Geschichte wiederholt sich doch nicht

06. Mai. 2008 | 2 Kommentare

Gerald Asamoah - Quelle: schalkefan.de3:0 in Bochum gewonnen, gleichzeitig verliert der VfB Stuttgart mit 3:2 im Sauerland. Vor ziemlich genau einem Jahr war es genau andersherum. Da siegte Stuttgart in Bochum während Schalke in Lüdenscheid zünftig unterging. Durch diese Ergebnisse überflügelten die Schwaben Schalke noch, wurden Zufallsmeister 2007. Diesmal ist der Zug für den VfB endgültig abgefahren. Sieben Punkte und 16 Tore Vorsprung – das kann bei nur noch sechs zu vergebenen Zählern selbst Schalke nicht mehr verdaddeln. Fassen wir also zusammen: Durch den 3:0-Sieg in Bochum steht Schalke rechnerisch endgültig sicher im UEFA-Cup, Platz drei und die CL-Quali ist ebenfalls nahezu gesichert und selbst Platz 2 ist wieder etwas realistischer geworden. Geschichte – und das lernen wir heute – wiederholt sich nicht!

Dabei hatte der VfL Bochum heute zunächst vieles dafür getan, den Schalkern ein unangenehmes Deja-vú zu verpassen. Denn in den ersten 15 Minuten gingen die Jungs aus der Nachbarstadt im „BOGESTRA-Derby“ richtig gut auf den Ball und die Gegenspieler. Bereits nach vier Minuten hätte der heutige Tag für Schalke eine üble Wendung nehmen können, als Dabrowski völlig frei vor Manuel Neuer zum Kopfball kommt, der junge Schalker Keeper aber meisterlich pariert. Doch als der Minutenzeiger der Stadionuhr 20.15 zeigte, war es mit Bochums anfänglicher Herrlichkeit vorbei. Nach und nach gewann Schalke die Oberhand, erarbeitete sich Spielanteile und kam durch einen Kopfball von Gerald Asamoah nach 26. Minuten zu einer ersten nennenswerten Chance.

Nur acht Minuten später durfte Asamoah, der merkwürdigerweise immer in Derbys seine beste Leistungen abruft, dann doch jubeln. Nach einer ersten wirklich guten Schalker Angriffskombination wird Ivan Rakitic von Jermaine Jones quer geschickt, der Kroate verlädt seinen Gegenspieler Pfertzel, flankt butterweich in den Fünfmeterraum und findet den Kopf von „Asa“, der Bochums Keeper Lastuvka keine Chance lässt. Der Ehrlichkeit halber sei erwähnt, dass Schalke bei diesem Führungstreffer das Glück auf seiner Seite hatte, denn beim Pass von Jones stand der spätere Vorbereiter Rakitic ein paar Zentimeter im Abseits. Und willste was wissen? Mir ist das scheißegal!

Halil Altintop - Quelle: schalkefan.deDas Schalker 1:0, übrigens auch das Halbzeitergebnis, zog Bochum den Zahn. Von nun ab strahlten die Hausherren kaum noch Gefahr aus. Die Königsblauen ließen den Ball ruhig durch die eigenen Reihen laufen und versuchten, nicht in einen Konter zu laufen. Gleichzeitig vernachlässigte man zwar etwas das Spiel nach vorne, doch als sich in der 67. Minute die Chance zur Vorentscheidung ergab, war man plötzlich wieder hellwach. Das war geschehen: Der körperlich heute sehr präsente Halil Altintop hatte sich an der Mittellinie den Ball erobert und ihn im anschließenden Antritt in Richtung des Bochumer Tores auch gut behauptet. Sieben Meter frei vor Lastuvka entscheidet sich Altintop jedoch nicht für den Schuss, sondern legt klug ab für den unbeachtet mitgelaufenen Ivan Raktitic, der sich aus zehn Metern eine Masche im völlig verweisten Bochumer Tor aussuchen darf. Ein wirklich wunderschöner Angriff, der das Schalker 2:0 brachte und ebenfalls die Gewissheit, dass heute nicht mehr viel anbrennen kann.

Marcelo Bordon - Quelle: schalkefan.deRakitic (den ich heute kurioserweise nicht überragend stark sah, aber ich habe ja auch keine Ahnung von Fußball) hatte das 1:0 aufgelegt, das 2:0 selbst erzielt – beinahe logisch, dass er auch am 3:0-Endstand beteiligt war. In der 85. Minute servierte er einen Freistoß maßgenau auf den Kopf von Marcelo Bordon, der aus vier Metern frei wie ein Vögelchen einköpfen durfte. Kurz zuvor hatten Kevin Kuranyi und Gerald Asamoah im Zusammenspiel ein weiteres, eigentlich sicheres Schalker Tor vergeben – es hätte also sogar noch ein „satteres“ Ergebnis für Schalke werden können. Doch wir wollen mal nicht zu mäkelig sein…

Auf Schalker Seite überzeugten Jermaine Jones, Fabian Ernst, Heiko Westermann und ganz besonders Halil Altintop, dem allein 98 Prozent am 2:0 gebühren. Jedoch gab es heute auch wirklich niemanden, der wirklich schlecht war. Einzig Rafinha möchte man derzeit etwas mehr Besonnenheit bei seinen Offensivaktionen wünschen, den ein besserer Gegner als Bochum hätte aus seinen zwei, drei haarsträubenden Abspielfehlern heute sicherlich mehr Kapital geschlagen. Unter dem Strich steht aber nach einer zunächst schmeichelhaften Führung, einem „herbeiverwalteten“ 2:0 und einem konsequenten 3:0 ein letztlich verdienter Sieg. Schalke hat eindrucksvoll vorgelegt – nun sollen Hamburg und Bremen morgen mal zeigen, was sie drauf haben.

Und bevor ich es vergesse: Die Nummer 1 im Pott sind wir, wir und wirklich nur wir! Denn wer in insgesamt sechs Spielen gegen Lüdenscheid, Bochum und Duisburg 15:4 Tore und die Maximalpunktzahl von 18 Zählern auf seinem Konto hat, der kann in Herne, Castrop, Bottrop, Recklinghausen oder meinetwegen auch in Wanne-Eickel seinen Wimpel im Büro aufhängen und weiß dennoch, dass alle anderen mal ganz gepflegt die Schnauze halten zu haben.

Mehr zum Spiel schreibt „ARD-online“. Wer sich den Derbysieg noch einmal in aller Ruhe zu Gemüte führen möchte, hat im Schalke-04-TV auf Maxdome die Möglichkeit dazu.


www.maxdome.de

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2 Kommentare zu “Geschichte wiederholt sich doch nicht”

  1. verschwenderam 7. Mai 2008 um 11:26 1

    Genau, einfach mal die Schnauze halten:D

  2. Ich sehe gerade:
    Wir haben wohl beide keine Ahnung von Fußball, siehe hier: http://dreieckeneinelfer.twoday.net/stories/4912696/