Zwei Heimsiege und ein Remis reichen
Durch das 1:0 in Hamburg hat Schalke sich eine hervorragende Ausgangsposition im Schlussspurt der Liga erarbeitet. Endlich wurde ein Sieg gegen einen direkten Konkurrenten eingefahren. Bislang gelang dies nur zum Rückrundenauftakt, als man den VfB Stuttgart mit 4:1 bezwang. Und eben jene Stuttgarter haben durch ihre 1:4-Pleite heute bei den Bayern Schalke in die eingangs erwähnte hervorragende Ausgangsposition gebracht. Ãœberhaupt hat die Liga ausnahmslos für Schalke gespielt. Bremen lässt zwei Punkte in Karlsruhe liegen, Stuttgart geht in München unter, Leverkusen und Wolfsburg spielen Remis. Schalke hat nun als dritter sechs Punkte Vorsprung auf die punktgleichen Leverkusener, Hamburger und Stuttgarter. Ganze zehn Punkte sind es sogar auf Wolfsburg, die derzeit als siebter knapp an der UI-Cup-Quali vorbeirauschen würden. Bei noch 12 zu vergebenden Punkten ist somit nahezu alles drin. Die „Deutsche Meisterschaft der Nicht-Bayernfans“ ebenso wie der siebte Platz. Irgendwo dazwischen liegt die Wahrheit.
Sehen wir es realistisch: Gegen Hannover muss am kommenden Samstag ein Heimsieg eingefahren werden. Dann ist zumindest die UI-Cup-Qualifikation so gut wie unter Dach und Fach. Gelingt eine Woche später noch ein weiterer Heimsieg gegen Frankfurt, ist der UEFA-Cup so gut wie gebongt. Aber wenn wir ehrlich sind, wollen wir im kommenden Jahr nicht unbedingt ein Wiedersehen mit Gomel oder Ljepaja feiern, sondern uns erneut mit den besten Mannschaften Europas messen. Also muss der dritte Platz abgesichert werden.
Sechs Punkte Vorsprung bei noch 12 zu vergebenden – das bedeutet, dass sieben Punkte aus den verbleibenden vier Spielen alle Zweifel an Platz 3 zerstreuen würden. Schalke spielt noch zuhause gegen Hannover und Frankfurt, muss auswärts zum VfL Bochum und nach Nürnberg reisen. Die Heimspiele sind eigentlich Pflichtsiege. Sowohl Hannover als auch Frankfurt können die Saison gemütlich austrudeln lassen. Bliebe die Frage, wo dieser siebte Punkt herkommt. Aus Bochum? Mir wird ehrlich gesagt Angst und Bange, wenn ich an dieses Spiel denke. Schalke hat in den letzten Jahren zweimal eine eigentlich sichere Meisterschaft in Bochum liegen lassen. In der Tat sehe ich die Spiele in Bochum in den Jahren 2001 und 2007 als die wahren Gründe für den verpassten Titel – die Pleiten in Stuttgart und Dortmund spielten da eher Nebenrollen. Oder aus Nürnberg? An die Konstellation, dass Schalke am letzten Spieltag beim Club unbedingt noch einen Punkt benötigt, möchte ich gar nicht denken. Nicht weil ich die (ohnehin so gut wie kaum noch gelebte) Fanfreundschaft nicht überstrapazieren möchte, sondern weil Nürnberg bis zum letzten Spieltag auf Biegen und Brechen um jeden Zähler fighten muss.
Dennoch – sieben Punkte sind durchaus möglich. Dann stünde man bei 61 Zählern. Vor der Rückrunde hatte Schalke noch das Saisonziel 64 Punkte ausgegeben, um Platz 3 zu erreichen. Nun reichen sogar drei weniger. Sieben Punkte wären zudem fast exakt der Saisonschnitt, den Schalke bislang erreicht hat. Denn die 54 Punkte aus 30 Spielen ergeben 1,8 Punkten pro Spiel. Rechnet man das hoch, holt Schalke also noch 7,2 Punkte bis zum Saisonfinale am 17. Mai.
Und die Konkurrenz? Die wird sich nur bedingt in den verbleibenden Spielen die Punkte abnehmen. Bremen hat es da vielleicht noch am schlechtesten getroffen, spielt man doch noch gegen den HSV und Leverkusen. Stuttgart hingegen hat keinen direkten Konkurrenten mehr vor sich, könnte so wie im letzten Jahr der lachende Profiteur sein. Ebenso aber könnte Schalke dank des Bremer Restprogramms sogar noch auf den zweiten Platz klettern.
Wie es auch immer kommen mag: das Saisonfinale bleibt spannend. Nur eines steht bereits jetzt fest. Den BVB lassen wir einmal mehr kilometerweit hinter uns.
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2 Kommentare zu “Zwei Heimsiege und ein Remis reichen”
Von Spiel zu Spiel denken und die Vizemeisterschaft ist uns sicher;) Bremen gibt definitiv noch mindestens 3 Punkte ab. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche.
Einfach alle vier Spiele gewinnen…….