Keine Überraschung mehr: Andreas Müller ist beurlaubt
Das war’s dann mit der Ära Andreas Müller auf Schalke. Wie der Verein vor wenigen Minuten – natürlich auf seiner Website – bekannt gab, wurde der Manager heute wie allgemein erwartet mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Alles in allem war dies keine Ãœberraschung mehr. Zu groß war der Druck in den letzten Tagen geworden, als dass der Vorstand um seinen Vorsitzenden Clemens Tönnies anders hätte reagieren können. Andreas Müller hatte das Amt des Managers am 17. Mai 2006 als Nachfolger von Rudi Assauer übernommen, der ihn zuvor als Kronprinz aufbauen sollte. Doch genau diese Existenz im Schatten des übermächtigen Assauer war vielleicht von Anfang an Müllers größtes Manko. Denn wer ernsthaft glauben konnte, dass sich eine übermächtige Lichtgestalt, als die sich Assauer insgeheim gerne sah, einen ernsthaften Konkurrenten heranzüchtet, der ihr eines Tages ernsthaft gefährlich werden könne, hat aus der Menschheitsgeschichte nichts gelernt. Und so bewahrheitete sich in den Folgejahren leider das, was mein Kumpel und Fanclub-Präsi Thomas vor Zeugen bereits 2006 prophezeite: „Der Müller, der reitet jetzt noch ein wenig auf der Ernte vom Assauer herum, und wenn er dann selbst etwas aufbauen soll, ist Schicht im Schacht.“ Tja, schade. Ich mag Andreas Müller als Menschen, der 20 Jahre lang für Schalke tätig war und dabei – und das wollen wir bitte nicht vergessen – 1996 gegen Bayern München das „Tor nach Europa“ schoss. Als Manager aber ist er gescheitert. Da war sicherlich eine Menge Pech dabei, eine Menge (manchmal ungerechte) Stimmungsmache ebenfalls, allerdings auch einige gravierende Fehler gepaart mit etlichen unglückliche Aktionen, die man sich als Manager eines Vereins eben so nicht leisten darf. Wer’s jetzt macht? Noch ist nichts raus. Als sportlicher Leiter soll zunächst Trainer Fred Rutten fungieren. Sicherlich nur ein Ãœbergang, bis ein neuer starker Mann auf Schalke gefunden ist. Mach’s gut, Andi!
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4 Kommentare zu “Keine Ãœberraschung mehr: Andreas Müller ist beurlaubt”
Kein schönes Ende für einen insgesamt eher wenig erfolgreichen Manager. Schalke war in dieser Aufgabenstellung dann doch wohl eine Nummer zu groß für den gebürtigen Schwaben, der bis jetzt immerhin fast 21 Jahre für Schalke tätig war.
Somit ist Müller zur tragischen Figur geworden. Zuletzt hatte er die „Spielregeln“ vergessen. Den Abgang von der großen Schalker Bühne hat er durch das von ihm wiederholt öffentlich eingeforderte Treuebekenntnis des Aufsichtsrates selber noch einmal provoziert. Die Richtlinien für die Politik auf Schalke werden jedoch knallhart durch den Aufsichtsratvorsitzenden Tönnies bestimmt. Das musste auch schon Rudi Assauer erfahren. Die Beurlaubung von Müller ist m.E. konsequent und inhaltlich unbedingt nachvollziehbar.
Für Müller selber hatte ich gehofft, dass er aus Einsicht, rechtzeitig und einvernehmlich mit seinen Vorgesetzten, ins 2. Glied bei Schalke zurück tritt. Diesen möglichen Weg als Brücke ist er nicht gegangen. In den letzten Tagen wurde er dann scheibchenweise demontiert und mit dem gestrigen „TV-Verbot“ im DSF noch einmal öffentlich vorgeführt. Letztendlich ist er jedoch eigenverantwortlich voll gegen die Wand gelaufen. Eine Abfindung wird sich wahrscheinlich an seinem ca. 900 Mill. Euro schweren Jahressalär orientieren. Und dass dann 2x bei einem Vertrag bis 2011. Mein Mitleid hält sich damit, ob der hohen finanziellen Verbindlichkeiten auf Schalke, in Grenzen.
Die Manager-Ära von Müller wird in die Schalker Annalen eingehen. Sie wird aber wohl in eine der untersten Schubladen abgelegt werden.
Nun gilt der Blick nach vorne, damit endlich Ruhe einkehrt! Fred Rutten wird sich im Kampf um den 5. Tabellenplatz von Spiel zu Spiel immer wieder neu beweisen müssen. Das ist seine „Gnadenfrist“. Dazu braucht er die volle Unterstützung. Die sollte er von den Fans bekommen! Wie lange? ER und SEINE MANNSCHAFT haben es selber in der Hand!
Glück auf und munter bleiben!
Er hat das „Tor nach Europa“ mit dem Kopf gemacht.
Vor Monaten war ich sehr entsetzt. Nicht darüber, dass er versuchte, seine dicke Mofa aus der Garage zu schieben, auch nicht, dass er sich dabei verletzte. Es hat mich damals sehr erschrocken, dass dieses Ereignis in den Blätteln auftauchte. Da habe ich gedacht, er solle doch besser erst einen Managerposten im Unterhaus belegen. Viele Schalker werden immer wissen, was wir an Andreas Müller hatten, aber die letzten Monate hat er zu wenig mit dem Kopf gemacht. Es war viel Emotion mit Bekenntnissen zum Trainer, zum Vorstand und zu Schalke. Immer schade, wenn jemand am Übermaß an Herzblut scheitert, aber besser ist es so auf jeden Fall. Danke für 19 super Jahre.
Was soll das Ganze aber nun bewirken? Der Trainer bleibt, der Aufsichtsratsvorsitzende bleibt und der Präsident bleibt auch. Komisch, oder gibt es schon wieder ein neues Konzept?
Mein Konzept heißt: Glück auf (und natürlich @ KönigsblauMS: munter bleiben)
gerichtsverhandlung auf schalke 04,
anwesend :
die bildzeitung,
der „nordkurvenfan“ (selbstverständlich ausgestattet mit sattem fußballverstand)
der aufsichtsrat,
angeklagt: andreas müller.
„fan“ :auf welchem platz stehen wir, müller?
Müller: Platz 8
bildzeitung:wieviel punkte sind es bis platz 2?
Müller: fünf
aufsichtsrat:wieviel punkte sind es bis platz 1?
müller : 9
„fan“ :Müller, wie ist die abwehr der mannschaft einzuschätzen?
Müller: sie ist die beste der liga.
bildzeitung: Müller, habt ihr gegen Hamburg , Wolfsburg oder
18, 99 Hoffenheim verloren?
Müller:nein
Aufsichtsrat: habt ihr gegen bayern verloren?
Müller:ja
bildzeitung: wie sind die letzten 3 spiele ausgegangen?
Müller: 1 mal unentschieden, 2 mal gewonnen
„fan“ wieviel runden sind noch zu spielen?
Müller: 10; Herr Fan
aufsichtsrat: Müller werden wir nächste Saison Meister,
Championsliguesieger und DFB Pokal-sieger oder steigen wir ab?
Müller: ich weiß nicht , Herr Chef.
„fan“, aufsichtsrat und Bildzeitung:
auch ohne beratungszeit, das urteil ist einstimmig gefällt:
nach 21 jahren arbeit für den FC Schalke 04 schmeißen wir dich raus.
Unsere „neuen“ leute sind: Herr Schnusenberg aus dem westfälischen
Herr Peters (ich habe nichts gewußt) und Herr Rutten aus Overdinkel (bei Enschede) .
sportliche grüße an die gemeinde.
Hallo Heinrich 03! Schöne Posse, aber vergessen dürfen wir nicht das Scheitern (Art und Weise) in den Pokalen und der mögliche Zwischenstand in der BL. Anlasten müssen wir diese Dinge sicher genauso den „neuen“ Leuten.
Heute lese ich im V-Text auf WDRIII: Biermann wäre möglicher Nachfolger. Dann sollten wir unsere Klamotten schon mal auf NIKE umbügeln. Bitte nicht!