Schalke, Hamburg, Dortmund
Der FC Schalke 04 rangiert in der aktuellen Bundesliga-Tabelle direkt hinter dem Hamburger SV und der Borussia aus Dortmund. Die aktuelle Tabelle zeigt ein Bild von bislang 31 Spieltagen in der Saison 2008/2009 und offenbart gleichzeitig, wie grausam gerecht ein Spielsystem im Ligabetrieb doch ist. Denn abgerechnet wird hier immer erst am letzten Spieltag – alles Vorherige ist bestenfalls ein Gradmesser. Für Schalke steht seit der gestrigen, zugegebenermaßen unglücklichen aber nicht gänzlich unverdienten 1:0-Niederlage bei Borussia Mönchengladbach mehr denn je fest, dass die sich dem Ende zuneigende Spielzeit mindestens ein Schritt in die falsche Richtung war. Hier log die Tabelle in den vorangegangenen 30 Spieltagen nicht – und wenn überhaupt, dann nur im ersten Saisonviertel. Anders verhält es sich beim Hamburger SV und bei Borussia Dortmund. Bis vor zwei Wochen konnte man noch allerorten von der besten Hamburger Saison der letzten 30 Jahre lesen. Drei Titel waren möglich, mindestens einer war fest eingeplant. Dann zerbrachen die hanseatischen Träume zunächst an Werder-Keeper Tim Wiese, danach an der „Papierkugel Gottes“ und schließlich gestern an der Angst vor dem Totalversagen und der offensichtlich diebischen Bremer Freude, der eigenen verkorksten Liga-Saison zumindest einen kleinen Farbtupfer mit Lokalkolorit hinzuzufügen. Für Hamburg wird es jetzt sehr schwer, aus dieser doch lange Zeit sehr erfolgreichen Saison zumindest noch „etwas“ mitzunehmen. Als Trost kann den Rothosen dienen, dass die goldene Regel vom „Abrechnungstermin am 34. Spieltag“ nach wie vor gültig ist. Lachender Gewinner der Hamburger Misere könnte Borussia Dortmund sein. Die spielten lange Zeit einer Serie unter dem Motto „Stell‘ dir vor du wirst hundert und keiner merkt’s“ und trumpfen nun im Saisonfinale ganz dick auf. Getragen von einer Welle der Euphorie, die zum Teil selbst entfacht, zum Teil der schieren Schwäche der Konkurrenz geschuldet ist, eilen die Schwarz-Gelben von Sieg zu Sieg und träumen nun sogar berechtigt von der Champions-League-Qualifikation. Zur Erinnerung: Noch vor sechs Wochen wurde Jürgen Klopps Team angeraten, die Saison abzuhaken und sich in aller Ruhe auf das 101. Vereinsjahr vorzubereiten. Und Schalke? Auch wenn ein Abschneiden auf einem Tabellenplatz zwischen 6 und 10 alles andere als gut ist, so lässt doch wenigstens die Personalie Felix Magath für die kommenden Jahre hoffen. Nicht auf rauschende Titelfeiern und natürlich auch nicht auf große Europapokal-Schlachten in den kommenden zwölf Monaten. Aber darauf, dass nun endlich wieder etwas Struktur in einen Verein kommt, der vor ein paar Jahren ins Schlingern geraten ist. Dafür braucht es den Realismus aller Beteiligten – auch der Fans. Dafür braucht es keine mit Top-Zuschlag versehenen UEFA-Cup-Spiele gegen Shatktar Schlagmichtot und Olympique Vichy zur nachmittäglichen Kaffee- und Kuchenzeit. Dafür braucht es die Konzentration auf 34 Bundesliga-Spiele in der Spielzeit 2009/2010. Oder anders gesagt: Nur noch dreimal üben, dann wird es schon wieder ernst. Die kommenden drei Spiele gegen Stuttgart, Berlin und Hoffenheim, die ich allesamt im Stadion erleben werde, werde ich genau unter dieser Maßgabe verfolgen.
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Ein Kommentar zu “Schalke, Hamburg, Dortmund”
Stuttgart ist sicherlich ein wichtiges Spiel und hat auch direkte Auswirkungen auf die Meisterschaft. Es bleibt zu hoffen, daß sich die Mannschaft dazu verleiten lässt gegen den VfB noch einmal alles zu geben und zu zeigen, daß die neue Saison zumindest hoffen lässt. Markus babbel und sein Team sind sicher ein Gegner der auf schönen Fussball hoffen lässt