Ätsch, erwischt!

02. Aug. 2011 | 7 Kommentare

Machen wir uns nichts vor: Im Profifußball wird mehr gelogen als auf dem Jungen-Klo einer weiterführenden Schule, wenn die Pausenaufsicht „Raucht hier etwa jemand?“ brüllt. Das wissen wir alle und wir haben uns auch alle damit arrangiert. Wir heißen zwar nicht die Lüge an sich gut, schätzen aber das Bild der heilen Welt, das sie vermittelt. Und wenn’s keinen weh tut, dann kratzt es auch niemanden. Schalkes Aufsichtsratschef Clemes Tönnies rutschte nun im Interview ein kleiner Satz heraus, der der glimmenden Kippe in der hohlen Hand gleichkommt.

Wir haben ihm ein sehr, sehr gutes Angebot gemacht. Was ich unterschätzt habe, ist, dass er wohl schon seine Zusage gegeben hatte. Das spricht (…) für ihn. Er hat sich verpflichtet gefühlt, zu seinem Wort zu stehen.

Der hier angesprochene ehemalige Angestellte hingegen leugnete jegliche Wortvergabe, ja sogar einen Kontakt noch vor kurzem und gab im Rahmen eines tränenreichen Auftritts überrascht bekannt:

Horst Heldt hat mich jetzt über das Interesse des FC Bayern informiert.

Wie gesagt: Nicht, dass wir das nicht alles schon vorher gewusst hätten. Sich erwischen lassen beim Flunkern ist dennoch peinlich.

Auf dem Schulklo ebenso wie im Profifußball.

Abgelegt unter Fußball allgemein,Schalke

7 Kommentare zu “Ätsch, erwischt!”

  1. Henningam 2. August 2011 um 08:24 1

    Um wen geht es jetzt?

  2. Matthiasam 2. August 2011 um 08:53 2

    Natürlich geht es um Tönnies, den ollen Flunkerer. Es ist völlig auszuschließen, dass der Spieler bereits vorher etwas von dem Interesse des FC Bayern wusste. Ich kann mir gut vorstellen, wie das damals um Ostern abgelaufen ist.

    Heldt: „Du, der FC Bayern hat wegen dir angefragt.“
    Spieler: „Ach, mach‘ keinen Scheiß…“
    Heldt: „Doch, echt!“
    Spieler: „Ne!“
    Heldt: „Dohoch!!“
    Spieler: „Boah ey! Dat is‘ ja’n Ding…“

    Ungefähr so wird es gewesen sein.

  3. Carlito69am 2. August 2011 um 10:48 3

    Ja ne is klar…^^

  4. Marcel04am 2. August 2011 um 11:59 4

    Für mich ist „der Spieler“ spätestens seit diesem Interview als Labersack und Schwätzer abgestempelt.

  5. mattesam 2. August 2011 um 12:31 5

    Also hat man sich das Gespräch mit HH ungefähr so vorzustellen:

    http://www.youtube.com/watch?v=w4aLThuU008

  6. Uerdingeram 2. August 2011 um 22:05 6

    Also… ein Spieler, der in einem Angestelltenverhältnis zu mir steht und dessen Vertrag ausläuft, bekommt von mir ein Angebot und sagt mir das er schon einen neuen Vertrag hat. Wie komme ich aus der Sache bloß raus, ohne dass die Schalker sauer auf mich sind?

    Dann doch so:

    Heldt: “Du, ich hab mal ein angebot gebastelt.”
    Spieler: “Achso”
    Heldt: “Der Tönnies sagte Du hast schon was Neues, aber versuchen kann ich es ja mal. ”
    Spieler: “Hömma Horst, das ist ja ganz nett, aber …”
    Heldt: “Sag jetzt nicht, dass es zu spät ist!!”
    Spieler: “Boah ey! Dat is’ ja dat Ding…”
    Heldt: „Junge, is doch kein Problem. Aus der Nummer kommen wir schon raus. Hm!? Machen wir ne Pressekonfi. Du drückst für die Schalker auf die Tränendrüse und ich bringe dich da durch. Wir tuen so als hätte keiner von den 18 Mille gewusst ok? Und der Ulli hat nie mit mir oder dem Tönnies gesprochen, klar!?“

    So oder so ähnlich wurden alle verarscht und der Angestellte wurde zum geldgierigen titelgeilen Profi-Fussballer, der alle ethischen ungeschriebenen Gesetze von König Fussball mit den Füßen getreten hat.

    Ne is klar. Der Stachel sitzt wohl bei vielen hier tief drin.

    Glück auf

  7. Manfredam 3. August 2011 um 07:55 7

    Achje, die ganze Geschichte ein elfzigstes Mal? Gib a Ruah.