Mehr als ein erster Schritt darf es nicht gewesen sein
Ich gebe es ja zu: Als ich am Dienstagabend um 20.46 Uhr auf den Auslöser meines Sony K750i Foto-Handys drückte, hatte ich zwei Erwartungen: Zum einen war ich mir sicher, dass man auf dem Anzeigewürfel das Ergebnis von 0:0 erkennen wird. Zum anderen mutmaßte ich, dass eben jenes 0:0 in der ersten Spielminute das beste Schalker Zwischenergebnis an diesem Abend sein sollte. Beide Male lag ich falsch. Schalke überraschte Fans, Kritiker und kritische Fans mit einer engagierten Leistung, wie man sie nicht erwarten durfte. Einen ganzen Abend lang konnte man den Driss der bisherigen Saison vergessen und sich daran erfreuen, wie eine königsblaue Rumpfelf mit viel Einsatz eine der teuersten Mannschaften der Welt an den Rand einer Niederlage brachte. Alein ein Tor wollte trotz bester Chancen wieder nicht gelingen. Zweimal rettete Chelsea auf der Linie, zweimal retteten die Torpfosten, ganz häufig aber rettete in der ersten Halbzeit Peter Cech. Und so bleibt auch nach einem tollen Fußballabend mit etwas Abstand das fade Gefühl, dass Schalke – trotz aller guten Ansätze – die letzte Konsequenz eines Fußballspiels einfach nicht umsetzen kann. Deshalb stimme ich auch nicht ein in den Chor der jubelnden Gratulanten, die auf Schalke die Trendwende gesehen haben wollen. Dafür ist es zu früh. Das Match gegen Chelsea war gut. Aber mehr als ein erster Schritt in die richtige Richtung darf es nicht gewesen sein. „Auf Schalke ist die Laune besser als die Lage“ titelt denn auch die Welt in ihrem Spielbericht. Treffend, wie ich finde.
Wer Dank der „umfassenden“ (Vorsicht: Sarkasmus) Berichterstattung im Free-TV noch keinerlei bewegte Bilder vom Chelsea-Spiel gesehen hat, dem empfehle ich einen Besuch des Schalke04-TV bei „Maxdome“. Dort gibt es die kompletten 90 Minuten sowie eine etwa 8-minütige Zusammenfassung.
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