Schalke und die ärztliche Schweigepflicht
Vor wenigen Tagen rauschte die Nachricht durch den Blätterwald, Schalke werde ab sofort keine Aussagen mehr zum Gesundheits- bzw. Krankheitsstand seiner Spieler abgeben. Begründet wurde das – meines Erachtens völlig nachvollziehbar – mit der ärztlichen Schweigepflicht. Schalke wurde in der allgemeinen Berichterstattung eine Art Vorreiterrolle für den gesamten Mannschaftssport in Deutschland zugeschrieben. Heute berichtet u.a. Focus Online, Schalke bange vor dem Spiel gegen Leverkusen am morgigen Freitag um Mannschaftskapitän Marcelo Bordon. Trainer Mirko Slomka wird mit den Worten zitiert: „Marcelo hat einen Bluterguss erlitten und wird intensiv behandelt. Ich hoffe, dass er am Freitag wieder dabei sein kann.“ Wie jetzt? Das Ende der Schweigepflicht nach nur einer Woche? Mitnichten, denn Slomka hatte bereits vor Tagen angekündigt: „Wenn ein Spieler einverstanden ist, werde ich etwas sagen. Wenn er mich nicht vom Schweigen entbindet, eben nicht.“ Merke: So informationskarg, wie anfänglich von einigen Medien befürchtet, wird es auf Schalke auch nach der Entdeckung der ärztlichen Schweigepflicht nicht zugehen, wie der aktuelle Fall beweist.
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