Büskens raus!
Nee, im Ernst jetzt. Jede auch noch so beeindruckende Serie hat irgendwann einmal ein Ende. Dass Mike Büskens ausgerechnet heute gegen Leverkusen seine erste Niederlage als Trainer hinnehmen musste, ist ärgerlich und traurig. Aber es war eine verdiente Schlappe, die sich Schalke ausschließlich selbst zuzuschreiben hat. 45 Minuten lang stand man gegen Bayer Leverkusen, das sich einmal mehr als der perfekte Schalker Angstgegner präsentierte, eigentlich gar nicht auf dem Feld, fing sich zwei frühe Gegentore durch Helmes (9. Minute) und Augusto (27. Minute) ein und hatte darüber hinaus sogar Glück, nicht noch höher zurückzuliegen. Erst als das Schalker Trainertrio den heute komplett indisponierten Christian Pander, der an beiden Gegentreffern maßgeblich beteiligt war, vom Feld holte, wurde es etwas besser. Zu mehr als zu einer engagierten aber glücklosen zweiten Halbzeit, in der Kuranyi kurz vor Schluss sehenswert auf 1:2 verkürzte, reichte es jedoch nicht mehr.
Man kann darüber diskutieren, ob es sinnvoll war, den gelernten Verteidiger Benedikt Höwedes ins Mittelfeld zu beordern, wo er teilweise hoffnungslos überfordert wirkte. Man kann sich über Mladen Krstajic ereifern, der heute wieder einen seiner merkwürdigeren Tage hatte. Oder Heiko Westermann bemitleiden, dem selbst Drei-Meter-Pässe in den ersten 45 Minuten vom Fuß sprangen. Oder man akzeptiert einfach diese Niederlage als Resultat einer schlichtweg besseren Leverkusener Mannschaft, die heute körperlich und geistig mehr drauf hatte, als blasse Schalker.
Die Chanen auf einen Platz unter den ersten fünf sind jetzt mehr denn je nur noch theoretischer Natur. Die letzten vier Schalker Spiele werden ein Gang durch das Niemandsland der Tabelle. Das ist schade, aber das hat sich Schalke nicht heute eingebrockt. Die Fehler in dieser vermurksten Saison wurden schon vor Monaten gemacht. Es wäre ungerecht, Mike Büskens die Schuld dafür zuzuschieben. Aber das wird auch niemand machen.
Mehr zum Spiel schreibt die „Frankfurter Allgemeine Zeitung„.
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