Einfach mal einen mitgeben
Das Stadion (…) hielt den Atem an, als TuS-Keeper und BVB-Fan Jannik von der Heiden Mittelfeldmann Afellay nach dessen Treffer sinnlos umsenste. (Quelle: Siegener Zeitung)
Ein übles Foul wäre es auch gewesen, wenn Erndtebrücks Oberliga-Keeper Jannik van der Heiden seine Nächte in königsblauer Bettwäsche verbrächte. Dass er sich jedoch nach dem Spiel vor die Kamera eines lokalen Videoteams stellt und die Frage „Du hast eine schwarz-gelbe Seele – spielt das da auch mit hinein, dass man einem Schalker einfach mal einen mitgibt?“ breit grinsend mit „Kann schon sein!“ beantwortet, macht die Sache unappetitlich. Der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen als Betreiber der Oberliga Westfalen wäre gut beraten, sich des Vorfalls anzunehmen. Denn dass Bundesligaspieler – ganz gleich von welchem Verein – in Testspielen auf dem Land zu Freiwild werden, deren Verletzung man in Kauf nimmt, um beim Bier mit den Kumpels eine Anekdote erzählen zu können, ist ein Zustand, der Freundschaftsspiele kategorisch ausschließen müsste. Das kann nicht im Sinne des FLVW sein.
Einen ausführlichen Videobericht zum 6:0-Sieg des FC Schalke 04 in Siegen gibt es hier. Das Interview mit Jannik van der Heiden findet man in diesem Video ab Minute 6:28.
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23 Kommentare zu “Einfach mal einen mitgeben”
Wenn man so blöd ist, sich dann nach so einer Aktion noch grinsend vor die Kamera zu stellen, und praktisch zuzugeben,dass das volle Absicht war, dann sollte man auch dafür bestraft werden.
Wobei ich zugeben muss, dass ich das Jones-Foul an Herrn Großkotz im letzten Derby auch beklatscht habe! Insofern möchte ich mich da mit Anschuldigungen an den Torhüter von Erndtebrück zurückhalten. Solche Aktionen sind-egal von welcher Seite sie kommem-daneben!
eakus, klar war das Foul von Jones an Großkreutz überflüssig. Ebenso der Auf-den-Fuß-Latscher bei Reus, wiederum durch Jones. Ich will hier auch nicht die große moralische Keule schwingen. Fouls kommen nun einmal vor.
Eine besondere Qualität hat es jedoch dadurch, dass es ein Freundschaftsspiel war und durch die Äußerung des Erndtebrücker Keepers nach dem Spiel. Wir leben in Tagen, in denen ein Fan, der während eines laufenden Spiels mit nacktem Oberkörper in den Innenraum eindringt, mit einem jahrelangen Stadionverbot belegt wird und dessen „Fall“ als Rechtfertigung für die x-te Sicherheitskonferenz herangezogen wird. Die Frage muss erlaubt sein, ob man einem Spieler eines unterklassigen Verein die Narrenfreiheit einräumen darf, Spieler oberklassiger Clubs tätlich anzugehen und sich danach breit grinsend mit der Aktion zu rühmen. Wenn dem so ist – und nur der FLVW hat in diesem Fall die Möglichkeit dem Einhalt zu gebieten – müssen verantwortungsvoll handelnde Bundesligisten ab sofort auf Freundschaftsspiele auf dem Land verzichten.
Das war eine völlig unnötige Aktion, die dem TuS Erndtebrück weitere Freundschaftsspiele gegen Profivereine möglicherweise verbaut. Es ist ja schon ohne solche Aktionen so, dass höherklassige Vereine nicht so gern gegen unterklassige Gegner spielen. Das liegt zum Einen daran, dass solche Freundschaftsspiele (ich schreibe absichtlich nicht „Testspiel“) kaum sportliche Erkenntnisse liefern, weil die Kräfteverhältnisse zu deutlich sind. Zum Anderen schwingt bei den höherklassigen Mannschaften immer die Angst mit, Spieler durch Verletzungen zu verlieren, wenn ein Gegner übermotiviert agiert oder zu spät kommt, weil man das Tempo nicht mitgehen kann.
Die Aktion gegen Afellay war dann auch noch unsportlich und am Rande einer Tätlichkeit. Die Aussagen des Torwarts sind dann nur noch die Spitze des Eichbergs. Demnächst sollte Schalke sich im Vorfeld erkundigen, ob beim Gegner Spieler dabei sind, die unseren Verein nicht mögen.
@Matthias: Ohne jede Frage, ich möchte dass auch gar nicht rechtfertigen oder habe nur ein Fünkchen Verständnis für die Aktion! Das war ganz dumm und gehört entsprechend geahndet!
Aber wie könnte man das nachträglich verfolgen?Hat er gelb dafür bekommen? Dann wäre es ja eine Tatsachenentscheidung des Schiris und somit wäre das Dingen durch! Die Aussage nach dem Spiel lässt leider auch einen Vorsatz nicht zu 100% beweisen.
BTW: Je öfter ich mir das Video ansehe,desto schlimmer finde ich eigentlich die erste Aktion von dem Torwart.Der geht aus vollem Lauf mit gestrecktem Bein voran,wenn Afellay da nicht springt,kann auch mal das Schienbein durch sein!
Der Unterschied ist aber, dass er bei der ersten Aktion zum Ball will und übermotiviert reingeht. Das kann im Eifer des Gefechts schon mal vorkommen. Da sieht man eben die Unterschiede zwischen hoher Amateurklasse und Profifußball. Nach dem Tor muss er aber sehen (und sieht es m.M.. auch), dass der Ball definitiv weg ist, bevor er überhaupt zur Attacke ansetzt. Daher ist die zweite Attacke, auch wenn sie nicht ganz so hart war, schlimmer, weil sie nur noch dem Gegenspieler galt!
Wozu Freundschaftsspiele gut sind, habe ich eh noch nie verstanden. Einfach zukünftig keine Rummelkicks auf dem Dorf mehr vereinbaren, dann passiert so etwas auch nicht. Das Leben kann so einfach sein.
In diesem Fall war es ein Wunsch des Sponsors (Veltins). Inwieweit solche Spiele in den Sponsoringverträgen festgehalten sind weiß ich nicht, könnte mir aber vorstellen, dass dort was dazu steht.
Ein anderer Grund ist, dass man sich auch mal „aufm Land“ bei seinen auswärtigen Fans präsentieren möchte. Stichwort Imagepflege.
@Tatsachenentscheidung: Das sehe ich (leider) auch so. Aus dem Viedeo geht nicht eindeutig hervor, wie der Schiedsrichter die Szene letztlich gewertet hat. Trotz des Tores wäre ja eine Karte möglich gewesen. Ich hoffe auf eine vereinsinterne Sanktionierung. Erfreulicherweise gab es in dem Video deutliche Äußerungen seitens der Verantwortlichen des TuS Erndtebrück. Durch solche Fehltritte wird das Image des TuS Erndtebrück nachhaltig geschädigt und der Verein auf absehbare Zeit keine Freundschaftsspiele gegen Topmannschaften mehr austragen können.
Ich sehe in solchen Spielen aber schon einen Nutzen für „den Fußball“ – jedenfalls in dem niederklassigen Verein und dessen Umfeld. Solche Spiele können Anreize für Nachwuchskicker bieten und Beziehungen und Kontakte pflegen. Ich meine, es gehört zu den Pflichten zumindest aber zum guten Stil großer Vereine auch auf diese Weise etwas zu „dem Fußball“ beizutragen. Umso wichtiger ist dann aber der faire Umgang miteinander. Arrogantes Hacke-Spitze-1-2-3 ist ebenso fehl am Platz wie übles Rumgeholze.
Eigentlich sollte der Torwart irgendwie bestraft werden.
Ich musste beim Ansehen des Videos spontan an die feierndern Kicker von Holstein Kiel bei der Auslosung des DFB Pokals denken. Diese wurden für das harmlose Singen eines beliebten deutschen Volksliedes bestraft.
Afellay ist ja zum Glück nichts passiert, aber trotzdem finde ich die Aussage des Torwarts krasser als damals die Singerei.
Irgendwie habe ich bei dem „medialen Shitstorm“ der gerade ueber den Typen ausbricht ein mieses Gefuehl. Wenn man sich so manche Kommentare von Usern in Foren oder auf FB anschaut fragt man sich wo der Unterschied zur Causa Pezzoni ist. Seine FB Seite musste er schon vom Netz nehmen, hoffentlich siegt bei einigen unserer Internethelden der letzte Rest von Verstand.
@Andreas
Da ist er ja auch selber schuld dran. Ich finde das Foul schon schlimm, aber seine Äußerungen danach sind unter aller Sau!!! Andererseits hast du auch ein bisschen recht. Es hätte doch gereicht, wenn man das Foul anspricht und seine Uneinsichtigkeit. Jetzt auch noch zu verbreiten, dass der Idiot nen Schwach-Gelber ist, ist etwas zuviel des Guten, weil dies bei FB etc. Leute animiert Schwachsinn zu schreiben, was sicherlich nicht besser ist als die auslösende Aktion!!!
Ja und Nein. Selbst dran schuld ist er – und dann auch wieder nicht. Denn die wenigsten Menschen verfügen über den geistigen Horizont zu verstehen, wie schnell, heftig und ganz oft auch ekelig dämlich das Netz auf die kleinste externe Anregung reagiert. Frag‘ nach bei der Gattin unseres ehemaligen Bundespräsidenten.
Und dann ist es natürlich immer auch noch die Frage, wo etwas veröffentlicht wird. Auf Facebook und in Userforen schaukelt sich so etwas immer sehr schnell hoch und artet aus. Das hängt jedoch weniger mit diesen beiden Arten von Mitmach-Medien zusammen denn mit der schieren Masse ihrer User.
Nur mal ein Beispiel: Im Groben und Ganzen schauen pro Tag hier auf schalkefan.de ca. 800 bis 1000 Besucher vorbei. Mal sind es mehr, mal sind es weniger. Es ist immer auch abhängig von den Ereignissen rund um unseren Verein und sogar vom Wochentag, denn am Sonntag zeigt mein Analysetool selten mehr als 500 Besucher an. Als vor ein paar Monaten der offizielle S04-Facebook-Account auf diese Seite verwiesen hat, wurden innerhalb von nur knapp zwei Stunden weit mehr als 20.000 Besucher rübergespült. Die Zugriffszahlen bei Facebook übersteigen die der Blogs um ein Vielfaches. Da ist es klar, dass darunter auch einige Schwachmaten sind, die sich einfach nur auskotzen wollen und meinen, das Internet sei ein rechtsfreier Raum.
Zum Shitstorm selbst: Ich verfolge das nicht, da ich (treuen Lesern hinlänglich bekannt) keinen Facebook-Account habe. Aber ich kann mir schon vorstellen, was da gerade abgeht. Um so stolzer bin ich auf alle, die hier mitlesen und mitdiskutieren, dass die Diskussionen eben nicht den Gang derer bei Facebook und Co. gehen. Ich würde es – btw – auch gar nicht zulassen und von meinem „Hausrecht“ gebrauch machen, denn persönliche Anfeindungen und Drohungen will ich hier nicht sehen. Zum Glück musste ich aber in all‘ den Jahren aus diesen Gründen noch nie zur Zensur-Schere greifen.
Kurzum: Danke dafür, dass ihr diesen Blogpost so genommen habt, wie er gemeint war, als ich ihn am Samstag (lange vor dem Shitstorm und der BILD-Berichterstattung) schrieb und auf VÖ-Termin setzte. Nämlich als die Kenntlichmachung einer dummen, unsportlichen Aktion verbunden mit der Frage, wie die Fußballverbände und Proficlubs zukünftig mit derlei Verfehlungen umgehen sollten. Darüber kann, darf und soll man gerne auch etwas breiter diskutieren. Aber für persönliche Drohungen fehlt hier der Raum.
Hi bin vom tiefsten Herzen Schwarz Gelber
Aber diese Aktion war so überflüssig wie ein Abendessen mit Uli Hoeneß. Auch das Interview nach dem Spiel hätte er sich sparen können. Solch eine Aktion gehört auf keinen Platz und gegen keinen Gegner der Welt. Man muss sich dann nicht mehr wundern wenn Profi Vereine nicht mehr zu Spielen gegen Dorfvereine antreten. Dortmund/Schalke hin oder her. Es musste einfach nicht sein. Zum Glück wurde niemand bei der Aktion verletzt.
Auf eine spannende Bundesliga Saison
Sehr gute Stellungnahme auf der HP des TuS Erndtebrueck… [Klick hier!]
Ich habe das Vollzitat über ca. 1 DIN A4-Seite entfernt. Wer die Stellungnahme lesen möchte, klickt zeitnah auf den o.a. Link denn ein Permanent-Link wird vom TuS leider nicht angeboten. (Matthias)
Das schreiben die Niederländer dazu:
http://www.voetbal4u.com/2012/09/11/ibrahim-afellay-aangepakt-door-dortmund-fan/
Die Stellungnahme vom TuS Erndtebrück finde ich eine sehr gute Reaktion.
Dies sollte jetzt aber auch der Schlusspunkt dieser nochmal gutgegangenen Aktion sein!
Ja. Der TuS macht es im Sinne des Krisenmanagements wirklich gut. Besonders „schön“ ist die Passage mit der Suspendierung. Das besänftigt den Volkszorn und nimmt den Keeper aus der Schusslinie, schließlich wurde er ja „seiner gerechten Strafe zugeführt“. Dann lässt man ein paar Tage Gras über die Sache wachsen – spätestens in vier Tagen kennt eh keiner mehr seinen Namen – und stellt ihn zum nächsten Spiel wieder in den Kasten. Ist ja auch richtig so: Warum sollte ein Oberligist auf seine etatmäßige Nummer 1 verzichten? Auch in der 5. Liga hat keiner etwas zu verschenken.
Das eine sind also die Konsequenzen vonseiten des aufgebrachten Mobs. Das andere ist die Reaktion des Vereins. Den Schlusspunkt sehe ich jedoch erst, wenn auch der FLVW sich äußert. Ganz gleich ob so oder so. Alles andere war und ist Pillepalle. Einzig der Verband hat das Recht und damit auch die Pflicht eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sagt der Verband „Keine Konsequenzen!“ ist es OK. Aber dann hat er wenigstens gezeigt, dass er sich des Themas angenommen hat. Schweigt er sich aus und erklärt sich damit für nicht zuständig dauert es nicht mehr lange, bis beim nächsten Testspiel auf dem Land – meinetwegen dann auch des BVB – ein verblendeter Schalke-Fan und Spieler eines Landesligisten Marko Reus umtritt, weil er eine Wette über zwei Kisten Bier am Laufen hat.
Denn was die Sache – ich schrieb es bereits – für mich unappetitlich macht ist weniger das Foul an sich denn die Motivation, die dahinter steckte, bzw. mit der zumindest öffentlich kokettiert wurde.
Wollte mich mal als Erndtebrücker zu dem Thema äußern.
Erstmal: Die Aktion von von der Heiden war absolut falsch und dumm. Allerdings muss ich gegen die viele Meinungen der User sprechen, die dieses Spiel als unnötig ansehen. Viele Zuschauer, „hier auf dem Lande“ freuen sich sehr über solche Spiele gegen Amateurclubs aus unserer Nähe. Letztlich entscheiden hier aber die Sponsorenverträge, ob ein Team auf´s „Dörfchen“ reist oder nicht. Erndtebrück hat nämlich einen neuen Vertrag mit Veltins abgeschlossen und so entstand dieses Spiel hier.
Nicht gut heißen, kann ich hier die massiven und gewaltbereiten Äußerungen gegenüber dem Spieler, der letztlich auch als Amateur keine Ahnung hatte, welche Medienwelle er mit seinen Äußerungen breittrat. Des Weiteren sollte man hier den Einzelfall sehen, sowie es unter vielen Fans, auch einige unvernünftige gibt. Denn der Rest der Erndtebrücker Mannschaft hat mehrfach bewusst auf ein härteres Foul verzichtet, um die von Cestonaro geforderte Devise „keine Verletzungen“ zu wahren.
Man darf hier auch nicht vergessen, dass es sich hier um Spieler handelt, die sich als Halbprofis bezeichnen können und denen der Fussball fast genauso viel bedeutet wie den Profis des FC Schalke.
Und um auf den Kommentar des Vorgängers noch einzugehen:
Von der Heiden ist lediglich der zweite Torhüter des TuS. Timo Bäcker, der aktuelle Stammtorwart, ist zurzeit allerdings krank.
Abschließend möchte ich nur noch einmal auf die positive Reaktion des TuS hinweisen und hoffe dass euch die Erndtebrücker Mannschaft nicht wegen eines schwarzen Schafes in unseren Reihen in schlechterer Erinnerung behaltet.
Also ihr Schalker seid schon tolle Fans. […]
Edit: Der Rest dieses Geschreibsels wurde gelöscht, da es mit der bisherigen Diskussion nichts zu tun hatte, sondern nur ein anonymes Auskotzen war.
Danke für den Hinweis. Ändert grundsätzlich aber nichts an meiner Einschätzung als Maßnahme im Rahmen des Krisenmanagements. Bestärkt sie sogar noch.
Auf die Reaktion des TuS wurde im Verlauf der Diskussion jetzt schon mehrfach hingewiesen. Aber du kannst es natürlich auch gerne noch einmal tun. Ich bleibe jedoch bei meiner Einschätzung, dass eine interne Bestrafung Pillepalle im Rahmen eines ganz normalen Krisenmanagements ist. Der besoffene Crash-Lkw-Fahrer wird von der Polizei schließlich auch nicht an seinen Arbeitgeber zwecks Bestrafung überstellt, sondern muss sich der externen Gerichtsbarkeit stellen.
Ich denke, dass es im Lauf dieser hier geführten nun doch schon sehr ausführlichen Diskussion immer nur um das Foul an sich ging. Dass die Aktion von einem Spieler des TuS ausging ist jedoch nichts, für das der FC Schalke oder seine Fans etwas können. So gesehen hat es natürlich einen Imageverlust gegeben, den der TuS jetzt durch die offizielle Reaktion kittet. Ich kann nur für mich sprechen, aber einen Groll auf Erndtebrück (dass ich als gebürtiger Attendorner sehr gut kenne) habe ich nicht. Wohl aber werde ich ein schlechtes Gefühl beim nächsten Schalker Freundschaftsspiel auf dem Land haben. Denn so lange der FLVW sich nicht äußert – und er schweigt auch nach vier Tagen beharrlich – steht meine Befürchtung im Raum, dass Profifußballer bei derartigen Spielen die Opfer von Spinnern werden, die ausgeübten Sport nicht von den Emotionen auf der Fantribüne trennen können.
„… , dass Profifußballer bei derartigen Spielen die Opfer von Spinnern werden, die ausgeübten Sport nicht von Emotionen auf der Fantribüne trennen können.“ Besser kann man Kevin Großkreutz nicht charakterisieren. Ist zwar OT, konnte ich mir aber nicht verkneifen.
Auch wenn’s OT war: Da muss ich aber mal eine Lanze für Großkreutz brechen. *In* den Spielen gegen seinen ausgemachten Hassverein (Schalke) bzw. gegen seinen ausgemachten Hassgegner (Asamoah) hat er sich korrekt verhalten. Zumindest hat er keinen Spieler umgetreten um des Umtretens willen. Klar, danach hat er großes Gezeter gemacht (die Anschuldigungen gegen Neuer, der Sprint zu Asamoah nach dem Pokal-Halbfinale). Deshalb ist er auch mir nicht sympathisch. Muss er aber gar nicht. Dennoch denke ich, dass Großkreutz – auch wenn er für viele Schalker ein rotes Tuch ist – doch beweist, dass es auf dem Feld geht, die eigene Fanleidenschaft nicht über den sportlichen Anstand zu stellen.
Punkt für Dich, wenn es um Situationen „im“ Spiel geht. Trotzdem passt der Vergleich für mich wegen der Unvereinbarkeit der Rollen „Spieler“ und „Fan“. Auch nach dem Spiel sollte jemand, der mit Fußball sein Geld verdient, sich, allen Emotionen zum Trotz, im Griff haben und professionelles und vorbildliches Verhalten an den Tag legen. Dazu ist Kevin G. m. E. zu sehr „Fan“ und nicht in der Lage.