Die Sensation mit Ansage
Wer das Spiel des FC Schalke 04 am vergangenen Samstag in Frankfurt sah, der konnte nicht wirklich annehmen, dass die Blauen in das heutige Match gegen Mainz als Favorit gehen würden. Wer darüber hinaus die letzten Spiele des FC Schalke 04 gesehen hat, der wusste, dass spätestens ab der 80. Minute nichts mehr nach vorne gehen und stattdessen die Fehlerquote in der Abwehr sekündlich zunehmen wird. Denn aus der „Angst bei eigener Führung“ ist mittlerweile eine „Angst in der Schlussphase“ geworden. Deshalb ist es keine echte Sensation, was heute in Mainz passierte. Es war absehbar. Wenn man so will, war es eine Sensation mit Ansage. Schalke verliert beim FSV Mainz 05 mit 1:0. Das Tor fiel in der 88. Minute nach einer fatalen Verkettung von Fehlern, bei denen sich insbesondere Marcelo Bordon, Mladen Krstajic und vor allem Levan Kobiashvili auszeichneten. Treffen durfte der Mainzer Banće – ist aber auch egal wer es letztendlich macht. Zur Not hätte eben Ivan Rakitic in der 90. Minute noch einmal den Fuß in eine Flanke gehalten, wie er es ein paar Minuten zuvor nach einem Mainzer Eckball getan hatte. Zuvor war Schalke wie so oft die „eigentlich bessere Mannschaft“, die es jedoch in 90 Minuten auf nur eine einzige echte Torchance brachte. Sagen wir’s mal so: Schalke hat in Mainz auch schon deutlich schlechter ausgesehen. Unter dem Strich aber ändert sich nichts.
Schalke spielte von Beginn an seinen üblichen Stiefel herunter. Erst abtasten, dann kontrollieren, dann der verzweifelte Versuch durch die Mitte, dann mal über außen und als ab der zweiten Halbzeit gar nichts mehr ging, kam die Phase der langen, weiten Bälle aus der Abwehr ins Niemandsland. Mainz war nicht besser, doch es reicht derzeit, gegen Schalke lange genug nicht zurückzuliegen. Um das zu wissen, muss man kein Fußballexperte sein. Jürgen Klopp hätte sich seine guten Ratschläge an Jörn Andersen also auch sparen und auf den gesunden Menschenverstand seines Nachfolgers vertrauen können.
Nach Spielen wie heute, die wie ein weich gelutschtes Fruchtgummi zäh zwischen den Zahnlücken hin und her wabern, ist eine Einzelkritik eigentlich nicht angebracht. Doch ich möchte nicht versäumen – und tue dies in dieser Form zum ersten Mal – auf die denkwürdige Darbietung von Orlando Engelaar hinzuweisen. Ich hätte ihn gerne länger als nur eine gute Stunde lang gesehen, nur um mitzuerleben, wie er beim Versuch einer Ballannahme einen ganz bösen Schluckauf oder wahlweise auch Haarspliss bekommt. Oder auch einfach nur über seine eigenen Beine stolpert. Halt, Stopp! Letzteres konnte ich diverse Male erspähen.
Engelaar – das denke ich nicht erst seit heute, aber erstmals schreibe ich es auch – ist der phänomenalste Fehleinkauf, den ich je gesehen habe. Es ist beinahe schon inspirierend zu erleben, wie ein Mann, der ganz offensichtlich überhaupt keinen Fußball spielen kann, in einer deutschen Profimannschaft von Beginn an ran darf. Wann kommt endlich Kurt Felix um die Ecke und zeigt mir die versteckte Kamera?
Meiner selbst auferlegten Chronistenpflicht nachkommend weise ich noch kurz darauf hin, dass Mladen Krstajic nach gut 40 Minuten die einzige Schalker Torchance hatte. Nach einer Ecke steigt er hoch und dengelt den Ball per Kopf an die Latte. Pech gehabt. Der Rest war kein Pech, das war pure Unfähigkeit. Überhaupt sollte der gemeine Schalkefan derzeit nicht zu sehr auf die abtrünnige Fortuna schimpfen. Rafinhas Aktion gegen Baljak im Strafraum nach etwa 75 Minuten war ein klarer Elfmeter. So etwas braucht ein „Glückskonto“ innerhalb von Sekunden auf.
Und nach dem Spiel? Jermaine Jones inszeniert Live im ZDF einen wirklich netten Wutausbruch und moniert, dass ständig von den „Drei Sechsern auf Schalke“ gesprochen wird, wohlwissend, dass weder er und erst recht nicht das lange Elend aus Holland einen gescheiten Pass nach vorne gespielt haben. Andreas Müller stellt sich überraschend dem Interview (demnächst gibt’s ihn wieder nur exklusiv auf youtube Al Jazeera der offiziellen Vereinswebsite) und schon komme ich mir wieder vor wie auf einer Stationspredigt bei der Fronleichnamsprozession. Und Manuel Neuer – das nur als Vermutung meinerseits – wird morgen wieder herhalten müssen, um in einem Interview das „noch engere Zusammenrücken des Teams“ zu bekunden.
Schalke befindet sich nicht in einer Krise. Schalke steht gesichert im Mittelfeld der Bundesliga und wird mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben. Das ist keine Krise, das ist fast schon Luxus. Aber auf Schalke ist auch keine Bewegung zu erkennen. Die Mannschaft stagniert auf mittelmäßigem Niveau, während andere Teams zumindest schrittweise besser werden. Das ist leider Fakt und somit wird es zu einem Problem für den Manager und vor allem auch für den Trainer. Fred Rutten hat es zu keiner Zeit geschafft, dem Team eine Spielphilosophie einzuimpfen. Besser gesagt: Ich hoffe, dass er es nicht geschafft hat, denn alles andere wäre wirklich beängstigend.
Normalerweise würde ich jetzt hoffen und sagen, dass ein Ausscheiden im Pokal-Viertelfinale auch die Möglichkeit bietet, endlich das Neue zu wagen. Doch diese Hoffnung hatte ich auch schon in der Liga in den letzten Wochen. Geändert hat sich Nichts. Und somit muss es wohl so sein, dass die Karre vor die Wand fährt, bis sich endlich etwas bewegt. Das ist traurig, das tut mir in der Seele weh, ich würde gerne etwas anderes schreiben – aber mir fehlt der Glaube und die Kraft.
Mehr zum heutigen Spiel im „kicker„. Das übliche Gejammer und jede Menge Schönrederei dann ab morgen auf schalke04.de. Und am Freitag geht’s in der Arena gegen Köln beschwingt weiter. Ich werde da sein, aber das heißt nichts: Ich habe mir schließlich auch damals die Beerdigung von Lady Diana angeschaut.
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16 Kommentare zu “Die Sensation mit Ansage”
Hallo Matthias !
Dein Kommentar trifft es voll und ganz. Zu deiner Beobachtung eines Spielers Engelaar sei ´noch anzumerken, was der Reporter Bela Rethy hierzu bemerkte (sehr treffend): „Offensichtlich hat man vergessen ihm einen rechten Fuß mitzugeben, er hat diesen nur damit er nicht umkippt!“, noch treffender: „Mit rechts kann er nichts, sehr erstaunlich für einen Holländer der bei Ajax ausgebildet wurde“.
Was dem völlig die Krone aufsetzte war die Vorstellung in zentraler Position vor dem 16er. Er bekommt den Pass und verliert den Ball, der eigentlich absolut sicher war durch konsequent nicht vorhandene Ballannahme und Ballbeherrschung.
Die Mannschaft scheint leider nicht besser zu sein, als das, was sie uns gestern abgeliefert hat.
Den besten hat aber der Manager gebracht. Auf die Frage von JBK nach den nicht vorhandenen Toren von etatmäßigen Mittelfeldspielern hat er den Namen Heiko Westermann gebraucht. Dieser hätte ja schon oft getroffen. Komisch das dieser Spieler im „Kreisel “ etatmäßig als „Abwehr“ bezeichnet wird. Aber sehr wahrscheinlich gibt es beim „Kreisel“ redaktionelle Schwächen, wie sonst ist es zu erklären, dass der Spieler „Großmüller“ noch im Kader geführt wird, wo doch alle anderen die abgegeben wurden mit den jeweiligen Vereinen gesondert geführt werden. Das Mittelmaß scheint sich auch hier fortzusetzen !
Trotz allem !
Glück auf !
Schalke vor dem Abgrund! Wann hat dieses Drama endlich ein Ende? Wer den schleichenden Niedergang seit Herbst letzten Jahres immer wieder verdrängt hatte, dem wurde gestern noch einmal die Realität brutal vor Augen geführt.
Eine schonungslose Berichterstattung über die derzeitige Gesamtsituation auf Schalke im Vorspann der Übertragung, Kommentare des anerkannt gemäßigten Bela Reti bis ins Schalker Mark und mal wieder eine fußballerische Offenbarung der Spielermillionäre. In dieser Schalker „Restmannschaft“ stimmt wirklich gar nichts mehr.
Zu allem Überfluss hat sich MAM vor laufenden Kameras mal wieder selber übertroffen und als Schalke-Manager endgültig disqualifiziert. Seine Aussage: „Wir sagen immer Trainer und Manager müssen nicht die Freunde der Fans sein“, ist m.E. ein voller Schlag ins Gesicht der treuen Fans und Mitglieder dieses Vereins. Der Schwabe hat wirklich unsere Schalker Philosophie nicht verstanden. Mit solch fahrlässigen Aussagen spaltet der Mann den Verein – unfassbar dumm!
Und Rutten ist der Aufgabenstellung ebenso wenig gewachsen. Der Provinztrainer aus Holland ist mit seinem Latein am Ende! Er leidet zusehendes und hat für sich wohl schon länger mit Schalke abgeschlossen. Eben alles nur ein großes, aber folgenschweres Missverständnis!
Nun stehet Tönnies als Aufsichtsratvorsitzender unter großem Handlungsdruck. Sonst geht unser Verein immer weiter und schneller vor die Hunde. Und da hoffe ich auf eine Aussage des Aufsichtsratvorsitzenden vor drei Wochen: „Wenn wir handeln müssen, sind wir nicht alternativlos.“ Dann handelt endlich! Damit es nicht irgendwann heißt: „Lieber anne Bierbude bleiben als inne Arena gehn.“
Munter bleiben!
Nach dem gestrigen Spiel muss man sich als Schalker eben daran gewöhnen, dass die goldenen Jahre unter Stevens vorbei sind, und wir wieder im Mittelmaß der frühen 90er stecken, aus dem es sich jetzt herauszukämpfen gillt.
Spiele wie gestern werden wir wohl diese Saison noch zu Genüge sehen: Der übliche Mist nach vorne der kaum was bringt, und wenn dann mal eine Chance möglich wäre wird diese – wenigstens konsequent – versiebt. Und kurz vor Schluss kackt mann dann ab – und zwar sauber.
Das ein Engelaar nicht alleine Schuld ist an einer Niederlage ist klar bei einem Mannschaftssport, an einem Sieg wäre er ebenso wenig beteiligt bei seiner, nennen wir es mal stets bemühten Leistung.
Ich hoffe auf die Saison 2009/2010 – wenn wir dieses Jahr noch die UEFA-CUP-Plätze erreichen sollten wäre das ein riesen Geschenk. Mehr nicht.
Mein erster und einzig neuer Gedanke war, “Scheisse, jetzt hat auch noch der letzte Fußballschauer, abgesehen von Stadionbesuchen, der unrepräsentativen Sportschau und Premiere mitbekommen, was für eine Leistung Schalke 04 im Stande ist, über 90 Minuten abzuliefern”.
Und das Woche für Woche, ob sie gewinnen oder verlieren. Immer die gleiche Grütze. Alles andere hat man so oder so ähnlich schon gelesen, geschrieben oder gerufen. Und wird man sicherlich bis zum Ende der Saison immer wieder lesen, schreiben oder rufen. Mindestens bis dahin.
matthias, vielen dank für deinen wieder einmal so treffenden bericht / kommentar.
es wird zeit, dass endlich die reissleine gezogen wird. die saison kann abgehakt werden. m.e. sollte die verbleibende zeit genutzt werden, um einen neuanfang – und damit meine ich einen richtigen neuanfang zu beginnen. das bedeutet einen austausch aller verantwortlichen vom nicht leistungswilligen unterentwickleten spieler, unfähigen trainer über den weinerlichen manager bishin zu untätig zuschauenden aufsichtsrat.
als schalker ist man leidensfähig – das liegt in der tradition aber so etwas was man jetzt wieder beobachten kann erinnert an alte zeiten. Irgendwann muss man doch dazu gelernt haben. apropos dazugelernt – das spiel ist grundsätzlich nicht nach 80 minuten aus – auch dass konnte in jüngster vergangenheit jeder bemerken – unsere gegner haben das kapiert. warum die unsere spieler nicht?
in der hoffnung auf die wende – ende
glückauf
Leidensfähigkeit sollte aber auch Grenzen haben, ich hoffe einmal das die Verantwortlichen endlich auch einmal so handeln wie es notwendig ist. Sicherlich nerven die teils bissigen Kommentare in der Fernsehberichterstattung. Allerdings sollten sich Mannschaft und Teamverantwortliche einmal Gedanken machen was Leidenschaft und was Motivation ist. Ich denke nicht, dass es nur am Trainer liegen kann, vielmehr sollten einigen Spielern mal klare Vorgaben gegeben werden. Mit Zielvereinbarungen zu arbeiten ist sicherlich ein guter Weg. Das alte Prinzip elf Freunde sollt ihr sein kann sicherlich dabei hilfreich sein. Das würde auch endlich mal dazu beitragen, dass 90 Minuten Einsatz gezeigt wird und auch wirklich bis zur letzten Minute auch noch Aktionen im hinteren Abwehrbereich als Mannschaft gespielt werden. Das vorzeitige innerliche Verabschieden in die Kabine zum Duschen muss ein Ende finden. Ansonsten ist die Zeit gekommen jungen Talenten die Chance zu geben um in der neuen Saison vielleicht mal ein Team zu haben, wie man es aus besseren Schalker Tagen gewohnt war. Die Saison ist eh nicht mehr zu retten, jetzt geht es an die Planung der Zukunft.
Glückauf
Fahrplan bis zum Saisonende-> Niederlage – Unentschieden – Sieg – Niederlage – Unentschieden – Sieg – Niederlage – Unentschieden – usw. Das ist diese Saison einfach so, die Mannschaft spielt nicht schlechter als die letzte unter Slomka, nur hatte man da noch immer das letzte Quentchen Glück. Bezeichnend, daß die besten Torchancen von Abwehrspielern stammen. Schalke hat nicht einen einzigen Mittelstürmer, nicht einen einzigen vernünftigen Mittelfeldspieler.
Hallo Matthias, Dein Kommentar spricht mir aus der Schalker Seele, wie schon so oft! Irgendwie war ich gestern abend über mich selber erschrocken, als ich fast erleichtert war, als das Gegentor fiel. Ich dachte nur, jetzt muß doch endlich was passieren, der Aufsichtsrat kann sich das doch so nicht mehr bieten lassen – oder? Ich meine wir haben gegen einen Zweitligisten verloren, ohne eine wirkliche Chance zu haben (o.k. Ausnahme war der Kopfball von Mladen). In einem Spiel, wo die Spieler hätten auch erkennen müssen, wie wichtig ein Sieg für den Verein gewesen wäre, hätte ich einfach mehr Leidenschaft erwartet. Vermutlich wird der Wunsch nach Veränderung ein frommer Wunsch bleiben und wir sehen weiterhin diesen konzept- und ideenlosen auf Zufall basierenden Fußball. Vor der Saison wurde soviel Hoffnung geweckt, dank der Verpflichtung von Fred Rutten, Engelaar und Farfan. Konnte sozusagen schon im Vorfeld die Meisterfeier am letzten Spieltag in der Arena sehen. Vielleicht passiert das ja sogar, allerdings nicht so wie wir es uns gewünscht haben (schönen Gruß an Ralf R.). Hervorheben möchte ich allerdings auch Deinen Kommentar zu Orlando Engelaar. Ich bin wahrlich keiner, der die eigenen Spieler auspfeifft aber der geht mir langsam echt auf die Nerven. Er hat kein Bundesligaformat und Leistung alleine kann seine Anwesenheit in der Startformation Woche um Woche wohl nicht rechtfertigen. In Enschede lachen die wahrscheinlich heute noch über die Ablösesumme, die sie von uns bekommen habe. Und dann kommt noch, dass wir ein Spieler wie Fabian Ernst ziehen lassen – unglaublich. Hoffe auf Veränderungen und das die Saison bald zu Ende ist. Trotz allem bin ich Freitag wieder im Stadion und unterstütze die Mannschaft nach Leibeskräften. GLÜCKAUF
Manchmal frage ich mich ja, was wir Schalker getan haben, um so leiden zu müssen. Okay, wir sind laut, halten uns für die Größten, sagen das auch jedem, wir sind eindeutig manisch-depressiv, völlig unrealistisch, übertrieben emotional und haben vollkommen unerreichbare Erwartungen. Wir wollen, dass unsere Mannschaft nicht nur gewinnt, sondern auch überragend spielt und den Gegner sportlich demütigt. Aber sonst? Sonst sind wir doch nett.
Danke wieder einmal für deinen Kommentar! Ich stimme Wort für Wort zu und das das Bitterste, das ich augenblicklich über meinen Lieblingsfussballverein sagen kann.
Servus aus der Diaspora
pp
Hallo Matthias,
toller Kommentar – mein Kompliment!
Einleitend möchte ich sagen, dass ich gebürtiger Dortmunder bin und mein Herz unserer Borussia gehört. Mein Ziel ist es aber nicht, mich hier durch provokative Äußerungen hervorzutun. Das vorweg.
In meinen Augen macht Ihr im Moment genau die Phase durch, die wir auch vor etwa einem Jahrzehnt durchstehen mussten. Denn das größte Problem ist doch das riesige Loch zwischen Anspruch und Wirklichkeit. Genau wie damals bei uns Niebaum/Meier versuchen auch bei euch die handlungsbefugten Personen (insbesondere Herr Müller) dieses Delta mittels Geld zu kompensieren. Nur schießt Geld bekanntlich keine Tore. Um eine erfolgreiche Profimannschaft zu stellen bedarf es eines sensiblen Geflechts zwischen Mannschaft, Verantwortlichen und Fans. Ihr – die Schalker Fans – seid, nach dem schwarz-gelben Anhang 😉 , sicherlich das beste was die Liga zu bieten hat. Eure Mannschaft hat eine gute letzte Saison gespielt, auch wenn die spielerischen Glanzpunkte größtenteils ausblieben, und wurde am Anfang dieser Spielzeit mehr oder weniger gezielt verstärkt. Jedoch steigt die Erwartungshaltung doch ins Unermessliche, wenn der erfolgreiche Trainer der letzten Jahre mehr oder weniger „vom Hof gejagt“ wird. Damit gebe ich doch ein ganz klares Zeichen ab, dass mir das Erreichte zu wenig ist. Schön und gut… aber dann hätte der neue Trainer zwingend einer von internationalem Vormat sein müssen, um meinem Handeln einen Sinn zu geben und meine Ansprüche nochmals zu untermauern. Wenn der Nachfolger aber ein unbeschriebenes Blatt ist, der beim Sprechen einen Tennisball im Mund zu haben scheint, und noch dazu sich – obwohl angeblich Disziplinfanatiker – von seinen Möchtegern-Stars auf der Nase rumtanzen lässt, brauch ich mich über die jetzigen Probleme nicht zu wundern. Von System- und Wechselfehlern, sowie ungerechter Einsatzverteilung des kickenden Personals möchte ich hier garnicht sprechen.
Sicherlich ist das, was der BVB in dieser Saison spielt, auch oftmals nicht das Gelbe vom Ei. Allerdings ist bei uns wieder eine „Aufbruchstimmung“ zu spüren, die mit realistischen Zielen einhergeht. Wir haben in der Führungsetage aufgräumt, teure Stars verkauft und eine neue, junge Mannschaft um einige erfahrene Eckpfeiler aufgebaut. Dazu haben wir einen sympathischen, volksnahen und erfolgshungrigen Trainer geholt, der die Gewissheit hat schrittweise eine hoffentlich nachhaltig erfolgreiche Mannschaft aufbauen zu können, ohne dauernd unter Beschuss zu geraten. Wir stehen in der Tabelle einen Punkt hinter euch, haben jedoch die Hälfte eures Etats.
Ich wünsche euch wirklich, dass Herr Müller endlich seinen Hut nehmen muss und eure Mannschaft radikal umgekrempelt wird. Klar, es tat weh einen Amoroso oder Rosicky abzugeben, aber ein Frei und ein Hajnal sind nicht viel schlechter – nur billiger. Und daran liegt doch letzendlich das Geheimnis… mit Scheinchen wedeln ist einfach – und einfach kann jeder!
Alles Gute euch Schalkern und liebe Grüße aus Dortmund:)
@GEfährlich
Das habe ich befürchtet. Jetzt gibt es auch noch Mitleid.
Aber ganz gute Analyse für einen BxB-ler. Das war dann dein Aufnahmeantrag. Nun darfst du Schalker werden:). Unsere Farben sind blau und weiß!
Ich sehe bei Schalke einen leichten Vergleich zur derzeitigen Lage in einigen Unternehmen der Finanzwirtschaft. Oben strategisch versaubockt wird alles nach unten durchgereicht. Ja, so ist das Spiel. Oben gesteht keiner eigene Fehler ein, es gilt sich selber mit Rundumschlägen zu schützen. Diese Jobs bringen nun mal sehr viel Geld und Macht ein.
Und unten? Nun, das sind einige Spieler auf Schalke, die die in ihnen gesetzten Erwartungen mangels Qualität gar nicht erfüllen können. Und unten ist vor allem dass, was Schalke ausmacht:
Die in ihrer Meinung breit aufgestellte, große und oft kritische Mitglieder- und Fangemeinde. Ein Abnickerverein war Schalke noch nie. So soll es bleiben!
Nun ist unser Aufsichtsratvorsitzender Tönnies gefordert!
Und merke: Wer zu spät kommt (handelt), den bestraft das Leben! Die Fan-Club Party am 04. April wurde wegen der aktuellen Situation auf Schalke schon abgesagt. So schnell geht das mit dem Bestrafen. Jetzt endlich Nägel mit Köpfen(!) machen. Glück auf mit zwei neuen Leuten auf der sportlichen Entscheiderebene!
Na endlich mal ein fröhliches Gesicht in den Kommentaren, und dann in den eigenen Fereinsvarben. Aber auch endlich jemand, der hier mal sagt, dass die damaligen Fehler des BxB genauso bei uns auftauchen, weil wir zu den ganz tollen Typen des Fussballs zählen wollen. Schon mit Ailton waren wir sehr nahe an der gekauften Meisterschaft. Für Dortmund hat es noch einmal mit Amoroso gereicht. Aber man hat dort(mund) den Meistertitel zuvor schon gewinnen können. Man kann also nicht krampfhaft- oder auf Teufel kom rauß- ein Ziel erreichen, welches einem schon vorher im Wege(lsenkirchen) stand.
Nach dem Spiel in Mainz habe sogar ich, als sehr ruhiger Geselle in dieser unschönen Krisenzeit gerufen: „Haut alle ab!“ Mir ist es also schon persönlich PEINLICH, was auf Schalke passiert. Heute, nach dem Spiel von Bayern sage ich nur, dass das Konzept aufging. Es gibt im Fußball kein Konzept, und wenn doch, dann schon lange nicht auf Schalke.
Glück auf!
GLÜCKAUF!!!
Mit offenem Visier haben die beiden sportlichen Experten im operativen und strategischen Geschäft auf Schalke die Karre langsam aber sicher voll vor die Wand gefahren. Das war seit Monaten abzusehen und dieses Szenario wurde auch in diesem Blog oft genug beschrieben. Rechtzeitige Veränderungen, z.B. in der Winterpause, gab es auf diesen beiden Positionen leider nicht.
Die Schalke-Kohle ist weg, der große Scherbenhaufen mit all seinen noch unabsehbaren Folgewirkungen bleibt.
Offizielle Großveranstaltungen des Vereins/Fanclub müssen aus Furcht vor Ausschreitungen der eigenen Fans abgesagt werden und ganz Fußball-Europa staunt ungläubig über den Niedergang und schleichenden Zerfall des „großen deutschen Vereins mit der modernsten Arena“.
Manager Müller als unverschämter Blender und Beißer in eigener Sache:
„Entweder macht man mit Trainer und Sportdirektor(!) weiter, oder man zieht die Reißleine und macht nicht mehr weiter“, „Irgendwann sollte man die Gedanken zum Abschluss bringen und das Ergebnis öffentlich mitteilen“, „Eins steht fest, ich werde hier niemals zurücktreten“.
Müller und sein hyperratloser Trainer Rutten, hoffen und spekulieren wohl auf ihre hohe Abfindung (nach Schalke wird Rutten beim PSV Eindhoven wahrscheinlich sanft fallen).
Das sind zwei echte und aufrichtige Schalker! Erst die Karre in den Dreck ziehen und dann noch die Hand aufhalten. Hoffentlich haben die irgendwelche Erfolgsklauseln in ihrem Vertrag stehen. Na ja, ich hatte schon mal in einem anderen Kommentar auf die Parallele zur Finanzwirtschaft hingewiesen.
Die Tageszeitung „Westfälische Nachrichten“ in MS schreibt heute:
„FC Chaos 04 – …. und am Rand sitzt Fred Rutten, der so ratlos wirkt wie ein Briefträger, der ein Paket auf dem Gipfel des Mount Everest abzugeben hat. Rutten, der nette Niederländer, ist auf Schalke schlicht und einfach überfordert. Das sollte er einsehen, bevor ihn andere zum fliegenden Holländer machen. Es ist anzunehmen, dass es nicht mehr lange dauert bis zum Großreinemachen beim FC Chaos. Dann wird auch der, ob seiner abenteuerlichen Transferpolitik gescheiterte Manager Müller, seinen Hut nehmen müssen. Gestern hat er seinen Rücktritt angeboten. Es war das falsche Signal. Er hätte das Handtuch werfen sollen! (Wilfried Sprenger)
Ich persönlich habe bis zu grundlegenden personellen Veränderungen erst einmal fertig mit Schalke. MEIN VEREIN HAT BEI MIR KRISENPAUSE, ZUVIEL KINDERGARTEN. DAS IST NICHT MEHR MEIN DING.
Und ein letztes Glas im stehn … Munter bleiben!
„MEIN VEREIN HAT BEI MIR KRISENPAUSE, ZUVIEL KINDERGARTEN. DAS IST NICHT MEHR MEIN DING.“
Hey, KönigsblauMS, DAS war dann wohl DEIN Aufnahmeantrag:) Du MUSST nun Dortmunder werden. Ist eh viel schöner … und du weißt ja: Wer keinen Stress hat, der lebt auch länger:)
In einen dieser Kommentare habe ich gelesen, dass Schalke unter Slomka genauso gut gespielt habe wie in dieser Saison. Das finde ich nicht. Wenn man sich mal den Zeitpunkt anguckt, an dem Slomka gefeuert wurde, fragt man sich warum.
Schalke war damals hinter den nicht zu schlagenden Bayern auf dem 2. Platz und gerade gegen Barcelona nur mit 2 mal 0:1 aus dem Viertelfinale der CL geflogen. Erst nach dem 1:5 in Bremen ist Slomka gefeuert worden, dabei hatte man bei dem sehen können wie gut die Mannschaft war, offensiv war es meiner meinung nach bis zum 1:4 oder so das beste Spiel der Saison und in Bremen sind schon viele mit ner Packung nach Hause geschickt worden. Deswegen müssen sowohl Müller als auch dieser komische Schnusenberg und wer da sonst noch das sagen hat, aber überhaupt keinen Fussballverstand. Ausserdem hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nur 3 Sachen geändert: 1. Engelaar 2. Farfan und 3. das, was wir gerade sehen. Das Spielsystem, 4-3-3, ist gleich geblieben, aber trotzdem hat es Rutten geschafft, die Mannschaft kaputt zu machen. Und dann sagt Müller noch, „wir wollen hier etwas aufbauen, das braucht halt seine Zeit“.
Und ein Wort noch zu Rutten. Wer einen Spieler wie Engelaar nicht in der Halbzeit des Mainzspiels runterholt und sowieso noch in der Startelf spielen lässt, ist einer der schlechtesten Trainer der Welt.
Nichts desto trotz,
Blau und Weiss ein Leben lang!