, doch Kuranyi (2x), Lincoln und Halil Altintop scheiterten aus aussichtsreichsten Positionen. Spätestens aber nachdem Nürnbergs Galasek in der 81. Minute die Rote Karte für ein Foul an Hamit Altintop sah, war die Partie entschieden und Schalke schaukelte den letztendlich ungefährdeten Sieg über die Zeit.
Schalke verteidigte durch den Sieg die Tabellenführung mit nunmehr 65 Punkten vor Stuttgart (64 Punkte) und Werder Bremen (63 Punkte). Während Schalke und Stuttgart mit Dortmund und Bochum am vorletzten Spieltag schwere Auswärtsbrocken vor der Brust haben, kann Bremen sich mit Frankfurt auf einen vermeintlich leichten Heimspielgegner freuen.
Berichte zum Schalker Sieg gegen Nürnberg liest man im kicker, in der FTD, auf sportal.de und in der Welt.
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