EM-Tagebuch: Public-Viewing-Groundhopping
Gestern gegen Mitternacht bin ich wieder in Münster eingetroffen. Mein Rückweg aus Kärnten führte mich vorbei an Salzburg, auf das sich eine riesige, mit griechischen und russischen Fahnen geschmückte Blechlawine zubewegte. Schießlich stand gestern ja noch das vorentscheidende Spiel in der Gruppe D an, das letztendlich das Aus des Titelverteidigers besiegelte. Nachdem die Dortmunder Reisegruppe sich bereits am frühen Freitagmorgen auf den Weg nach Hause gemacht hatte, ließen Chicken und ich unseren Kärnten-Trip am Freitagnachmittag eher gemütlich ausklingen. Zum Spiel der Italiener gegen Rumänien fuhren wir ins benachbarte norditalienische Tarvisio und sammelten so noch einen „Public Viewing-Grundhoppingpunkt“.
Offensichtlich sind die „Tifosi“ jedoch in Sachen „gemeinschaftliches Fußballkucken im TV“ nicht ganz so geübt, denn die Stimmung in der gut gefüllten Bar war selbst beim Ausgleich für die Italiener eher mau. Also gönnten wir uns noch eine original-italienische Pizza, bewunderten anschließend das feine Spiel der Holländer gegen Frankreich und beendeten den Tag noch weit vor Mitternacht. Die letzten Tage waren schließlich hart genug.
Chicken fuhr am Samstagmorgen weiter Richtung Bad Gastein und wird am Montag in Wien auf der Fanmeile vor Ort sein. Für mich geht die Euro 2008 in Münster weiter und ich ringe noch mit mir, ob ich morgen mein deutsches oder nicht doch besser mein österreichisches Trikot anziehen soll. Vielleicht nehme ich ja beide mit in meine Stammkneipe, dann kann ich bei Bedarf schnell und grundopportunistisch die Fronten wechseln. Die „Immer wieder Österreich“-Fahne, die ich in Klagenfurt abgestaubt habe, hängt zumindest schon einmal im Fenster.
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