Machste keine Bude, fliegste eben raus

10. Apr. 2008 | 3 Kommentare

Kevin Kuranyi - Quelle: schalkefan.deSchalke 04 ist im Viertelfinale der Champions-League erwartungsgemäß am FC Barcelona gescheitert. Zwei Niederlagen mit jeweils 1:0 – das wird sich in ein paar Jahren in den Statistiken gar nicht einmal so schlecht lesen. Allerdings war in beiden Spielen gegen die Katalanen deutlich mehr drin. Das Hinspiel vor einer Woche verschenkte Schalke in der ersten Halbzeit. Gestern dann das Spiegelbild: Fast eine Halbzeit lang war Schalke agiler, wacher und – man traut es sich angesichts des großen Namens des Gegners fast gar nicht zu schreiben – besser als der FC Barcelona. Nach dem glücklichen 1:0 für die Hausherren in der Schlussphase der ersten Hälfte brach Schalke dann aber ein und fügte sich letztendlich viel zu schnell in das Schicksal. Schade. Dieser FC Barcelona wäre schlagbar gewesen! Wenn Schalke 90 Minuten lang an sich geglaubt hätte, wenn die Katalanen nicht in beiden Spielen aus ihrer jeweils zweiten Chance das 1:0 gemacht hätten, vor allem aber wenn Schalke überhaupt mal ein Tor gelungen wäre. So bleibt festzuhalten, dass man in 180 Minuten nicht einmal die Kugel im Netz des Gegners platzierte. Das ist schlichtweg zu wenig und somit das Ausscheiden trotz einiger guter Ansätze folgerichtig und gerecht.

Die Möglichkeiten, das Tor zu treffen waren da. Auch gestern. Vor allem in den ersten 30 Minuten. Denn in diesen hatte Schalke wie die Feuerwehr losgelegt. Doch zumeist waren die Schüsse aus der Halbdistanz zu ungefährlich (2. Minute Altintop, 4. Minute Asamoah) und wurden eine sichere Beute von Barca-Keeper Valdes, der nach sieben Minuten dann auch noch richtig Glück hatte, als er einen strammen Schuss von Jermaine Jones im erst Nachfassen auf dem Boden liegend parieren konnte. War Valdes dann doch einmal überwunden (Kopfbälle von Kuranyi in der 14. und 18. Minute), landete der Ball knapp neben dem Gehäuse. Ãœberhaupt, Kevin Kuranyi: Der Schalker Stürmer rackerte gestern redlich, hatte nach 21 Minuten sogar die größte Schalker Möglichkeit nach einer feinen Flanke von Jones, rutschte aber um Zentimeter am Ball vorbei. Was auch immer Kuranyi in diesen Tagen anstellt – es fehlt einfach das letzte Quentchen. Von Barcelona war in dieser stürmischen Startphase nicht viel zu sehen. Einzig in der 12. Minute tauchten die Katalanen in Person von Xavi gefährlich vor Manuel Neuer auf. Die 1:1-Situation ging dank einer Klasseparade an den Schalker Schlussmann.

Der Bruch im Spiel kam nach einer guten halben Stunde. Der bis dahin sehr agile Levan Kobiashvili, der zusammen mit seinen Mittelfeldkollegen Ernst und Jones extrem gutes Pressing spielte und somit Barcelona nicht zur Entfaltung kommen ließ, musste angeschlagen vom Feld und wurde durch Carlos Großmüller ersetzt. „Mit Großmüller kam das Ende“ sagte gestern ein Kumpel von mir nach dem Abpfiff. Wie recht er damit hat! Denn fast zeitgleich mit der Einwechslung – ob es da einen Kausalzusammenhang gibt sei einmal dahingestellt – erlosch das Schalker Feuer. Man ging nicht mehr ganz so bissig in die Zweikämpfe, erlaubte Barcelona auch hin und wieder einmal einen Spielzug und vernachlässigte das schnelle Spiel in die Spitzen. Doch auch wenn Schalke abbaute, das 1:0 für Barca in der 43. Minute fiel dennoch aus heiterem Himmel und denkbar unglücklich: Bordon will eine Flanke von Krkic abwehren, sein Befreiungsschlag droht sich ins eigene Tor zu senken, Kristajic rettet per Kopf auf der Linie, der Abwehrversuch fällt aber direkt vor die Füße von Touré, der aus kurzer Distanz zur Führung einschieben kann. Zwei Chancen – ein Tor. Barcelona zeigte Schalke gestern einmal mehr, was Effektivität wirklich bedeutet.

Nun wäre im Prinzip ja noch alles drin gewesen. Schalke hätte gegen schwache Gastgeber in den zweiten 45 Minuten noch einmal aufdrehen, hätte mit 2:1 gewinnen und somit weiterkommen können. Doch dafür fehlte dem Team unverständlicher Weise der Mut. Die Angriffe wurden seltener, die Unsicherheiten nahmen zu, das Mittelfeld wurde mehr und mehr preisgegeben. Nach 60 Minuten war die Partie eigentlich gelaufen, daran änderte auch die Einwechslung von Vicente Sanchez für Gerald Asamoah nichts mehr. Und so plätscherte das Geschehen auf dem Rasen ohne weitere Höhepunkte dem Abpfiff entgegen.

30 gute Minuten im Hinspiel, 30 gute Minuten im Rückspiel. Wären in diesen Minuten Tore gefallen, hätte es etwas werden können. Doch letztendlich bleibt als Fazit für das diesjährige – unter dem Strich ja sehr erfolgreiche – Auftreten der Schalker in der Champions-League: S04 wurde gewogen und für viel zu leicht befunden. Das sieht der Spiegel in seinem Spielbericht ganz ähnlich.

Die Europa-Tournee ist damit beendet. Mund abputzen, weitermachen und alles dafür geben, dass wir im nächsten Jahre eine Fortsetzung erleben, muss jetzt die Devise sein! Wer weiß, wie lange es dauern wird, bis Schalke sich wieder mit dem FC Barcelona messen darf. Wer nicht bis dahin warten will, kann sich die Höhepunkte des gestrigen Rückspiels noch einmal im Schalke-04-TV auf „Maxdome“ ansehen.

www.maxdome.de

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3 Kommentare zu “Machste keine Bude, fliegste eben raus”

  1. Peteram 10. April 2008 um 12:32 1

    Ich bin kein schalke-fan und werde es nach den spielen gegen barcelona auch nicht werden. 2. der bundesliga und nach 20 min. keine kraft mehr, nicht zu fassen. Der kampf, der siegeswille, wo war der? schalkes vorstellung in baca zeigt, in welches mittelmaß der deutsche fusball (vereinsfussball) gesunken ist. auch wenn man es durch die vereinsbrille sieht, schale hat 2x verloren und ist draußen. sollten sie 2008/2009 wieder die königsklasse erreichen, wäre es schlecht für deutschland und sie würden mit einer derartigen leistung nicht ins viertelvinale kommen. aber ein trist für schalke, die anderen sind auch nicht besser und bayern muß auch aufpassen, das es sich nicht blamiert. gegen baca zu verlieren ist keine schande, nur wie man gegen sie verliert, denn baca hatte auch 40 ° C fieber.

  2. verschwenderam 10. April 2008 um 15:03 2

    Barca! Meine Fresse…

  3. verschwenderam 10. April 2008 um 15:07 3

    @matthias
    Da bin ich ja glücklich, daß ich mit meiner Meinung doch nicht alleine dastehe:D

    mutanten tiere sensationen: Aus, aus, aus…