Warum ich nicht will, dass Büskens Trainer wird
Das Schalker Interims-Trio Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck hat am Wochenende wieder zugeschlagen. Und wie. Das 2:0 bei Arminia Bielefeld war saisonübergreifend der sechste Sieg im siebten Bundesliga-Spiel. Nur einmal, gegen Hannover in der Endphase der letzten Saison, reichte es nicht zum Dreier, zumindest aber zur Punkteteilung. Oder anders: Von 21 möglichen Zählern ergatterte „Muskens“ satte 19. Das ist ein absolut herausragender Wert. Und schon werden die Stimmen laut, die fordern, dass Büskens/Mulder/Reck fest ins Traineramt gehoben werden sollen. Ist eigentlich ja auch nur logisch. Prominentester Fürsprecher ist aktuell Marcelo Bordon, der über Nacht die Freude am Fußballspiel wiedergewonnen zu haben scheint und ob der neuen Stimmung in der Kabine seine Abschiedsgedanken wieder etwas weiter hinten angestellt hat. Mir sträuben sich beim Gedanken an eine Dauerlösung dennoch die Haare. Ich habe ein ganz, ganz schlechtes Gefühl dabei. Warum? Ganz einfach: „Tausend Trainer schon verschlissen…“ Ein Bundesliga-Trainer weiß, dass er nur ein Arbeitnehmer auf Zeit ist. Zwei Jahre, vielleicht zweieinhalb – dann sind die meisten schon wieder weg. Der Abschied geht einher mit sportlichem Misserfolg und persönlichen Schmähungen. Ich mag Mike Büskens, der wie kaum ein anderer derzeit das Schalke-Gen präsentiert, einfach zu gerne, als dass ich seinen Kopf in zwei, drei oder auch vier Jahren auf großen Papptafeln, wutschnaubend hochgehalten von den Ultras, sehen möchte. Eine Nordkurve die „Büsenks raus!“ skandiert ist für mich der größte aller vorstellbaren Albträume. Das es irgendwann dazu käme, steht außer Frage. Erst kürzlich hat die geballte Fan-Wut einen Mann geschasst, der mehr als zwei Jahrzehnte lang erst seine Knochen, dann sein Gesicht für den Verein hingehalten hat. Trennungen im Fußball – ob nun berechtigt oder aus der Laune eines Mächtigen heraus – haben mit ganz wenigen Ausnahmen immer ein häßliches Gesicht. Mike Büskens, Youri Mulder und Oliver Reck wissen das. Vielleicht ist dies gerade der Grund, warum sie sich in Bezug auf eine Weiterbeschäftigung über die Saison hinaus derzeit so extrem reserviert geben. Denn ihr erster Arbeitstag als Cheftrainer wäre der erste Tag des Abschieds.
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8 Kommentare zu “Warum ich nicht will, dass Büskens Trainer wird”
Tja Matthias, obwohl ich ein heftiger Verfechter einer langfristigen Büskens & Mulder-Lösung bin, hat mich Deine Begründung total entwaffnet. Ich fürchte mich auch vor dem Tag, an dem diese Ur-Schalker eines fernen Tages geschasst werden. Sehr sogar. Aber bedeutet das im Umkehrschluss nicht auch, dass diese Haltung nur Cheftrainer erlaubt, zu denen wir Fans ein unterkühltes Verhältnis haben? Obwohl S04 mehr von Emotionen lebt als irgendein anderer Verein? Gegen alle Vernunft möchte ich glauben, dass eine rein Schalker Lösung möglich ist.
Ich kann Deine Befürchtungen voll und ganz nachvollziehen, obwohl ich glaube, daß Büskens so integer ist, daß er sich so einer Situation gar nicht erst aussetzen würde. Zumal Rutten, Müller und auch Slomka so gut wie kein Standing in der Presse hatten, die die Situation noch zusätzlich durch ihre äußerst negative Berichterstattung aufheizte. Klar, das gehört zum Geschäft, aber in den letzten zwei oder auch drei Jahren wurde das Feuer schon mächtig überregional geschürt. Schon allein deswegen halte ich es von größerer Wichtigkeit einen sehr starken Manager auf Schalke zu installieren, der es schafft sich dem Bombardement, welches Schalke ausgesetzt sein wird, entgegen zu stellen.
…immer ausgesetzt sein wird…
Es kann auch so laufen wie bei Rolf Ragnick.
Ich hoffe (und denke), dass auch Müller nächste oder übernächste Saison wieder mit freundlichen Gesten in der Arena begrüßt werden wird.
Die meisten Emotionen sind Tagesgeschäft.
Sehr schöner Blog übrigens. Regelmäßig gern gelesen.
Erstmal grundsätzlich: Ich denke, dass man über ein weiteres Engagement noch nicht diskutieren sollte. Und ich finde, das Büskens es selbst sehr gut auf den Punkt brachte, indem er nach dem Bielefeld-Spiel auf die Frage, ob er auch nächste Saison noch S04-Trainer sein will, nur geantwortet hat, dass man ihn das bei einer Niederlage bestimmt nicht gefragt hätte.
Abgesehen davon kann ich Büskens auch richtig gut leiden, und teile Deine Befürchtungen.
@leeni:
„Die meisten Emotionen sind Tagesgeschäft“
Ich denke da jetzt schon eine Weile drüber nach und bin mir noch nicht darüber im Klaren, ob ich zustimme oder nicht. Klingt jedenfalls gut und ist interessant.
Herr Wieland und Mike Büskens haben natürlich recht. Wäre das Spiel in Bielefeld verloren gegangen, hätte keiner die Frage gestellt. Nun steht jedoch (von der Tabellenkonstellation her) realistisch zu „befürchten“, dass Schalke auch die nächsten beiden Spiele gewinnen wird. Und spätestens dann wird niemand mehr um die Frage herumkommen.
Als der Mike von Düsseldorf nach S04 kam, war der Tenor doch, was wollen die mit dem Absteiger hier, aber Mike ist der Bestimmte Schalker den man sehen will auf Schalke, er kämpft bis zum Schluß und er kann motivieren wier kein anderer, der Kerl ist auch bei Mißerfolg hier nicht mehr wegzudenken, Mike soll ruhig den Trainerposten nehmen, er wird von den Fans geliebt wie kein anderer Spieler und Trainer vor ihm, man kann ihm auch misserfolg verzeihen, aber ich glaube er sagt es freiwillig, wenn er nicht mehr an die Mannschaft rankommt, einen Besseren bekommen wir nicht .
ich wollte eigentlich mich in schweigen hüllen. mein bester blogger ist weg aber nachdem ich dieses wieder gelesen habe weiß ich was ich(wir)verloren haben seiner Fam. und Verwandschaft alles Liebe auf ihren Weg und ich hoffe das die Lücke die enstanden ist nicht so schlimm ist wie hier im Netz ….. SCHWACHSINN uns fehlt nur ein Blogger euch der Mensch welche Worte sollte man wählen wenn jemand geht ich weiß es nicht ich weiß nur man war froh ihn zu kennen und man hofft ihn wiederzusehen auch ohne Glauben